Название | Killer im August: 11 Thriller |
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Автор произведения | A. F. Morland |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213188 |
14
Morland sah nicht aus wie der Abklatsch von John Wayne oder Gary Grant. Er glich überhaupt keiner Hollywoodgröße von der alten Garde, sondern stellte einen neuen Typ in die Flimmerwelt. Er war ohne Zweifel eine interessante Erscheinung. Eine Person, die über eine außergewöhnliche Ausstrahlung verfügte. Mit der Freundschaft zum Don der Cosa Nostra allein wäre er nicht das geworden, was er heute war. Er trug einen Glencheckanzug, das Hemd war ausgeschlagen, seine Haut war braun, auf den Handrücken wucherten schwarze Haare. Er saß in einem nilgrünen Sessel. Sam Wooster stand vor ihm. Er rieb sich grinsend die Knollennase und schielte den Schauspieler triumphierend an. Seine Linke wies auf die mitgebrachten Köfferchen. Morland hatte bereits einen kurzen, geschockten Blick hineingeworfen. Wooster sagte: „Damit ist aller Ärger aus der Welt geschafft, Frank.“
Morland seufzte geplagt. „Ja, Sam. Das hoffe ich. Die Aufregungen der letzten Tage waren fast zu viel für mich.“
Wooster schob die Hände in die Taschen. „Darf ich dir einen Rat für die Zukunft geben, Frank?“
„Natürlich, Sam.“
„Du musst von nun an besser auf Raffaela aufpassen, damit so etwas nicht noch mal passiert.“
Morland nickte mit bedrückter Miene. „Ich dachte, ich hätte bereits gut auf sie aufgepasst, Sam. Aber dieser verdammte Sossier hat ihr den Kopf verdreht. Gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen ... Und als Raffaela dann auch noch so betrunken war, dass sie nicht mehr wusste, was sie machte ... Du kennst sie und weißt, wie wenig Alkohol sie verträgt, Sam. Im Grunde genommen ist sie ein braves Mädchen. Ich wollte alles, was ihre Karriere stören konnte, von ihr fernhalten. Du weißt am besten, wie ich mich für sie aufgeopfert habe. Sossier wollte das alles mit einem einzigen Handstreich zunichte machen ...“
Wooster lächelte. „Nun, ich nehme an, Raffaela ist jetzt geheilt.“
Morland nickte. „Oh ja. Wenigstens für eine Weile. Sie wird nicht so bald wieder auf einen Mann hereinfallen.“
Wooster begab sich zur Hausbar. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Dort draußen stakste gerade einer seiner Leibwächter im großen Bogen um das Haus. Der Mann machte ein gelangweiltes Gesicht. Alles an ihm schien zu schlafen, bis auf die Augen. Die waren hellwach und bemerkenswert rege. Sie waren ständig auf der Suche nach irgendeiner drohenden Gefahr. Ein tüchtiger Mann. Und Wooster konnte sich gleich auf vier von dieser Sorte verlassen.
Der Killer füllte zwei Gläser mit Old Kentucky Dream Bourbon. Er brachte ein Glas dem Schauspieler. „Wir wollen auf den Erfolg anstoßen, Frank.“
„Gern“, sagte Morland. Er griff nach dem Glas. Sie stießen an. Das hörte sich an, als würde jemand auf Glasglöckchen schlagen. Nachdem sie am Bourbon genippt hatten, sagte Morland verlegen: „Ich weiß nicht, wie ich dir für deine Hilfe danken kann, Sam. Du nimmst kein Geld ...“
„Für Freunde arbeite ich gratis“,
schmunzelte Wooster. „Außerdem musst du nicht mir danken, sondern dem Don. Er hat mich gebeten, dir zu helfen, Frank.“
„Er ist ein großzügiger Mann“, sagte Morland.
„Vielleicht wird er dich mal um eine kleine Gefälligkeit bitten“, sagte Wooster.
