Seine Lippen suchten ihren Mund, verschlossen ihn, heiß und innig. Zärtlich streichelte er ihr Gesicht, ließ seine Hand über ihre Schultern wandern, zur Taille hinuntergleiten. Es war einfach wunderschön, dem Pärchen nur zuzuschauen. Ich musste an Julian denken, wie ich mich in seine starken Armen schmiegte, er mich feurig küsste. Ja spinn ich?! Der Scheißkerl schaut doch glatt zu mir rüber, zwinkert mir zu! Wieder hatte ich Julian vor Augen, den selbsternannten Frauenversteher. Als ich hier mit ihm im Bad auf der Liegewiese so zärtlich zusammen war. Hat er da auch mit anderen Weibern geflirtet, als er mit mir zusammen war? Wut stieg in mir hoch, abrupt drehte ich mich um. Elly schaute verwundert zu mir rüber. «Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?» «Ach, der Scheißkerl da drüben knutscht mit seiner Schnecke rum und macht mich gleichzeitig an». «Na und», Elly zuckte gleichgültig mit den Schultern. «Männer».
Sie sprang auf- «Komm mit ins Wasser». Auffordernd streckte sie ihre Hand aus, zog mich hoch. «Ist doch viel zu schön hier am See, um sich über so einen, – einen, – maskulinen Primaten zu ärgern». Recht hatte sie, ich lief mit. Der See war wirklich herrlich, überhaupt war der Tag herrlich. Noch nicht zu heiß und trotzdem schon angenehme Wassertemperaturen. Zügig schwammen wir hinaus, alberten herum, bespritzten uns mit Wasser, tauchten uns gegenseitig. Elly war meine Cousine, gleichzeitig Freundin und häufige Begleiterin, wenn ich irgendwo nicht allein hinwollte. Eigentlich waren wir recht gegensätzlich, aber vielleicht verstanden wir uns gerade deshalb so gut.
Elly war recht unsportlich, ein wenig pummelig und wurde vom anderen Geschlecht weitestgehend in Ruhe gelassen. Sie brachte es bei einer Party nach ein paar Bier einmal knochentrocken auf den Punkt. «Ich bin die typische Promillebraut, mich müssen sie sich erst einmal schön saufen»! So krass war es zwar nicht, doch ein Körnchen Wahrheit war an jedem Gerücht. Ich stach gegenüber Elly schon ab, das war uns sehr bewusst, doch es war uns egal. Ich spielte Tennis, ging reiten, war immer in Bewegung, kam nie wirklich zur Ruhe.
Ich hatte scheinbar völlige Kontrolle über Bettina und damit wollte ich gerne noch etwas spielen. Der Abend war einfach toll gelaufen, wir hatten großen Spaß und offensichtlich war sie beeindruckt von mir. Ihre erst ängstliche, dann naiv vertrauensvolle Art tat mir wahrsinnig gut. Indem sie mich von Blick zu Blick verliebter ansah steigerte sich meine Selbstsicherheit immer weiter und sie war nun offensichtlich ganz hin und weg.
"Komm mal mit, ich mag dir was zeigen" überrumpelte ich sie und bevor Bettina etwas sagen konnte nahm ihre Hand und bemerkte, wie nervös sie war. Von der Brücke über den Booten zog ich sie auf die kleine Straße, die am Fluss entlangführte und kletterte über den Zaun, der den Steg vom Gehweg trennte. «Was hast du vor?», fragte sie. «Auf diesen Booten ist nachts nie jemand, ich war schon oft hier, komm schon!», forderte ich. Sie kletterte etwas ungeschickt über den Zaun, sodass sie mir kurz ihren Po entgegenstreckte. Jetzt durchfuhr mich doch kurz die Anspannung. Was für eine Figur! Beim Anblick ihres schönen Gesichtes und ihrer schlanken Hände hatte ich mir schon vorgestellt, wie ihr Körper wohl genau geformt war. Süße Hoffnungen flogen durch meine Gedanken. Die Boote lagen in drei Reihen nebeneinander, sodass wir erst über zwei kleine hinüberklettern mussten.
