Название | Sünden auf der Arbeit | Erotische Geschichten |
---|---|
Автор произведения | Millicent Light |
Жанр | Языкознание |
Серия | Erotik Geschichten |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783966415934 |
Impressum:
Sünden auf der Arbeit | Erotische Geschichten
von Millicent Light
1972 geboren, hatte Millicent Light schon immer Liebesgeschichten im Kopf. Dass sie irgendwann begann, diese aufzuschreiben, hat sie ihren Kindern zu verdanken, die ihr immer wieder Mut machten und sie darin bestärkten. Später entstanden dann aus einem vergangenen Briefwechsel die ersten erotischen Kurzgeschichten. Zur Teilnahme an einer Ausschreibung gedrängt, kam es tatsächlich zur Veröffentlichung einer ihrer Geschichten in einer Anthologie. Von da an war kein Halten mehr. Sie erzählt locker und leicht von der wohl schönsten Nebensache der Welt. Millicent ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie und mehreren Hunden in Thüringen.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: aleksander hunta @ shutterstock.com Anatoly Tiplyashin @ shutterstock.com Rashevskyi Viacheslav @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783966415934
www.blue-panther-books.de
Flinke Schere– guter Sex
Der Salon lief schon seit einiger Zeit nicht mehr berauschend. Ihr Chef ließ sich nur noch höchst selten in dem kleinen Laden blicken und die Einnahmen waren so gering, dass sie sie nicht mal mehr täglich zur Bank bringen musste. Und genau das stimmte Lucia traurig. Sie arbeitete gern hier. Nicht, dass es das modernste Geschäft gewesen wäre. Sicher nicht. Aber es war gemütlich und die Kunden kamen gern, auch wenn es nur für einen kleinen Plausch war.
Sie hing bei einer Tasse Kaffee ihren trübsinnigen Gedanken nach, da öffnete sich die Tür und ihr Chef trat ein. Sie war so perplex, ihn zu sehen, dass sie sich vor Schreck fast verschluckte.
»Aaah, Lucia … meine Beste …«
Sofort schwante ihr Böses. Sagte man das heute noch so? Er würde ihr sicher kündigen. Dann hätte sie keinen Job mehr, könnte ihre Wohnung nicht bezahlen und …
»Wir müssen den Laden hier ein wenig in Schwung bringen! Meinst du nicht auch?« Er stolzierte durch den kleinen Raum, in dem nur zwei Friseurstühle und Waschbecken standen. Die großen Spiegel über den Konsolen wirkten an manchen Stellen etwas blind. Ja, er hatte tatsächlich schon bessere Zeiten gesehen, aber machte das nicht gerade seinen Charme aus?
»Wenn Sie meinen …«, tastete sich Lucia vorsichtig vor.
»Ob ich das meine? Natürlich meine ich das! Du willst doch den Job behalten? Du brauchst ihn doch?« Wie hinterhältig er die Frage stellte!
»Sie wissen, dass ich auf die Arbeit hier angewiesen bin.« Musste man sich immer so erniedrigen? Sie hätte am liebsten die Augen verdreht, was man vor seinem Chef aber lieber lassen sollte.
»Ich mache dir einen Vorschlag. Ich renoviere die Bude hier ein bisschen und du erweiterst dein Angebot.«
»Wie soll ich mein Angebot erweitern?«
»Lucia – Baby … du bist ein hübsches, attraktives, sexy, wohlgeformtes Rasseweib. Viele Männer drehen sich nach dir um. Oder verdrehst du ihnen den Kopf? Auf alle Fälle wäre es doch praktisch, wenn du ihnen entgegenkommst.« Er grinste anzüglich.
Sprachlos blickte sie ihn mit offen stehendem Mund und weit aufgerissenen Augen an.
Wieder schmeichelte er ihr: »Siehst du, Lucia, Baby, genauso sollst du die Männer anschauen. Sie werden reihenweise anstehen, um von dir bedient zu werden!« Er umkreiste sie. Taxierte sie von oben bis unten. »Natürlich müssten wir über dein Outfit reden. Und wenn es gut anläuft …«, schnurrte er an ihrem Ohr, »sprechen wir von einer dreifachen Lohnerhöhung.«
Überrascht schnappte Lucia nach Luft, drehte sich zu ihm um und sah seinen schwülstigen Blick über sich gleiten. »Vielleicht komme ich dann auch zum Haare schneiden!?«
»Und … wenn ich nicht will?«, fragte sie vorsichtig. Sie war sich nicht sicher, wie sie ihr Gefühlschaos beschreiben sollte. War sie aufgebracht, dass er ihr so einen Vorschlag unterbreitete? War sie verstört, weil er sie so ansah? War sie interessiert, weil es sich positiv auf ihren Kontostand auswirken würde? Oder … war sie neugierig? Denn, wenn sie ehrlich war – so manchen ihrer Kunden würde sie nicht von der Bettkante schubsen.
