Название | 5 lange und 7 kurze Krimis |
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Автор произведения | A. F. Morland |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213164 |
Auch der Zweite Bürgermeister und der Verwaltungsdirektor kamen angerannt.
Le Beau sprang in die Maschine. Der Pilot saß wieder auf seinem Platz. James kletterte hinein. Da geschah es. Aus einer Wasserkanone der Feuerwehr schoss plötzlich ein langer Strahl auf den Rasen, wurde länger, kam auf den Hubschrauber zu.
Der Pilot jagte den Motor hoch. Der Helikopter hob sich. Baron Strehlitz konnte sich gerade noch festhalten. Le Beau und James zogen ihn hoch. In diesem Augenblick erfasste der Strahl der Feuerwehr zuerst die beiden Feuerwehrleute, die schon kurz vor der Maschine angelangt gewesen waren. Sie wurden regelrecht weggestoßen wie Puppen. Dann aber prallte der Strahl an den Hubschrauber. Es war, als hätte eine Riesenfaust die Maschine gepackt, stieß sie ein Stück zur Seite, und der Stoß schien sie fast zu zerbrechen.
Der Stoß aber, der den Helikopter weggeschleudert hatte, rettete ihn vor der Zerstörung. Die Feuerwehr verlor mit der Wasserkanone den Anschluss, und der Hubschrauber gewann entscheidende fünf Meter Höhe. Dann reichte der Wasserstrahl nicht mehr weit genug. Der Hubschrauber schraubte sich immer höher hinauf, und der eben noch so gefährliche Strahl aus der Wasserkanone sah von oben aus, als sprudelte dort ein harmloser Springbrunnen.
„Verdammt, das war haarscharf“, meinte der Pilot, ein rotblonder Mann mit einem Sommersprossengesicht, das fast wie gemacht wirkte.
„Steht die Maschine bereit?“, fragte der Baron, während der Helikopter nun sehr rasch nach Norden davonzog.
„Ja, auf dem alten Militärflugplatz. Ihr Sekretär hat alles arrangiert. Wir sind in zwei Minuten da. Die Convair CV 440 steht schon mit laufenden Motoren dort. Nach unseren Berechnungen sind Sie in etwa drei Stunden in Vancouver. Wir kriegen die Flugleitstrecke von einer Chartergesellschaft, klinken uns dort ein. Auch das ist klar. In Vancouver hat Ihr Sekretär das mit dem Hotel schon geregelt. Trotzdem müssen wir mit Schwierigkeiten rechnen, Sir.“
„Und welche?“, fragte der Baron.
„Die Kanadier liefern aus. Sir. Das lässt Ihnen Ihr Sekretär sagen. Sie setzen auch die Verfolgung fort, falls das über die Polizei geht.“
„Nein, mit Polizeiverfolgung brauchen wir nicht zu rechnen. McGowan hat zwar Wyan in Urlaub geschickt, er stellt sich aber auch nicht hinter Zlanabitnik. Er tut ganz einfach gar nichts.“ „Dort vorn ist der alte Militärflughafen. Sehen Sie, die CV 440 steht schon startbereit. Ich werde direkt daneben landen. Dann ist mein Teil um. Es hat ja alles prima geklappt. Die Markierung war ausgezeichnet. Nur die Feuerwehr war nicht berücksichtigt.“
„Nein, denen muss was in die Krone gestiegen sein“, meinte Le Beau.
Der Hubschrauber setzte zur Landung an. Unten aber stand die zweimotorige, etwas antike Convair, deren beste Tage vor fünfzehn Jahren schon um gewesen waren. Kleine Gesellschaften und Privatleute hatten noch einige davon. Und diese dort trug die Farben einer Luftfrachtgesellschaft, deren Besitzer Robert gut kannte. Ob die Maschine so gut war wie die Freundschaft der beiden Männer, blieb noch offen. Und der Baron ahnte Unheil, als er so auf diesen silber grünen Vogel blickte, der da mit laufenden Motoren stand und damit das Gras auf dem alten Flugfeld wogen ließ wie einen See im Wind.
Nein, dachte Alexander, ich rede mir etwas ein. Aber das dumpfe Gefühl drohenden Unheils blieb.
16
Es gab keinen Zwischenfall, als sie umstiegen. Sofort, nachdem sie den Hubschrauber verlassen hatten, startete der sommersprossige Pilot wieder und schwirrte nach Südwesten zu über die Höhen davon. Die CV 440 hatte drei Mann Besatzung. Der Baron kannte keinen von ihnen, es waren zwei jüngere Männer und ein älterer. Der ältere stellte sich als Flugkapitän Roy Horell vor. Er sah aus wie einer jener Kriegsflieger, die trotz ihrer großen Erfahrung mit Mühe noch in einer kleinen und miesen Gesellschaft einen Job bekommen hatten. Die beiden anderen, der Copilot Charles Bradley, hager, etwas schlaksig, und der Navigator und Funker Mike Mores, der so wohlgenährt aussah wie ein Farmerssohn aus Maine, waren zwischen fünfundzwanzig und dreißig Jahre alt, aber auch sie machten irgendwie einen verzweifelten Eindruck.