Das mittlere war ein kleiner, scheinbar sehr alter Frachter mit einem kleinen Aufbau. «Stopp mal» flüsterte ich ihr zu und sie blieb stehen. Ich wollte probieren, ob denn die Tür, die offenbar in den Bauch des kleinen Schiffes führte, verschlossen war. Die Klinke ging zwar schwer, aber die Tür öffnete sich. «Willst du da rein? Was, wenn da wer drinnen ist?!» Gab sie ängstlich zu bedenken und ich fühlte mich dadurch erst bestärkt, mich in die Dunkelheit zu wagen. Als Licht hatte ich lediglich mein Handy, das nur schwaches Licht abgab. Es war aber zu sehen, dass hinter der Tür eine Treppe hinab führte. «Magst du nicht mitkommen? Ich will wissen, was es da zu finden gibt» fragte ich und sie kam etwas widerwillig näher.
Cordula war nicht dumm. Für dumm hatten sie Menschen gehalten, die gleichzeitig meine als auch ihre Freunde waren. Und an Stelle Cordulas hätte ich Zweifel daran, ob Menschen die sie für dumm hielten wirkliche Freunde waren. Nein, Cordula war nicht dumm, Cordula war höchstens naiv. Vielleicht zu naiv. Und es schien meinen Freunden ein spitzbübisches Verlangen, ihr die merkwürdigsten Wahrheiten aufzutischen, denn Cordula neigte dazu, ohne den geringsten Anschein von Argwohn, diesen zweifelhaften Wahrheiten Glauben zu schenken.
Ich kannte Martinas Freundin, bisher nur vom Hören sagen und ich war erstaunt mit welcher Unbefangenheit sie die unmöglichsten Geschichten als bare Münze nahm. Ich denke es war nicht richtig, dass Martina und Konrad ihr ständig irgendeinen Unsinn erzählten, sich darüber amüsierten und die arme Cordula in ihrer irritierten Gefühlswelt alleine ließen.
So war Cordula, dank unserer gemeinsamen Freunde der fälschlichen Meinung aufgesessen, dass ich mir den Luxus zweier Freundinnen leistete und dass beide Damen, dank meines unschlagbar perfekten Zeitmanagements keinen blassen Schimmer voneinander hätten. Sie beschrieben mich als einen durchtriebenen Lebemann. Ich sei ein Charmeur, ein Gourmet, der von gutem Wein und gutem Essen ebenso viel verstünde wie von der Eroberung schöner Frauen, die ich ihrer Darstellung nach, mit meinem prächtigen Hengstschwanz in nächtelangen triebhaften Exzessen so sehr beglückte, dass man als Frau wirklich keine vollkommenere Befriedigung erfahren konnte, als mich kennen gelernt zu haben.
An dieser beeindruckenden Schilderung hätte sogar Cordula beinahe gezweifelt, hätte Martina nicht hoch und heilig geschworen, dass sie es selbst ausprobiert habe. Mit einem verklärten, gegen die Decke gerichteten Blick, soll sie dem Gesagten glaubhaften Nachdruck verliehen haben und pathetisch von jenem erschöpfenden und wohltuenden Gefühl totaler Hingabe und absoluter Befriedigung geschwärmt haben, die sie durch mich habe erfahren dürfen. Noch einmal sei Cordula, ganz gegen ihre Überzeugung einem Anflug von Zweifel erlegen, aber Konrad habe grinsend bestätigt: «Ich war dabei.» Bestätigend habe er mit dem Kopf genickt.
Ich packte ein paar Sachen in meinen Einkaufswagen und dann kam ich an der Süßwaren Abteilung vorbei. Ich schaute nach, ob sie wieder eine meiner Lieblingssorten da hatten. Und tatsächlich, da war sie: Weiße Schokolade mit Stracciatella. Sie schmeckte so köstlich, das es mir egal war, das sie mehr kostete als eine normale Tafel. Es war früh morgens und ich war einer der ersten Kunden im Verbrauchermarkt.
Dann hatte ich alles zusammen und begab mich zu der Kasse. Und dort saß wieder die süße Verkäuferin. Sie war schlank, hatte langes, blondes Haar als Pferdeschwanz, ein hübsches Gesicht und ein hinreißendes Lächeln. Als sie meine Einkäufe durch scannte, blickte sie interessiert auf die Schokolade. «Das sieht aber lecker aus», sagte sie. Ich entgegnete" ich würde ihnen ja gerne ein Stück anbieten, aber wenn sie eiskalt ist, schmeckt sie am besten." Sie lächelte mich an und sagte, dass sie aber trotzdem gern probieren würde.
