Doc Savage - Das vergessene Imperium. Kenneth Robeson

Читать онлайн.
Название Doc Savage - Das vergessene Imperium
Автор произведения Kenneth Robeson
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783745212587



Скачать книгу

       Es erfolgte keine Antwort. Während der Zweikampf ihn in dem seltsamen Rübenkeller herumbrachte, erhaschte Johnny einen Blick auf die offene Tür, die nach draußen führte.

       Niemand war dort. X-Man war davongelaufen.

       Der Anblick tat mehr, als den kämpfenden Archäologen zu entmutigen. Er kostete ihn die Schlacht. In dem Augenblick, als seine Aufmerksamkeit anderswo lag, traf eine braune Faust seine Kinnspitze.

       Johnny Littlejohns Zähne trafen mit dem trockenen Klick eines Skeletts aufeinander, das die Kinnlade schließt. Ein Seufzer drang zwischen ihnen hervor.

       Dann knickten die Knie in entgegengesetzte Richtungen ein, und der knochige Archäologe sank zu Boden.

       Sein Eroberer stellte sich über ihn und murmelte: »Ich kümmere mich um dich, sobald ich mit dieser blutigen Wunde fertig bin.«

      Kapitel 4: Der Mann des Mysteriums

       Der Flughafen London Croydon zieht Passagiere rund um den Globus an. Männer von Bedeutung steigen mit schöner Regelmäßigkeit in das Gewimmel aus, denn Croydon ist für die fliegende Öffentlichkeit der wichtigste Haltepunkt zwischen Amerika und dem Kontinent – wie gewisse Leute beharrlich Kontinentaleuropa nennen.

       Heute ging es am Croydon geschäftiger zu als üblich. Der Aufruhr nahm die Gestalt der Repräsentanten der Fleet Street an, der allumfassenden Bezeichnung, mit der gewöhnlich die Londoner Presse als Klasse bezeichnet wird.

       Die Presseleute wimmelten auf dem Flugfeld, Augen suchten den westlichen Himmel ab. Sie hatten den ganzen Nachmittag lang gewartet, und obwohl es ein schöner Sommertag für London war – viel Sonnenschein und nichts von der gnadenlosen Feuchtigkeit und dem Nebel, der das Leben in der biederen Stadt im Keim erstickte -, wurden die wartenden Journalisten angesichts der trostlosen Monotonie ihrer Aufgabe allmählich ungeduldig.

       Gerade, als die Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht hatte, erfüllte das kehlige Dröhnen eines Flugzeugs die Luft, und die Presseleute wurden abrupt wieder lebendig, warfen ihre apathische Haltung ab und drückten ihre Zigaretten unter dem Fuß aus.

       »Verdammt!«, brummelte einer. »Das ist der Bursche jetzt besser.«

       »Allerdings«, fügte ein anderer hinzu.

       Ein älterer Passagier, der gerade aus dem Flugzeug gestiegen war, bekam diese Bemerkung mit und ging, fasziniert von dem Leben, das jäh in die versammelte Presse gekommen war, zu einem Reporter und fragte: »Wird der König erwartet?«

       Der Reporter, ein Auge zum blauen Himmel gerichtet, knurrte etwas, das zu heiser für ein Gelächter war, und erwiderte: »Bedeutender als der verdammte König, würde ich sagen.«

       »Wirklich? Und wer sollte bedeutender als der König von England sein, wenn man bescheiden fragen darf?«

       »Doc Savage«, fauchte der Reporter. »Der.«

       Diese Bemerkung sorgte dafür, dass sich Falten um den Mund des älteren Reisenden sammelten. »In meinen Tagen war die einzige Anerkennung, die ein Arzt erhielt, die, wenn ein Patient endlich seine Rechnung bezahlte«, sagte er mit zittriger Stimme.

       Der Schreiberling drehte sich um und fragte: »Ist es möglich, dass Sie noch nicht von Doc Savage gehört haben?«

       »Bis jetzt nicht.«

       »Da bin ich doch überrascht.«

       »Wenn Sie wüssten, an welchem Ort ich in den letzten zehn Jahren gewesen bin, wären Sie nicht überrascht.«

       Der Reporter drückte erst seine weggeworfene Zigarette auf dem warmen Asphalt aus. »Mein lieber Junge, selbst in der Hölle kennt man Doc Savage. Und so gut wie an jedem anderen Ort, heiß oder kalt. Er ist vielleicht der berühmteste lebende Mann.«

       »Was Sie nicht sagen«, meinte der ältere Mann dünn.

       »Tatsächlich ist Doc Savage wahrscheinlich der erstaunlichste Bursche aller Zeiten«, fügte der Reporter hinzu.

