Ein Gloria zum Sterben. Susanne Gantner

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Название Ein Gloria zum Sterben
Автор произведения Susanne Gantner
Жанр Триллеры
Серия Zürich-Krimi Stampfli
Издательство Триллеры
Год выпуска 0
isbn 9783743909946



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Meier musste noch vernommen werden. Stampfli konsultierte die Liste des Diakons und fand die Handynummer. Er erreichte ihn nach dem dritten Versuch. Der Ermittler bestellte ihn für den Abend ins Kirchgemeindehaus.

      Christian Münger und Fridolin Weiss (beide Bass) waren nicht an der Probe erschienen und krankgemeldet. Herr Weiss hatte schon die Woche zuvor wegen Grippe gefehlt.

      Mit dem Stift in der Hand griff der Ermittler zum Telefon und wählte die Nummer des Diakons. «Herr Amstutz, hier Stampfli von der Kantonspolizei. Es tut mir leid, dass ich Sie nochmals störe. Sie sagten bei unserem Gespräch, dass Herr Gabriel Winiger gestern nach der Probe zu Ihnen gekommen sei. War dies unmittelbar nach der Probe?»

      «Ja, unmittelbar nachher. Ich habe auf die Uhr geschaut. Herr Winiger erwähnte noch, er habe sich beeilt. Er wollte mich nicht warten lassen.»

      «Ist es möglich, dass Herr Winiger auf dem Weg ins Pfarrhaus geraucht hat?»

      «Ja, er hat leicht nach Rauch gestunken. Er weiss, dass ich das im Haus nicht schätze wegen der Kinder.»

      «War Herr Winiger irgendwie aufgeregt oder war er ruhig?»

      «Wieso fragen Sie das? Er war völlig ruhig und normal wie immer. Ist das alles?»

      «Ja, Herr Amstutz. Danke für die Auskunft.»

      «Also Bonsai, halte fest, Gabriel Winiger hat die Wahrheit gesagt. Er ist unmittelbar nach der Probe zum Diakon gegangen. Ich bin gespannt auf Hansueli Meier. Ausser Carmen ist er vermutlich der Einzige, der kein Alibi hat.»

      Die beiden Ermittler arbeiteten die Listen nochmals genau durch.

      Da klopfte es energisch an der Tür. Der Erwartete trat ein, ein kräftiger, muskulöser Mann mit leicht gerötetem Gesicht. Man sah ihm an, dass er hin und wieder einen über den Durst trank.

      «Guten Tag, Herr Meier. Sie haben am Telefon mit mir gesprochen. Ich bin Heiri Stampfli von der Kantonspolizei. Dies ist mein Mitarbeiter Delafontaine.»

      «Tag», brummte der Mann nicht sehr freundlich. «Was wollen Sie von mir?» Er setzte sich unaufgefordert auf den Stuhl vor dem Vernehmungstisch.

      «Nun, wir haben ein paar Fragen an Sie. Sie haben gestern nicht mit den anderen den „Leuen“ besucht. Weshalb?»

      «Ich hatte keine Lust. Ist das verboten?»

      «Nein, natürlich nicht. Sind Sie direkt nach Hause gegangen?»

      «Ja, bin ich. Hätte ich zuerst um Erlaubnis fragen sollen?» Sein Gesicht wurde noch röter.

      Stampfli blieb ruhig. «Haben Sie vor der Kirche etwas beobachtet? Hat Sie jemand gesehen?»

      «Nein.»

      «Leben Sie alleine oder hat jemand auf Sie gewartet?»

      «Jetzt habe ich aber genug von Ihren verdammten Fragen.» Er schlug mit der Faust auf den Tisch. «Ich lebe allein und das geht nur mich etwas an.»

      «Wenn Sie kein Alibi für die Zeit haben, in der Melanie Hug ermordet wurde, geht uns das schon etwas an, Herr Meier. Oder was denken Sie?»

      Der Mann erblasste. «Okay. Ich ging nach Hause, weil ich leichte Kopfschmerzen hatte. Seit heute Morgen bin ich erkältet.» Er putzte sich die Nase. Es tönte glaubhaft.

      «Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung. Es kann sein, dass wir noch weitere Fragen haben. Das ist im Moment alles.»

      Hansueli Meier verschwand ziemlich kleinlaut.

      Stampfli schob den Stuhl zurück. «Natürlich ist er weiterhin verdächtig», meinte er, «aber ich denke nicht, dass er es war.»

      Es blieb Carmen Vico. Sie hatte auch kein Alibi.

      Da klopfte es erneut. Bevor Bonsai etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen.

      «Guten Abend, ich bin Jasmin Münger, die Tochter von Christian Münger. Ich dachte, ich komme heute vorbei, denn morgen bin ich den ganzen Tag weg.»

      «Okay, Frau Münger, nehmen Sie Platz. Sie waren nach der Probe im „Leuen“ und haben für die Tatzeit ein Alibi. Ihr Vater hat sich krankheitshalber entschuldigen lassen?»

      «Ja, sein Herz macht ihm immer wieder zu schaffen. Die Adventszeit ist eine grosse Belastung für ihn.

      «Kannten Sie Melanie Hug näher?»

      «Nur von den Proben. Ich sitze im Alt, Melanie hat im Sopran gesungen. Wir hatten nicht viel miteinander zu tun. Zum Glück. Sie war ein fürchterliches Tratschweib.»

      «Das hat schon jemand erzählt», wandte Bonsai ein. «Was hat sie denn so getratscht?»

      «Nun, ich habe bei der vorletzten Probe gehört, wie sie rumerzählt hat, Carmen mache auffällig viele Besuche beim Diakon. Ob Frau Amstutz nichts dagegen habe, wenn ihr Mann in fremden Gefilden jage?»

      «Das ist gemein», pflichtete Stampfli bei. «Hat Frau Hug über alle Sängerinnen solche netten Bemerkungen gemacht?»

      «Sie war eifersüchtig auf alle gutaussehenden Frauen, auf Carmen jedoch ganz besonders.»

      «Ist Ihnen bei der letzten Probe etwas aufgefallen? Haben Sie jemanden vor der Kirche gesehen, bevor Sie in den „Leuen“ gingen?»

      «Nein, tut mir leid.»

      «Dann wünschen wir einen schönen Abend und ihrem Vater gute Besserung. Vielen Dank, Frau Münger.»

      «Gute Nacht.»

      Damit war der letzte Besuch verschwunden.

      Stampfli und Bonsai schrieben noch ihre Berichte und fuhren zurück zur Kripoleitstelle.

      Als sie in den Opel stiegen, meinte Heiri: «Zunächst gilt es herauszufinden, wer von den Chormitgliedern Linkshänder ist. Wir erstellen ja von jeder Aussage ein Protokoll und lassen die Betreffenden unterschreiben. Das ist unauffällig. Ich bin gespannt, wer mit links unterschreibt. Bei dieser Gelegenheit müssen alle, die im „Leuen“ eingekehrt sind, befragt werden, neben wem sie gesessen haben. Die Listen des Kirchenchorpräsidenten könnten fehlerhaft sein. Bis in zwei Tagen sollten wir fertig sein.»

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