Ich machte die Tafel auf und gab ihr ein Stück. Sie probierte es. «Hm, schmeckt ja echt lecker. Aber ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass sie Kalt echt besser schmeckt. Was machen wir denn da», fragte sie mich provozierend. Ich bot ihr dann an, heut Nachmittag wieder zu kommen und ihr die gekühlte zu bringen. «Was halten sie davon, wenn sie mich gegen 3 abholen, dann hab ich Feierabend. Sie bringen die Schokolade und was zu trinken mit und wir fahren an den Strand. Wenn es ihnen passt», antwortete Sie. Mann, ging die ran, dachte ich bei mir. «Bei mir passt es, Ich warte dann um 3 draußen!» Sie erklärte mir noch, wo der Mitarbeitereingang war. Dann bezahlte ich und fuhr nach Hause, ne Runde Schlafen.
Es ist fantastisch, die letzten Skifahrer fahren die Piste hinab. Endlich bin ich alleine, ganz alleine, es ist still geworden und ich genieße das Gefühl der Einsamkeit. Es war ein schöner sonniger Winternachmittag, wie immer hatte ich die letzte Gondel nach oben genommen und sitze nun auf dem höchsten Berg. Mein Blick fällt auf die im Sonnenuntergang glühenden Berge. Aus meinem Rucksack hole ich den extra hierfür vor gedrehten Joint und entzünde ihn. Der erste Zug kratzt würzig in meinem Hals ich inhaliere ganz tief und belasse den Rauch in meiner Lunge, nun atme ich aus.
Mein Kopf wird frei und leer. Ich fühle eine Welle der Entspannung die sich von meinem Kopf über meinen ganzen Körper ausbreitet. Über mir zieht ein großer Greifvogel seine Kreise und ich beobachte ihn dabei. Er wirkt majestätisch, ich spüre seine Kraft, seine Ruhe, seine Ausgeglichenheit und stelle mir vor mit ihm durch die Lüfte zu schweben. Habe den Joint aufgeraucht und nehme noch einen schluck heißen Tee. Es dämmert langsam und ich muss mich so langsam auf den Weg hinab ins Tal machen.
Ich liebe es so sehr die letzte Abfahrt am Tage auf einer einsamen Piste zu machen. Ich kenne den Weg, bin ihn schon tausend Mal hinab geglitten, kenne jeden noch so kleinen Buckel. Sehe mich in Gedanken wie ich die Piste hinab schwinge, habe meinen Rhythmus gefunden, meine Spur gefühlt und schließe die Augen, denn so kann ich den Schnee um mich herum, die Wolken über mir und die riesigen Berge, noch besser fühlen. Ich stehe auf und steige in meine Bindungen, das leise Klicken beim Einsteigen, erhöht meine Vorfreude auf diese Abfahrt. Ich schließe die Augen, stoße mich kräftig mit den Skistöcken ab und beginne zu gleiten. Es ist kalt geworden und der Schnee unter mir, ist von einer dünnen Eisschicht überzogen, die bei jedem neuen Schwung ein herrliches Geräusch an den Kanten meiner Ski erklingen lässt. Ich fühle mich gut, bin eins mit meinen Skiern, spüre die Muskelspannung in meinen Beinen, habe das Gefühl zu fliegen, zu schweben.
Ich habe eine kleine erfolgreiche Firma, über die ich inzwischen auch mit Firmen im südeuropäischen Ausland erfolgreiche Geschäftskontakte knüpfen konnte. Daher dachte ich mir, dass es angebracht wäre, eine neue Sprache zu erlernen. Ich blätterte im aktuellen Angebot der örtlichen Volkshochschule und fand einen Italienisch-Kurs für Anfänger bei dem ich mich kurz entschlossen anmeldete.
Am ersten der insgesamt zwölf Abende traf sich ein kleines Häuflein lernwilliger Sprachschüler mit der Lehrerin im zweckmäßig aber sehr nüchtern eingerichteten Unterrichtsraum an der VHS. Das Alter der Teilnehmer variierte zwischen 17 und 65 und es schien insgesamt ein nettes Völkchen zu sein. Herausragend war allerdings unsere Lehrerin. Vor etwas mehr 40 Jahren in einem kleinen Dorf in der Nähe von Neapel geboren, vom Typ temperamentvolle glutäugige Süditalienerin. Mit den passenden Pfunden an den richtigen Stellen, aber offensichtlich mit einem gehörigen Maß an Fehleinschätzung für die richtige Kleidergröße ausgestattet. Ich möchte nicht lästern, denn ich mag Frauen, an denen deutlich mehr dran ist als an einem Mager-Model, aber dann sollten sie bitte auch die passende Kleidergröße wählen.
