Unser täglich Bier gib uns heute. Theobald Fuchs

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Название Unser täglich Bier gib uns heute
Автор произведения Theobald Fuchs
Жанр Кулинария
Серия
Издательство Кулинария
Год выпуска 0
isbn 9783347131279



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DER GETRÄNKEABFÜLLANLAGE

      Sein Kopf ist vom Geklirre der Gebinde

      so wirr geworden, dass er gar nichts denkt.

      Ihm ist, als würd’ er tausend Flaschen waschen,

      und dahinter öffne sichkein Firmament.

      Harmonisch gleiten sie in die Bierkästen

      in feinster Ordnung, fein in Reih und Glied,

      befüllt und verkorkt zu den großen Festen,

      das immerwährende Klirren ist sein Lied.

      Manchmal im Gehör eine Scherbe klingt,

      dringt übers Ohr als Wonnenklang, als Jubel gar,

      wird umgedichtet und schnellstens korrigiert,

      Flaschenabfüllung ist kein Aufbauseminar.

      28.02.

      2015

      entdeckte ich bei einem Beer-Tasting in Kiel das, was heute den Titel neue Bierkultur trägt. Ich ging nach zahllosen Hopfentrünken, hefegestählten Charakteren und malzig-samtigen Schwergewichten beglückt nach Hause. Betrunken auch. Der letztgenannte Zustand war ein flüchtiger, das Bier aber blieb. Das ist toll, aber macht das Leben nicht immer einfacher. Beispiel: Jüngst traf ich mich mit Freundinnen in einem dieser Burgerläden, in der eine Bestellung von unsäglich vielen Mikro-Entscheidungen flankiert ist (Weiß-, Vollkorn-, Roggen-, Sauerteig- oder lieber Chiasamenbrötchen? …) Meine Begleiterinnen brauchten für den Speiseplan gefühlte fünf Minuten, für die Getränkewahl hingegen gerade mal 7 Sekunden. Bei mir war es umgekehrt. „Welches Bier habt ihr? In der Flasche? IRGENDETWAS anderes? Ah. OK.“

      Grübel, hektisches Kartenblättern. Ich spürte den Druck, ich überlegte. Ich wählte. Einen Grauburgunder.

      Szenen wie diese stellen mich vor die Frage: Bin ich Bierfan? Oder schon ein Bier-Snob? Um das beantworten zu können, habe ich folgende Checkliste zusammen gestellt. Mein Tipp: Ehrlich sein. Ab drei mal „Ja“ wird der Fan zum Snob. Cheers!

      1. Bier am Strand? Du erscheinst mit Kühltasche (NIEMALS die KÜHLKETTE unterbrechen) und einer kleinen Auswahl an Gläsern.

      2. Du bist entsetzt, wenn Deine Freunde ihr Bier liegend lagern. Und sagst es ihnen auch.

      3. Du verachtest Deine Freunde, wenn sie ihr Bier wie früher in der WG auf dem Balkon lagern. Mit Südlage. (Du hast übrigens recht).

      4. Du bevorratest Dich bei privaten Feiern mit eigener Bierauswahl. Je nach Snobismus-Grad versteckst Du sie an neuralgischen Punkten, aus Angst, die anderen Gäste könnten sie aus Versehen trinken. (Das Bier ist teuer, vor allem aber: Sie wüssten es nicht zu würdigen.)

      5. Du suchst ständig den neuesten Shit auf der Bier-Karte. Und Du bist pikiert, wenn andere das nicht tun. (Wie, Du bestellst nur ein Pils??)

      6. Freunde lotsen Dich in eine handelsübliche Eckkneipe mit viel Patina und darauf abgestimmter klassizistischer Bierauswahl? Das wird ein harter Abend. Es wird das letzte Treffen sein, bei dem Du ihnen die Ortswahl überlässt.

      7. Du redest genauso gerne über Bier, wie Du es trinkst.

      29.02.

      HAT BIER SICH SCHULDIG GEMACHT?

      Bier ist ein altes Getränk. Älter als die Sünde vielleicht. Zumindest aber älter als die christliche Vorstellung von Sünde. Bevor das Christentum Bier, wie wir es heute kennen, für sich entdeckte und das sogenannte Hopfenzeitalter begann, wurde Bier viel häufiger als heute anlassbezogen gebraut. Als schwach alkoholisches, stärkendes Getränk war es – aufgrund seiner Kochzeit – die gesunde Alternative zum oftmals verschmutzten Wasser, die bereits kleine Kinder tranken.

      Daneben existierte eine Reihe an Bieren, die aufgrund ihrer Zutaten stärker – auch stark berauschend – wirkten und für bestimmte Rituale und Kulte genutzt wurden. Dann nahm sich das Christentum, speziell die Klöster, des Bieres an und setzte es gezielt für seine Zwecke ein. Ein mit Wasser, (Gersten-) Malz, Hefe und Hopfen gebrautes Bier wirkte nicht nur sättigend, sondern – dem Hopfen sei Dank – gleichzeitig beruhigend auf den Sexualtrieb der Mönche. Wie praktisch!

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