Название | GLÜHENDER SAND |
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Автор произведения | Rachel Amphlett |
Жанр | Языкознание |
Серия | Dan Taylor |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958354975 |
»Was ist schiefgelaufen?«
»Er hat einen Anruf bekommen, als er das Hafengebiet betreten hat, und das hat seine Ankunft auf dem Boot verzögert.«
»Das ist äußerst bedauerlich.« Es folgte eine kurze Pause. »Hat dich jemand dort gesehen?«
»Nein.«
»Wo bist du jetzt?«
»Vor dem Argan Hotel. Er hat den Hafen direkt danach verlassen und ist gerade erst hier angekommen.«
»Checkt er dort ein?«
»Das ist schwer zu sagen. Er hatte nichts bei sich, allerdings war ja alles, was er besaß, auf diesem Boot.«
»Behalte die Situation weiter im Auge. Folge ihm, wenn er geht, und melde dich dann wieder bei mir. Töte ihn, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Unsere Pläne schreiten zwar trotzdem weiter voran, aber es wäre dennoch besser, wenn Mr. Taylor nicht in der Nähe wäre, um zu versuchen, uns aufzuhalten.«
»Ich verstehe.«
Abbas beendete den Anruf und verstaute das Telefon wieder in seiner Tasche, dann überprüfte er die Umgebung, um sicherzugehen, dass sein Gespräch nicht belauscht worden war, und schlenderte anschließend unter das Vordach eines anderen Cafés, bestellte einen Kaffee und setzte sich an einen der Tische, um anschließend seinen Blick auf die Eingangstüren des Hotels zu konzentrieren.
Er war auf eine lange Wartezeit vorbereitet.
KAPITEL 4
Dan nickte dem Türsteher in seiner Uniform kurz zu, während er über die Schwelle des Fünf-Sterne-Hotels und in die Kühle des Empfangsbereichs trat.
Die Hotelbesitzer hatten vier traditionelle dreistöckige Häuser renoviert, die einen ruhigen Innenhof umschlossen. Dessen Hauptattraktion war ein Springbrunnen in der Mitte der Mosaikbodenfliesen. Daneben stand ein knorriger Arganbaum, dessen ältere Äste in den Mittagsstunden, in denen die Sonne direkt darüberstand, Schatten spendeten.
Die Rezeption lag links neben der Eingangstür, Weinranken wucherten von den darüber liegenden Terrassen herab und bildeten eine ungewöhnliche, aber effektvolle Kulisse.
Dans Stiefel verursachten laute Geräusche auf dem Marmorfußboden, und er scheuchte den Mann, der sofort hinter der Rezeption hervorkam, um sich ihm zu nähern, unwirsch und mit einem vernichtenden Blick weg, weshalb dessen Lächeln augenblicklich verblasste.
Dan befestigte seine Sonnenbrille am Kragen seines T-Shirts, während er den Grundriss des Hotels abzuschätzen versuchte. Dann entdeckte er die Marmortreppe, die sich in der hinteren Ecke der Empfangshalle befand.
Als er den zweiten Stock erreichte, begann er sich zu fragen, ob er hier gerade einen gewaltigen Fehler beging.
Was, wenn das Ganze eine Falle war? Was, wenn David plante, ihn verhaften zu lassen und ihn wieder nach Großbritannien zu verfrachten?
Wer zum Teufel hatte sein Boot zerstört?
Die Treppe endete in der dritten Etage und Dan trat auf einen breiten Flur hinaus, dessen Marmorboden von Sonnenlicht gesprenkelt war, das durch kleine Öffnungen in den Wänden hereinfiel. Das Mauerwerk verlieh dem Raum eine angenehme Kühle, die mit einer ruhigen Gelassenheit einherging, die im starken Kontrast zu der Hitze und der lärmenden Geschäftigkeit draußen, stand.
Von seiner Position aus hatte er freie Sicht auf die Rezeption und die Eingangstür. Der Rest des Hotels schien verlassen zu sein, da all die ausländischen Gäste den Tag über auf Erkundungstour waren.
Er warf einen prüfenden Blick auf seine Uhr. Er hatte zwanzig Minuten gebraucht, um das Hotel zu erreichen, und fragte sich nun, wie sich sein Leben wohl in der nächsten Stunde verändern würde. Falls er es sich anders überlegen wollte, hieß es: jetzt oder nie.
