Название | Teppiche |
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Автор произведения | Clemens von Alexandria |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Die Schriften der Kirchenväter |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783849660277 |
46.
1. Es wirkt aber, meine ich, auch der Heiland,3989 da das Retten die ihm eigentümliche Tätigkeit ist. In dieser Weise hat er also auch gewirkt, indem er diejenigen, die infolge der Predigt sich dazu entschlossen hatten, an ihn zu glauben, wohin immer sie auch gekommen sein mochten, zur Rettung heranzog.
2. Wenn somit der Herr aus keinem anderen Grunde in den Hades hinabstieg, als um dorthin die frohe Botschaft zu bringen, wie er tatsächlich deswegen hinabstieg, so brachte er das Evangelium entweder allen oder nur den Hebräern.
3. Wenn er es nun allen brachte, so werden alle gerettet werden, die zum Glauben kamen, auch wenn sie aus den Heiden stammen, indem sie sich endlich dort zum Herrn bekannten. Denn heilsam und erzieherisch sind die Strafen Gottes, indem sie zur Bekehrung bewegen und lieber die Sinnesänderung des Sünders als seinen Tod sehen wollen;3990 dazu kommt noch, daß die Seelen, befreit von den Körpern eine reinere Sehkraft haben, selbst wenn ihr Blick durch Leidenschaften verdunkelt wird, deswegen, weil ihnen das Fleisch nicht mehr hindernd im Wege steht.
4. Wenn aber der Herr die frohe Botschaft nur den Juden brachte, denen die durch den Heiland vermittelte volle Erkenntnis und der Glaube fehlte, so ist doch wohl klar, daß, weil Gott kein Ansehen der Person kennt,3991 auch die Apostel wie hier, so auch dort den zur Bekehrung geeigneten Heiden die frohe Botschaft verkündigten, und daß von dem „Hirten“ mit Recht gesagt ist:
5. „Sie stiegen also mit ihnen in das Wasser hinab; aber sie stiegen lebend hinab und stiegen lebend herauf, jene aber, die früher Entschlafenen, stiegen tot hinab und stiegen lebend wieder herauf.“3992
47.
1. Ferner sagt das Evangelium, daß auch viele Leiber von Entschlafenen auferstanden seien,3993 offenbar indem sie in eine bessere Rangstufe überführt worden sind. Es ist also eine allgemeine Bewegung und Veränderung infolge der Heilsveranstaltung des Erlöseres erfolgt.
2. Ein Gerechter unterscheidet sich nun, insofern er gerecht ist, nicht von einem anderen Gerechten, mag er nun aus dem Bereich des Gesetzes stammen oder ein Grieche sein. Denn Gott ist nicht nur der Juden, sondern aller Menschen Herr,3994 noch unmittelbarer aber der Vater derer, die ihn erkannt haben.
3. Denn wenn das rechtschaffene Leben auch ein gesetzmäßiges Leben und das vernunftgemäße Leben ein Leben entsprechend dem Gesetz ist und die vor der Zeit des Gesetzes Lebenden, wenn sie ihr Leben richtig geführt hatten, zu den Gläubigen gerechnet3995 und für gerecht erklärt wurden, so ist doch wohl klar, daß auch die außerhalb des Gesetzes Lebenden wegen der Eigenart ihrer Gesinnung, falls sie richtig gelebt hatten, auch wenn sie im Hades und im Gewahrsam waren, sobald sie die Stimme des Herrn hörten, mochte es nun seine eigene oder die durch die Apostel wirkende sein, sich so rasch als möglich bekehrten und zum Glauben kamen. Denn wir erinnern uns daran, daß der Herr die Kraft Gottes ist,3996 und wohl nie wird eine Kraft schwach sein.
4. So ist, meine ich, erwiesen, daß Gott gut ist und daß der Herr die Macht hat zu retten, und daß er dabei mit Gerechtigkeit und Billigkeit gegenüber den sich Bekehrenden verfährt, sei es hier oder sei es anderswo. Denn nicht nur hierher reicht die Wirkung seiner Macht, sondern sie ist überall und ist immer wirksam.
48.
