Helmut H. Schulz

Список книг автора Helmut H. Schulz


    Augusta - Ihre Ehe mit Wilhelm I.

    Helmut H. Schulz

    Die Nachwelt hat der ersten Kaiserin Preußen-Deutschlands keine Kränze geflochten. Was wir heute über sie wissen, stammt aus den zeitbedingten oder politisch bestimmten Urteilen ihrer Gegner. Bismarck hielt die Kaiserin Augusta für seine schlimmste Feindin, was zutrifft. Wilhelm I., ihr Herr Gemahl, misstraute ihrer Aktivität, nicht aber ihrem Urteil. Sie wollte den Gang der deutschen Geschichte gegen alle Widerstände in der ehrenwerten Familie in einem historischen Augenblick mitgestalten, als Preußen am Scheideweg stand. Anders als ihre Vorgängerin auf dem blauen Kornblumenthron Preußens, der Königin Luise, wurde sie in Berlin nicht geliebt, höchstens auf Grund ihrer Stellung respektiert. Zuletzt galt sie nur noch als gefährlich schrullig.

    Götterdämmerung

    Helmut H. Schulz

    Denkt Buri an seine Kindheit zurück, so sieht er das prächtige, geräumige Haus seiner Großeltern, Viehställe, die rußige Schmiedewerkstatt mit dem heiligen Feuer, einen Garten, hinter dem das Gelände sanft abfällt, Äcker und Wiesen mit weidenden Rossen, am Horizont einen Streifen Wald und Strand mit dem ewig brausenden Meer. Thrudwang, das Reich des mächtigen Thor, so nannte die Großmutter das Anwesen. Hier wuchs Buri sorglos und frei auf, begleitet von den nordischen Heldenmythen, die die Großmutter immer wieder erzählte und in die er sich begierig hineinleben konnte. Doch dieses sorglose Leben hat ein schnelles Ende. Ideen von einem großdeutschen Reich und der Eroberung der Welt ziehen die Eltern in ihren Bann und lassen auch Buri, groß geworden im Glauben an die germanische Stärke, an Kampf und Sieg, nicht mehr los. Erst als die Welt unterzugehen scheint, er bei einem Bombenangriff verschüttet wird und das Grauen erlebt, beginnt er, über das in den Mythen so leichte Spiel um Tod und Leben nachzudenken und tastend nach einem neuen Sinn zu suchen.

    Die blaue Barriere

    Helmut H. Schulz

    Turbulenzen im Nordmeer lassen Ole Johannsen, den vielfach erprobten Funkoffizier, den Niedergang eines Fangschiffes hinabstürzen. Dabei hat die Funktionstüchtigkeit seines linken Armes eingebüßt. Aber in der Heimat begegnet er auf der Party eines alten Freundes einer tollen Frau. Sie dem alten Freund auszuspannen, fällt gar nicht so schwer, sie aber dauerhaft an sich zu binden, ist komplizierter; denn zu ihr gehören auch zwei Kinder, die er für sich gewinnen müsste

    Der Isländische Freistaat in Sagas

    Helmut H. Schulz

    Die Saga von den Leuten im Laxartal ist einer der anschaulichsten Berichte einer Landnahme in der altnordischen Saga-Literatur Wie sich eine bäuerliche Gesellschaft zu einem Freistaat entwickelt und wie bald ein Freistaat an sein Ende kommt und aus welcher Ursache, ist hier im Laufe eines Jahrhunderts zu verfolgen. Alle historischen Darstellungen beginnen mit einem Geschlechtsregister. Die Nachgeborenen wollten wissen, woher sie kamen; sie führen ihre Abstammung auf einen göttlichen Ursprung zurück, begründen als Erklärung für das Unerklärliche ihrer Herkunft mit den Leistungen mythischer Vorfahren und formen sich ein in sich geschlossenes Geschichtsbild.

    Perfekte Verbrechen ohne Verfolgung

    Helmut H. Schulz

    "Die Würde des Menschen" behandelt das Problem des gescheiterten sogenannten Maßregelvollzuges, «Abortus Artificialis», Probleme der Fristenregelung vor und hinter dem Recht. Die dritte Erzählung, «Corpus Hermiticum», ist aktueller denn je; die USA und England stehen vor der Einführung der Schwulenehe, Frankreich hat sie gerade eingeführt. In meiner Erzählung stehen die Vorgänge in San Francisco 1976 bis 1978 im Mittelpunkt, als Harvey Milk Stadtrat geworden war. Ihm schwebte so etwas wie eine Weltgemeinschaft der Schwulen vor; 1978 wurde er von Dan White erschossen.