„Ich bin jederzeit für ihn da!“, sagte Morland bestimmt. Er schaute Wooster in die schielenden Augen. Obwohl er Sam schon eine Weile kannte, wusste er immer noch nicht, mit welchem Auge ihn der Killer anblickte und mit welchem nicht. „Ich möchte, dass du das dem Don sagst, Sam.“
Der Mafia-Mann nickte. „Er wird es erfahren. Es wird ihn freuen.“
„Ich stehe tief in seiner Schuld.“
„Wir wollen nicht davon reden. Du weißt, dass wir unseren Freunden gern helfen. Das verbindet. Und was verbunden ist, ist stark. Dies ist das Geheimnis unseres Erfolges.“ Wooster trank den Bourbon aus. Auch Morland leerte sein Glas.
Sie befanden sich in einem großen Raum, in dem Grüntöne vorherrschten, Tapeten, Vorhänge, Möbel - alles war grün orientiert. Wooster hatte dafür eigens einen der besten Innenarchitekten von Chicago bemüht. Auch ein Mann, für den die Mafia schon sehr viel getan hatte. Der Architekt war froh gewesen, sich wenigstens einmal erkenntlich zeigen zu dürfen. Er hatte für die Einrichtung des ganzen Hauses keinen Cent angenommen.
Das Telefon schlug an.
Sam Wooster drehte sich langsam um. Morlands Augen flatterten nervös. Wooster war die Ruhe selbst. Er begab sich zum Telefontischchen und nahm den Hörer ab.
„Ja ?“, meldete er sich.
Am anderen Ende ein schrecklich aufgeregter Mann. (Es war Cantrell mit verstellter Stimme.) Der Anrufer sprudelte so hastig heraus, was ihn erregte, dass Wooster nur jedes zweite oder dritte Wort verstehen konnte. Der Killer starrte ernst die Wand an und versuchte den Satzfragmenten einen Sinn beizuordnen. Aus dem unverständlichen Wortschwall ging eines eindeutig hervor: Wink bekommen ... Polizei zu Woosters Haus unterwegs ... Sam solle machen, dass er von daheim wegkam ... Aus! Der Killer hatte nicht die Möglichkeit zu fragen, wie der Name des Anrufers war. Er konnte sich kein informatives Bild mit drei, vier Zusatzfragen machen. Der Anrufer war bereits wieder aus der Leitung. Wooster blickte den Hörer ärgerlich an.
„Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“, fragte Morland sofort beunruhigt.
Wooster legte den Hörer mit unbekümmerter Miene auf. Er hob die Schultern und schob die Unterlippe über die Oberlippe. „Kein Grund zur Panik, Frank.“
„Du sahst vorhin irgendwie besorgt aus, Sam.“
„Unsinn.“
„Betraf der Anruf auch mich?“, fragte Morland mit aufquellenden Augen.
„Indirekt ja. Die Bullen sind auf dem Weg hierher.“
„Oh mein Gott!“
„Kein Grund zur Besorgnis“, grinste Wooster. „Wir haben bestimmt genügend Zeit, das Feld in aller Ruhe zu räumen.“
Morland schnellte hoch. Er griff sich die beiden für ihn so wichtigen Köfferchen. Wooster scherzte: „Gib acht, dass du sie nicht verlierst, Frank.“
„Bestimmt nicht“, presste Morland erregt hervor. „Was wollen die Bullen von dir, Sam? Sie kommen doch nicht wegen der Sache mit Alex Sossier zu dir?“
„Der Anrufer hatte nicht die Zeit, mir lang und breit zu erklären, weshalb die Cops mir auf den Wecker fallen möchten. Vermutlich handelt es sich hierbei ganz einfach um ein Missverständnis. Unsere Anwälte werden das klären. Ich müsste das Haus nicht verlassen. Aber ich hab was gegen Bullen.“ Wooster grinste breit. „Du weißt, warum. Deshalb werde ich nicht zu Hause sein, wenn sie kommen. Diese Kerle können einen ganz schön ärgern, wenn man sich mit ihnen abgibt. Reicht man ihnen den kleinen Finger, möchten sie gleich die ganze Hand haben. Und danach den ganzen Mann. So unbescheiden sind die. Ich werde nicht hierher zurückkehren, bis die Anwälte dieses Missverständnis aus der Welt geschafft haben. Das wird vermutlich ein paar Tage dauern.“
„Du könntest solange bei mir wohnen, Sam“, schlug Morland nervös vor.
„Nett, dass du das sagst“, entgegnete Wooster. „Aber ich werde dein Angebot nicht annehmen. Es gibt ein Mädchen in