Wyatt Earp

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    Wyatt Earp 232 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Der Mann, der da auf die große Sägerei zuritt, mochte etwa dreißig Jahre alt sein. Er hatte ein schmales Gesicht, in dem weit auseinanderstehende hellgraue Augen standen. Seine Nase war kurz und stumpf, der Mund breit und das Kinn spitz. Seine Stirn war nicht sehr hoch und wurde von rostrotem Haar überwuchert. Den grauen fleckigen Hut hatte er weit ins Genick geschoben. Sein graues kragenloses Hemd stand ihm über der Brust offen. Er trug eine braune abgetragene Weste und eine graue schwarzgestreifte Hose. Unter dem Gurt trug er einen Riemen, der rechts neben der Hüfte einen Revolver im Halfter hielt. Die Stiefel des Reiters waren ebenso abgetragen wie seine übrigen Kleidungsstücke. Nur das Pferd machte einen halbwegs gepflegten Eindruck. Je näher er der großen Sägerei kam, desto langsamer wurde er. J. O. TRUMBEL. Hinter diesem Namen verbarg sich ein untersetzter vierschrötiger Mann mit durchdringend hellen grünlichen Augen und einem kantigen Schädel. Er hatte dichtes, kurz geschorenes weißgraues Haar und trug immer ein graues Kattunhemd, das von einer schwarzen Seidenschleife zusammengehalten wurde. Die graue Jacke und die graue Hose schienen eine Uniform bei ihm zu sein. Er machte einen unscheinbaren Eindruck, dieser Jake Oscar Trumbel. Aber er war der mächtigste Mann weit und breit. In Trinchera fürchtete man ihn wie einen Oberrichter.

    Wyatt Earp 226 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Ein düsterer Himmel lastete über der graubraunen Kistenholzstadt Tombstone. Es schien so, als müsste er symbolisch sein für den Ärger vieler Menschen in dieser Stadt darüber, dass der große Sheriff Wyatt Earp, der berühmteste Gesetzesmann des weiten Westens, an diesem Tage einen der Bürger als Bandenführer entlarvt hatte. Es war dem Marshal nämlich gelungen, einen Gangster zu stellen, hinter dem er lange Zeit her gejagt war, der wie ein Phantom vor ihm her geisterte und sich einfach nicht zur Strecke bringen lassen wollte. Die größte Überraschung war der Name des Mannes: Phineas Clanton. Tombstone vermochte es nicht zu fassen. Jedenfalls diejenigen Leute, die nicht mit der Bande zusammenhingen. Und Wyatt war davon überzeugt, dass es die wenigsten auch in der Bande selbst waren, die gewusst hatten, wer der geheime Chief gewesen war. Aber mit der Entdeckung des Banditen stand für den Marshal auch fest, dass es nur ein Name gewesen war, der diese Bande zusammengehalten hatte: der Name Clanton. Nie und nimmer war dieser Phin, dieser Trinker und Weiberheld, dieser aufgeschwemmte, plumpe Mann dazu in der Lage, eine solche Bande zu dirigieren. Wer der wirkliche Drahtzieher gewesen war, ließ sich so rasch nicht ermitteln – vielleicht niemals ermitteln. Möglicherweise war es auch nicht nur ein einzelner Mann, sondern viele, die sich eben zusammengefunden hatten, weil sie wieder einen Clanton hatten, weil sie sich an den großen Namen festhalten konnten, weil er ihnen Mut gab und Tatkraft. Phineas Clanton war Wyatt Earp ins Garn gegangen. In einem ehemaligen Schweinestall, in dem Wyatt Earp und Doc Holliday von einer Schar ausgehungerter Ratten durch Phin Clanton bedroht wurden, hatte Phin sich selbst in die Falle begeben. Wyatt Earp hatte ihn zurück nach Tombstone geschleppt und vor den Richter gestellt. Jules Gardener, der erst einunddreißigjährige neue Oberrichter von Flagstaff, war eigens hergekommen, um den Banditen abzuurteilen. Phin Clanton wurde nicht zum Tode verurteilt, denn nicht ein einziger Mord konnte ihm nachgewiesen werden; und seine Bande hatte doch Morde genug begangen! Der Mann mit dem großen Namen bekam ein Urteil, das nicht nur den Marshal schockierte: Drei Jahre Zwangsarbeit. Es war lächerlich, was sich die Geschworenen da ausgesonnen hatten. Es war lächerlich, was der neue Oberrichter aussprach, als er sich erhob und mit dem kleinen silbernen Hammer auf die kleine Metallplatte schlug. "Drei Jahre Zwangsarbeit.