       »Das verstehe ich nicht«, sagte der ältere Herr. »Was hat er getan?«

       »Ganz viele großartige Dinge. Was Sie sich vorstellen können, Doc Savage hat es getan. Und Sie sagen, Sie haben nicht von ihm gehört, hm?«

       »Nein.«

       Der Reporter streckte die Brust heraus und begeisterte sich immer mehr für sein Thema.

       »Doc Savage ist ein sehr mächtiger Mann«, erklärte er. »Es heißt, seine Muskelkraft ist eine der größten der Welt. Großer Bursche, körperlich eine Abnormität, fast.«

       »Verstehe. Ein weiterer Mann wie der Kraftsportler Sandow.«

       »Nicht im geringsten!«, gab der Journalist zurück. »Doc Savage ist nicht das, was Sie einen professionellen Kraftmenschen nennen würden. Er verfügt über ein Gehirn, das noch bemerkenswerter ist als sein Körper. Es wird behauptet, dass er so etwas wie ein geistiger Zauberer ist. Vollbringt manchmal überraschende Dinge Dank seiner Gewitztheit. Er ist, den Geschichten, die ich höre, zufolge, ein Produkt der Wissenschaft. Er ist von Kindheit an für seine Karriere ausgebildet worden, anderen aus Schwierigkeiten herauszuhelfen. Das ist sein Beruf. Seine Eltern, bemerkenswerte Menschen, haben sich bei seiner Geburt dazu entschlossen, aus ihm das zu machen, was er ist. Die größten Männer auf solchen Gebieten wie der Chemie, den Ingenieurswissenschaften, der Elektrizität, Medizin, Chirurgie haben zu seiner Ausbildung beigetragen, so dass er heutzutage eine nahezu unglaubhafte Kombination aus Wissen und Muskelkraft ist...«

       »Entschuldigen Sie bitte, mein Alter«, unterbrach ihn der ältliche Zuhörer. »Aber ich glaube, ich habe diesen Teil mit dem Beruf dieses Doktor Savages nicht verstanden.«

       »Nun ja, das macht ihn halt so berühmt. Savage ist in Wahrheit ein Arzt. Der ist Mann ist für einige der größten chirurgischen Entdeckungen verantwortlich, die heutzutage in Gebrauch sind. Aber er ist hauptsächlich berühmt, weil er Menschen hilft, die es nötig haben. Menschen mit Problemen.«

       »Aber wie zahlt sich das aus?«, fragte der ältere Mann, dessen glanzlose Augen den Flecken am Himmel durchsuchten, von wo das Dröhnen des Motors herkam, das die Blicke des unruhigen Kontingents an Reportern auf sich gezogen hatte.

       Es hatte sich als Postflugzeug erwiesen. Ihre Wachsamkeit ließ nach. Frische Zigaretten wurden angezündet.

       »Das weiß anscheinend niemand«, erwiderte der gesprächige Reporter. »Es heißt, der Bronzemann ist sehr wohlhabend. Und seine Helfer sind auch wohlhabende Männer.«

       »Helfer?«

       »Fünf Männer, Experten auf fünf verschiedenen Gebieten, die ihm helfen. Wahrscheinlich sind sie mit ihm im Flugzeug. Sehen Sie! Da kommt es jetzt!«

       Das ganze Gesicht des alten Mannes legte sich in Falten. Am westlichen Himmel war ein Punkt zu erkennen, gewiss, aber es ertönte kein Maschinengeräusch. Erst nach einem Augenblick erreichte ein Geräusch ihre Ohren – ein schrilles Zischen, anders als bei jedem nur denkbaren Flugzeug.

       Bald entwickelte der Punkt Tragflächen und erwies sich als Flugzeug. Ein dreimotoriges Flugzeug, jedoch von einzigartigem Design.

       »Mein Augen sind nicht mehr das, was sie einmal waren«, beklagte sich der alte Mann. »Woran können Sie erkennen, dass es das Flugzeug dieses Savages ist?«

       »Es ist bronzefarben. Sehe Sie? Man nennt Doc Savage den Mann aus Bronze. Also muss es sein Flieger sein.«

       Als das unterdrückte Geräusch der drei synchronisierten Motoren näherkam, erkannte der ältere Mann schließlich die Bronzeform der Maschine im Landeanflug. Es war ein Amphibienflugzeug mit breiten Flügeln und anscheinend ein aeronautisches Wunder. Zwei stromlinienförmige Motoren waren in die großen Tragflächen eingebaut und ein dritter dazwischen, auf einem Pylon über der Tragfläche und hinter dem Cockpit.