Das Geräusch einer Tür, die sich hinter ihm öffnete, unterbrach seine Gedanken, und er drehte sich sofort kampfbereit um. Doch dann entspannte er sich wieder.
»Mel.«
»Hey.«
Die große, blonde Melissa Harper war eine erstklassige Analytikerin und hatte offenbar, wenn sie gerade mit David hier war, auch noch Agentin im Außendienst zu ihrer umfangreichen Liste von Fähigkeiten hinzugefügt.
Dan umarmte sie kurz. »Der Hut und die Piercings sind ja weg.«
Ein schwaches Lächeln tauchte auf ihren Lippen auf, als sie auf ihre Jeans und ihr T-Shirt herabblickte. »Ein kleiner Kompromiss«, antwortete sie und zuckte dabei mit den Achseln.
Dan nickte. Augenscheinlich hatte sich die Zwanzigjährige bei der Energy Protection Group gut eingelebt. »Was ist los?«
»Nicht hier«, antwortete sie und deutete auf die Türen zu den anderen Hotelsuiten. »Zu viele Ohren. Nun mach schon.«
Sie ging zu der offenen Tür, aus der sie gekommen war, und wartete darauf, dass Dan ihr folgte, dann schloss sie die Zimmertür sorgfältig hinter ihnen.
Ein Mann wandte sich daraufhin vom Fenster ab. Er war etwas kleiner als Dan und sein Haar zeigte bereits erste graue Strähnen. Er streckte seine Hand aus.
»Dan.«
»David.«
Der Leiter der Energy Protection Group deutete auf einen Esstisch, der offenbar als temporärer Kommandoposten eingerichtet worden war. »Sollen wir uns setzen?«
Dan verschränkte die Arme vor der Brust. »Lieber nicht.«
Sein Blick durchsuchte den Raum und er nahm dabei den marokkanischen Einrichtungsstil wahr – Sofas mit Kelim-Kissen, auf denen es sich die Gäste bequem machen konnten, ein farbenfrohes Teeservice aus Glas auf einem niedrigen quadratischen Tisch und helle Teppiche, die den Steinboden bedeckten.
Doch er beachtete all das nicht weiter und ging jetzt quer durch den Raum zum Fenster, stellte sich daneben und schob den Vorhang leicht zur Seite.
Im gegenüberliegenden Gebäude entdeckte er im Erdgeschoss mehrere Cafés und eine internationale Fast-Food-Kette. Die Tische und Stühle waren von Einheimischen und Touristen besetzt und ein weiteres Hotel nahm die oberen beiden Etagen in Beschlag. Dan ließ seinen geübten Blick über die Fenster auf der anderen Seite gleiten und stellte fest, dass sie alle verschlossen waren.
»Ich bin überrascht, dass du niemanden hier hast, der dir den Rücken freihält«, sagte Dan.
»Du bist in manchen Kreisen zwar ein gesuchter Mann, Taylor, aber doch keine Bedrohung.«
»Wessen brillante Idee war das eigentlich? Deine?«
»Wie ich bereits sagte, war es der General persönlich, der dich vorgeschlagen hat, und der Premierminister hat zugestimmt.«
»Er will wohl wirklich nicht, dass ich es lebend zurück nach Großbritannien schaffe, oder?«
»So ist das nicht, Dan. Er versucht nur zu helfen. Trotz allem, was passiert ist, hat er wohl eingesehen, dass das, was sein Vorgänger mit dir gemacht hat, falsch war.«
»Du meine Güte … ein Politiker mit einem Gewissen?«
David seufzte. »Sei bitte nicht so sarkastisch.«
Dan starrte durch das Fenster auf den Gehweg hinunter und beobachtete zwei Mädchen, die gerade am Hotel vorbeigingen. Nach ihren nackten Beinen zu urteilen wahrscheinlich europäische Touristen. »Was hat das alles mit mir zu tun?«
»Der jetzige Premierminister ist der Einzige, der die Macht besitzt, jede strafrechtliche Verurteilung gegen dich sofort aufzuheben«, erklärte David. »Alle anderen müssen sich danach an das offizielle Protokoll halten. Er weiß genau, wozu du in der Lage bist und unter welchen Umständen du das Land verlassen hast.«
»Also will er mich bestechen, damit ich ihm helfe?«