    Wyatt Earp 164 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

    Es regnete seit Tagen. Die gewaltigen Gipfel der Rocky Mountains verschwammen im düsteren Schwarzgrau. Wie aus Kübeln rann das Wasser von den Vorbaudächern und grub tiefe scharfe Rinnen neben den Stepwalkbohlen in die Erde. Über die aufgeweichte Straße stampfte ein Mann auf das Sheriff-Office zu. Einmal stolperte er und fiel der Länge nach mitten in eine große Pfütze. Keuchend erhob er sich und watete weiter vorwärts durch den Schlamm. Die Mainstreet der kleinen Coloradostadt Rockwood war sehr breit. Obgleich der Mann den kürzesten Weg hinüber gesucht hatte, war er durch und durch naß, als er drüben die schützenden Vorbaudächer erreichte. But Lumberace, der Sheriff, hob den Kopf und blickte mit zusammengezogenen Brauen dem Mann entgegen, der eben jetzt triefend vor Nässe ins Office stürzte.

    Wyatt Earp 227 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Er hatte ein graues Gesicht und helle, seltsam stechende Augen. Sein Haar war kurz geschoren und irgendwie struppig. Er trug einen grauen Hut mit einer zerfledderten breiten Kante und schwacher Krone. Die untere Hälfte seines Gesichtes war mit grau-braunen Bartstoppeln nur so besät. Vom linken Auge zum Kinnwinkel hinunter zog sich eine scharfe Falte wie ein Kreidestrich. Das Hemd war kragenlos, und darüber saß ein graues­ fleckiges Halstuch. Er trug ein braunes Hemd, eine kurze braune Weste und eine graue, vielfache mit Flicken besetzte Hose. Unter dem Leibgurt trug er einen mit Patronenschlaufen besetzten Waffengurt, der tief über dem rechten Oberschenkel einen großen 38er Remington-Revolver hielt. Abgetragen war alles an ihm, waren auch seine hochhackigen Stiefel, die hinten mit rostigen Sternradsporen versehen waren. Schon seit Stunden saß er auf dem Vorbau von Bennys Barber Shop, hatte den Hut tief in die Stirn gezogen und schien mit offenen Augen zu schlafen. Oder wartete er auf die Overland, die drüben an der Wells Fargo Station eintreffen musste? Vielleicht wartete er auch auf jemanden, der hier nebenan im Saloon «Zum Gelben Baum» an der Theke stand? Clifford Scope stammte aus Ohio. Er war ein Einzelgänger und hatte sich schon in frühester Jugend für seinen Weg entschieden, nämlich für den Grauen Trail (Westernausdruck für Banditenlaufbahn). Schon mit knapp sechzehn Jahren hatte er am westlichen Stadtrand von Xenia (Ohio) in einer Vorstadtstraße eine kleine Bankfiliale überfallen und um siebenhundert Dollar beraubt. Es war ihm gelungen, unerkannt aus der Stadt zu entkommen. Er floh hinunter über Kentucky und Tennessy nach Arkansas, wo er in der Nähe von Hoxie eine Handelsstation überfiel und die Kasse mitgehen ließ. Auch da war es ihm gelungen, unerkannt zu entkommen. Von Arkansas führte der Weg des Banditen nach New Mexico hinunter.

