Название | Der Assistent 1 | Erotischer Roman |
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Автор произведения | Jones Susan Morrow |
Жанр | Языкознание |
Серия | Der Assistent |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783940505996 |
Im Gegensatz zu ihr ist die Arbeit für Stacy nur ein Mittel, den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie ist verheiratet und hat eine kleine Tochter, die jetzt in den Kindergarten geht, wenn sie arbeitet. Teilzeit natürlich. Rebecca hatte wenig Verständnis gehabt für die Wahl der Freundin, hatte gejammert, ob sie wirklich so lange gelernt, studiert hatte, nur um anschließend als Assistentin zu verkümmern und ihrem Mann die Hemden zu bügeln. Stacy hatte gelacht und gemeint, jeder sei seines Glückes Schmied, und sie lebe eben für ihre Familie, das Kind mache sie glücklich, und sie war zufrieden, wenn ihr Mann erfolgreich sei, sie selbst hatte das für sich als viel zu anstrengend empfunden. Mutti, denkt Rebecca lächelnd, wenn die Freundin warmherzig beim Essen mit leuchtenden Augen von ihrer kleinen Tochter erzählt, von den Fortschritten, die diese macht, und davon, wie stolz sie auf die Kleine ist. Weiterleben im Kind.
Fünfunddreißig neue E-Mails. Sie seufzt. Eigentlich müsste sie den ganzen Tag vor ihrem Laptop sitzen, nur um alle E-Mails zu lesen und zu beantworten. Manchmal glaubt sie, es gibt Menschen im Unternehmen, deren ganze Arbeit darin besteht, ihr E-Mails zu schreiben.
Vor ihr liegen die Bewerbungsunterlagen von Marc. Sie schlägt die Mappe noch einmal auf und betrachtet das Passfoto. Etwas Düsteres umgibt seine Augen, das war ihr zuvor nicht aufgefallen. Sie sind dunkel, fast schwarz, unergründlich. Er lässt sich nicht in die Karten gucken, denkt sie. Aber hatte er nicht versucht, mit ihr zu flirten? Seit Jahren hat kein männlicher Kollege es gewagt, sie auch nur länger als wenige Sekunden anzusehen, geschweige denn, mit ihr zu flirten. Sie hat den Ruf einer eisernen Lady. Von Stacy weiß sie, dass viele Kollegen das schade finden. »So eine heiße Frau, und sie lässt keinen ran«, mutmaßen viele. Natürlich gibt es auch Gerüchte, dass sie lesbisch sei und das niemanden wissen ließe.
»Die totale Verschwendung«, findet auch Stacy, doch ihre wenigen Versuche, Rebecca mit einem Mann zu verkuppeln, hat diese rigoros abgeblockt.
»Ich will keinen Mann und ich brauche auch keinen«, hat sie energisch behauptet. »Wenn ich jemanden treffe, der mir gefällt, wird sich das sicher ändern, aber bis dahin ...«
Never fuck in the office, denkt sie noch, als sie die Bewerbungsmappe zuschlägt. Doch die perlweißen Zähne und das leicht zerstrubbelte Haar, das tiefe Grübchen am Kinn und die feinen Ohrläppchen liegen wie Nachbilder auf ihrer Netzhaut. Sie seufzt und beginnt ihre E-Mails zu beantworten. Gleich wartet schon der nächste Termin.
Kapitel 3
Einundzwanzig Uhr. Fast schon früh für ihre Verhältnisse. Die Wohnung ist noch hell und warm, das ist das einzig Gute am Sommer. Sie fährt bei Sonnenschein ins Büro und kommt nach Hause, wenn es noch annähernd hell ist. Zumindest ist es noch nicht finstere Nacht.
Sie schaltet den Fernseher ein und geht in die Küche. Die Sandalen wandern in eine Flurecke, das Sakko landet auf einem Stuhl. Die Küche glänzt und blinkt, ihre Putzfrau leistet wie immer gute Arbeit. Dreimal in der Woche kommt sie und sorgt still und diskret dafür, dass Rebecca sich abends in einem sauberen, aufgeräumten Zuhause wiederfindet und der Kleiderschrank immer gut gefüllt ist mit sauberer, gebügelter Wäsche. Wie Mama früher, denkt sie und lächelt.
Im Kühlschrank findet sie einen großen Joghurt und eine Tafel Schokolade. Das Fernsehprogramm ist abscheulich, Talkshows, Gameshows und Reality-Dokumentationen über Menschen ohne Zukunft. Ausgewandert, Frauen getauscht, raus aus den Schulden, rein in die Kartoffeln. Das will sie nicht sehen. Erfolgreiche Menschen scheinen in der Fernsehwelt nicht stattzufinden, stellt sie wieder einmal fest, und löffelt, die aktuelle Ausgabe der »Vogue« auf den Knien, den Joghurt aus dem Plastikbecher. Dann klappt sie den Laptop auf und liest ihre privaten E-Mails. Viele sind es nicht, im Gegensatz zu der Flut im Büro. Stacy hat zwei Spaßvideos geschickt, die sie kurz zum Lachen bringen. Ihre Mutter schickt liebe Grüße und die Information, dass Rebeccas alte Schulfreundin Stephanie Zwillinge bekommen hat. Sie lebt noch immer in dem Dorf, in dem sie aufgewachsen sind, hat dort einen Lehrer geheiratet und bekommt seit Jahren ein Kind nach dem anderen. Rebecca stöhnt. Sie weiß genau, warum ihre Mutter das mitteilt. Natürlich ist sie stolz auf das, was Rebecca erreicht hat, doch noch lieber würde sie sich selbst als Großmutter sehen. Sie hat diesen Traum fast schon aufgegeben, glaubt nicht mehr daran, dass Rebecca jemals einen Mann kennenlernt, mit dem sie Kinder haben wird. Trotzdem fragt sie ständig nach.
