Ich habe eine kleine erfolgreiche Firma, über die ich inzwischen auch mit Firmen im südeuropäischen Ausland erfolgreiche Geschäftskontakte knüpfen konnte. Daher dachte ich mir, dass es angebracht wäre, eine neue Sprache zu erlernen. Ich blätterte im aktuellen Angebot der örtlichen Volkshochschule und fand einen Italienisch-Kurs für Anfänger bei dem ich mich kurz entschlossen anmeldete. Am ersten der insgesamt zwölf Abende traf sich ein kleines Häuflein lernwilliger Sprachschüler mit der Lehrerin im zweckmäßig aber sehr nüchtern eingerichteten Unterrichtsraum an der VHS. Das Alter der Teilnehmer variierte zwischen 17 und 65 und es schien insgesamt ein nettes Völkchen zu sein. Herausragend war allerdings unsere Lehrerin. Vor etwas mehr 40 Jahren in einem kleinen Dorf in der Nähe von Neapel geboren, vom Typ temperamentvolle glutäugige Süditalienerin. Mit den passenden Pfunden an den richtigen Stellen, aber offensichtlich mit einem gehörigen Maß an Fehleinschätzung für die richtige Kleidergröße ausgestattet. Ich möchte nicht lästern, denn ich mag Frauen, an denen deutlich mehr dran ist als an einem Mager-Model, aber dann sollten sie bitte auch die passende Kleidergröße wählen. Mein junger Sitznachbar hatte offensichtlich denselben Gedanken und offenbarte mir ungefragt und flüsternd seine Vorstellung von einer perfekten Frau. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde begannen wir mit dem Einstieg in die italienische Sprache und Carina, so hatte sich die Lehrerin vorgestellt, erklärte uns das Lernziel und ihre Methoden. So verging der erste Abend wie im Fluge und mit den ersten Hausaufgaben im Gepäck machte sich jeder auf den Weg nach Hause.