Название | Seewölfe - Piraten der Weltmeere 76 |
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Автор произведения | Roy Palmer |
Жанр | Языкознание |
Серия | Seewölfe - Piraten der Weltmeere |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954393930 |
Die „Isabella“ hatte nach dem Verlassen Jamaicas Kurs auf die Schlangen-Insel genommen. Dort wollte Hasard Siri-Tong, Thorfin Njal und Jean Ribault treffen.
Die Rote Korsarin und der Wikinger hatten sich mit dem schwarzen Segler zur Schlangen-Insel begeben. Sie mußten dort inzwischen auch eingetroffen sein. Ribault indes befand sich nach Hasards Berechnungen ziemlich in der Nähe. Er hatte vor der Schlangen-Insel noch Tortuga anlaufen wollen, um dort ein paar „Kleinigkeiten“ zu erledigen. Es ging dabei um Ausrüstungsgegenstände für den schwarzen Segler, das einstige Schiff des legendären Piraten El Diabolo.
Die „Isabella“ hielt auf das kleine Boot zu. Es sank, das Wasser stand bereits fast bis zu seinen Duchten. Der Mann im Inneren war bis auf die Haut durchnäßt. Warum unternahm er nichts?
Dan O’Flynn gab die Antwort auf die stumme Frage Hasards.
„Der Bursche ist ja gefesselt!“ rief er verblüfft aus. „Teufel auch, so eine Schweinerei!“
„Ja“, sagte Hasard. „Er ist mitten in der Windwardpassage ausgesetzt worden, damit er ein grausiges Ende findet. Er wird nicht ertrinken, Männer, ihm steht etwas noch Schlimmeres bevor. Seht doch.“
Ja, sie erblickten jetzt alle die schwarzen Dreiecke, die lautlos durch die See strichen und den bedauernswerten Mann einkreisten. Es waren die Rückenfinnen von Haien.
Hasard dachte zunächst, der arme Teufel sei bewußtlos. Aber dann löste sich ein Schrei aus dem Boot und wehte zur „Isabella“ herüber. Ein erschütternder Laut.
„Himmel, das kann keine Berechnung sein!“ stieß Hasard hervor. „Unmöglich. Der Mann ist des Todes, wenn wir ihn nicht auffischen. Profos, anluven! Nehmt Fahrt aus dem Schiff, fiert ein Boot in Lee ab und pullt sofort mit mir zu dem Fremden hinüber!“
Kurze Zeit später saß Hasard selbst auf der Heckducht des Beiboots und hielt die Ruderpinne, während sechs seiner Männer – darunter Carberry und Big Old Shane – mit aller Kraft pullten.
Hasard sah, wie ein Hai sich besonders nahe an das sinkende Boot heranschob. Von dem Boot ragte gerade nur noch das Dollbord aus den Fluten auf, in den nächsten Minuten würde es gänzlich verschwinden. Der Hai glaubte, leichts Spiel zu haben. Er schob tatsächlich sein Mördermaul ein Stück aus dem Naß. Ein mit nadelspitzen Zähnen bewehrtes Maul klaffte auf.
Hasard erhob sich. Mit einem Ruck riß er die doppelläufige sächsische Reiterpistole aus dem Gurt. Er spannte den Hahn, zielte und drückte ab. Der Radschloß-Mechanismus setzte sich in Bewegung. Schnurrend lief das Rad ab, Funken sprühten, das Zündkraut fing Feuer.
Dann brach der erste Schuß. Der Hai zuckte. Seine Schwanzflosse peitschte im Wasser und wühlte es zu Gischt auf. Hasard mußte auch den zweiten Schuß aus dem Lauf jagen. Erst da ließ das Tier von seinem Opfer ab und tauchte in die Tiefen der See. Seine Artgenossen folgten ihm. Sie hatten das Blut gewittert und brachen auf, den Angehörigen der eigenen Art zu reißen.
„Ho!“ schrie Dan O’Flynn aus dem Großmars. „Ar-we-nack!“
Die Crew wiederholte den alten Schlacht- und Siegesruf der Seewölfe. Hasard grinste. Zum Nachladen der Pistole blieb keine Zeit, er würde es später erledigen. Jetzt ging es erst mal um den gefesselten Mann im Meer.
Sie gingen bei dem absaufenden Boot längsseits, und Hasard kriegte den armen Teufel selbst mit sicherem Griff an den Schultern zu fassen. Er zerrte ihn hoch. Dabei mußte er aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Als er ihn über das Dollbord hinweghievte, geriet ihr Boot bedrohlich ins Schwanken. Hasard lachte nur. Sie scherten sich einen Dreck darum. Carberry, Shane und die anderen legten sich nur in die Riemen und versetzten das Boot in neue Fahrt.
Hasard bettete den Fremden zwischen die Duchten. Erst jetzt bemerkte er die blutigen Striemen auf dessen Rücken. Frische Wunden. Spuren einer grausamen Prozedur, der Behandlung mit der neunschwänzigen Katze.
Trotz seiner Schmerzen und der Ängste, die er durchgestanden hatte, konnte der Mann noch grinsen.
„Gracias“, sagte er als erstes. „Danke. Das werde ich euch nie vergessen.“
Hasard grinste zurück und antwortete in perfektem Spanisch: „Schon gut, Mann. Gern geschehen. Nicht der Rede wert. Schone dich jetzt, du hast es nötig.“
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