Ihr Whirlpool. Den hat sie vor etwa einem Jahr zur Feier ihrer Beförderung einbauen lassen. Baden entspannt sie so gut wie nichts sonst, das warme Wasser, das sie einhüllt und die Haut atmen lässt, als wäre sie zurück im Bauch der Mutter, in der warmen, dunklen Höhle. Beschützt und behütet. Sie lässt dampfend heißes Wasser einlaufen, gießt aus einer kleinen Flasche ein entspannendes, duftendes Aromaöl in das Wasser: Kakaobohne und Yogibeere. Süß und verführerisch duftet das ganze Bad nach dem exotischen Aroma.
Dann zieht Rebecca sich aus, betrachtet im großen Spiegel ihr Bild. Flacher Bauch, praller Busen, knackiger Po. Keine Spur von Cellulite oder Bindegewebsschwäche. Das lange Haar fällt nun ungehindert ihren Rücken hinab, im Büro steckt sie die Haare immer hoch, das sieht professioneller aus und verschafft Distanz. Die langen, mittelblonden Haare sind sonst zu niedlich für ihre Position, aber sie mag sie und will sie nicht abschneiden lassen. Außerdem muss sie nicht so häufig zum Friseur, dazu hat sie sowieso kaum Zeit.
Leise seufzend lässt sie sich in das heiße Wasser gleiten und schließt die Augen. Anstrengender Tag, viele Meetings und ein neues Projekt, das angeschoben werden muss. Heute hat sie erfahren, dass es in ihrer Verantwortung liegt. Sie freut sich, aber nun muss sie sich wirklich um einen Assistenten kümmern, sonst wird sie der Verantwortung nicht gerecht werden können, viel zu viel Arbeit … Auch ihr Tag hat ja nur vierundzwanzig Stunden.
Plötzlich tauchen die weißen Zähne und die schwarzen Augen wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Und diesmal ist es nicht der Vorstandsvorsitzende, der vor ihr sitzt und lüstern an seinem erigierten Penis reibt, während sie ihre Brüste knetet, sondern der neue Assistent, der vor ihrem Stuhl sitzt und mit geschlossenen Augen seinen geraden, kräftigen Schwanz bearbeitet. Ihre Finger gleiten in ihren Schoß und fangen an zu spielen. Heftige, gleichmäßige Bewegungen, direkt auf der Klitoris. Sie weiß, wie sie schnell zum Höhepunkt kommen kann.
Der Assistent küsst ihre Füße in den Sandalen, sie fährt mit dem Absatz ihrer rot besohlten Schuhe an seinem Penisschaft auf und ab. Sie könnte ihm weh tun, genießt ihre Macht über ihn, genießt seine Geilheit auf sie.
Wenn sie geahnt hätte, wie falsch dieser Traum ist, würde sie jetzt nicht laut seufzend ihren Unterleib in dem sprudelnden Wasser aufbäumen und zusehen, wie er unter ihrem Orgasmus erzittert ...
Kapitel 4
»Lavie.« Die Stimme ist sonor, dunkel, wohlklingend. Und ein bisschen fordernd.
»Ja, Rebecca Moon hier, guten Tag. Ich rufe an, um Ihnen zu sagen, dass Sie die Stelle als Assistent bekommen können.«
»Das freut mich.«
Sie stutzt. Kein Zeichen der Freude, kühl und sachlich klingt das. »Ja, äh ... gut! Wir müssen dann noch die Details besprechen, Gehalt, Sonderboni, Arbeitszeiten, wann Sie anfangen können ...«
»Das ist nicht nötig«, sagt die dunkle Stimme ruhig. »Ich bin morgen früh um acht Uhr da.« Dann legt er auf.
Irritiert schaut sie auf den Hörer in ihrer Hand, so etwas hat sie noch nie erlebt. Ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat?
Sie öffnet die Tür zum Vorzimmer und blickt auf Natalie. »Ich hab den Franzosen eingestellt«, sagt sie betont beiläufig.
Natalie sieht auf. »Super! Das finde ich klasse! Der ist wenigstens auch was für’s Auge«, freut sie sich.
Rebecca zieht die Tür wieder zu und geht zu ihrem Schreibtisch zurück. Fünfundvierzig E-Mails. Benutzt eigentlich niemand