Mein junger Sitznachbar hatte offensichtlich denselben Gedanken und offenbarte mir ungefragt und flüsternd seine Vorstellung von einer perfekten Frau. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde begannen wir mit dem Einstieg in die italienische Sprache und Carina, so hatte sich die Lehrerin vorgestellt, erklärte uns das Lernziel und ihre Methoden. So verging der erste Abend wie im Fluge und mit den ersten Hausaufgaben im Gepäck machte sich jeder auf den Weg nach Hause.
Ich wurde stinksauer als ich den Schaden entdeckte. Der Außenspiegel meines parkierten neuen Autos war abgefahren worden. Missmutig warf ich das kaputte Teil auf den Beifahrersitz, machte mit meinem Handy ein paar Bilder vom Schaden und fuhr zum nächsten Polizeiposten.
Der Mann an der Wache hörte sich mein Geheule in Ruhe an und meinte, er würde mir gleich jemanden schicken, der sich meiner Sache annehmen würde. Leider sei das in der Straße in der ich geparkt hatte, schon fast zur täglichen Routine geworden, weshalb Dauerparker dort auch ihre Außenspiegel vorbeugend einklappen würden. Vielen Dank für den dezenten Hinweis. Vor mich hin grummelnd hockte ich nun im Vorraum und wartete auf den avisierten Kollegen.
"Sind sie der Herr mit dem kaputten Außenspiegel?" Eine nette weibliche Stimme weckte mich aus meinen düsteren Gedanken voller Mordlust. Ich schaute hoch und eine junge Polizistin stand lässig im Türrahmen und wartete geduldig auf meine Reaktion. Ich brummelte ein missmutiges «leider» und erhob mich. Sie wollte zunächst meine Daten und die meines Wagens aufnehmen, ehe sie sich den Schaden anschauen würde. Ich folgte ihr in ein Büro und beantwortete geduldig ihre Fragen. Ihre ruhige, freundliche Art half mir von meiner Palme herunterzukommen und diesen unendlichen Schmerz zu verarbeiten. Völliger Blödsinn, selbst wenn ein neuer Außenspiegel deutlich über 200 Euro kosten würde, so wäre das zwar sehr ärgerlich, aber ein solches Theater ist eines echten Mannes unwürdig.
Also riss ich mich zusammen und ging mit der Beamtin zu meinem Wagen. Sie fotografierte den Schaden und machte sich weitere Notizen. Mit einer kleinen Pinzette zupfte sie andersfarbige Lacksplitter von dem Spiegel und packte sie in Tütchen, die sie eifrig beschriftete.
Seit vielen Jahren fahre ich unfallfrei mit meinem Motorrad durch halb Europa und nun das. Ich hatte doch den Lkw rückwärts aus der Einfahrt fahren sehen. Aber statt anzuhalten, habe ich mit meinem Motorrad elegant einen Haken geschlagen. Beim Wiedereinscheren nach rechts rutschte mir plötzlich das Hinterrad auf dem feuchten Kopfsteinpflaster weg und ich stürzte auf die Straße. Mir war sofort klar, es musste etwas Dummes passiert sein. Mein rechter Unterschenkel tat schlagartig weh und ich bekam dort ein taubes Gefühl.
Ich weiß nicht wie lange ich mit dem Bein unter meinem Motorrad gelegen bin, es dauerte etwas bis zwei junge Männer angerannt kamen und es von mir herunterhoben. Ein kurzer Blick in Richtung Stiefel genügte mir, das Bein war gebrochen. Alle Flüche über diese schnöde Welt halfen nichts, ausgerechnet in München kam nach nicht einmal 250 km Fahrtstrecke das jähe Ende meiner einwöchigen Tour in Richtung Toskana.
Bis die eifrigen Jungs des Roten Kreuzes mit ihrer Krankenkutsche kamen, vergingen vermutlich nur wenige Minuten, aber sie waren gefühlte Stunden. Das Blut in meinem Bein pochte wie irre und auch die Menschen, die sich um mich sorgten und bereits Wetten auf einen glatten oder komplizierten Bruch abschlossen, trugen nicht wirklich zu meiner Beruhigung bei. Wenigstens hatte man mir beim Abnehmen des Helmes nicht den Kopf mit abgerissen. Trotz meines lauten Protestes und dem Versuch, ihn selbst herunterzunehmen, hatte ein Schlaumeier versucht ihn mir vom Kopf zu ziehen ohne vorher die Schließe zu löse. Ich konnte schon immer laut schreien, also hatte er es schnell begriffen und ich konnte mich selbst vom Helm befreien.