    Wyatt Earp 231 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Flammendrote Abendsonne hatte die graubraune Kistenholzstadt am Südrand Colorados mit einem purpurnen Lichtschein überzogen. In den Straßen herrschte das Leben, das um diese Stunde voll entfaltet wurde. Von Norden her kamen schwere, vollgeladene Prärieschooner in die Main Street und machten vor dem alten Büffeljäger-Saloon halt. Auch von Süden her über die große Straße, die von Raton heraufführte, kamen Fahrzeuge in die Stadt. Es war am Wochenende. Während sich in der Mitte der Main Street vor der City Hall eine große Menschenmenge ansammelte, um den Ausgang des Garland-Prozesses zu erleben, war es unten am Ende der kleinen Hatford Street doch verhältnismäßig ruhig. Im Obergeschoss des alten Boarding­house lag in einem der drei Zimmer, die nach Süden hinausführten, ein Mann mit bleichem Gesicht auf seinem Lager. Es war Doc Holliday. Er war völlig angekleidet und blickte durch das offene Fenster nach Süden in die Savanne hinaus. Wie oft schon hatte er bedauert, dass es kein Zimmer war, das einen Blick nach Osten gab. Dabei war ihm der Osten niemals angenehm gewesen. Auch hatte man nur die Morgensonne. Viel lieber hatte er stets den Westen gehabt und sich immer gern in den Sattel gezogen, wenn es westwärts ging. Aber diesmal lag Dodge City im Osten. Und eine merkwürdige Sehnsucht zog ihn auf einmal dorthin. Er hatte das dumpfe Gefühl in der Magengrube, dass er die Stadt nicht mehr erreichen würde. Im Hintergrund des Raumes lehnte neben der Tür ein hochgewachsener, herkulischer Mann mit tiefbraunem Gesicht und blauen Augen, die von einem dichten Wimpernkranz umgeben wurden. Er trug einen breitrandigen schwarzen Hut, ein rotes Hemd und eine schwarze Lederweste. Um seine Hüften hatte er einen patronengespickten schwarzen büffelledernen Gurt geschnallt, der an beiden Seiten je einen schweren schwarzknäufigen Revolver vom Kaliber 45 hielt. Die Waffe an der linken Seite musste einen besonders langen Lauf haben, und der Kenner hätte in ihr einen jener seltenen Revolver vom Fabrikat Bunt­line-Special erkennen können.

    Wyatt Earp 228 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Der fünfte lag. Er lag in einem grobgezimmerten Sarg. Es war der Sheriffsmörder Clifford Scope aus Ohio. Am Ende seines Sarges, dicht vor der Grube, stand ein hochgewachsener Mann mit markant-männlich geschnittenem Gesicht. Es war Wyatt Earp, der berühmte Marshal aus Dodge City. Neben ihm stand, fast ebenso groß wie er, nur wesentlich schlanker, ein Mann im schwarzen eleganten Anzug, mit weißem Hemd und schwarzer Samtschleife. Es war der große Gunfighter Doc Holliday. Rechts vom Sarg stand ein kleines, mickriges Männchen mit finsterem Gesicht, hängendem Seehundschnauzbart und trüben Augen. Der Regen rann von der zerfledderten Krempe seines alten zerknautschten Hutes. Links auf seiner zerlumpten Jacke trug er den sechszackigen Stern. Es war Jules Hamper, der Sheriff von Tocomac. Am Ende der Grube stand ein hochaufgeschossener, bohnenstangendürrer Mensch mit einem wahren Vogelkopf. Es war der Undertaker (Leichenbestatter). Weitab, etwa dreihundert Schritte entfernt, lagen die ersten Häuser der schlafenden Stadt. Unablässig rann der Regen hernieder und hatte die Kleider der Männer glänzend gemacht. Der Untertaker warf einen Blick auf den Marshal. Der nickte. Da packte der Undertaker den Sarg und zerrte ihn über das Erdloch. Wyatt Earp nahm das eine Ende des zweiten Seiles und forderte den Sheriff auf, das andere Ende zu nehmen. Es dauerte ziemlich lange, bis der Leichenbestatter das Grab halb zugeschaufelt hatte.

