Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey

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Название Das Astrologie-Handbuch
Автор произведения Akron Frey
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783905372427



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Duftessenz Jasmin-Narden-Mischung

       MERKUR

       DAS INTELLEKTUELLE ERKENNEN

      Merkur oder Hermes wird in der Mythologie als eine hermaphroditische Gestalt umschrieben, die den Schlüssel zu den tieferen Wahrheiten in sich birgt. Er ist einerseits ein Symbol für die Art, wie wir wahrnehmen, andererseits aber auch, warum wir was wahrnehmen und wie wir die Wahrnehmung vergleichen und weitergeben. Emotionslos, unparteiisch und objektiv beschreibt und rekonstruiert er kausale Zusammenhänge, verbindet Widersprüche und gleicht Gegensätze mit den glättenden Argumenten verbindender Sichtweisen aus. Damit ist er auch hervorragend geeignet, das vermittelnde und übertragende kommunikative Urprinzip zum Fließen zu bringen. Als Gott des Windes erscheint er flink, eilend, stürmend, mit Flügelschuhen und einem beflügelten Hut dargestellt und kann somit als Vorbereitung auf Reisen oder im Vorfeld wichtiger Besprechungen und Entscheidungen angerufen werden. Als Gott der Schlauheit und des Geschäfts ist er der Schelm unter den Göttern und unterstützt Diebe, Kaufleute, Narren und Betrüger; und als Gott der Unterscheidung ist er der Ahnherr des Denkens (Ich denke, also bin ich!), der Erschaffer aller Realitäten, der die Menschen in ihre Weltbilder einbindet und damit aber auch gleichzeitig vom Erkennen der Relativität des Erkennens abhält: Ich bin, weil ich erkenne – deshalb erkenne ich mich als der, der ich bin!

      Spirituell betrachtet ist Merkur aber nicht nur ein Symbol dafür, wie du die Welt erfährst und wie du das Erfahrene in deine Bewußtseinsmuster einordnest, sondern er ist auch das Symbol des Musters selbst, alles, was du erfaßt, einordnen zu müssen und aus dem Eingeordneten gleichzeitig das zu gestalten, was du dann für die äußere Welt hältst. Merkur entspricht dem denkerischen Gestalten, nämlich die unbildhaften, energetischen Ströme als Symbole zu erfassen und damit den Sinnen zugänglich zu machen. Damit wird seine Position in der Mythologie, nicht nur zwischen Göttern, sondern auch zwischen Menschen und Göttern zu vermitteln, einsichtig: Es ist der Austausch zwischen dem inneren und dem äußeren, zwischen dem bewußten und dem unbewußten Selbst. Aus den tieferen Schichten des kollektiven Menschseins dringen ungeformte Energiewolken herauf, die darauf warten, in Symbole umgedeutet und damit in menschliches Handeln übertragen zu werden. Anders ausgedrückt: Deine Begriffswelt ist das Ergebnis der Wirkungen Merkurs, die aus dem Rohmaterial schöpferischer Ursubstanz materialisiert wurde, denn die Methode, Symbole zu schaffen und miteinander zu kombinieren, entspricht exakt deinen merkurischen Anlagen und Fähigkeiten. Damit erschaffst du dir eine begriffliche Welt, die du der instinktiven Welt überlagerst, bis du selbst überzeugt bist, daß die begriffliche, von dir selber geschaffene Realität der Wirklichkeit entspricht.