Er war aufgeregt, das konnte er nicht leugnen. Nie hätte er gedacht, dass sie doch einmal nachgeben würde und einwilligte ihn zu treffen. Sie kannten sich nun schon gut zwei Jahre über einen Chat und gelegentlich sogar via Webcam-Verbindung. Gleich kam die Autobahnabfahrt, jetzt waren es nur noch wenige Minuten Autofahrt und er würde an ihrer Türe klingeln. Sie gefiel ihm, optisch und auch ihre Art reizte ihn sehr. Sie verstand es vortrefflich, ihn zuerst zu locken, regelrecht heiß in den Chats zu machen, um ihn dann auch gleich wieder abblitzen zu lassen.
Wehe er kam ihr mit einem Vorschlag, zu ihr Nachhause zu kommen, ihr gar einen Termin nannte, dann wurde sie sofort sehr kühl und beendete günstigenfalls das Gespräch. Denn je nach Laune schrieb sie ihm dann auch des Öfteren, dass sie erst mal keinen Kontakt mehr mit ihm wünsche. Oft schon hatte er sich durch solche Reaktionen von ihr sehr geärgert, über sie, über ihre schon arrogant zu nennende Art, aber mehr noch über sich selbst, dass er sich für eine Frau, die er ja eigentlich gar nicht richtig kannte, so zum Trottel, zum Spielball ihrer Launen machte.
Aber ihm war auch klar, dass sie, wenn auch vielleicht unbewusst, seinen Jagdtrieb durch genau diese Eskapaden immer wieder regelrecht anstachelte. Er wollte sie und er würde sie auch bekommen. Es war alles nur eine Frage der Zeit, er musste nur Geduld aufbringen- und die besaß er in seinem Alter, da war er schon sehr ehrlich sich selbst gegenüber. Ja und heute war nun der Tag, wo er tatsächlich zu ihr Nachhause eingeladen worden war. Er konnte es immer noch nicht richtig fassen. Ganz kurz erfasste ihn Angst, sie könne ihn vielleicht verladen haben, aber nein, so war sie nicht, sie war schon eine Liebe und ehrlich und aufrichtig vom Wesen her. Da vertraute er absolut seiner Menschenkenntnis.
Ich war ziemlich deprimiert, denn nach einer über fünf Jahre dauernden Beziehung hatte sich meine Freundin von mir getrennt. Nun ja es lief nicht mehr so in der letzten Zeit, aber dass jetzt unsere Beziehung so zu Ende geht hätte ich nicht gedacht, als wir uns in der Schule kennengelernt haben dachte ich Sarah wäre die Frau fürs Leben für mich doch nach ihrer Lehre hatte sie mehr ihre Karriere im Sinn als unsere Beziehung.
Meine Freunde versuchten mich zu trösten, aber das half nur bedingt. Was mir besonders zu schaffen machte waren die Abende allein. Also suchte ich nach einer Lösung für mein Problem und gab auf einer Internetseite eine Anzeige auf dabei gab ich meine Stadt und meine E-Mail-Adresse an und der Text lautete: Verlassener sucht verlassene für gemeinsame Abende. Da meldet sich eh niemand sagten meine Freunde, aber ich wollte erst mal abwarten.
Es war Wochenende und ich studierte meine Mails und war überrascht wie viele sich auf den einfachen Text gemeldet haben. Einige konnte man gleich in die Tonne klopfen, aber manche hörten sich vielversprechend an. Ich siebte eine nach der anderen aus und am Ende standen noch 5 Mails zur Auswahl und ich entschloss mich den Damen zu Antworten. Ein Fehler war mir unterlaufen ich hätte vielleicht mein Alter in der Anzeige angeben sollen, denn nach kurzer Zeit vielen noch 3 durch mein Raster die schon über 30 waren und das war mir mit meinen 25 Jahren zu alt, obwohl ich sagen muss, interessant geschrieben hat die eine ja schon und so stellte ich sie doch zurück auf meine Liste.