In Bed with Berlin - Folge 11. Michalina Mayerhoff

ja wohl) mit Sebastian körperlich und emotional vorzubereiten. Sie legt eine Feuchtigkeits-Tuchmaske auf ihr hübsches Gesicht, genießt ein schaumiges Vollbad, wäscht sich die Haare und gönnt auch ihrem Skalp eine nährende Maske. Im angenehm warmen Badewasser streichelt sie ihren schönen Körper, ihren perfekten Busen, die Innenseiten ihrer Schenkel, aber alles nur ganz leicht und sanft, als würde sie sich selbst freundlich liebkosen, dankbar dafür, dass der Himmel, oder wer auch immer das gewesen ist, ihr diesen tollen Body geschenkt hat. Und sie versucht ganz bewusst, sich zu entspannen; an Chris ohne jede Ungeduld und ohne ein Fragezeichen zu denken.

      Schlag fünf nach sieben steht sie vor Sebastians Haustür. Er strahlt sie an, als er öffnet. Natürlich kann er noch nicht wissen, dass sie unter ihrem bunten, ab der Taille ausgestellten Sommerkleid keinen Slip trägt. Sie findet, es fühlt sich gut an, so luftig bei dieser Wärme. Und sexy obendrein.

      „Du siehst umwerfend aus!“, begrüßt er sie und nimmt sie fest in seine Arme, länger als üblich bei einer Begrüßung.

      „Wie schön, dass du jetzt hier bist“, flüstert er ihr ins Ohr. Sein sanftes, heiseres Flüstern verfehlt nicht seine Wirkung, Lenas Körper durchzieht eine warme Welle.

      „Komm rein“, sagt Sebastian als er seine Umarmung löst und sie an der Hand in sein Apartment zieht.

      Sebastian hat großartig gekocht: gedämpfter Kabeljau mit Rote-Beete-Humus und Okra-Schoten, dazu gibt es einen sehr bunten Salat und einen erlesenen „d’Arenberg The Noble Wrinkled Riesling von 2016“, einen australischen, nicht gerade preiswerten Weißwein.

      „Wow!“, entfährt es Lena. „Ein witziger Name für so ein luxuriöses Getränk.“

      Das ist es nämlich garantiert, obgleich sie zugeben muss, nicht viel von gutem Wein zu verstehen.

      Es folgen weitere Begeisterungsbekundungen ihrerseits, als sie den Fisch und den Wein genießt. Und sie lügt oder übertreibt dabei nicht: Sebastian hat sich wirklich selbst übertroffen. Sicher auch ein Zeichen seiner echten Zuneigung – oder Verliebtheit?

      „Vielleicht“, sagt sich Lena gerade, „wäre Sebastian die Verkörperung einer Alternative zu Chris?“

      Sie will sich jetzt nicht weiter mit dieser Frage befassen, bevor sie nicht wieder miteinander geschlafen haben, sie und Sebastian.

      Und das tun sie dann auch.

      Sebastian hat sich gleich nach dem Essen ganz dicht neben sie gesetzt und begonnen, ihr ebenmäßiges Gesicht mit den Kuppen seiner gepflegten Finger zu streicheln, die Konturen ganz sanft entlangzufahren.

      „Ein Dessert gibt’s auch, aber etwas später. Oder was meinst du?“, haucht er. „Ich jedenfalls kann kaum noch länger warten.“

      „Womit denn warten?“, flüstert Lena zurück und wartet keine Antwort ab, sondern reagiert mit einem Kuss auf seine verführerischen Lippen – und das ist das Startzeichen.

      Der Kuss wird schnell heftig. Gierig fallen ihre Zungen übereinander her und vereinen sich, miteinander spielend wie junge Welpen. Lena und Sebastian sind schnell erregt. Umarmungen, sich aneinanderdrücken (sofern das auf Stühlen sitzend möglich ist) und sich weiter küssen – das wird alles schnell eins. Und weil die Möglichkeit, sich weitergehend zu liebkosen und auf 100 zu bringen auf diesen Stühlen recht begrenzt ist, zieht Sebastian Lena hoch und in Richtung seines Schlafzimmers, wobei er sie immer noch weiter küsst, jetzt auch ihren Hals, ihr Dekolleté.