Название | Lebendige Seelsorge 2/2020 |
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Автор произведения | Erich Garhammer |
Жанр | Религия: прочее |
Серия | |
Издательство | Религия: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783429064723 |
THEMA
Grenzen und Chancen des Synodalen Weges – eine kirchenrechtlich-theologische Analyse
Von Thomas Schüller
Unterwegs – wohin?
Kirchenrechtliche Anmerkungen zum
Synodalen Weg
Von Markus Graulich SDB
Und sie bewegt sich doch!
Die Replik von Thomas Schüller auf Markus Graulich SDB
Universal und partikular in der Kirche
Die Replik von Markus Graulich SDB auf Thomas Schüller
500 Jahre später: Reformation 2.0
oder: Der Argwohn vor der „German synod“
Von Roland Juchem
PROJEKT
Frankfurt ist ein Statement
Zur Relevanz des Austragungsortes der Synodalversammlungen Von Michael Thurn
INTERVIEW
Über notwendige Reformen, überraschende Eindrücke und gedämpften Optimismus
Ein Gespräch mit Bernhard Emunds und Werner Otto
PRAXIS
Synodalität – gestern und heute
Von Joachim Schmiedl ISch
Macht und Synodalität
Überlegungen zu einer Kirche der Zukunft Von Magnus Striet
Der Synodale Weg und die Frauen Von Margit Eckholt
Heterotopische Einwürfe
Ermutigungen räumlichen Kircheseins (nicht nur) für den Synodalen Weg Von Martina Fries
Synodalisieren – Perspektiven aus der Weltkirche
Von Pirmin Spiegel
FORUM
Schlaglöcher vergolden
Von Vanessa Lindl
SEELSORGE UND DIASPORA: BONIFATIUSWERK
Neuer Wind in der Oder-Grenzregion
Von Klaudia Wildner-Schipek
Ökumene der dritten Art – Einladung zur Umänderung der Denkart
Ein Praxisprojekt zieht Bilanz Von Daniela Bethge
POPKULTURBEUTEL
Shooter
Von Matthias Sellmann
NACHLESE
Re: Lecture
Von Ulrike Bechmann
Buchbesprechungen
Impressum
Die Lebendige Seelsorge ist eine Kooperation zwischen Echter Verlag und Bonifatiuswerk.
Hildegard Wustmans Mitglied der Schriftleitung
Liebe Leserin, lieber Leser,
die katholische Kirche in Deutschland sucht mit dem eingeschlagenen Synodalen Weg einen Ausweg aus der Krise, die nicht zuletzt durch die Ergebnisse der sogenannten MHG-Studie vom September 2018 verschärft wurde. Schon das Vorhaben wurde unter den Bischöfen und Gläubigen kontrovers diskutiert und die Kontroversen halten auch nach der ersten Vollversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar 2020 an. All das sind gute Gründe, genauer hinzuschauen, Positionen auszuloten und mit Teilnehmenden zu sprechen. In den Beiträgen von Thomas Schüller und Markus Graulich SDB steht die kirchenrechtliche Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven im Mittelpunkt. Der in Rom arbeitende Journalist Roland Juchem gewährt einen Einblick, wie anderorts der Synodale Weg wahrgenommen wird. Von dem Blick in die Weite geht es zurück nach Frankfurt, dem Austragungsort der Synodalversammlungen. Michael Thurn zeigt auf, welche Bedeutung der Prozess für die Stadt(kirche) Frankfurt hat. Im Interview kommen Bernhard Emunds und Werner Otto zu Wort, die von ihren Eindrücken, Überraschungen und Erwartungen nach der ersten Synodalversammlung berichten.
