My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore. A.K. Yearling

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Название My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore
Автор произведения A.K. Yearling
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788726220827



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weiter von ihrem Ziel entfernt! Zum Glück hatten sie drei Stuten aus einem Dorf namens Lusitano in der Nähe des Appleloosa-Pfades gefunden. Sie hatten bemerkt, dass der Baum durch die Gegend wanderte und sich schon gedacht, dass er ein neues Opfer für seine grausamen Scherze gefunden hatte. Daring Do war es peinlich gewesen, den Baum nicht als das entlarvt zu haben, was er war, hatte sich aber bei den Ponys bedankt. Die Ponys waren sogar so freundlich gewesen, sie zu ihrer Kaiserin zu führen, obwohl sie sich damit selbst in große Gefahr gebracht hatten, da die Kaiserin dafür bekannt war, jeden zu verhexen, der ihren Weg kreuzte, und in ihre finsteren und verdrehten Pläne einzuspannen.

      Aufgrund seines Aussehens war es also durchaus möglich, dass dieses blonde Pony zu den edelmütigen Bewohnern dieser Region gehörte, doch solange das nicht bewiesen war, würde sie ihm nicht vertrauen. Daring Do spürte nämlich, dass hier etwas faul war. Und das galt nicht nur für diesen gepfefferten Birnengeruch.

      „Daring Do!“, brüllte der Hengst über die gesamte Lichtung. „Falls du hier bist – und das hoffe ich -, wäre es eine gute Idee, den Ort Marapore aufzusuchen, bevor es zu spät ist!“ Er drehte sich um und starrte genau auf den Felsen, hinter dem sie sich versteckte. Seine Augen bohrten sich in den Stein, als wäre er aus Glas. Daring hielt den Atem an. „Vielleicht ist es jedoch schon zu spät“, sagte er voller Bedauern.

      „Hier, für deine Studien“, sagte er und legte etwas auf ihre Türschwelle. Er seufzte, verweilte noch einen Augenblick und ließ seinen Blick über den Waldrand streifen. „Ich wünschte, ich könnte dir alles erklären, aber wir brauchen dich und deinen brillanten Geist, um uns vor ihm zu beschützen. Bitte, komm und rette uns, Daring Do.“ Dann galoppierte er mit flatternder Mähne und Umhang in den Wald.

      Für meine Studien? Sie retten? Was hatte das alles bloß zu bedeuten? Daring trat aus ihrem Versteck und ging zu ihrer Haustür. Sie zermarterte sich das Gehirn, um sich einen Reim auf das soeben Erlebte zu machen.

      „Uuf!“, stieß Daring aus, als sie mit ihrem Huf gegen einen Gegenstand stieß. Sie traute ihren Augen kaum, als sie sah, was da vor ihr lag. Danach hatte sie seit Jahren gesucht! Es war wertvoller als jedes juwelenübersäte Relikt oder jede heilende Kristallkugel. Es war ein Buch!

      KAPITEL 3

      Die Entdeckung

      Daring Do strich über den Lederrücken und stellte Band E-F der Encyclopaedia Equestria: Seltene Edelsteine und Relikte aus der Bekannten Welt ins Regal neben die anderen zwölf Bände, die sie bereits besaß. „Endlich vollzählig“, staunte sie. Soweit sie wusste, waren ihre Bände die letzten Exemplare des Nachschlagewerks. Bis jetzt war ihre Ausgabe unvollständig geblieben, und Daring Do war davon ausgegangen, dass sie Band E-F nie in die Hufe bekommen würde. Doch da war er, in tadellosem Zustand, und die Bücher schienen, da sie nun vereint waren, zu neuem Leben zu erwachen.

      Jeder einzelne Band leuchtete in einer anderen Regenbogenfarbe. Der Neuzugang hatte die Schattierung eines glühenden Sonnenaufgangs - ein Orangeton, der in ein Brausegelb überging -, und bildete eine Brücke zu den beiden Bänden daneben, dem kakifarbenen Band C-D und dem kanariengelben Band G-H. Auf jedem Buchrücken prangten zwei Buchstaben des Alphabets. Die goldenen Verzierungen und Sternchen, die sie schmückten, schienen wie eine glückliche, wiedervereinte Familie zu tanzen.

      Daring Do trat staunend einen Schritt zurück und verharrte kurz, bevor sie den Band gierig wieder aus dem Regal zog. Ehrfürchtig hielt sie ihn in ihren Hufen. Vielleicht war er der Schlüssel zu allem. Die Antwort auf die großen Geheimnisse von Equestria und darüber hinaus … Sie hatte auf der ganzen Welt nach diesem Band gesucht, und nun hatte ihn ihr ein Fremder bereitwillig überlassen. Warum? Daring wusste, dass man sich vor derlei Geschenken in Acht nehmen musste, aber in diesem Fall konnte sie nicht widerstehen.

