Название | 5 lange und 7 kurze Krimis |
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Автор произведения | A. F. Morland |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213164 |
„Ich weiß, Alexander“, erwiderte Wallace, „aber ist das ein Argument? Jedenfalls hat die Antwort, auf die ich warte, nur eine Silbe. Also?“
„Ja! Und der Teufel soll den holen, der uns das eingebrockt hat!“
„Okay, und wann sehen wir Helen wieder?“
„Darüber werde ich erst mit meinen Freunden reden. Gibt es Näheres über die Heilanstalt?“
„Ja!“, sagte Wallace bereitwillig. „Ich habe alles zusammentragen lassen, bis hin zur Luftaufnahme, das vorhanden ist. Die Stadtverwaltung in Oaks hat nicht die Hälfte dieses Materials. Sogar den kopierten Bauplan haben wir.“
„Das hört sich gut an. — Bleiben Sie hier, Henry?“
„Ich komme in einer Stunde mit allem Material. Bringen Sie Ihre Jungs bis dahin auf die Beine!“
„Ja, das klappt. Le Beau ist beim Schiff, Robert und James befinden sich in der Halle des Ausrüsters. — Gut, in einer Stunde also!“
9
Zlanabitnik rieb sich das Kinn.
„Mir gefällt das nicht so ganz“, meinte er nachdenklich und betrachtete die drei Männer auf der anderen Tischseite. Zwei davon hatten vor einiger Zeit Dr. Hamilton besucht. Und der dritte sah auch nicht viel anders aus. Drei Goldbrillen, drei silberne Krawatten, drei anthrazitgraue Anzüge mit Inhalt.
„Mr. Zlanabitnik, es ist doch alles okay“, sagte der eine, der mit seinen dreißig Jahren der älteste dieser drei war. „Die Frau kommt nie wieder heraus. Dafür sorgt das Gutachten Dr. Hamiltons. Der Untersuchungsausschuss hat sein Urteil gefällt, und damit sind die Deburo Werke frei von Schuld. Was, Sir, könnten wir noch erwarten?“
Zlanabitnik sah die drei an.
„Man wird versuchen, sie dort herauszuholen. Oder man wird versuchen, Hamilton aufs Kreuz zu legen.“
Die drei sahen sich an.
„Da ist uns nichts bekannt“, sagte der Sprecher von eben.
„Aber es wird so sein. Es ist mir einfach zu glatt, zu still. Diese Pressefritzen, die geben doch nicht so sang- und klanglos Ruhe. Der Mann, dem die Redaktion in Oaks untersteht und der das gesamte Inland bearbeitet, das ist kein Narr, keiner, der einfach aufhört. Es handelt sich da um Henry Wallace. Und wie der im Fernsehen dem Präsidenten über den Mund fährt, so wird er auch auf uns losgehen, wenn er misstrauisch ist. Und das wird bei ihm garantiert der Fall sein. Ich höre nichts von ihm, und er hat nicht einmal eine Zeile über die Sache losgelassen. Das ist es, was mir Sorge macht.“
„Und was schlagen Sie vor?“
„Wachsamkeit! Vor allem müssen Sie die beiden Amtsärzte im Auge behalten. Und Hamilton natürlich. Diese drei werden das einfachste Angriffsziel sein. — Sinclair, kümmern Sie sich um diese Frau!“
„Ich habe ja schon versucht, die Polizei als Schutz einzuspannen, aber da tut man, als ginge die das nichts an. Ich habe gesagt, dass wir erfahren hätten, Verwandte des Mädchens wollten es befreien. Aber man hat mich zu Polizeichef Colonel McGowan geschickt, und der hat gesagt, ich sollte mich nicht sorgen, die Anstalt sei bestens bewacht. Außerdem ginge mich das nichts an, und plötzlich fing er an, mir Fragen zu stellen. Ich bekam einen Hustenanfall und machte, dass ich wegkam.“
„Schlecht, sehr schlecht, aber McGowan hat weiche Knie, das wissen wir, sonst hätte er diesen Inspektor Wyan nicht in Urlaub geschickt. Trotzdem“, sagte Zlanabitnik weiter, „müssen wir aufpassen. Sie organisieren ein paar tüchtige Leute, die wir mit Ihnen in die Anstalt schicken. Das regle ich direkt mit Dr. Hamilton. Und Sie passen auf Helen Teflin auf! Sie darf nie und niemals ohne Bewachung sein.“
„Das geht aber nicht, Sir. Wir können nicht in ihr Zimmer ...“
„Aber vor dem Zimmer muss immer einer von Ihnen sein!“, fauchte Zlanabitnik. „Ist das nun klar?“ Er wandte sich den beiden anderen zu. „Sie beide kümmern sich um die Ärzte. Sobald sich da etwas tut, sofort Alarm schlagen! Es darf nichts schiefgehen. Und noch etwas: Sie, Sinclair, besprechen ab heute alles Weitere mit Jancton. Er führt die Sache weiter. Ich habe nichts damit zu tun. Ich hoffe, das wird Ihnen niemals entfallen. Und wenn Sie Mist machen, meine Herren, dann kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, Sie jemals zuvor gesehen oder gekannt zu haben.“
10
„Sehen Sie“, sagte Dr. Hamilton zu seinen beiden Mitarbeitern, „das ist die typische Reaktion: sie schläft. Flucht in den Schlaf, totaler Zusammenbruch des Willens, Resignation.“
Sie standen zu dritt vor der schlafenden Helen Teflin, die zwar einen friedlichen, aber doch sehr veränderten Anblick bot. Ihr Haar war stark gekürzt, das Gesicht wirkte fleckig, die Wangen waren eingefallen. Sie trug ein graues, sehr unansehnliches Leinenhemd, das einem Sack ähnlicher war als einem Bekleidungsstück.
