Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter

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Название Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman
Автор произведения Tessa Hofreiter
Жанр Языкознание
Серия Der neue Landdoktor
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740953676



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ich dir vorher noch den Arztkoffer holen?«

      »Ich sehe erst mal nach, was los ist, aber bleib in Rufweite«, bat er sie und nahm den Wagenheber entgegen, den sie ihm durch das Fenster reichte.

      *

      »Hallo, Anna, was ist mit Herrn Küster?«, fragte Emilia, als ihr Handy endlich läutete. »Und wie geht es ihm? Echt? Dann spielt Papa mal wieder den Helden? Ja, ja, ich weiß, er spielt ihn nicht. Er ist ein Held«, antwortet sie lachend. »Pass gut auf die beiden auf«, sagte sie und beendete das Gespräch.

      »Was ist mit Kai?«, wollte Britta wissen, die mit Doro und Emilia auf einer Bank am Feldrand saß und bisher nicht einmal Gundula erzählt hatte, was sie von Emilia erfahren hatte. Sie schämte sich dafür, dass sie sich von Ulrikes Gerede hatte beeinflussen lassen, und hatte sich genau wie Emilia und Doro große Sorgen um Kai gemacht.

      »Kai hatte einen Unfall«, sagte Emilia und erzählte Britta und Doro, was sie von Anna erfahren hatte.

      »Ich danke euch beiden, dass ihr mich aufgehalten habt. Ich werde jetzt zu ihm fahren«, sagte Britta.

      »Ihre Freundin ist offensichtlich schrecklich traurig, dass sie nicht am Wettbewerb teilnehmen kann«, sagte Emilia.

      Gundula, die die Wanderung inzwischen abgehakt hatte, saß niedergeschlagen neben Ulrike und Richard im Gras und wartete darauf, dass Britta sich endlich entschied, ob sie nach Hause fahren oder noch bleiben wollte.

      »Warum gehen wir nicht mit ihr? Nolan wird uns schon sicher ans Ziel bringen«, schlug Doro vor.

      »Super Idee, dann können wir als Teilnehmer über den Wettbewerb in der Schülerzeitung berichten. Ich sage gleich Herrn Kornhuber Bescheid.«

      »Das ist wirklich großartig, dass ihr das machen wollt, aber solltet ihr nicht vorher eure Eltern fragen, ob sie es euch erlauben?«, wandte Britta verunsichert ein.

      »Diese Wandertour haben wir schon unzählige Male gemacht. Sie ist echt keine Herausforderung für Einheimische«, sagte Doro. »Aber ich gebe meiner Mutter kurz Bescheid, damit sie weiß, wo ich bin.«

      »Und ich rufe Anna an«, entschied Emilia und zückte ihr Handy.

      »Das wollt ihr echt tun?«, freute sich Gundula, als die Mädchen ihr vorschlugen, sie auf der Wanderung zu begleiten.

      »Kein Problem. Wir melden uns an, gehen Sie schon mal zum Start. Es dürfte gleich losgehen. Grüßen Sie Kai von uns«, bat Emilia, als sie sich noch einmal zu Britta umdrehte, bevor sie mit Doro zur Tribüne des Alpenvereins eilte.

      »Wir sehen uns«, sagte Gundula, küsste Britta auf die Wange und folgte den Mädchen.

      »Er hat mich nicht versetzt. Er hatte einen Unfall«, wandte sich Britta an Ulrike und Richard, die aufgestanden waren und sie abwartend anschauten.

      »Das bedeutet?«, fragte Ulrike.

      »Das bedeutet, dass ich jetzt zu ihm fahre, und es bedeutet, dass es keine zweite Chance für dich gibt«, erklärte sie und sah Richard direkt an.

      »Das ist endgültig?«

      »Ja, ist es, aber es bedeutet nicht, dass wir uns in Zukunft aus dem Weg gehen müssen. Vielleicht werden wir sogar wieder Freunde. Und ich bin ganz sicher, dass du bald wieder eine Frau treffen wirst, in die du dich unsterblich verliebst«, sagte sie lächelnd.

      »Falls ich über dich hinwegkomme.«

      »Das schaffst du«, versicherte ihm Britta und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

      »Du bist mir nicht böse, dass ich versucht habe, euch wieder zusammen zu bringen?« Ulrike war endlich bereit, Brittas Entscheidung zu akzeptieren.

