Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Название Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman
Автор произведения Patricia Vandenberg
Жанр Языкознание
Серия Dr. Norden Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740911225



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dass du endlich deine Doktorarbeit schreiben willst«, sagte Anneka freudig.

      »Eure Mutter ist fast geplatzt vor Stolz, als sie das gestern gehört hat«, wusste Daniel zu berichten und musste lächeln, wenn er an Fees Miene dachte, die sie gemacht hatte. »Vor allen Dingen, dass du dich einem so heiklen Thema widmen willst, macht sie sehr glücklich. Wer weiß, vielleicht wird die Fachwelt wirklich auf deine Arbeit aufmerksam und intensiviert die Forschung auf diesem Gebiet.«

      »Hört, hört, unser Danny, der Lebensretter!«, scherzte Felix frech und bückte sich, um der Papierkugel auszuweichen, die Danny spontan in seine Richtung schleuderte.

      »Hey, du kannst dich doch nicht an Désis Tischdeko vergreifen!«, schalt er seinen Bruder in der Hoffnung, Danny würde endlich auf einen seiner Scherze eingehen.

      »Wir haben die Kugeln im Kunstunterricht aus Pappmaché gemacht«, reklamierte Dési auch postwendend. »Das war ganz schön viel Arbeit.«

      »Dafür halten sie auch ziemlich viel aus!«, tröstete Felix sie.

      Er war aufgestanden und hatte den bunt lackierten kleinen Ball aufgehoben, um ihn zu den anderen zurück auf den von Lenni fürstlich gedeckten Frühstückstisch zu legen.

      Seit es Fee besser ging, war die Stimmung schlagartig besser geworden. Auch der Appetit war zurückgekehrt und hungrig griffen Daniel und die Kinder zu.

      »Die Brötchen schmecken heute aber nicht so gut wie sonst«, monierte Janni Norden wenig später und betrachtete missmutig die mit Honig bestrichene Hälfte in seiner Hand. »Gar nicht so knusprig. Ist Frau Bärwald krank?«

      »Ich war nicht bei Frau Bärwald«, nuschelte Danny und beugte sich tief über seinen Teller. »Heute war wahnsinnig viel Verkehr. Deshalb bin ich bei einer anderen Bäckerei vorbei gefahren.«

      »Das war definitiv ein Fehler«, kam auch Daniel um eine Kritik nicht umhin. »Tatjanas und Hildes Brötchen sind wirklich ganz anders.«

      »Kein Wunder. Sie sind ja auch frisch und handgemacht und nicht tiefgefrorene Rohlinge wie bei den meisten anderen Bäckereien inzwischen!«, erklärte Anneka innig.

      Wenn sie an Tatjana dachte, leuchtete ihr Gesicht auf. Die Freundin ihres Bruders war wie eine ältere Schwester für sie, auf die sie stolz war wie auf ein richtiges Familienmitglied.

      »Jaja, schon gut.« Mit verbissener Miene saß Danny am Tisch und lauschte den Lobeshymnen.

      Am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten und war froh, als sein Vater die Kaffeetasse leerte und aufstand.

      »So, ich fahre jetzt mit Janni und Dési in die Klinik zu Fee. Felix, du kannst später zusammen mit Anneka kommen. Zu viel Besuch auf einmal strengt Fee bestimmt zu sehr an.«

      »Aye, Aye, Captain!« Felix sprang vom Stuhl auf, um strammzustehen, und schlug die Handkante an die Stirn.

      Alle brachen in heiteres Gelächter aus. Alle bis auf Danny. Der stand schweigend auf und half Lenni beim Tisch abräumen. Schwer beladen mit einem Tablett verschwand er wortlos in Richtung Küche.

      »Hui, welche Laus ist denn unserem jungen Herrn Doktor in spe über die Leber gelaufen?«, erkundigte sich Felix und stapelte die restlichen benutzten Teller aufeinander.

      »Eine Promotion zu schreiben, ist kein Zuckerschlecken«, erinnerte sich Daniel an die harten Zeiten, die er selbst durchgemacht hatte. Nun, da seine Kinder diese Erfahrungen wiederholten, fühlte er sich manchmal selbst wieder wie der junge Arzt, der er damals gewesen war. Wenn er seine Kinder betrachtete, hatte er hin und wieder sogar das Gefühl, sein Leben noch einmal leben zu dürfen.

      »Aber er hat doch noch nicht mal damit angefangen«, gab Anneka zu recht zu bedenken.

      Doch Daniel hatte keine Zeit mehr, um sich mit der schlechten Laune seines ältesten Sohnes zu beschäftigen. Er hatte Sehnsucht nach seiner Frau und drängte darauf, endlich in die Klinik zu fahren.