„Sie hat seit zwei Tagen nichts gegessen, und davor ja auch nicht. Aber wir haben die künstliche Ernährung mit dem Schlauch abgesetzt, weil sie neulich den Pflegerinnen alles über die Kleidung erbrochen hat“, sagte einer der beiden Ärzte. „Herr Chefarzt, ich weiß nicht, aber mir kommt das Verhalten dieser Patientin doch nicht typisch vor.“
Dr. Lyser machte ein besorgtes Gesicht. Er war erst siebenundzwanzig, arbeitete seit vier Monaten in dieser Anstalt, und hier musste er wenigstens noch ein Jahr als Assistent bleiben, damit er ein brauchbares Zeugnis bekam, das ihm vielleicht anderswo zu einer Stationsarzt-Stelle half. Aber mit seiner eben getroffenen Feststellung war er weit von einem brauchbaren Zeugnis entfernt. Dr. Hamilton verfärbte sich richtig, dann erwiderte er mühsam beherrscht: „Untypisch sagen Sie? Gerade diese Patientin benimmt sich absolut symptomatisch. Aber absolut, mein lieber Lyser! Und nun möchte ich solche Stirnwände gar nicht mehr hören. — Wenn sie sich weiter ruhig verhält ...“
„Herr Chefarzt, erlauben Sie mir eine Bemerkung“, unterbrach ihn Dr. Lyser. „Sie spricht absolut normal. Ich meine, wir haben es doch nicht mit Paranoia zu tun. Und es ist auch nicht nur eine Phase des Normalverhaltens. Sie verhält sich bei Bewegungen, die ich mit ihr im Test ausgeführt habe, wie wir das üblicherweise immer hier machen, normal. Sie hat den Test absolut negativ bestanden. Ich äußere meine Feststellungen in Sorge und einer Gewissensnot. Sie beteuert auch immerzu, hierher verschleppt worden zu sein, spricht von einem Komplott irgendeiner Firma Deburo. Herr Chefarzt, sollten wir nicht alle Untersuchungen noch einmal von vorn durchführen? Ich habe Zweifel, dass ...“
Dr. Hamilton schnappte erst nach Luft, dann bellte er los: „Na, das sind mir ja schöne Worte! Kommen Sie sofort hier heraus! Dann werde ich Ihnen mal was sagen!“
Aber der kurze Weg bis ins Büro Hamiltons hatte den Chefarzt dann doch ein wenig zur Besinnung gebracht, und als sie dort angelangt waren, sah er Dr. Lyser gesenkten Hauptes über die Brillengläser hinweg an, schnaufte durch die Nase und sagte schroff: „Erfahrung, mein lieber Lyser, das ist etwas, was Universitäten nicht vermitteln können. Erfahrung steht nicht in Lehrbüchern. Aber man kann sie erwerben, in Jahren der Praxis. — Diese Frau leidet unter einem Zwang. Und deshalb ist sie ja hier. Eine Journalistin, die in dem Wahn lebt, eine Firma, und das ist hier diese Fabrik Deburo, fertige schlechte Maschinen. Sie schreibt ohne jeden Halt, ohne Grund, ohne den geringsten stichhaltigen Beweis einfach verleumderische Dinge, behauptet Sachen, die jeder, aber auch der geringsten Grundlage entbehren. Sie verrennt sich in diese Geschichte, steigert sich in dieses Gespinne hinein. Und das, glauben Sie, sei normales Verhalten?“
Dr. Lyser wurde ein wenig blass. Aber das Beste kam noch.
Hamilton lächelte versöhnlich, legte dem jüngeren Kollegen die Hand auf die Schulter wie ein Vater und sagte jovial: „Ich verstehe Ihren Eifer, aber er rennt in die falsche Richtung. Und wenn ich nun ein verständnisloser Mann wäre, der nicht selbst einmal in seiner Jugend mit dem Kopf durch die Wand gewollt hätte, so würde ich Ihnen Ihre