5447 Tage Im Schatten vom Paradies. Patrick Naumann

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Название 5447 Tage Im Schatten vom Paradies
Автор произведения Patrick Naumann
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783347078789



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Grenze war ein großer Autohof mit Restaurants und Wechselstuben. Von dort aus sind es nur noch 500 Meter bis zur Grenze. Ab hier ging ich zu Fuß weiter. Ich zog meinen Personalausweis aus der Tasche, machte ein freundliches Gesicht wie schon damals, an der Zonengrenze, und ging frohen Mutes Richtung Checkpoint. Ein spanischer Grenzbeamter hielt mich auf. »Pasaporte, por favor.«

      Ich gab ihm meinen Ausweis. Er musterte, ohne groß eine Miene zu verziehen, abwechselnd meinen Ausweis und dann mich. Er fing zu meiner Verwunderung an Deutsch zu sprechen und fragte: »Was willst du in Spanien?«

      In diesem Moment fiel mir nur die Antwort ein, die ich schon dem Autofahrer sagte, ich wolle Urlaub machen. Die Antwort schien mir besser als zu sagen, das Wetter sei zu schlecht in Deutschland. Nur zufrieden stellte sie ihn nicht und er bat mich mit in sein Büro zukommen.

      Jetzt wurde mir ganz anders zumute. Ich dachte, die Reise sei jetzt hier zu Ende! Vielleicht hatte meine Mutter schon eine Vermisstenanzeige rausgegeben und die Polizei suchte schon nach mir? Im Gedanken war ich schon mitten im Streitgespräch mit meiner Mutter. »Wie viel Geld hast du dabei?«

      Mit der Frage hatte ich nun nicht gerechnet. Ich kramte in meinen Taschen und legte ca. 170 DM auf den Tisch, minus den Tee, den ich in Zürich genießen konnte. »Das ist aber nicht sehr viel«, sagte er. »Wo willst du denn Urlaub machen?«, fuhr er fort. »Ich weiß es nicht genau«, antwortete ich, unter dem Versuch immer noch locker zu wirken, aber nun schon verkrampfter, denn diese Antwort schien ihm auch nicht besonders zu gefallen. Auch dass in meiner Tasche, die er begutachtete, nur ein paar Klamotten, ein Brot und die angefangene Apfelflasche waren, sprach eher nicht für mich. Er hielt mir meinen Ausweis hin und schüttelte den Kopf. »Pardon, ich kann dich nicht einreisen lassen.«

      Toll, dachte ich, das war ein harter Schlag ins Gesicht. Andererseits wollte ich auch nicht nachhaken und schaute, dass ich so schnell wie möglich wegkam, bevor der Zöllner weiter nachhaken könnte. Tja, die Einreise wurde mir nun offiziell verweigert. Ich nahm meinen Ausweis und verabschiedete mich freundlich. So blieb mir nur noch die dritte Möglichkeit: die grüne Grenze!

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