Perry Rhodan 2651: Rettet die BASIS!. Leo Lukas

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Название Perry Rhodan 2651: Rettet die BASIS!
Автор произведения Leo Lukas
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845326504



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Paratronschirme um die Schiffskörper mittlerweile errichtet?«

      »Ja. Im näheren Umfeld ist alles ruhig. Die Gegenseite unternimmt derzeit keine Anstrengungen, die Schirme durch den Einsatz von Transitparketts zu perforieren.«

      »Es könnte sich um die Ruhe vor dem Sturm handeln. Bleibt wachsam und fluchtbereit.«

      »Versteht sich. Wann kommst du zurück an Bord?«

      »Demnächst. Ich möchte erst abwarten, bis Gucky wieder bei Sinnen ist.« Möglicherweise hatte der Mausbiber beim Kontakt mit QIN SHI das eine oder andere wertvolle Detail aufgeschnappt. »Und ob Raphael Informationen erhält, wie es mit dem Plan Phanes weitergehen soll.«

      Das Formenergie-Geschöpf war als Kommandant der großen BASIS-Kugel vorgesehen, in der sich das Multiversum-Okular befand. Noch konnte Raphael im Energieversorgungs-Element bleiben, da eine direkte Verbindung zwischen den beiden Teilen bestand. Diese würde jedoch, hatte er angekündigt, bald zusammenbrechen.

      Laut Raphael lag ein weiterer Grund für die Zweiteilung darin, dass es in der großen Kugel, sobald das Multiversum-Okular seine Arbeit aufnahm, zu Strangeness-Phänomenen kommen würde. Selbst Rhodan oder Ennerhahl könnten diese Nebenwirkungen nicht einfach so wegstecken, sondern wären von massiver Desorientierung betroffen. Deshalb waren die Unterkünfte und sonstigen Mannschaftsräume in der kleineren Kugelzelle eingebaut worden.

      Aus dem Augenwinkel sah Rhodan, dass Guckys Körper sich wie unter Krämpfen wand. »Ich muss mich jetzt um den Kleinen kümmern.«

      »Da ist noch etwas.«

      »Nämlich?«

      »Ein unerklärlicher Vorfall.« Die Bassstimme des Bordrechners von MIKRU-JON klang beinahe kleinlaut, als rücke sie nur widerwillig mit der Wahrheit heraus. »Rynol Cog-Láar und Quistus halten sich nicht mehr in ihren Quartieren auf.«

      »Was?«

      »Auch nirgendwo sonst an Bord.«

      »Bist du sicher?«

      »Ich bin das Schiff, mir kann im Inneren nichts und niemand entgehen. Aber von den beiden fehlt jede Spur. Sie sind aus MIKRU-JON verschwunden.«

      »Wie ist das möglich?« Perrys Gedanken überschlugen sich. »Ich meine, angesichts der mehrfachen Abschirmungen und Barrieren – keiner sollte rein- oder rauskönnen, oder?«

      »Dennoch fehlen der Iothone und der Báalol-Musiker. Nicht, dass jemand seine ständige Klimperei vermissen würde ...«

      »Dies ist nicht die Zeit für Scherze. Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, was den beiden zugestoßen sein könnte?«

      Schräg hinter Rhodan ertönte ein pfeifendes Röcheln. »QIN SHI«, stieß Gucky aus, halb erstickt, kaum verständlich. »QIN SHI!«

       2.

       Instabilitäten

       Andernorts, zur selben Zeit

      Sirenen jaulten durch die Hauptleitzentrale der Werft APERAS KOKKAIA.

      Nur mit Mühe schaffte es Lywena, der das Kommando innehatte, solange Kaowen die Zerstörungszone begutachtete, den Überblick zu bewahren. Techniker, Wissenschafter, Soldaten und andere Spezialisten brüllten durcheinander. Verzweifelt versuchten Xylthen und Badakk-Siebenerbündel, Ordnung in das Chaos zu bringen, das durch QIN SHIS unvermitteltes Erscheinen noch gesteigert worden war.

      Lywena schauderte. Die Superintelligenz hatte jedem Einzelnen, auch ihm, das Gesicht gezeigt.

      Er war zum ersten Mal in den Genuss dieser Erfahrung gekommen. Minuten danach schlotterten ihm immer noch die Beine.

      Sein eigenes Gesicht hatte sich reliefartig aus einer Wand gewölbt! Riesenhaft vergrößert und irgendwie charismatischer, doch unverkennbar. Perfekt nachgebildet in jeder Einzelheit, bis hin zur Tätowierung über dem rechten Stirnwulst, die den Anschein erwecken sollte, das Auge könne in alle Richtungen zugleich schauen.