      »Wir bleiben Freundinnen. Und jetzt muss ich los, mir ein Taxi suchen.«

      »Wir können dich fahren, nicht wahr, Ulrike?«

      So gern Richard Britta noch hatte, irgendwie fühlte er sich nun auch erleichtert. Weil dieser Druck, den Ulrike aufgebaut hatte, nun vorbei war. Und vielleicht hatte Britta ja recht, und schon bald…

      »Sicher, wir fahren sie«, stimmte Ulrike ihm zu.

      *

      »Wenn es keine Fremdkörper gibt, die Sie verletzt haben, und ich Ihnen genügend Raum verschaffen kann, dann versuchen Sie, vorsichtig unter dem Schrank hervorzurutschen. Alles klar?«, fragte Sebastian, nachdem er die günstigste Stelle für den Wagenheber gesucht und ihn angesetzt hatte.

      »Ja, alles klar«, sagte Kai. Er versuchte, ruhig zu atmen, während Sebastian mit Hilfe des Wagenhebers den Aktenschrank langsam anhob.

      »Ich denke, da ist nichts.«

      Sebastian stellte den Wagenheber fest und legte sich auf den Boden, um unter den Schrank zu blicken. »Sieht alles frei aus. Ich hebe den Schrank noch ein paar Zentimeter an, und dann raus da unten.« Er sprang auf und hob den Schrank weiter an.

      »Das müsste reichen.« Kai versuchte, seine Beine zu bewegen. Als er kein Hindernis spürte, stützte er sich nach hinten auf seine Hände ab, holte tief Luft und befreite sich aus seiner misslichen Lage. »Danke«, sagte er, richtete sich zum Sitzen auf und bewegte seine Zehen.

      »Sieht gut aus«, stellte Sebastian fest, der ihn beobachtete.

      »Mir tut auch nichts weh«, sagte Kai und ehe Sebastian etwas sagen konnte, war er aufgestanden.

      »Machen Sie langsam«, bat Sebastian ihn, während er versuchte, den Schrank aufzurichten, um die Tür freizumachen.

      »Es geht mir gut«, versicherte ihm Kai, der sofort mitanpackte und mit ihm gemeinsam den Schrank wieder an die Wand stellte.

      »Ist Ihnen immer noch schwindlig?«, fragte Sebastian.

      »Nein, im Moment nicht.«

      »Gut, dann gehen wir nach oben, und ich sehe nach, ob sie das Malheur auch wirklich unverletzt überstanden haben.«

      »Hallo, Frau Bergmann«, begrüßte Kai Anna, die auf der Treppe auf sie wartete.

      »Offensichtlich haben Sie alles gut überstanden«, stellte sie lächelnd fest.

      »Dank eines Arztes, der weiß, wie man sich Zugang zu einem Haus verschafft.«

      »Das Medizinstudium allein reicht eben heutzutage nicht mehr aus, um den Alltag als Landarzt zu meistern«, entgegnete Sebastian lächelnd. »Hatten Sie in letzter Zeit eine Infektionskrankheit?«, fragte er Kai, als sie im Wohnzimmer waren und Kai sich auf das Sofa legte, damit er ihn untersuchen konnte.

      »Bis auf die Malaria, die ich mir vor einem halben Jahr in Kenia eingefangen habe, die aber inzwischen ausgeheilt ist, war da nichts. Jedenfalls nichts, von dem ich wüsste«, erzählte Kai, nachdem Sebastian ihn abgehört hatte und seine Beine und Hüften abgetastet hatte.

      »Malaria? Welche Medikamente haben Sie genommen?« Sebastian wurde sofort hellhörig.

      »Die Packung liegt noch in der obersten Schublade der Vitrine.«

      »Darf ich nachsehen?«, fragte Anna.

      »Ja, bitte.«

      Anna holte die Packung, in der noch einige Tabletten lagen, und gab sie Sebastian. »Dachte ich es mir doch«, sagte er.

      »Was ist?«, fragte Kai und sah Sebastian gespannt an.

      »Ich denke, wir haben die Ursache für Ihre Schwindelanfälle gefunden.«

      »Die Malaria? Ich dachte, sie sei ausgeheilt.«

      »Nicht die Malaria. Das Medikament. Es verursacht bei einigen Patienten starken Schwindel, auch noch Monate, nachdem es bereits abgesetzt wurde.«

      »Das heißt, meine Beschwerden sind Nebenwirkungen des Medikamentes?«

      »So ist es.«

      »Warum hat mir das mein Hausarzt nicht gesagt?«

      »Die meisten erkennen den Zusammenhang