Название | Boston Bad Boys (Sammelband) |
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Автор произведения | Holly Summer |
Жанр | Языкознание |
Серия | Boston Bad Boys |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958691469 |
Heute trägt er verwaschene Jeans, die einige Risse hat, darüber ein Hemd, dessen Ärmel aufgekrempelt sind, als würde er selbst die Bauarbeiten übernehmen. Ich kann ihn mir sehr gut als Besitzer dieses Clubs vorstellen. Ein richtiger Bad Boy, unkonventionell und geradeheraus. Genau der Typ Mann, für den ich eine Schwäche habe.
»Also, Spaß beiseite. Sie sind tatsächlich gekommen.« Dabei grinst er Ash an, der sich jetzt an den Aktenschrank lehnt und interessiert unser Gespräch verfolgt.
»Ich bin nur hergekommen, um den Irrtum aufzuklären.«
»Welchen Irrtum?«
»Ich bin keine Prostituierte.«
»Sind Sie nicht? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
»Wann haben Sie mir denn die Möglichkeit dazu gegeben?«, kontere ich.
Jetzt grinst er mich an. Aber anstatt auf meine Frage zu antworten, kehrt er lieber meinen Fauxpas heraus. »Sie haben scheinbar eine Begabung, sich in unmögliche Situationen zu manövrieren.«
»Wenn Sie auf die Sache von gestern Morgen im Park anspielen, kann ich Ihnen nur sagen: Es war nicht meine Schuld.« Dabei war es doch meine Schuld, aber irgendetwas zwingt mich dazu, mich zu verteidigen.
»Ach nein, wessen Schuld war es dann?«
»Die Frau hätte besser auf ihr Kind aufpassen müssen. Das haben Sie selbst gesagt.« In gewisser Hinsicht stimmt das.
»Und Sie hätten nicht die Abkürzung durch den Park nehmen dürfen, der nur für Fußgänger freigegeben ist«, belehrt er mich. Diese Runde geht an ihn! Ich drehe gefrustet den Kopf zur Seite, als er auch schon weiterspricht. »Und gestern Abend habe ich Sie wieder in einer Situation überrascht, die Sie in eine noch prekärere Lage gebracht hätte. Ich sollte Sie wirklich dafür bestrafen.«
Ich reiße entsetzt die Augen auf. Dabei lehnt er sich über den Schreibtisch, sodass mir wieder sein betörender Geruch in die Nase steigt. Die letzten Worte sagt er leise, damit nur ich sie verstehe, oder zumindest so tun kann, als würden seine Geschäftspartner nichts davon mitbekommen. Doch ich weiß es besser, denn ich sehe im Augenwinkel das Grinsen von Ash, als ich mich erschrocken umdrehe und die Hitze in meinem Gesicht spüre, die bei seinen Worten in mir aufsteigt. Wobei sein nachdenklich sanfter Blick mir den Rest gibt.
»Was wollen Sie damit andeuten?«, kontere ich trotzdem und wundere mich über meine Schlagfertigkeit.
»Ich will damit nichts andeuten, Schätzchen. Ich will es tun und ich werde es auch tun.«
Warum bringen mich seine Worte, die absolut unangemessen und unhöflich sind, aus dem Gleichgewicht? Das Kribbeln in meinem Bauch zieht sich wieder bis in meine Scham, sodass ich schnell die Beine übereinanderschlage, um meine Unsicherheit zu verbergen. Eine Welle heißen Verlangens steigt in mir auf, die ich schnell wieder in die Versenkung zurückdränge.
»Sie sind sich Ihrer Sache wohl sehr sicher?«, frage ich Er grinst mich nur an. »Ich habe Sie nicht darum gebeten, mir zu helfen, das kann ich schon ganz allein.«
»Den Eindruck hatte ich nicht. Und ich kann es nicht leiden, wenn man sich einer Frau respektlos gegenüber verhält.«
Respektlos?! Tut er das nicht gerade auch?
Oh nein, sein Verhalten ist alles andere als respektlos. Es ist Verlangen, das aus seinen Worten spricht. Ich würde ihn niemals mit einem der beiden Typen von gestern Abend über einen Kamm scheren. Jay ist das genaue Gegenteil. Er ist nicht derb oder unsympathisch. Er ist einfach nur sexy und auf eine Art charmant, die ich kaum in Worte fassen kann. Er ist ein Mann, bei dem jede Frau zur Wölfin mutieren würde, nur um ihn sich nicht von einer anderen vor der Nase wegschnappen zu lassen. Genau das ist er, ein Bad Boy der schlimmsten Sorte, von dem ich auf jeden Fall die Finger lassen sollte.