      „Komm zu Daring“, gurrte sie. Ihr Magen antwortete grummelnd, doch das Essen würde warten müssen. Daring Do zog ihren Tropenhelm ab und warf ihn durch den Raum, wo er auf einer alten, fast vergessenen Schreibmaschine landete, die auf einem Sekretär in der Ecke stand. Daring sank in ihren kürbisfarbenen Lieblingssessel und setzte ihre rote Hornbrille auf. Dann schlug sie behutsam das lederne Buch auf und fuhr mit ihrem Huf über den Titel.

      Auf der linken Seite klebte ein Zettel, auf dem schlicht EIGENTUM DER BIBLIOTHEK VON GR stand. War das ein Hinweis auf die Identität des geheimnisvollen Fremden? Wer war diese verwandte Seele, die ihr dieses unbezahlbare Geschenk gemacht hatte? Und vor allen Dingen warum? Vielleicht konnte sie ihm doch trauen. Vielleicht hätte sie doch mit ihm sprechen sollen, vor allem nachdem er sie verzweifelt angerufen hatte, den Ort Marapore zu retten. Wo auch immer das war.

      Daring blätterte auf der Suche nach Antworten fieberhaft durch das Buch. Was nicht einfach war, wenn man nicht wusste, wonach man fragen sollte. Trotzdem saugte sie die Informationen auf den Seiten förmlich auf. Die nächste Stunde verging wie im Flug. Daring ließ sich von einem Eintrag ablenken, der die Elemente der Harmonie behandelte, doch dann entdeckte sie ein Eselsohr auf einer der Seiten mit F und fuhr mit ihrem Huf die Einträge hinunter.

      „Hm, Fauna … Feldspat … Flankara-Relikte … Grundgütige Luna!“ Daring sprang entsetzt auf. Die Flankara-Relikte! Sie hatte in Band U-V unter „Vehufius, Berg“ von ihnen gelesen. Um was es sich dabei handelte, hatte sie zwar nicht erfahren, wohl aber, dass sie sehr mächtig waren und alles Weitere in Band E-F unter „Flankara-Relikte“ stehen würde. Seitdem hatte sie sich immer wieder gefragt, warum die Relikte so mächtig waren. Doch nun würde sie es endlich erfahren! Daring hatte das Gefühl, als erzitterte die Erde unter ihren Hufen.

      Flankara-Relikte: Drei magische Gegenstände, die aus einem Stab, einem Schwert und einem Pfeil bestehen und als mächtigster Schutz der Welt gelten (wenn sie nah beieinander sind). Können alternativ zu einem sechszackigen Stern arrangiert werden, mit dem der Besitzer jede magisch zugefügte Verletzung rückgängig zu machen vermag. 1 Angeblich von einem großen Zauberer geschaffen, wurden sie vom Tapferen Hengst von Neighples auf seinen Fahrten mit der Königlichen Marine gefunden und den Tricorner-Dörfern Lusitano, Marapore und Ponypeii zum Schutz gegen den hochaktiven Vulkan Vehufius überreicht (siehe Band U-V).

      Siehe auch: „Schutzzauber“, „Waffen“

      Darings Herz schlug schneller. Wie immer, wenn sie dabei war, die Zusammenhänge zu erfassen. Sie lief zum Bücherregal, zog Band U-V heraus und blätterte schnell zum Eintrag über den aktiven Vulkan Vehufius.

      „Aha!“, rief Daring, als sie den Text überflog, der besagte, dass der Vulkan alle zehn Jahre ausbrach und dieses Jahr das zehnte Jahr war, seit die Gegend zum letzten Mal mit heißer Lava überschüttet worden war.

      „Ich wusste es! Der Vehufius kann jeden Moment explodieren!“

      Sie war mit ihrer Detektivarbeit zufrieden, aber auch besorgt. Wenn ein Pony verzweifelt vor ihrer Haustür aufgetauchte und sie um Hilfe bat, ging es meistens um eine Schatzsuche. Schließlich war das Darings Spezialität. In diesem Fall ging es jedoch um mehr.

      Erst der verzweifelte Hilferuf, dann das Geschenk - der geheimnisvolle Fremde hatte gewollt, dass sie von den Flankara-Relikten und ihren lebensrettenden Kräften erfuhr! Die Ponys der Tricorner-Dörfer brauchten ihre Hilfe, und dafür gab es nur eine logische Erklärung: die Flankara-Relikte waren in ernster Gefahr. Und damit auch die Bewohner von Lusitano, Marapore und Ponypeii. Ohne den magischen Schutz der Relikte würde nichts den Vulkan davon abhalten, auszubrechen und alle Ponys aus den drei Dörfern zu vernichten … Daring Do erschauderte beim bloßen Gedanken daran. Sie hatte keine Wahl. Obwohl sie gerade nach Hause zurückgekehrt war, würde sie sofort wieder aufbrechen müssen. Sie hatte nicht einmal Zeit für ein schnelles Abendbrot. Sie hoffte einfach nur, dass sie es rechtzeitig schaffen würde.

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