    Wyatt Earp 225 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Der Tag, an dem es zu Ende ging, war ein Tag wie jeder andere. Ein schwefelgelber Himmel lag über der alten Silverstadt Tombstone. Es war früh am Morgen. Ein leichter Wind trieb den Flugsand schmirgelnd an den hölzernen Häusergiebeln entlang und über die rissigen Vorbaubohlen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Fern am Horizont lagen bleigraue Streifen über der Wüste, die einen glühenden Tag anzeigten. Er kam von Westen und saß auf einem Maulesel, der ganz so aussah, als wäre er wenigstens fünfzehn Jahre alt und könnte in jeder Minute seinen Geist aufgeben. Sein graues struppiges Fell war hin und wieder von dunklen Flecken durchsetzt, die sein Aussehen nicht eben hoben. Der Mann, der im Sattel saß, war groß, hatte eine muskulöse Gestalt und ein breitflächiges düsteres Gesicht. Der graue Melbahut war an den Seiten von starken Schweißstellen durchsetzt, und die Krempe hatte er vorn mit einer Sicherheitsnadel an der Hutkrone befestigt. Dunkles strähniges Haar blickte unter dem Hutrand hervor und wucherte ihm hinten bis ins Halstuch hinein. Sein kragenloses missfarbenes Hemd stand über der Brust offen und ließ einen wenig annehmbaren Haarwald sehen. Die braune Lederweste war abgewetzt und uralt wie die Hose, die mehrere Flickstellen aufwies. Alt und abgetragen waren auch die hochhackigen Stiefel, die mit rostigen Sternradsporen besetzt waren. Nur ein Gegenstand war blank, sauber und gepflegt, der schwere 38er Remington-Revolver, der links tief über seinem Oberschenkel in einem offenen abgegriffenen Halfter steckte. Es war eine Waffe, deren Knauf mit silbernen Nägeln beschlagen war. Der Mann hing im Sattel wie einer, der nicht allzu viel vom Reiten verstand. Jedenfalls sah es so aus. Aber es täuschte, wie alles an diesem Mann und seinem Reittier. Er hatte jetzt den Graveyard erreicht und blickte über den niedrigen Holzzaun mit den krummen Latten zu den Grabsteinen hinüber, die krumm und schief auf dem Gottesacker standen, wie die graugelben Zähne im Mund eines Greises.

    Der Mann, der stehend sterben wollte

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Fahler Mondschein lag über dem Hochplateau der Peloncillo-Mountains. Hin und wieder wurde er von vorüberhuschenden Wolkenschatten verdüstert. Der Wind trieb den Flugsand mit einem pfeifenden, schmirgelnden Geräusch an den Gesteinsbrocken entlang, die hier wie skurrile Türme aus dem sandigen Boden ragten. Am Ufer eines ausgetrockneten Seebeckens hielten zwei Reiter. Der eine war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften, einem schwarzen Stetsonhut und einem dunklen, markant-männlich geschnittenen Gesicht. Er trug ein graues Kattunhemd, das am Hals von einer Samtschleife zusammengehalten wurde. Die Jacke war aus schwarzem, kräftigem Tuch. Ebenso die eng anliegende Hose, die unten breiter wurde und über die Schäfte der hochhackigen Texasstiefel auslief. Er trug einen breiten, patronengespickten Waffengurt, der an jeder Hüftseite einen schweren 45er Revolver hielt. Der Mann saß auf einem hochbeinigen Falbhengst, der von edelster Rasse war. Dieser Mann war niemand anders als der berühmte Marshal Wyatt Earp aus dem fernen Dodge City. Neben ihm auf einem schwarzen Rappenhengst saß ein Mann, der kaum weniger groß war als der Gesetzesmann selbst, aber von bedeutend schlanker Gestalt. Er hatte ein aristokratisch geschnittenes Gesicht, trug einen eleganten schwarzen Hut und einen Anzug, der nach neuester Mode geschnitten war. Sein Hemd war weiß, und schwarz die Samtschleife. Unter der Jacke trug er eine weiße mit goldenen Stickereien besetzte Weste. Hinter den weit zurückgezogenen Schößen seiner Jacke waren die elfenbeinbesetzten Knäufe seiner beiden Revolver vom Kaliber 45 zu sehen. Auch der Name dieses Mannes war im weiten Westen bekannt. Er lautetet: Doc Holliday! Die beiden Westmänner waren aufgebrochen, um den Schlupfwinkel jene Mannes zu suchen, der in der heißen Sandstadt Tombstone eine Bande gründete, die in der letzten Zeit das ganze County mit Verbrechen nur so überschwemmt hatte. In der Stadt gab es keinen Menschen mehr, der noch gewagt hätte, ein lautes Wort über die Desperados fallen zu lassen.