    Sechs Erzählungen

    Helmut H. Schulz

    "Höre mal, Kleines", sagte ich, «was dich jetzt so bestürzt, beruht auf einem Informationsrückstand. Niemand wird mit einem Gefühl für Schönheit geboren, oder nur wenige. In den weitaus meisten Fällen wächst die Frau in ihren Typ hinein, sie ahmt nach. Durch jahrelange Beschäftigung mit sich, durch sorgfältig ausgesuchte Kleidung, durch kosmetische Nachhilfen, durch Perücken, Hüte, Schuhe. Laß dir nicht einreden, dies sei der berufstätigen Frau nicht angemessen, im Gegenteil, gerade die Werktätige hat einen Anspruch auf solche Dinge und sogar die Verpflichtung, eine Dame aus sich zu machen. Aus einem normalen Gesicht kann immer noch was werden, vorausgesetzt, man hat Figur. Deine ist gut, noch, also, friss nicht so unmenschlich!» Erster Erfolg: Edmunda legte den Eislöffel beiseite und sah bedauernd den Sahneberg zerschmelzen. So begann ihre Erziehung zur modernen Frau.
    (Aus der Erzählung «Alltag im Paradies»)

    Das Ende der Clara

    Helmut H. Schulz

    "Es ist eine merkwürdige Tatsache und bei Seefahrern unumstritten, dass der Anblick einer großen Wasserfläche durstig macht." Das gilt aber nicht allein für die Menschen, die auf ihnen fahren, sondern offenbar auch für Schiffe. So sog der alte Gaffelschoner «Clara» mitunter soviel Wasser, dass die beiden Helfer von Schiffer Wilms an die Pumpen mussten, obgleich er es wie später auch seine Frau so hielten, dass sie einen ersten Schluck aus jeder neuen Buddel Kern den Decksplanken opferten, damit sie dicht zogen. Als aber der neue Eigner der «Clara» prozessieren wollte, weil er diese Erfahrungen als Tünkram in den Wind geschlagen und natürlich schlimme Folgen zu beklagen hatte, trug er schließlich nicht mehr als «sein blaues Wunder» davon. Oll Grell, der Maker auf der «Canberra», erlebt nach einem zu gut gebrauten Grog nach seemännischem Rezept eine schlimme Havarei, bei der er vermeintlich die schmucke Yacht des jungen Skippers in den Grund des Boddens gesetzt hatte. Doch Wedderkopp war glücklicherweise nüchtern an Bord gekommen und hatte das modern nach gerüstete Schiff sicher über die pommerschen Gewässer manövriert. Colin Archer, der berühmte norwegische Schiffsbaumeister und Laureat des Königs, hatte sich vorgenommen, ein Schiff nach den höchsten Erkenntnissen der Schiffbaukunst, aus den besten Hölzern der Alten Welt und mit größter Sorgfalt zu bauen. Aber er konnte dabei auch keinen Augenblick auf den vertrauten Umgang mit seinem Drull (einem Troll) verzichten, sonst musste die Arbeit misslingen. Sind dies nun Klabautermanngeschichten, oder entspringen sie einfach nur jahrhundertealter Seefahrererfahrung? Die Legende Colin Archer ist hier die einzige historische Erzählung in dem Kranz von Seglergeschichten, die unterhaltsame Lektüre all denen bieten, die Fernweh, den Geruch nach Meer und Seetang und vor allem die verführerisch ragenden Segel vor der Kimm des schier unendlichen Ozeans nicht missen möchten.

    Abschied vom Kietz

    Helmut H. Schulz

    Die Blumenstraße mit ihrer schmucklosen, grauen Fassade und den dunklen Höfen ist eine Straße, von denen es unzählige in Berlin gibt. Eine Insel für jene, die hier aufwachsen und leben müssen. Vier junge Menschen haben in dieser Umgebung die Not des Nachkriegs überstanden, haben hier ihre erste, unromantische Liebe erlebt. Sie hassen die muffige Enge des zum Sterben verurteilten Kietzes: aber es ist ihre altvertraute Gegend, und sie kehren immer wieder dorthin zurück. Es ist kein gerader Weg, der sie hinausführt. Von jedem Einzelnen hängt es letztlich ab, ob er seinen Träumen ein Stück näher kommt oder scheitert. (Helios, 1977)

    Das Leben und das Sterben

    Helmut H. Schulz

    "Das Leben und das Sterben° zeichnet die seltsame Partnerschaft zwischen einer schwangeren Krankenschwester und einem Arzt, der Schuld auf sich geladen hat und sie sühnen wird. "Drei Tage Krieg" schildert den Habitus einer großbürgerlichen Familie bei Ausbruch, in Mitten, und am Ende des Krieges "Die Festung – die Stadt" geht Begebenheiten nach, die sich in den letzten zehn Apriltagen in noch hart umkämpften Berliner Straßen zugetragen haben. "Vor dem Frieden" schildert die Flucht zweier Soldaten vor der Roten Armee in Richtung Westen.

    Felix Morak / Meschkas Enkel

    Helmut H. Schulz

    "Felix Morak": Die Begegnung mit dieser Frau, die er nur aus Briefen kannte, war so verlaufen, wie Felix Morak sich das vorgestellt hatte:Ihre Wohnung, sie selbst, alles in Ordnung.Was hatte er eigentlich gesucht? Zuneigung oder Versorgung? Man sorgte ja für ihn; dass er sich einsam gefühlt hatte, stimmte nicht. War er wirklich bereit, eine junge Frau in sein Leben einzubauen?
    "Meschkas Enkel", eine anrührende Geschichte, berichtet von der Erfahrung des Großvaters, Meschka, dass der achtjährige Christian besser bei ihm aufwachsen wird, als bei der Tochter, die Lehrerin ist, aber keine Liebe aufbringt. Die Erzählung wurde 1981 verfilmt.