Was ursprünglich als Religionskrieg begonnen hatte, entwickelte sich rasch zu einer blutigen, nationalen Auseinandersetzung europäischer Großmächte. Deutschland wurde zum Schlachtfeld der Franzosen, Spanier, Österreicher und Schweden. Als die Waffen nach 30 Jahren endlich schwiegen und in Münster und Osnabrück 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, war die Mitte Europas verwüstet. Es sollte Generationen dauern, bis sich das Land von der Katastrophe des Krieges erholte. Das große Sterben begann im Mai 1618, als sich böhmische, protestantische Adelige gegen den katholischen Kaiser Ferdinand in Wien erhoben und seine Bevollmächtigten aus einem Fenster der Prager Burg stürzten. Der bayerische Feldherr Tilly und der Böhme Wallenstein kämpften für die kaiserliche Sache. Der charismatische schwedische König Gustav Adolf ergriff die Partei der Protestanten und eilte, bis zu seinem Tod in der Schlacht von Lützen, von Sieg zu Sieg.
Feldherr und Schöngeist, Aufklärer und Zuchtmeister – im Spannungsfeld seiner Persönlichkeit steht «Friedrich der Große» für Preußens Glorie.
Als der junge Mann in Berlin 1740 als «Friedrich II.» den Königsthron besteigt, ist das für das barocke Europa eher ein unbedeutendes Randereignis. Der neue Herrscher des bettelarmen Preußens gilt als eine von seinem Vater gebrochene Figur, dem Ränkespiel der Großmächte Österreich, Russland, Frankreich und England hilflos ausgeliefert. Doch dann gelangt in Österreich Maria Theresia an die Macht und Friedrich nutzt seine Chance: Er entreißt der Königin die wertvolle Provinz Schlesien und trotzt ganz Europa in drei blutigen Kriegen. Schon zu Lebzeiten nennen ihn die Zeitgenossen den «Großen», bewundern sein militärisches Genie.
Vom Geiste der Aufklärung beseelt, von Voltaire beeinflusst, schafft er ein unabhängiges Rechtssystem und beendet die Leibeigenschaft. Er war der Architekt eines starken Preußens, der Keimzelle des künftigen Deutschen Reiches. Einsam, krank und verbittert, nur von seinen Windhunden umgeben, vergräbt er sich in seinen letzten Lebensjahren im Lustschlösschen Sanscoussi bei Potsdam und stirbt 1786.
Die alten Ägypter nannten Gold «Fleisch der Götter», für die Inkas in Südamerika war das gelbe Edelmetall der «Schweiß der Sonne». Nichts fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden so sehr wie Gold.
Es steht für Reichtum, Glanz und Macht. Salomons vergoldeter Tempel in Jerusalem ist Legende, genauso wie «El Dorado», die geheimnisvolle Stadt in Südamerika, die die spanischen Konquistadoren vorwärts trieb. Die Gier nach dem kostbaren Edelmetall hat ganze Völker ausgerottet. Gold bringt Menschen zum Töten und Träumen.
Auf der Suche nach Gold sterben auch heute noch Menschen, werden Kriege geführt und die Umwelt vergiftet. Die Faszination des gelben Metalls ist wie ein Fieber, für das seit Tausenden von Jahren keine Heilung möglich ist.
Gestalten wie Klaus Störtebeker, Francis Drake, Blackbeard, Henry Morgan, Anne Bonny und viele andere lieferten den Stoff für spannende Romane und opulente Hollywood-Filme, durch die ihre Taten glorifiziert wurden. Sie waren kühne, aber gesetzeslose Räuber, die oft mit Duldung ihrer Regierungen den spanischen Schatzflotten in der Karibik auflauerten und große Reichtümer erbeuteten. Auch im Indischen Ozean trieben sie ihr Unwesen und kaperten Schiffe des indischen Großmoguls und der englischen «Ostindian Company». Piraterie ist aber kein Phänomen, das der Vergangenheit angehört. Entlang der Küste Somalias und besonders in der Straße von Malakka droht den Schiffen und ihren Besatzungen bis heute große Gefahr.
Sie kamen über das Meer, durch Wüsten und Grassteppen. Unter den Hufen ihrer Pferde wurden Reiche zerstört und neue – größere – gegründet. Mächtige Stadtstaaten eroberten benachbarte Siedlungsgebiete, Eroberer bestiegen den Thron neuer Dynastien.
Von den Sumerern, Pharaonen, dem Imperium Romanum, den Osmanen bis zu Mongolen und den Herrschern des «Reiches der Mitte», China, spannt sich der Themenbogen der frühen Geschichte. Europäische Seefahrer entdeckten und eroberten neue Kontinente für ihre Könige: Portugiesen, Spanier und Engländer, in derem Empire die Sonne nie unterging. Die Neuzeit dominieren die Vereinigten Staaten von Amerika, Russland – und wieder China, der von neuem erwachende Drache. Weltreiche «eroberte» aber auch der Glaube an einen jenseitigen Herrscher. Christentum und der Islam überspannen den ganzen Erdball.
Der Glanz großer Weltreiche währte manchmal 1.000 Jahre, oft nur ein Menschenleben. Sie markieren den Pulsschlag einer langen Geschichte.