    Wyatt Earp 224 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Bleigrauer Himmel lastete über Gleeson. Es war spät am Nachmittag, als Jim Coster den Hurrican Saloon betrat. Die Schenke war um diese Stunde noch ziemlich leer. Es war die Stunde, die das Leben des Gelegenheitsarbeiters James Coster ändern würde. Es war ein reichlich träges, um nicht zu sagen faules Leben, das Coster bisher gelebt hatte und das er auch zu leben gewillt und gewohnt war. Aber es war ein Leben, das sich in diesem Lande nicht mit Anstand leben ließ. Wer im Westen lebte, der musste sich daran gewöhnen, dass es ein hartes Dasein war, was einem dort geboten wurde. Der junge Westen, jenes Land, das von Pionieren erst vor Kurzem halbwegs erschlossen worden war, hatte nichts übrig für Menschen, die dem Herrgott den Tag zu stehlen gedachten. Er war kein Dieb, der Gelegenheitsarbeiter Coster, auch dazu wäre er viel zu träge gewesen und sicher auch zu feige. Aber er war eben ein Mensch, der vielleicht auch in eine andere Gegend nicht sonderlich gut gepasst hätte, aber ganz sicherlich schlecht in den Westen passte. Er hätte sehr viel mehr arbeiten müssen, um sich das Leben leisten zu können, das er sich tatsächlich noch leistete. Er wollte jedes Wochenende auf den Kopf hauen, wie er es bei sich nannte, und möglichst auch in der Woche noch zwei-, dreimal einen über den Durst trinken. Und Girls wollte er auch haben. Das war ganz einfach eine zu hohe Forderung an das Leben, dem er seinerseits nichts an Zoll zu zahlen gedachte. An diesem Tag wurde ihm auf eine gnadenlose Weise die Quittung gegeben. Es war ein Donnerstag, und eigentlich hätte er noch zwei Tage warten sollen, bis er sich mit den wenigen Dollars, die er in dieser Woche verdient hatte, in eine Schenke getraute. Aber er hatte am Vormittag eine neue Arbeit, die ihm angeboten worden war, abgelehnt und sich stattdessen ein paar Stunden draußen bei den Corrals in einer stillen Hütte auf einen Strohsack gelegt und gepennt. Dann war er aufgestanden und hatte sich mit den Cowboys herumgestritten, die es nicht schätzten, dass er sich da draußen herumtrieb, und war dann in seinem typischen Schlendergang in die Stadt gekommen. Coster war ein Bursche von achtundzwanzig Jahren mit etwas schwammigen Gesichtszügen und schlaffem Körperbau. Dennoch war er bedeutend kräftiger, als seine Gestalt vermuten ließ.

    Wyatt Earp 219 – Western

    William Mark D.

    "Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
    Fahler Mondschein lag über dem Hochplateau der Peloncillo-Mountains. Hin und wieder wurde er von vorüberhuschenden Wolkenschatten verdüstert. Der Wind trieb den Flugsand mit einem pfeifenden, schmirgelnden Geräusch an den Gesteinsbrocken entlang, die hier wie skurrile Türme aus dem sandigen Boden ragten. Am Ufer eines ausgetrockneten Seebeckens hielten zwei Reiter. Der eine war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften, einem schwarzen Stetsonhut und einem dunklen, markant-männlich geschnittenen Gesicht. Er trug ein graues Kattunhemd, das am Hals von einer Samtschleife zusammengehalten wurde. Die Jacke war aus schwarzem, kräftigem Tuch. Ebenso die eng anliegende Hose, die unten breiter wurde und über die Schäfte der hochhackigen Texasstiefel auslief. Er trug einen breiten, patronengespickten Waffengurt, der an jeder Hüftseite einen schweren 45er Revolver hielt. Der Mann saß auf einem hochbeinigen Falbhengst, der von edelster Rasse war. Dieser Mann war niemand anders als der berühmte Marshal Wyatt Earp aus dem fernen Dodge City. Neben ihm auf einem schwarzen Rappenhengst saß ein Mann, der kaum weniger groß war als der Gesetzesmann selbst, aber von bedeutend schlanker Gestalt. Er hatte ein aristokratisch geschnittenes Gesicht, trug einen eleganten schwarzen Hut und einen Anzug, der nach neuester Mode geschnitten war. Sein Hemd war weiß, und schwarz die Samtschleife. Unter der Jacke trug er eine weiße mit goldenen Stickereien besetzte Weste. Hinter den weit zurückgezogenen Schößen seiner Jacke waren die elfenbeinbesetzten Knäufe seiner beiden Revolver vom Kaliber 45 zu sehen. Auch der Name dieses Mannes war im weiten Westen bekannt. Er lautetet: Doc Holliday! Die beiden Westmänner waren aufgebrochen, um den Schlupfwinkel jene Mannes zu suchen, der in der heißen Sandstadt Tombstone eine Bande gründete, die in der letzten Zeit das ganze County mit Verbrechen nur so überschwemmt hatte. In der Stadt gab es keinen Menschen mehr, der noch gewagt hätte, ein lautes Wort über die Desperados fallen zu lassen.