Название | Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman |
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Автор произведения | Toni Waidacher |
Жанр | Языкознание |
Серия | Der Bergpfarrer |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740952006 |
Er sah Markus an.
»Und da willst ja gern hinein…«
»Allerdings«, nickte der Bürgermeister. »Gegen ein anständiges Honorar, versteht sich.«
»Keine Sorge, das bekomm ich schon hin«, meinte der Bauunternehmer und schlug ihm auf die Schulter. »Sorg’ du nur für die notwendigen Genehmigungen durch den Gemeinderat, und vor allem dafür, daß wir den Enzingerhof auch bekommen. Also, schön am Ball bleiben!«
Markus Bruckner schaute auf die Uhr.
»Hast recht«, nickte er. »Ich werd’ gleich am Nachmittag hinauffahren uind schau’n, daß ich mit der Christel red. Falls notwendig, werd’ ich das Angebot ein bissel erhöhen.«
»Sei vorsichtig«, ermahnte Josef Ramsauer. »Sonst denkt die junge Frau womöglich, wir wären auf den Hof angewiesen und würden jeden Preis zahlen.«
Der Bürgermeister von St. Johann sah seinen Besucher an.
»Sind wir das net auch, Josef?« fragte er. »Du doch ganz besonders.«
*
Sebastian Trenker wanderte gemächlich über die Almwiese und freute sich an dem, was er sah. Die Felder rings um den Enzingerhof waren bestellt, die Wiesen abgemäht und auf dem Hof selbst herrschte geschäftiges Treiben.
Langsam ging der Bergpfarrer weiter. Er hatte den jungen Mann gesehen, den er zum Essen ins Pfarrhaus eingeladen hatte. Offenbar war sein Plan gelungen, und Thomas Brenner hatte Christel überzeugen können, ihn einzustellen.
Seit dem frühen Morgen war Sebastian unterwegs, hatte die Jenneralm besucht, und befand sich jetzt auf dem Heimweg. Für die nächsten Tage war ein Wetterumschwung angekündigt. Deshalb hatte der Geistliche den Tag noch einmal dazu genutzt, sich seiner liebsten Freizeitbeschäftigung hinzugeben.
»Grüß euch, zusammen«, rief er und betrat den Hof.
Thomas hatte gerade den Traktor unter das Vordach der Scheune gefahren. Leopold kam aus dem Stall gestiefelt, und Christel deckte den Tisch vor dem Haus für den Nachmittagskaffee.
»Da kommen S’ ja g’rad richtig, Hochwürden«, lachte sie und wandte sich zum offenen Küchenfenster. »Resl, noch ein Gedeck.«
»Schön schaut’ es aus«, freute sich der Besucher. »Ihr habt je ordentlich was geschafft.«
Die junge Bäuerin lächelte.
»Ja, ich glaub, das haben wir auch Ihnen zu verdanken«, sagte sie.
Sebastian gab sich erstaunt.
»Mir?«
»Na ja, es wär net so, wenn Sie mir net vor ein paar Tagen so zugeredet hätten, wegen dem Knecht«, antwortete sie. »Zum Glück war der Thomas hartnäckig genug, noch einmal wiederzukommen. Ich hab’ ihn wirklich eingestellt.«
»Eine kluge Entscheidung«, lobte der Seelsorger, ohne etwas davon zu verrraten, daß er es war, der das letztendlich in die Wege geleitet hatte.
Er setzte sich zu ihr.
»Dann erscheint ja wohl doch ein Hoffnungsschimmer am Horizont.«, meinte er.
»Ja, ich glaub ganz fest daran«, meinte Christel. »Wissen S’, Hochwürden, ich hab’ ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, den Hof zu verkaufen, zumal man mir ein Angebot gemacht hat, dem ich kaum hätt’ wiederstehen können, wenn net… Ja, ich weiß gar net, wie ich’s sagen soll, aber ich glaub’, der Wolfgang, der hat mir einen Wink gegeben…«
Tatsächlich hatte Christel, nachdem sie zuerst keinen Schlaf finden konnte und erst langsam hinüberdämmerte, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder von ihrem verstorbenen Mann geträumt. Sie hatte sich mit ihm über die Wiese und Felder laufen sehen, und dann standen sie plötzlich allein da, bis…, bis ein Gesicht aus dem Nirgendwo auftauchte, in dem sie Thomas Brenner erkannte…
Nach dem Aufwachen hatte sie lange darüber nachgedacht, was dieser Traum bedeuten mochte, und sie war zu der Überzeugung gekommen, daß er ein Zeichen gewesen sei. Geschickt vom Wolfgang, der nicht wollte, daß sie den Hof verkaufte.
