Название | Apache Cochise Staffel 1 – Western |
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Автор произведения | Diverse Autoren |
Жанр | Языкознание |
Серия | Apache Cochise Staffel |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740912239 |
»Wir werden sie angreifen, wo wir sie treffen, Sohn. Wir sind die Herren der Berge, der Wüsten und der Canyons. Niemand kann unserer Kampfesleidenschaft widerstehen. Wir kennen die Wasserstellen und brauchen sie, den Mesquite, den fruchtbaren Boden für den Mais. Wir müssen von den Tieren der Berge leben, von den Pflanzen in den Tälern. Wir müssen kämpfen. Es ist unser Land, von unseren Vätern vererbt. Die Wüste gehört uns, die Quellen, Tinajas und die Pozitos. Alles Land von Nord nach Süd, Ost nach West, alle Flüsse gehören uns – alles, alles, was wir sehen, die Berge, die Täler, alles gehört den Chiricahuas. Wir lassen uns nicht vertreiben.«
Er schwieg, rieb sich die Augen. Seine Hände sanken und legten sich flach auf die Oberschenkel.
»Wie und wo willst du sie angreifen, Vater?«
»In der Ebene, in der Wüste, dort, wo wir sie einzeln oder in kleinen Gruppen antreffen. Da unten, wo wir immer gelebt haben, sind wir ihnen überlegen. Es sind ihre Postkutschen, die mehr und mehr Weiße in unser Land bringen. Wir vernichten sie. Es sind die Wagenzüge, die Massen von Einwanderer bringen. Wir vernichten sie. Es sind die Soldaten, die sie beschützen, die Festungen bauen, die wir nicht angreifen können. Wir vernichten sie.«
Cochise stand auf und ging hinaus. Naiche blickte ihm nach. Ihm wurde bewußt, daß in diesem Moment der grausamste aller Guerillakriege begonnen hatte. Ein Guerillakrieg, der keinen Pardon kannte und keinen verlangte.
*
Der neue Tag graute bereits, als die beiden Scouts auf der Flucht vor den rachebrütenden Mimbrenjos über die Mesa peitschten und nach einem abwärtsführenden Canyon suchten, der nach Westen oder Norden führte.
Pfeilschnell zogen regenschwarze Wolken von Westen, zerteilten sich an den weißen Gipfeln der Dragoons und luden dort den Regen ab, auf den man in der Wüste so dringend wartete.
John drängte es, seinen Vorgesetzten so schnell wie möglich Bericht zu erstatten. Der sinnlose Kampf mußte ein Ende nehmen, damit das Land zur Ruhe kommen und aufgebaut werden konnte.
Cochises Taktik war nicht zu durchschauen. Auf Massenunternehmungen ließ er sich nicht ein. Statt dessen überfielen seine kleinen Kriegsgruppen Reisende, Prospektoren und Siedler. Truppen, die ihre Verfolgung aufnahmen, mußten, wenn sie zu ihrem Stützpunkt zurückkehrten, erfahren, daß die Chiricahuas mittlerweile ein halbes Dutzend Orte in der entgegengesetzten Richtung heimgesucht hatten.
Offensichtlich wußten sie über die Stationierung und die Bewegungen beinahe aller Soldaten und Zivilisten auf ihrem Territorium bestens Bescheid. Ihre Späher waren überall unsichtbar zugegen. Und zweifellos war Cochise auch bei vielen dieser Beutezüge mit von der Partie.
Cochise handelte nicht planlos oder gar spontan. Er ließ sich Zeit, hörte sich stundenlang geduldig die Berichte der Späher an, bevor er Entscheidungen traf. Aber nicht alle Massaker, die die Weißen so in Rage brachten, gingen von ihm aus. John Haggerty dämmerte es, was Cochise mit ihrer Freilassung bezweckt hatte.
Zwei Gründe drängten sich zuerst in seine Überlegungen. Der erste Grund: Dankbarkeit. Der zweite: Übermittlung selbstgefaßter Meinungen und eigener Anschauungen über den sinnlosen Krieg in den Bergen. Cochise ging mit einer Schlauheit vor, die einem General der amerikanischen Armee alle Ehre gemacht hätte.
Dieser Mann wußte, was er wollte. Er wußte es sogar haargenau. Scheinbar verstand er es, jeden seiner Gegenspieler genau einzuschätzen, nachdem er ihn lange genug taxiert hatte. Und John Haggerty war ja eine ganze Woche in seiner Gewalt gewesen.
Cochise ahnte, daß der Scout schnurstracks zu seinem Kommando reiten würde, um Bericht zu erstatten. Und genau das lag in seinem Sinne. Ausgekochter Bursche, dachte John und ließ keinen Blick von der Hochebene.
