Название | Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis |
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Автор произведения | A. F. Morland |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213102 |
8
Das HEAVENLY lag in der 86. Straße. Wir hofften dort Lester Rodrigez zu finden, Hernandez' Mann fürs Grobe.
Der Rausschmeißer am Eingang ließ uns anstandslos durch.
Offenbar waren wir seinem Geschmack nach gut genug angezogen, um im HEAVENLY unser Geld ausgeben zu dürfen.
Laserblitze zuckten durch den Raum.
Die Musik stampfte.
Auf der Tanzfläche wiegten sich schöne Körper zum Takt der Musik. Manche der Tänzer wirkten wie in Trance.
Wir wandten uns an die Bar.
Der Mixer wollte uns seine neueste Spezialität andrehen und redete wie ein Wasserfall. Das meiste konnte man wegen der lauten Musik ohnehin nicht verstehen.
"Wir suchen Mister Rodrigez", brachte ich schließlich vor.
Der Mixer wurde plötzlich sehr zugeknöpft.
"Lester Rodrigez. Der arbeitet doch hier", ergänzte Milo.
"Was wollen Sie denn von Lester?"
Ich lächelte dünn. "Das würden wir ihm schon gerne selbst sagen."
"Fragt sich nur, ob Lester auch mit Ihnen reden will!"
"Ich glaube schon", erwiderte ich und legte den FBI-Dienstausweis auf den Tisch.
"Ich habe keine Ahnung, wo Lester ist."
"Dann möchten wir gerne mit Mister Hernandez sprechen."
"Einen Moment..."
Der Mixer griff zum Telefon.
Ich ließ den Blick schweifen.
An einem der Nebeneingänge sah ich einen Mann mit dunklen, fast schulterlangen Haaren. Er war groß und sehr breitschultrig.
Ich erkannte ihn von den Fotos wieder, die ich von ihm gesehen hatte.
"Da ist er!", rief ich.
Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum.
Milo folgte mir.
Eine sonnengebräunte Dunkelhaarige tanzte mir entgegen.
"Hi, Lust auf einen Drink?"
"Ein andernmal."
Ich schob sie zur Seite. Rodrigez schien gemerkt zu haben, dass wir zu ihm wollen. Leute wie er hatten oft einen sechsten Sinn, um Cops zu erkennen. Vielleicht hatte er auch beobachtet, wie ich dem Mixer meinen Ausweis gezeigt hatte.
Jedenfalls war er plötzlich nicht mehr da.
Ich setzte zu einem Spurt an, stieß gegen einen der Tänzer.
Die unfreundlichen Bemerkungen überhörte ich.
Ein Raunen ging durch die Menge.
"Machen Sie Platz! FBI!", rief ich.
Wir erreichten den Nebeneingang, an dem wir Rodrigez gerade noch gesehen hatten.
Ein Vorhang aus Perlenketten verdeckte ihn.
Ich teilte ihn mit der Hand, ging hindurch und blickte einen langen, mit Teppichboden ausgelegten Flur entlang.
Rodriguez befand sich am Ende des Flurs. Er ging mit schnellen Schritten davon, drehte sich dabei halb herum.
"Mister Rodrigez! Bleiben Sie stehen! FBI!", rief ich.
Rodrigez riss eine Automatik unter seiner Lederjacke hervor.
Einen Sekundenbruchteil später wummerte die Waffe los.
Zweimal kurz hintereinander peitschten Schüsse durch den Flur und pfiffen dicht über uns hinweg. Die Projektile zerfetzten einige Meter hinter uns die Deckenverkleidung. Eine Neonröhre zersprang. Es wurde etwas dunkler.
Ich riss meine SIG heraus und gab einen Warnschuss ab.
Rodrigez verschwand hinter einer Biegung.
Ich spurtete los. Milo folgte mir.
Wir erreichten die Biegung. Mit der SIG in beiden Händen tauchte ich aus der Deckung. Milo gab mir Feuerschutz.
Von Rodrigez war nichts mehr zu sehen.
Links befanden sich die Aufzüge. An den Leuchtanzeigen war zu sehen, dass einer davon gerade benutzt wurde. Der Lift war auf dem Weg nach unten.
Am Ende des Flur befand sich der Notausgang über das Treppenhaus. Die feuerfeste Stahltür stand einen Spalt weit offen.
" Nimm du den Lift, ich nehme mir das Treppenhaus vor!", rief ich.
"Wahrscheinlich will er in die Tiefgarage!", war Milo überzeugt.
Ich spurtete los, ließ die Stahltür mit einem wuchtigen Tritt zur Seite springen und sah mich um.
Von Rodrigez war nichts zu sehen. Ich hetzte die Stufen hinunter. Tief unter mir hörte ich eine Tür ins Schloss fallen.
Zwei Treppenabsätze brachte ich hinter mich. Dann führte eine Tür hinaus in einen Hinterhof. Sie war abgeschlossen.
Ein Schlüssel befand sich in einem Glaskasten. Bei Gefahr konnte dieser leicht zerstört und die Tür geöffnet werden.
Aber alles war unversehrt.
Ich lief weiter, eine weitere Treppe hinab.
Schließlich erreichte ich die Stahltür, die zur Tiefgarage führte. Ich riss die Tür auf, ließ den Blick über die Reihen von parkenden Fahrzeugen schweifen.
Milo sah ich in einiger Entfernung bei den Aufzügen. Er pirschte sich mit der SIG in der Faust an einen Betonpfeiler heran und machte mir ein Zeichen. Er wusste auch nicht, wo Rodrigez steckte.
Aber er musste hier sein.
Ich suchte hinter einem der Betonpfeiler Deckung und wartete ab.
Auf der anderen Seite der Tiefgarage heulte ein Motor auf.
Ein Porsche jagte über den Asphalt. Ich schnellte vor, packte die SIG mit beiden Händen und stellte mich mitten auf die Fahrbahn. Der Porsche brauste auf mich zu. Durch die Windschutzscheibe sah ich Rodrigez' verzerrtes Gesicht.
Anstatt abzubremsen, gab er noch Gas.
Sekundenbruchteile bevor die Stoßstange des Porsche mich erfassen konnte, sprang ich zur Seite. Der Porsche jagte Zentimeter an mir vorbei. Ich rappelte mich hoch und gab zwei gezielte Schüsse mit der SIG ab.
Der Reifen des rechten Hinterrades platzte mit einem ohrenbetäubenden Knall. Flammen züngelten empor. Der Geruch von verbranntem Gummi verbreitete sich in der Tiefgarage.
Funken sprühten, als die Felgen über den Asphalt kratzten.
Rodrigez versuchte, den Wagen gerade auf der Fahrbahn zu halten, aber das gelang ihm nicht. Er streifte einen parkenden Ford und wurde zur Seite gerissen.
Sekundenbruchteile später bohrte sich der Porsche frontal in eine überlange Mercedes-Limousine hinein.
Rodrigez riss die Tür auf.
Milo war bereits bei ihm.
Er näherte sich dem Porsche mit der SIG in beiden Händen.
Ich kam von hinten heran.
Rodrigez erstarrte.
In der Rechten hielt er noch immer seine Automatik.
"Die Waffe weg, Sie haben keine Chance!", rief Milo.
Rodrigez gehorchte, ließ die Pistole fallen.
Ich hielt ihm den Ausweis unter die Nase. "Special Agent Jesse Trevellian, FBI. Sie sind vorläufig festgenommen..."
"Heh, was habe ich denn getan?"