Vier Novellen von Heinrich Mann:– Pippo Spano- Fulvia- Drei-Minuten-Roman- Ein Gang vors TorNull Papier Verlag
Gesammelte Werke Heinrich Manns enthalten die Romane und Novellen Der Untertan, Der Vater, Die Armen (Hassende, Liebende, Der Arbeiter und das Bürschlein, Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren, Die sittlichen Faktoren, Das Richtfest, Geh' nicht fort!, Ultima ratio), Die Ehrgeizige, Die kleine Stadt, Die Tote, Der Bruder, Die Verjagten, Flaubert und die Herkunft des modernen Romans, Flöten und Dolche, Pippo Spano, Fulvia, Drei-Minuten-Roman, Ein Gang vors Tor, Mnais und Ginevra, Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen, Zwischen den Rassen.
Luiz Heinrich Mann war deutscher Schriftsteller aus der Familie Mann. Der ältere Bruder von Thomas Mann analysierte früh autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus und war Verfechter der Demokratie, stellte sich von Beginn an dem Ersten Weltkrieg und Nationalsozialismus entgegen. Manns Werke wurden in dieser Dunklen Zeit öffentlich verbrannten.
Roman um Freiheit, Abenteuer, Verführung, Ernüchterung, Hoffnung mit autobiographischen Zügen: Die junge Lola Gabriel lebt seit früher Kindheit behütet von Ernestine und getrennt von ihren Eltern in Deutschland. Sie ist sechzehn Jahre alt, als der Vater stirbt. Lolas Mutter Mai ist Brasilianerin aus Rio. Mai und Lola verlassen Deutschland und reisen durch die Welt. Lola liebt zwar den zurückhaltenden Deutschen Arnold Acton. Doch das sinnliche blonde Mädchen fällt auf den Florentiner Hasardeur Graf Pardi herein. Die Ehe mit ihm scheitert. Ernüchtert kehrt die junge Frau zu ihrer ersten Liebe zurück …
Luiz Heinrich Mann war deutscher Schriftsteller aus der Familie Mann. Der ältere Bruder von Thomas Mann analysierte früh autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus und war Verfechter der Demokratie, stellte sich von Beginn an dem Ersten Weltkrieg und Nationalsozialismus entgegen. Manns Werke wurden in dieser Dunklen Zeit öffentlich verbrannten.
Diederich Heßling ist obrigkeitsgläubig, Mitläufer und Konformist. Im Kern ist er ein unsicherer junger Mann, später Student, Mitglied einer schlagenden Studentenverbindung, Stammtischagitator, Fabrikbesitzer, Kontrahent des Proletariats, Beherrscher der Familie, lokalpolitischer Intrigant und Verehrer des deutschen Kaisers Wilhelm II. – ein Tyrann gegen Schwächere, andererseits Untertan, der sich freudig unterordnet – und der radikalen Nationalisten.
Sollte es einmal einen Preis für den widerlichsten Protagonisten eines Romans geben, würde Diederich Heßling ohne Zweifel weit vorne landen. Heinrich Mann erzählt in seinem satirischen Roman die Geschichte Heßlings – eine typische Karriere im Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg: Als Kind vom Vater gedemütigt, findet Heßling seinen Platz im bierseligen Kollektiv einer Burschenschaft und wird schließlich zum skrupellosen Fabrik-Erben, der nach oben buckelt und nach unten tritt. – Heßling ist das Paradebeispiel eines feigen Opportunisten, eine «Vorgestalt des Nazi», wie Mann später sagte. Die vorliegende Ausgabe bietet eine verlässliche Textgestalt mit Nachwort sowie einem ausführlichen Kommentar, der die geistesgeschichtlichen und politischen Hintergründe aufschlüsselt.
