Es gab in der Kirchengeschichte immer wieder Situationen, in welchen die Gläubigen zeit- oder gebietsweise ohne Seelsorger waren. Zur Zeit des «Kulturkampfs» in Deutschland (1871 und 1878) waren viele katholische Gemeinden ihrer Seelsorger beraubt, die Bischöfe mußten oftmals ins Exil und von dort aus ihre Herde leiten. Es lassen sich für unsere Zeit gewisse Parallelen und Analogien herstellen, welche uns helfen können, mit unserer Situation besser zurechtzukommen. Aus diesem Anlaß entstand damals ein Büchlein, welches auf den Anweisungen des Bischofs von Paderborn, Martin Konrad, an seine Diözesanen beruht. Das Büchlein ist vor allem deshalb eine unschätzbare Hilfe, weil es uns im wahrhaft kirchlichen Geist unterweist, wie wir mit unserer Notsituation umzugehen haben. Es belehrt uns, dass der Glaube das Wichtigste im christlichen Leben ist und, daß wir um der hl. Messe und der Sakramente willen, gerade wegen ihres Wertes, keine Kompromisse oder Zugeständnisse machen dürfen und wie wir das Fehlen der Sakramente notfalls anderweitig ersetzen können. Hier wird bis ins Detail beschrieben, wie wir eine Meßandacht feiern, wie wir eine Taufe oder ein Begräbnis vornehmen und wie wir einen Sterbenden begleiten sollen, wenn kein Priester da ist. Ein eigener Gebetsanhang ergänzt und bereichert diesen praktischen Teil. Das Buch stellt einen unersetzlichen Schatz dar für alle in der Seelsorge Beauftragten und der in keinem katholischen Haushalt heute fehlen sollte.