Es war keine Zeit zu psychologischen Betrachtungen. Jeden Augenblick konnte irgendwer auftauchen und den Start verhindern wollen. Es ging um die Wurst. Das Einsteigen verlief hastig, und die junge Schwester schlug sich dabei noch das Schienbein auf. Bradley verband sie, bevor es ein anderer tun konnte, aber so schlimm war die Verletzung ja wiederum auch nicht.
Horell startete schon, der Vogel rumpelte über den Rasen, beschleunigte, kam auf die etwas morsche Betonbahn, und schon ging es ab.
Sie kamen gut ab, stiegen höher, und unter ihnen lag Oaks mit seinen Schornsteinen, Dächern, Kirchen, dem Gewimmel der Autos, und dann weiter links die Anstalt wie ein Gewürfel von Spielzeugbausteinchen. Es war zu weit weg, um festzustellen, ob die Feuerwehr immer noch nach Flammen suchte.
Dann waren sie mitten in den Wolken. Das Wetter sah nicht berückend gut aus an diesem Tag, und schon im Hubschrauber hatten sie von der Morgensonne nichts mehr gesehen. Noch lag die Maschine ruhig, obgleich der rotbäckige Mores etwas von einer heraufziehenden Sturmbö erzählte.
Der Baron musste an seine düsteren Ahnungen denken. Er fragte sich wieder, ob er etwas darauf geben konnte. Nun, Vancouver war nicht weit. Es würde schon klappen.
Die Maschine war in der letzten Zeit nur noch mit Fracht geflogen. Die Sitze hatte man bis auf zwei Reihen ausgebaut. Auf diesen je vier Sitzen zu beiden Seiten des Mittelganges, der einmal bestanden hatte, saßen Le Beau, die beiden Frauen und James. Sie konnten sich mit so viel Platz ausstrecken. Der Baron war vorn in der Kanzel bei den Piloten.
Und während Le Beau den Frauen seine berühmt berüchtigten Witze oder Geschichten erzählte und die junge Schwarze trotz ihrer Schmerzen am Schienbein zu lauten Jauchzern animierte, hatte Alexander vorn in der Kanzel entschieden schlechtere Eindrücke. Denn er verstand viel zu viel vom Fliegen, um zu übersehen, in welcher Höllenschaukel sie sich befanden.
Die CV 440 gehörte Leuten, die sich in chronischer Geldverlegenheit befanden. Die vorgeschriebenen Überprüfungen wurden der hohen Kosten wegen bei solchen Hintertreppenfluggesellschaften in der Regel mit den raffiniertesten Tricks vermieden, und wer etwas davon verstand, sah es bereits an den Instrumenten.
Der Vogel flog. Sie kamen damit sogar aus dem Wolkenbereich heraus, und der offenbar auch mit solch abgetakelten Himmelfahrtsvögeln vertraute Roy Horell schraubte seine müde Kiste immer höher und höher, so dass sie schließlich über dem Wetter waren, und damit kehrte auch die alte Flugruhe zurück.
Die Sonne strahlte grell von Osten; das Meer der Wolken lag unter ihnen wie ein riesiges Daunenbett. Dumpf brummend zog der Vogel seine Bahn.
Und dann kamen sie.
Es waren zwei Maschinen, zweimotorige Handley Page HP 137 „Jetstream“, Propellerflugzeuge, die für ein Dutzend Passagiere gebaut worden waren, allerhand Komfort aufwiesen, mittlere Geschwindigkeiten erreichten und vornehmlich von Managern großer Betriebe benutzt wurden. Auch Lufttaxifirmen setzten sie ein.
Sie stießen gerade wie fliegende Fische aus den Wolken heraus, zogen kurz herum und nahmen dann fast gradlinig Kurs auf die CV 440.
„Besuch von lieben Freunden“, sagte der Baron. „Kapitän, dieser Ihr Vogel ist kein Düsenjäger, aber vielleicht können Sie ein paar Zähne zulegen.“
„Das würde ich nicht einmal riskieren, Mr. Strehlitz, wenn Sie mir eine Million dafür böten. Die Maschine hier macht Kapriolen nicht mit. Die Motoren von ihr schon lange nicht.“
„In anderen Worten, wir werden sehr schnell Ärger bekommen. Waren Sie Kriegsflieger?“
Der Kapitän nickte bitter.
„Korea, Vietnam, aber das sehen Sie gleich selbst. Die beiden dort sind Armleuchter. Wissen Sie, was die wollen? Die möchten uns in die Zange nehmen. Dann sehen