Der Beitrag von Joachim Schmiedl ISch lenkt den Blick auf kirchenhistorische Erfahrungen mit Synodalität. Magnus Striet plädiert in seinem Beitrag dafür, dass der Umgang mit Macht in einer Kirche der Zukunft kontrolliert und organisiert sein muss. Die Frauenfrage in der katholischen Kirche ist ein Zeichen der Zeit und bedarf endlich einer adäquaten Wahrnehmung. In diesem Sinn argumentiert auch Margit Eckholt. Martina Fries stellt ihren Arbeitsort, die Cityseelsorge in Saarbrücken, vor. Zwei Punkte fallen ihr auf: Der Synodale Weg ist eine Insiderveranstaltung und kann von Haltungen an einem Anders-Ort lernen. Im Beitrag von Primin Spiegel wird die Frage Synodalität noch einmal weltkirchlich begleitet und um eine Reflexion von Querida Amazonia ergänzt. Darüber hinaus finden Sie noch Beiträge aus dem Kontext des Bonifatiuswerkes, die Re: Lecture und wie gewohnt einige Buchbesprechungen.
Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Prof.in Dr. Hildegard Wustmans
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Grenzen und Chancen des Synodalen Weges – eine kirchenrechtlichtheologische Analyse
Kirchenrechtlich wird engagiert diskutiert, ob der Synodale Weg eine Synode ganz eigener Art nach deutscher Spielart oder letztlich doch nur ein unverbindlicher Gesprächsprozess ist, der weniger wie eine Chance zur Aufarbeitung erscheint, sondern eher wie ein Placebo ohne Aussicht auf tatsächliche Veränderung wirkt. Thomas Schüller
Die Feststellung, dass das Statut des Synodalen Weges ein rechtliches Nullum sei, hat mir von beiden Lagern, die entweder euphorisch die Reformpotentiale des Synodalen Weges unterstreichen oder die deutsche Kirche auf dem Weg einer schismatischen Nationalkirche mit diesem Projekt sehen, erhebliche Kritik eingebracht. Die einen verweisen darauf, dass dieses Statut eine Rechtskonstruktion ganz eigener Art sei, die den Mitgliedern die Chance gebe, ohne römische Genehmigungsfesseln und ohne Schere im Kopf zu beraten und zu entscheiden. Die Kritiker wie z. B. die Verantwortlichen des Päpstlichen Rates für die Auslegung von Gesetzen (PCLT) weisen nachvollziehbar daraufhin, dass die unbekannten Verfasser des Statuts sich vieler Konzepte und rechtlicher Bausteine eines Partikularkonzils bedienen, es aber so nicht bezeichnen. Wie es auch immer sei: am Ende wird jeder einzelne Diözesanbischof als Gesetzgeber seiner Diözese zu entscheiden haben, wie er mit Beschlüssen des Synodalen Weges umgeht, da diese von sich aus keine Rechtswirkung entfalten (Satzung des Synodalen Weges, Art. 11 Abs. 5). Und bekräftigend wird festgestellt: weder die Vollmacht der Bischofskonferenz noch der einzelnen Diözesanbischöfe hinsichtlich Rechtsetzung und Ausübung ihres Lehramtes würden von diesen Beschlüssen berührt. Im Ergebnis wird es dann so kommen, dass angesichts der fragmentierten und gegeneinander arbeitenden Gruppierungen im deutschen Episkopat ein „Flickenteppich“ wie bspw. bei der auch begrifflich abgeschwächten „Orientierungshilfe“ zum Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepartner zu beobachten sein wird. Man mag dies beklagen, aber vielleicht auch als realistischen Ausdruck der Pluralität im deutschen Katholizismus, der vor der jungen Garde von neuen Bischöfen auch nicht Halt macht, nüchtern zur Kenntnis nehmen. Im Übrigen keine neue Kirchenerfahrung, ein Blick in die Heilige Schrift genügt dafür.
In den römischen Invektiven, die auf Anfrage einzelner Bischöfe noch vor dem Start des Synodalen Weges im Briefkasten der Bischöfe landeten, darf man bestimmten, intellektuell leichtgewichtigen Narrativen dabei nicht auf den Leim gehen. Alle Themen seien weltkirchlicher Natur schreiben die drei Verantwortlichen des PCLT. Mit dieser pauschalen Behauptung, die nicht weiter belegt wird, kann man natürlich