      Was QIN SHI zweifellos tatsächlich vermochte, im Unterschied zu Lywena ... Sein Gesicht, benutzt von der Superintelligenz, hatte ungleich markanter, bestimmter gewirkt, zugleich schmerzlüsterner und unbarmherziger.

      Ihm war es vorgekommen, als erkenne er in den Augen überdies ein Flackern von Irresein. Aber wahrscheinlich hatte sich darin nur seine eigene Unsicherheit gespiegelt.

      »Träumst du, Adjutant?«

      Ertappt fuhr Lywena herum. »Ich bitte um Vergebung, Protektor Kaowen, dass ich deine Ankunft nicht bemerkt habe.«

      Der Oberkommandant, der wohl wie meist über ein Transitparkett in die Zentrale gelangt war, klopfte ihm auf die Schulter. »Schon gut, wir stehen alle noch unter dem Eindruck der Begegnung mit QIN SHI.«

      Spätestens in diesem Moment war Lywena hellwach, ja im höchsten Alarmzustand. Solch amikales Verhalten legte der Protektor gewöhnlich nur an den Tag, wenn er das zukünftige Ziel einer harten Disziplinierung in Sicherheit wiegen wollte. »Wü... wünschst du einen Statusbericht?«

      Kaowen vollführte eine knappe, zustimmende Handbewegung. Das entsprach schon eher seinem Stil, er war kein Freund unnötiger Worte.

      Der bullige Protektor der QIN-SHI-Garde, dem man seine Nahkampfstärke ansah, trug die übliche einteilige, eng anliegende Uniform. Deren tiefschwarze Farbe kontrastierte mit der hellen Haut des vollkommen haarlosen Kopfes. Kaowen lächelte ermunternd; aber seine schwarzbraunen Augen lächelten nicht mit.

      »Die Lage in der Werft«, begann Lywena, »stellt sich uns ernster dar als noch vor Kurzem angenommen.«

      *

      APERAS KOKKAIA, der Ort des Wandels, war eine gigantische Hohlkugel mit einem Innendurchmesser von 133 Kilometern.

      Durch die Detonation des aus der Anomalie im Zentrum hervorgekommenen Gebildes, das Kaowen als »Sonnenbombe« bezeichnet hatte, waren mehrere Sektoren der Werftinnenseite schwer beschädigt worden. Restenergien der Urgewalten, vergleichbar mit dem Aufriss einer extrem starken Strukturbombe, hatten die schützenden, formenergetischen Wolken rings um die Anomalie glatt durchstoßen.

      Zwar war die acht Kilometer dicke Außenschale an keiner Stelle völlig durchbrochen worden, doch über eine viele Quadratkilometer große Fläche aufgerissen und Tausende Meter tief zerstört. Sämtliche Energiekuppeln über den 44 kreisrunden, je 39 Kilometer durchmessenden Öffnungen waren ausgefallen; sie hatten bislang nicht wieder errichtet werden können.

      »Dank der automatischen Notschaltungen ist es gelungen, die Ausbreitung von Bränden zu verhindern und erste Schäden zu beheben«, sagte Lywena. »Mit Traktorstrahlen, Kraft- und Prallfeldern schotten die von dir zusätzlich hinbeorderten Raumschiffe die unversehrten Bereiche so gut wie möglich ab. Trotzdem kommt es immer wieder zu Sekundärexplosionen.«

      »Wir kriegen die Situation nicht in den Griff.« Das war eine Feststellung, bar jeder Anklage.

      Abermals vermeinte Lywena, seinen Oberbefehlshaber nicht wiederzuerkennen. Täuschte Kaowen Solidarität mit den Untergebenen vor, oder hatte sich wirklich sein Charakter verändert, seit sein Bewusstsein in einen neuen Klonkörper gewechselt war?

      »Überlastete Aggregate, die Fehlfunktionen zeigten, mussten zur Sicherheit stillgelegt werden. Selbstverständlich sind alle wichtigen Systeme mehrfach redundant ausgeführt. Ungeachtet dessen summieren sich die Störfälle, schaukeln sich immer weiter auf, und die Verwüstungen breiten sich trotz unserer Aktivitäten aus. Wer hätte auch mit einem derart durchschlagenden Angriff von innen gerechnet?«

      »Jeder vorausdenkende Baumeister«, knurrte Kaowen, »der genau im Mittelpunkt eines solchen Riesengebildes eine Ferntransport-Einrichtung installiert? Aber diese Kritik steht uns nicht zu und kommt sowieso zu spät. Weiter!«

      »Inzwischen ist sogar die Stabilität der Werfthülle gefährdet.«

      Auf Kaowens Stirn bildeten sich drei tiefe Falten. Er bewegte die