      »Wer weiß? Vielleicht hat er auch einfach nur schlecht geschlafen«, erklärte er und nickte Janni und Dési zu. »Das soll hin und wieder vorkommen.« Mit einem Winken verabschiedete er sich von seiner Familie, um schon bald wieder bei seiner Fee zu sein, die er schmerzlicher vermisste, als seine Kinder ahnten.

      *

      Umso größer war Dr. Nordens Entsetzen, als er das Bett seiner Frau auf der Intensivstation leer vorfand. Vor Schreck setzte sein Herzschlag einen Moment aus.

      »Wo ist meine Frau?«, fragte er die Lernschwester, die eben mit in Plastik verpackten Gerätschaften ins Zimmer kam.

      Ein Blick genügte, und Carina erkannte die Not in den Augen des Arztes.

      »Keine Angst. Frau Dr. Norden wurde vorhin auf eine normale Station verlegt«, erklärte sie schnell, um Daniel zu beruhigen.

      Abgesehen davon, dass er an der ganzen Klinik bekannt und beliebt war, war er der Schwager ihres heimlichen Schwarms, des Chefs der Kinderstation Dr. Mario Cornelius. Es schadete auf keinen Fall, sich mit seiner Familie gut zu stellen. »Heute Morgen ging es ihr so gut, dass Dr. Löwensprung diese Entscheidung treffen konnte.«

      Während Janni und Dési verhalten losjubelten – ein weiterer schwerkranker Patient wurde hinter einem Paravent intensiv versorgt – dauerte es einen Moment, bis diese frohe Nachricht in Daniels Bewusstsein ankam.

      »Gott sei Dank!«, seufzte er dann auf und machte sich gemeinsam mit den Zwillingen auf den Weg. Nur ein paar Minuten später klopfte er an ihre Tür. Fees Stimme war erstaunlich munter, als sie ihn hereinbat.

      »Dan! Dési! Janni!« Felicitas Norden saß halb aufrecht im Bett und freute sich ganz offensichtlich wie eine Schneekönigin, ihre Familie zu sehen. »Das ist ja eine schöne Überraschung!«

      »Das kann man wohl sagen«, seufzte Daniel, nachdem er sie zärtlich umarmt hatte, bedacht darauf, ihr nicht weh zu tun. »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.« Er musterte seine Frau mit einem prüfenden Blick. Es grenzte an ein Wunder, wie schnell sie sich erholte. Wäre die Magensonde nicht gewesen, hätte ihr niemand angesehen, dass sie noch vor ein paar Tagen mit dem Tod gerungen hatte. »Du siehst ja schon wieder aus wie das blühende Leben.«

      »Der Schlauch ist ein bisschen komisch.« Janni teilte diese Meinung nicht. Mit schiefem Blick musterte er seine Mutter. »Tut das weh?«

      Lächelnd schüttelte Felicitas den Kopf.

      »Nein, aber lästig ist es schon. Ich bin froh, wenn ich dieses Ding endlich los bin.«

      »Was genau ist denn da drin?« Auch Dési interessierte sich für diese besondere Form der Ernährung.

      »Alles, was der Mensch so braucht. Nährstoffe, Mineralien, Vitamine, Fette. In genau der richtigen Zusammensetzung mit dem richtigen Kaloriengehalt«, erläuterte Fee und warf einen Blick hinauf zu dem Beutel mit der cremefarbenen Flüssigkeit, die durch den Schlauch den Weg in ihren Magen fand.

      »Eigentlich ganz praktisch«, dachte Janni laut nach. »Das wär was für meine Lehrerin. Die jammert immer, dass sie zu dick ist. Ständig muss sie überlegen, was und wie viel sie essen darf. Mit dieser Sondennahrung müsste sie gar nicht mehr nachdenken. Beutel anschließen und gut. Das wäre eine supereinfache Diät.«

      Während Daniel nur den Kopf schütteln konnte über diese kreative Idee seines Jüngsten lachte Fee belustigt auf.

      »Wahrscheinlich könntest du mit dieser Idee sogar reich werden«, stellte sie amüsiert fest.

      Unterdessen konnte Dr. Norden den Blick nicht von seiner Frau lösen. Fast fühlte er sich wie ein frisch verliebter Teenager bei seinem ersten Rendezvous. Trotz der Krusten auf den Lippen schien ihm Fee schön wie am ersten Tag ihrer Liebe. Natürlich hatte er sie immer geliebt, würde sie immer lieben. Aber die Angst um sie hatte die Schmetterlinge in seinem Bauch zu neuem Leben erweckt. Er zog sich einen Stuhl heran und sah ihr dabei zu, wie sie sich mit den Kindern unterhielt. Interessiert erkundigte sie sich nach allen Einzelheiten und lauschte gespannt den Berichten über die vergangenen Tage. Irgendwann bemerkte sie, dass ihr