Sebastian Trenker indes war hellhörig geworden.
»Ein Angebot, den Hof zu verkaufen?« fragte er. »Von wem kommt das denn?«
Die junge Bäuerin druckste herum.
»Ich weiß net, ob ich darüber reden darf«, sagte sie. »Ich hab versprochen, daß ich zu niemandem ein Wort sag’.«
Der Seelsorger war weit davon entfernt, sein Pfarrkind dazu zu bringen, sein Versprechen zu brechen. Dennoch wollte er wissen, von wem dieses Angebot kam. Er hatte auch bereits einen bestimmten Verdacht.
»Du brauchst nix zu sagen«, meinte er. »Ich denk mit ganz einfach, daß der Bruckner-Markus da seine Finger im Spiel hat…«
Das Aufblitzen in ihren Augen zeigte ihm, daß er auf der richtigen Spur war.
Inzwischen waren Thomas, Leopold und Resl hinzugekommen und das Thema wechselte. Christel stellte den neuen Knecht vor, ohne zu ahnen, daß Sebastian und Thomas sich schon kannten. Während des Kaffeetrinkens hatte der Bergpfarrer immer wieder Gelegenheit zu beobachten wie sowohl Thomas als auch Christel den anderen immer wieder verstohlen anschaute. Schmunzelnd fragte sich Sebastian, wann es denn endlich zwischen den beiden zur endgültigen Versöhnung kam. Dieser prachtvolle, junge Bursche war der richtige Mann für die junge Witwe, die lang genug allein gelebt hatte.
Als er sich verabschiedete, war der Geistliche davon überzeugt, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis in St. Johann die Hochzeitsglocken wieder läuteten.
Allerdings ging er auch nachdenklich ins Dorf zurück. Die Neuigkeit, der Bürgermeister wolle den Enzingerhof kaufen, stellte Sebastian vor die Frage, was der Bruckner-Markus damit vorhatte?
Bewirtschaften wollte er ihn wohl kaum. Also kam doch nur einer seiner ehrgeizigen Pläne in Frage, mit denen der Bürgermeister immer wieder versuchte, sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal zu setzen.
Wahrscheinlich steckte er dabei wieder mit dem Ramsauer unter einer Decke, wie vor gar nicht allzu langer Zeit, als es um den Hochberghof ging…
Aber im Moment schien ja keine Gefahr zu bestehen. Christel hatte versichert, den Hof behalten zu wollen, und Sebastian dachte rührend daran, wie sie von ihrem Traum erzählt hatte.
Den Thomas, den hatte sie allerdings unerwähnt gelassen. Aber das wußte der gute Hirte von St. Johann nicht.
*
Resl räumte gerade den Kaffeetisch ab, als der Wagen des Bürgermeisters auf den Hof fuhr.
Seit Thomas auf dem Hof war, übertraf die alte Magd sich immer wieder selbst. Den jungen Knecht hatte sie sofort in ihr Herz geschlossen, war ihr doch klar, daß es ihm zu verdanken war, daß die Bäuerin nicht verkaufte und sie, Resl und Leopold hier ihren Lebensabend verbringen durften.
Nur am Rande hatte Resl mitbekommen, daß der Bruckner-Markus Christel ein Kaufangebot gemacht hatte. An dem Tag, als er mit dem Ramsauer da war, hatte die Magd am Fenster gestanden und die Unterhaltung mit angehört…
Jetzt schaute sie eher unwillkürlich auf den Bürgermeister und erwiderte seinen Gruß nur mit einem kurzen Nicken.
»Ist die Bäuerin net da?« fragte Markus Bruckner.
Im selben Augenblick trat Christel aus der Haustür. Sie hatte den Wagen auf den Hof fahren sehen.
»Ach, da bist ja«, sagte der Besucher und winkte ihr zu.
Die Bäuerin begrüßte ihn und sah seinen erwartungsvollen Blick.
»Na, Christel, wie steht’s?« erkundigte er sich. »Hast dir mein Angebot durch den Kopf gehen lassen?«
»Tja, Bürgermeister, ich fürcht’,