»Lucia, Baby.« Der schmeichelnde Tonfall ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. »Denk darüber nach. Ich gebe dir ein paar Tage frei. Hier hast du einen großzügigen Vorschuss …« Er hielt ihr einen Fünfhundert-Euro-Schein unter die Nase, wedelte ihn provozierend vor ihr hin und her und steckte ihn dann in ihren Ausschnitt zwischen ihre großen Brüste. »Kauf dir was Aufreizendes zum Anziehen. Dann sehen wir uns nächste Woche in alter Frische.«
Wahrscheinlich kannte er sie doch ganz gut, denn in ihr hatte sich eine Idee festgesetzt. So schlimm war die Vorstellung nicht. Und … verdammt, sie ließ sich doch gern anschauen und hier und da anfassen. »Okay … ich … probiere es. Aber wenn es nicht funktioniert, bin ich raus.«
»Lucia, Baby …« Mehr sagte er nicht und verließ beschwingt den Laden.
Nun erst realisierte sie: Wenn angeblich alle seiner Läden so schlecht liefen, woher nahm er so viel Geld? Aber es wäre für sie wohl besser, sich nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen.
Sie sah sich im Raum um, schnappte ihre Tasche, steckte den Schein in ihren Geldbeutel, dreht das Schild an der Tür auf Geschlossen und macht sich auf den Heimweg. Vor dem Gebäude blieb sie noch einmal stehen und überlegte, ob sie das Geld gleich in Klamotten umsetzen sollte. Doch erst wollte sie zu Hause in die Wanne hüpfen, sich ein wenig Wellness gönnen und sich dann in den Trubel stürzen.
***
Montag.
Sie war aufgeregt. Ihr Chef hatte sie gestern telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Renovierungsarbeiten abgeschlossen waren und er sie zu Wochenbeginn wieder im Geschäft sehen wolle. Sie solle eine Stunde eher da sein, da er sie in verschiedenen Dingen unterweisen werde. Das hörte sich irgendwie … seltsam an. Oder nicht?
Aber sie wäre nicht Lucia Callona, wenn sie sich davon abschrecken ließe.
Ihre neue Arbeitskleidung wollte sie dort anziehen, denn so durch die Stadt zu laufen, wäre vielleicht an- und aufregend, aber nicht unbedingt ihr Stil.
Eine Stunde vor Öffnung des Ladens drückte sie die Tür auf und blieb verdattert auf der Schwelle stehen.
Rot. Die Wände waren in den unterschiedlichsten dunklen Rottönen schattiert, mit rot marmorierten Waschbecken und schwarzen Lederstühlen davor. Und zwar die Luxusausführung an Friseurstühlen. Breite Sitzfläche, hohe Rückenlehne mit verstellbarer Kopfstütze. Wie unpraktisch, wie sollte man da Haare waschen? Und ihre schönen alten Spiegel waren verschwunden. Dafür hingen glänzende, mit vielen Lichtern ausgeleuchtete neue Wandspiegel dort. Wow.
Er hatte sich die Renovierung ganz schön was kosten lassen. Durch das Rot wirkte der Raum trotzdem klein und gemütlich, das hatte sie nicht erwartet.
Ihr Chef trat auf sie zu, reichte ihr ein Glas Sekt und hieß sie willkommen im neu gestalteten Salon: »Heiße Schere – hier sind Sie nicht nur eine Nummer, hier wird sie gemacht.«
»Der Name ist aber nicht Ihr Ernst, oder?«
»Natürlich … Wir wollen doch klar und deutlich zeigen, wen wir hier empfangen. Stell dir bloß mal vor, du müsstest den ganzen Tag Lockenwickler drehen … da verdienen wir beide doch nichts.«
»Aha.«
»Wie wär’s mit uns beiden? Erst schneidest du mir die Haare, dann bläst du mir einen?«
So schnell wollte Lucia eigentlich nicht in den Alltag geworfen werden. Aber sie hatte sich mental darauf vorbereitet. Und sie hatte nichts dagegen. »Ich werde mich dann umziehen. Vielleicht wollen Sie schon mal Platz nehmen?« Sein Blick … gierig und aufdringlich. Ja,