Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2. Johanne T. G. Joan

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Название Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2
Автор произведения Johanne T. G. Joan
Жанр Контркультура
Серия II
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783347094499



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damit das Volk die heiligen Worte aus seinem Mund zu hören vermöge.

      Diese Angaben über den verheißenen Propheten, der die Sympathie der jüdischen Priesterschaft genoss, durften im Rahmen der römischen Strategie nicht bekannt werden, denn die Verschwörung konnte nur aufgehen, wenn der heilige Mann von der jüdischen Obrigkeit gehasst würde. Eine konstruierte Feindseligkeit, die zu einer erbarmungslosen Verfolgung führte, die nicht nur in der vermeintlichen Kreuzigung des Propheten gipfelte und sie glaubwürdig machte, sondern die wahren römischen Verfolger entlastete.

      Diese Worte bewegten die ganze Stadt Jerusalem und da Jesus im Tempel eingetreten war, um zu beten, kamen alle auf ihn zu, sodass sie mit viel Mühe einen Platz fanden. Der Priester erbat von Jesus:

      ‚Dieses Volk wünscht dich zu sehen und zu hören. Steige deshalb auf die höchste Stelle hinauf und sprich im Namen Gottes, wenn dir Gott das Wort gibt.‘

      Jesus stieg hinauf, wo gewöhnlich die Schriftgelehrten sprachen, und nachdem er mit einer Geste das Zeichen zum Schweigen gegeben hatte, sprach er:

      ‚Gesegnet sei der Heilige Name Gottes, der in seiner Gnade und Barmherzigkeit Geschöpfe erschuf, um ihn zu verherrlichen. […]‘

      Dann mit großer Kraft, kritisierte Jesus die Menge, weil sie das Wort Gottes vergessen hatte und sich dem Hochmut hingab. Er beanstandete die Nachlässigkeit des Gottesdienstes der Priester mit nichtssagenden Theorien, die dadurch das Gesetz Gottes schwächten. Er maßregelte die Doktoren, die mit ihren Traditionen das Gesetz Gottes zunichtemachten.“11

      Elemente, die uns nicht nur zu seiner Fälschung im Neuen Testament im Kapitel der Versuchung Jesu führen, in der die „Zinne des Tempels“ in Lukas aus gutem Grund in einen Berg verwandelt werden…

      Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa, und wurde von Johannes in dem {W. in den} Jordan getauft. Und alsbald, als er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren.

      Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und alsbald treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. (Mk 1,9–13)

      Dann wurde Jesus von dem Geiste in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden; und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn danach. Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht.“ Dann nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels {d.h. der Gebäude im allgemeinen; der Tempel selbst, das „Heiligtum“, wird im Griechischen durch ein anderes Wort bezeichnet} und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: „Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.“ Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“

      Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Alles dieses will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten {O. mir huldigen} willst.

      Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und

      ihm allein dienen.“ Dann verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herzu und dienten ihm. (Mt 4,1–11)

      Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch {W. in (in der Kraft des)} den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt, indem er von dem Teufel versucht wurde. Und er aß in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn. Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm [und sprach]:

      Es steht geschrieben: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte Gottes.“

      Und [der Teufel] führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises.

      Und der Teufel sprach zu ihm: Ich will dir alle diese Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbeten {O. huldigen; so auch V.8} willst, soll sie alle dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“

      Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels {die Gebäude} und sprach zu ihm:

      Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: „Er wird seinen Engeln über dir befehlen, daß sie dich bewahren; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.“ Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“

      Und als der Teufel jede Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit {O. bis zu einer anderen Zeit} von ihm.

      (Lk 4,1–13)

      … sondern auch zu den Schriften Eusebios/Hegesippus, die das Wohlwollen der jüdischen Obrigkeit gegenüber den heiligen Propheten auf Jakobus „den Gerechten“, den vermeintlichen “Bruder des Herrn“, übertragen.

      Ein Thema, das dem Verschwörer anscheinend sehr am Herzen lag, denn er hatte das Thema gleich vier Mal in seinem Werk der „Heiligen Schrift“ sehr ausführlich behandelt.

      Eusebios/Hegesippus:

      Die Pharisäer und Schriftgelehrten sprachen:

      Stelle dich daher auf die Zinne des Tempels, auf dass du, hoch oben gut sichtbar seiest und deine Worte für alles Volk klar zu vernehmen, denn wegen des Passahfests haben sich alle Stämme und auch zahlreiche Heiden hier eingefunden. Und sie riefen: „oh Gerechter, dessen Worten wir alle Gehorsam schulden: Da die Menschen um des gekreuzigten Jesu in die Irre gehen, sage uns: „ was ist das Tor zu Jesu“?

      Und er antwortete mit lauter Stimme: „Was fragt ihr mich nach des Menschensohn? Er sitzt jetzt im Himmel zur Rechten der Großen Macht und ist im Begriff zu kommen auf den Wolken des Himmels.

      Und dann wurde es Carlucci klar, dass der Verfälscher der wahren Schriften aus dem Barnabas-Evangelium schöpfte, als er auf Jakobus, den vermeintlichen „Bruder des Herrn“, Szenarien übertrug, die „Jesus“ (dem Essener Täufer) wiederfahren waren, zu einer Zeit aber, als Jesus bibelgemäß längst die Bildfläche verlassen hatte und zum Himmel hochgefahren sein sollte. Diese Übertragung der Identität „Jesus“ auf „Jakobus den Gerechten“, der auch heilig war, sollte erklären, dass nicht der vermeintliche „Jesus“, also der wahre Prophet Johannes der Täufer, der noch lebte, auf dem Papier aber tot war, das Wohlwollen der Priesterschaft genoss, sondern „Jakobus“, sein vermeintlicher Bruder, der als Ersatz fungierte. Im Barnabas Evangelium erkennen wir die wahre Version des folgenden Textes aus Hegesippus.

      Er salbte sich nicht mit Öl, und er ging nicht ins Bad. Einzig er durfte den Heiligen Ort betreten, denn er trug keine Wolle, sondern Leinen, und er pflegte den Tempel allen zu betreten und oft fand man ihn kniend vor, für das Volk um

      Vergebung bittend, so daß seine Knie schwielig wurden wie die eines Kamels durch sein unentwegtes Knien vor Gott, mit dem er für das Volk um Vergebung bat.12

      Einzig er besaß das Vorrecht, das Allerheiligste zu betreten […] und ging allein iin den Tempel und betete für das Volk, und zwar mit solcher Inbrunst, daß seine Knie, wie es heißt, so schwielig wie die Knie eines Kamels geworden waren.13

      Der Feind griff Jakobus an und warf ihn vom oberen Treppenabsatz kopfüber hinunter, und in der Annahme, er sei nun tot, verzichtete er darauf, ihm weiter Gewalt anzutun. 14

      Die