      Das merkurische Prinzip basiert auf der Erfassung von Gesetzmäßigkeiten und Schlußfolgerungen und entscheidet darüber, ob ein Inhalt in seinem Zusammenhang erkannt werden kann oder in seine Einzelteile zerfällt. Was die Welt für unseren Verstand zusammenhält, ist die Gewißheit, daß die Welt so ist, wie wir gelernt haben, sie wahrzunehmen. Die logischen Axiome des Aristoteles, seit mehr als zweitausend Jahren das Fundament des abendländischen Denkens, sind nicht nur die sichere Grundlage, auf der unser Weltbild steht, sondern sie sind auch der Preis für diese Sicherheit. Sie errichten die hohen Mauern der rationalen Wissenschaft, die alles ausgrenzen, was sich nicht in die Gesetze der Logik eingliedern läßt. Sie sind ein Filter unserer Erkenntnis, der alles aussondert, was nicht durch Stoff und Form, Bewegung und Ziel definiert werden kann. Platon dagegen ging davon aus, daß wir im sichtbaren Objekt nur das erkennen können, was wir an Informationen oder Vorstellungen über das betreffende Objekt in uns tragen. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet ist auch das Modell der naturwissenschaftlichen Erkenntnis nur eine Vorstellung vom Leben, denn alles, was wir in unserer Anschauung der Welt erfassen, ist eine Vorstellung von Wahrheit, ein Abbild der Wirklichkeit, abhängig von Gesetzen, die wir uns selbst geschaffen haben. Hier beherrscht die Vorstellung bereits die Wirklichkeit, und viele Suchende glauben, daß die Vorstellung die Wirklichkeit nur ausdrückt. Wie kann die Vorstellung aber die Wirklichkeit ausdrücken, wenn sie nicht weiß, was die Wirklichkeit ist? Darum können wir auch nichts erkennen, was außerhalb dieser Vorstellung liegt, und alle Wahrheiten und Erkenntnisse sind nie etwas anderes als mehr oder weniger interessante Denkmodelle. Unser denkendes Ich ist ein besonders raffiniertes Gebilde, das uns unsere Handlungen aufgrund der Betrachtungen vorschreibt, wie wir die Welt zu sehen haben: Die Welt zu sehen, wie wir sie sehen… und das auch noch zu wollen!

       Merkur in den Zeichen

      

MERKUR IN WIDDER

       Luft/Feuer: Mit dem Kopf durch die Wand

Thema intellektuelle Selbstdurchsetzung
Ziel Durchsetzung der eigenen Fähigkeiten durch Kritikfähigkeit, Unterscheidungsvermögen und Strukturanalyse

      Das Leben ist ein Abenteuer. Versuche nicht, dir über die Hintergründe klarzuwerden, sondern handle, als wüßtest du, was du tust, auch wenn du es nicht weißt. Du gewinnst, wenn du kämpfst, und du verlierst alles, wenn du aufgibst. Deine größte Chance kommt, wenn du dein Ziel mit einer gebündelten und in den Brennpunkt deines Willens gebrachten Handlungsabsicht in deinen Gegner hineinvisualisierst. Das ist die erste Stufe der Entwicklung von Verstand und Hirn, die mythologisch als Verlust des Paradieses, als Abspaltung von Gott bezeichnet wird. Sie entspricht auf der kosmischen Ebene der ersten Aktualisierung des Potentials der Urenergie und auf der Ebene des Individuums der Strukturierung der Urmuster des Unbewußten durch den kollektiven Menschengeist. Subjektive Selbstdurchsetzung ist der erste Schritt des Egos, die karmischen Verwebungen aus den Tiefen der Ewigkeit in einen neuen Schöpfungszyklus einzubringen, an dessen Ende die objektive Meinungsäußerung steht.

      

MERKUR IN STIER

       Luft/Erde: Der feste Stand

Thema praktisches, geradliniges und realistisches Denken
Ziel intellektuelle Selbstabgrenzung durch Sicherheits- und Besitzdenken

      Für dich gibt es keine Welt da draußen, die du zu ergründen hast. Für dich zählt nur deine eigene Meinung, die dir sagt, wie die Welt zu sein hat, und deshalb verstehst du immer nur das, was du verstehen willst, und innerhalb dieses Verstehens verwirklichst du deine Ziele. Das Problem ist nur, daß du dich an die Denkformen klammerst und stur annimmst, daß sie der Wirklichkeit entsprechen, statt die Relativität der Fragen zu erahnen, mit denen du die Wirklichkeit erkundest. Deshalb ist dein Denken zwar nie falsch, weil es ja immer nur die Voraussetzungen der einmal für wahr erkannten Standpunkte bestätigt, aber natürlich auch nie sonderlich brillant, weil es die Welt immer nur so betrachtet, wie es gelernt hat, sie wahrzunehmen. Trotzdem sind die Verwirklichungen gewisser Pläne möglich, denn Merkur in Stier unterstützt die Fähigkeit, Ideen durchzuführen und Machbares zu realisieren. Er bedeutet Beharrlichkeit und Konsequenz im Erreichen von Zielen und repräsentiert überdies Stabilität