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Eine Wanderoper gastiert in einer kleinen Stadt. Der Priester Don Taddeo lernt eine neue Seite kennen – die sinnliche Begierde. Die Komödianten beabsichtigen weiter zu ziehen. Daraufhin bringt Alba Nardini aus Eifersucht ihren Geliebten Nello Gennari, den Tenor, und sich um …
Mit der Besprechung von Kurt TucholskyDiederich Hessling ist ein katzbuckelnder obrigkeitshöriger Opportunist, ganz so, wie es ihn zur wilhelminischen Zeit massenweise gab.Schon in der Jugend zeigt er sich feige und ohne jegliche Courage. Ob als Student, als Familienoberhaupt oder (schließlich sogar) als Fabrikbesitzer, immer zeigt er sich als kriecherischer Mann ohne Charakter. Er nutzt und verehrt die Macht aufgrund eigener Schwäche und ist damit jederzeit das passende Rädchen im Obrigkeitsstaat.Sein einziges Prinzip ist das der grenzenlosen Kaiserverehrung und der Huldigung eines deutschen Nationalismus. Er sieht das deutsche Kaiserreich unter Wilhelm Zwo als absolute Weltmacht. Auch dieses prophetische Buch landete bei den Nazis auf dem Scheiterhaufen.Kurt Tucholsky, dessen bekannte Rezension hier ebenfalls veröffentlich ist, lobte Manns Werk als ein «Herbarium des deutschen Mannes», in dem er (der Mann) sich zeigt, in seiner «Sucht, zu befehlen und zu gehorchen.» Der typische Deutsche Mann seiner Zeit dachte nur in Gewaltstrukturen: Gewalt von oben oder Gewalt nach unten.Für Tucholsky war Hessling nur ein «Herrscherchen»Null Papier Verlag
Heinrich Mann: Zwischen den Rassen Entwicklungsroman einer jungen Deutsch-Brasilianerin | Neu editierte 2021er Ausgabe, mit zahlreichen erklärenden Fußnoten | Der heute irritierende, aber von Heinrich Mann wertfrei verstandene Titel Zwischen den Rassen bezeichnet den Entwicklungsroman einer in Rio geborenen jungen Deutsch-Brasilianerin, die von ihrem Vater zur Ausbildung in ein Internat in die deutsche Provinz gebracht wird und von nun an zwischen zwei Welten lebt. Während des Heranwachsens und als junge Frau reflektiert sie ihre Rolle in der Gesellschaft und erlebt in Beziehungen zu Männern, dass manche Zuschreibungen von Mentalitäten zu Nationalitäten nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Hin und her geworfen zwischen dem Deutschen Arnold und dem Florentiner Lebemann Graf Pardi, entscheidet sich die sinnliche, blonde, exotische Frau für Leidenschaft statt Nüchternheit. Doch die Geschichte nimmt eine Wendung … ©Redaktion eClassica, 2021
Heinrich Mann: Die kleine Stadt Eine Metapher auf das freie Denken | Neu editierte 2021er Ausgabe, mit zahlreichen erklärenden Fußnoten | Als eine bunt gemischte fahrende Theatertruppe eine kleine Stadt in Italien besucht, verändern sich Leben und Stimmung in der Gemeinde. Den einen sind die unkonventionellen Theaterleute Inspiration und wecken Sehnsüchte und Träume. Diesen stehen die reaktionären, kleinbürgerlichen Stadtbewohner entgegen, die die Theaterleute als gottlose Herumtreiberschar brandmarken und sie am liebsten aus der Stadt werfen würden. Der Konflikt spitzt sich zu und erreicht einen dramatischen Höhepunkt … | Für Heinrich Mann ist die kleine Stadt ein utopischer Gegenentwurf zur suppressiven, reaktionären Gesellschaft der Wilhelminischen Ära. «Was hier klingt», schrieb er, "ist das hohe Lied der Demokratie. © Redaktion eClassica, 2021
Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen zählt zu den bedeutendsten Werken Heinrich Manns. Übersetzungen und die Verfilmung als Der blaue Engel mit Marlene Dietrich führten zu dessen Weltruhm. Professor Unrat kann als Karikatur des deutschen Bildungsbürgers der Wilhelminischen Epoche gelten. Es zeigte die Auswüchse der Doppelmoral des von Sekundärtugenden bestimmten Bürgertums – ein unschätzbares Gesellschaftsbild des Deutschland vor den Weltkriegen.