Bill Harwig, der vorausritt, zügelte so plötzlich sein Pferd, daß John beinahe aufgeritten wäre. Zehn Yards vor ihnen fiel die Mesa so steil in die Tiefe, daß sie bei dem milchigen Grau dort unten so gut wie nichts erkennen konnten.
John kratzte sich unschlüssig seinen tagealten Bart. Von hier aus gab es keinen Weg in die Ebene. Mit einem Mal sah er eine Bewegung. Er gab Bill, der ständig über die Schulter schaute, einen Wink. Gemeinsam zogen sie sich in den Schutz einiger Klippen zurück. Ein Bär tappte am Mesarand entlang.
Der Bär war es, der John stutzig machte. Bären waren keine Nachtjäger. Während dieser Zeit schliefen sie im Gebüsch oder in abgelegenen Höhlen. Etwas mußte das Raubtier aufgescheucht haben.
Der Bär war verschwunden. Etwas anderes trat an seine Stelle, bewegte sich vorsichtig weiter, hielt an, um gleich darauf wieder auf den Abgrund zuzugehen.
Zwei Menschen. Apachen.
Chiricahuas?
John und Bill hätten es nicht zu behaupten gewagt. Auch die anderen Stämme zogen sich mehr und mehr zu Cochise hin, weil sie sich von ihm Hilfe und Schutz versprachen.
Es konnten Mimbrenjos sein, aber auch Tontos oder Krieger eines anderen Stammes. Als sich einer der beiden einmal umdrehte und der Wind ihm ins Gesicht blies, sah Bill die Kriegsbemalung!
Mimbrenjos!
Sie hatten die Verfolgung aufgenommen und jagten auf ihrer Fährte.
Cochise hatte es angedeutet und mit seiner Warnung bekräftigt. Sie kauerten sich tiefer in den Schatten und hielten ihren Pferden die Nüstern zu, damit ihr Schnauben sie nicht verriet. Mit ihren Blicken suchten sie die flache Strecke ab, die sich am Canyon entlang hinzog.
John zuckte mit den Achseln. Nur zwei, damit wäre fertig zu werden. Aber wie viele waren noch in der Nähe? Er wußte es nicht und gebrauchte wieder seine breiten Schultern, um seine Resignation auszudrücken. Bis zum Camp der Dragoner waren es noch etwa zwölf Meilen, wenn er richtig schätzte. Aber selbst diese kurze Strecke konnte eine todbringende Strecke sein, wenn die Mimbrenjos hinter ihnen her waren.
Er sah sie wieder. Sie kamen zurück. Anscheinend hatten sie ihre Spur verloren und liefen zum Ausgangspunkt zurück. Lautlos wie große Katzen glitten sie heran. Und ebenso lautlos waren sie plötzlich verschwunden.
John ließ sich nicht täuschen. Er kannte ihre Art, sich unsichtbar zu machen, wenn sie etwas Feindliches bemerkt oder Verdacht geschöpft hatten. Langsam zog er den Colt, spannte aber den Hahn nicht, dessen Klicken sie verraten hätte.
Da waren sie wieder.
Tief gebückt schlichen sie auf die Gruppe der Klippen zu. John gab Bill einen Rippenstoß und zeigte mit dem Kopf die Richtung.
Bill stieß den Hauch über die Lippen. So leise das Geräusch war, John zuckte trotzdem zusammen. Apachen hatten scharfe Ohren. Sie konnten noch Geräusche wahrnehmen, die Weiße nie gehört hätten, außerdem waren sie mit der Wildnis besser vertraut.
Bill Harwig brachte seinen Mund dicht an Johns Ohr.
»Wo sind sie?« flüsterte er.
John zog kurz die Schultern hoch. Er sah sie nicht mehr. Keine Bewegung verriet den Standort der Indianer. Seinen Körper stemmte er gegen den Pferdeleib, damit sich das Tier nicht bewegte.
Dunst zog von der Ebene herauf, kroch wie Geisterfinger über die Mesa, verdeckte teilweise die Sicht. John und Bill starrten sich die Augen aus dem Kopf, sahen die Mimbrenjos jedoch nicht.
Plötzlich steilte Bills Pferd und wieherte voller Angst.
Der Scout wurde vorwärtsgestoßen und stolperte genau in das geschwungene Messer, das sein Leben abrupt beendete. Mit einem Röcheln sackte er in die Knie.
John Haggerty zog den Hahn mit dem Daumen zurück und ließ ihn wieder vorschnappen. Die Feder riß den Schlagbolzen nach unten, der auf die Zündkappe der Patrone schlug. Ein blaugelber Strahl schoß donnernd aus dem Revolverlauf.
Der erste Angreifer riß die Arme in die Höhe und stürzte auf Bill. Der zweite sprang über die beiden Toten hinweg und warf sich auf den verhaßten Weißen.
Klinge prallte