1. Darum sagt der Herr in der Predigt des Petrus nach der Auferstehung zu seinen Jüngern:
2. „Ich habe euch zwölf ausgewählt, da ich euch für meiner würdige Jünger hielt (die der Herr haben wollte); und da ich die Überzeugung gewonnen hatte, daß ihr treue Apostel sein würdet, so sende ich euch in die Welt, den Menschen auf der ganzen bewohnten Erde das Evangelium zu verkünden, damit sie erkennen, daß nur ein Gott ist, und ihnen durch den Glauben an mich, Christus, das Zukünftige zu offenbaren, auf daß, die es hören und glauben, gerettet werden, die aber, welche nicht glauben, zugeben müssen, es gehört zu haben, und nicht zu ihrer Entschuldigung sagen können: ‘Wir haben es nicht gehört.’“3997
3. Wie nun? Ist nicht auch im Hades der gleiche Heilsplan wirksam gewesen, damit auch dort alle Seelen die Predigt hören und dann entweder ihre Sinnesänderung kundtun oder zugeben, daß die Strafe gerecht ist, weil sie nicht geglaubt haben?
4. Es wäre aber die größte Ungerechtigkeit, wenn diejenigen, die vor der Ankunft des Herrn aus diesem Leben abgeschieden waren, ohne etwas von der frohen Botschaft gehört und ohne von sich aus durch Glauben oder Unglauben einen Anlaß dazu gegeben zu haben, entweder die Rettung erlangt hätten oder der Strafe verfallen wären.
5. Denn es wäre doch wohl nicht recht, wenn jene ohne Richterspruch verurteilt worden wären und nur die nach der Ankunft des Herrn Lebenden der göttlichen Gerechtigkeit teilhaftig geworden wären.
6. Von Anfang an gilt aber für alle vernünftigen Seelen das Wort: „Alle Sünden, die einer von euch in Unwissenheit getan hat, weil er Gott nicht genau kannte, werden ihm vergeben werden, wenn er (Gott) erkennt und Buße tut.“3998
7. „Denn siehe“, so heißt es, „ich habe vor euch zur Wahl den Tod und das Leben hingestellt, damit ihr das Leben wählt“,3999 womit Gott sagt, daß beides zum Vergleichen und Wählen hingestellt sei, nicht daß er beides geschaffen habe.
49.
1. Und in einer anderen Schriftstelle sagt er: „Wenn ihr auf mich hört und willig seid, so werdet ihr das Gute, was das Land hervorbringt, essen; wenn ihr aber nicht auf mich hört und nicht willig seid, wird euch das Schwert fressen; denn der Mund des Herrn hat dies gesprochen.“4000
2. Wiederum sagt ausdrücklich David oder vielmehr der Herr im Namen des Frommen (dies ist ein und derselbe seit Erschaffung der Welt, jeder, der zu verschiedenen Zeiten durch den Glauben gerettet wurde oder noch gerettet werden wird):
3. „Mein Herz freute sich, und meine Zunge frohlockte; aber dazu wird auch mein Fleisch in Hoffnung wohnen“, so heißt es; „denn du wirst meine Seele nicht im Totenreich lassen und wirst nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir Wege des Lebens kundgetan; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht.“4001
50.
1. Wie nun das Volk dem Herrn teuer ist, so ist mit dem Volk ein jeder Heilige gemeint, zusammen mit dem Juden auch derjenige, der sich aus den Heiden bekehrt, auf den die Propheten als auf den Proselyten (den Hinzugekommenen) bereits im voraus hinwiesen.
2. Mit Recht sagt also die Schrift, daß Rind und Bär beisammen sein werden;4002 denn Rind ist der Jude genannt nach dem unter dem Joch gehenden Tier, das nach dem Gesetz als rein angesehen wurde, weil das Rind sowohl gespaltene Klauen hat als auch wiederkäut.4003
3. Der Heide aber wird durch den Bären bezeichnet, der ein unreines und wildes Tier ist; die Bärin gebiert aber einen ungeformten Fleischklumpen, den sie erst mit der Zunge so formt, daß er einem Tiere ähnlich wird.4004 Denn derjenige, der sich aus den Heiden bekehrt, wird aus seinem tierischen Leben durch das Wort umgestaltet, so daß er menschenähnlich wird; und erst wenn er so gezähmt ist, dann wird auch er wie das Rind geheiligt.
4. So sagt der Prophet: „Heulende Tiere werden mich preisen und junge Strauße und alle Tiere des Feldes.“4005
5. Zu den unreinen Tieren werden die Tiere des Feldes, das heißt der Welt, gerechnet, da die Schrift diejenigen als Tiere bezeichnet, die gegenüber dem Glauben wild und in ihrem Lebenswandel schmutzig und nicht einmal durch die im Gesetz gebotene Gerechtigkeit gereinigt sind.
6. Wenn sie sich aber wandeln, so hören sie auf, Tiere zu sein, und werden statt dessen durch den Glauben an den Herrn zu Menschen Gottes und schreiten von dem