Wird die Medizin im 21. Jahrhundert allmächtig und grenzenlos? Ist das, was heutzutage machbar ist, auch immer im Sinne des Patienten und des Gesundheitswesens? Der langjährig als Arzt praktizierende Medizinprofessor Karlheinz Engelhardt beschreibt den medizintechnischen Fortschritt und zeigt dabei neben Gewinnen auch Defizite und Grenzen auf. Schnell wird deutlich, dass der Wissenszugewinn der medizinischen Moderne zunehmend eine quasi ›technisierte‹ Sicht auf den Patienten bedingt und dass Menschlichkeit und Anamnese immer häufiger in den Hintergrund der ärztlichen Praxis treten. Darum fordert Engelhardt, dass die naturwissenschaftlich-technische Medizin durch eine Patient-zentrierte, also eine menschlich-verstehende, Medizin ergänzt wird. Der allgemeinverständlich geschriebene Band ist ein Leitfaden sowohl für Patienten als auch für Ärzte und liefert einen wertvollen, kritischen Beitrag zu einem wichtigen gesellschaftlichen Diskurs: Ist unsere moderne Medizin noch menschlich genug?