So ein Mann würde mich nur enttäuschen. Denn wenn er genug von mir hat, lässt er mich fallen wie eine heiße Kartoffel, dessen bin ich mir sicher. Und von miesen Beziehungen habe ich weiß Gott die Nase voll; noch eine Enttäuschung brauche ich nicht.
»Sollte ich mich jetzt Ihrer Ansicht nach dafür bedanken?«
»Das wäre ein Anfang.«
»Ein Anfang wofür? Hier in Ihrem Club zu arbeiten?«
»Der Club wird für einige Zeit geschlossen, solange die Umbauarbeiten dauern. Sie könnten danach anfangen, hier im Service zu arbeiten. Hier wird Ihnen keiner etwas tun.«
Keiner außer dir!
»Aber ich brauche keinen Job.«
»Warum sind Sie dann hier?«
Seine Worte sind leise.
Bevor ich etwas erwidern kann, verabschieden sich Wyatt und Ash von mir und verlassen den Raum.
»Das sagte ich bereits. Ich bin nur hier, um Ihnen zu sagen, dass ...«
Verdammt, was wollte ich gerade noch sagen? Er steht auf, kommt um den Schreibtisch herum, lehnt sich an die Kante des Tisches, sodass ich fast sein Bein berühren kann, und schaut erwartungsvoll auf mich herunter. Wenn er mich mit diesem Blick fixiert, ist mein Kopf leer. Er beugt sich zu mir und ich kann mich nur auf seine Lippen konzentrieren, von denen ich mir vorstelle, wie sie sich auf meinen anfühlen müssen. Ganz zu schweigen von seinem traumhaften Körper, der in diesen engen Jeans und dem Hemd steckt, aus dem kräftige Arme hervorschauen und Gedanken in mir freisetzen, für die ich mich schämen sollte.
»Was wollten Sie sagen?«, dringt seine ruhige Stimme an mein Ohr. Diesen Satz habe ich schon einmal von ihm gehört und wieder hat er mich aus dem Konzept gebracht.
»Ich sollte jetzt gehen.«
»Ich glaube, Sie haben etwas ganz anderes im Sinn, als zu gehen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Warum sind Sie heute hergekommen?«
»Um Ihnen zu sagen, dass ich an dem Job nicht interessiert bin.«
»Dafür hätten Sie nicht zu kommen brauchen. Niemand hätte das getan.«
Ich beiße mir auf die Lippen und fühle mich schrecklich bloßgestellt. Ich senke den Blick und will aufstehen.
»Bleiben Sie, bitte. Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Erzählen Sie mir von sich.«
Seine Worte sind versöhnlich und augenblicklich entspanne ich mich. Wie bin ich nur in diese Situation gekommen? Warum sollte ich ihm etwas über mich erzählen? Und doch will ich nicht gehen. Als ich weiter zögere, ergreift er wieder das Wort.
»Warum haben Sie gestern in diesem Fetzen an der Bar gesessen?«
Jetzt muss ich grinsen, als ich die Szene von gestern Abend noch einmal heraufbeschwöre. Ich war in einer merkwürdigen Stimmung und heute kann ich selbst nicht verstehen, dass ich eingewilligt habe, dieses Kleid von einer Prostituierten anzuziehen.
»Das Kleid gehörte nicht mir. Ein Gast hat es mir geliehen, damit ich mich umziehen konnte. Sie ist eine Prostituierte«, gestehe ich. Er sieht mich fragend an. »Warum schauen Sie mich so an? Ich kenne die Frau nicht. Sie stieß an eine Flasche und die fiel von der Theke und direkt auf mich. Sie wollte sich damit entschuldigen. Keine Ahnung. Sollte ich weiter stinkend wie ein Spirituosenlager herumlaufen? Da war die Alternative mit dem Kleid doch um einiges besser, oder?« Ich bin selbst erstaunt über meine direkte Art, ihm die Dinge ins Gesicht zu sagen.
Ich zucke mit den Schultern und jetzt lächelt er, bis kleine Lachfalten an seinen Augen zu erkennen sind, die ihn unwahrscheinlich attraktiv wirken lassen, während er mich weiter nachdenklich beobachtet.
»Verstehe. War wohl gestern kein guter Tag für Sie?«
»Nein«, sage ich ernüchtert. »Und vielleicht brauche ich wirklich bald einen neuen Job. Mein Chef hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt.«
»Er hat Sie entlassen?«
»Noch