ALICE IM TOTENLAND. Mainak Dhar

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Название ALICE IM TOTENLAND
Автор произведения Mainak Dhar
Жанр Языкознание
Серия Alice im Totenland
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783958351516



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      Alice im Totenland

      Mainak Dhar

      übersetzt von Peter Mehler

      Widmung

      Wie immer für Puja & Aadi.

      Impressum

      zweite überarbeitete Ausgabe

       Originaltitel: ALICE IN DEADLAND

       Copyright Gesamtausgabe © 2020 LUZIFER-Verlag Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Cover: Michael Schubert

       Übersetzung: Peter Mehler

      Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2020) lektoriert.

      ISBN E-Book: 978-3-95835-151-6

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Inhalt

       Alice im Totenland

       Impressum

       EINS

       ZWEI

       DREI

       VIER

       FÜNF

       SECHS

       SIEBEN

       ACHT

       NEUN

       ZEHN

       ELF

       ZWÖLF

       DREIZEHN

       VIERZEHN

       EPILOG

       Über den Autor

      EINS

      Alice war es langsam leid, neben ihrer Schwester auf der Anhöhe zu sitzen, ohne ein paar Biter abknallen zu können. Hin und wieder spähte sie durch das Zielfernrohr ihres Scharfschützengewehrs, aber da war nichts zu sehen. Welchen Sinn macht ein Hinterhalt, wenn keine Biter in die Falle tappen, denen man in den Kopf schießen kann?, fragte sie sich.

      Alice war fünfzehn Jahre alt und war nur drei Monate vor den Geschehnissen geboren, die man Den Ausbruch nannte. Hin und wieder sprachen ihre ältere Schwester und ihre Eltern davon, wie die Welt davor gewesen war. Sie erzählten von Kinos, Fernsehen, Fahrten ins Grüne und der Schule.

      Alice konnte sich unter all dem nichts vorstellen. Das einzige Leben, dass sie kannte, bestand darin, sich vor den Bitern zu verstecken. Die einzige sinnvolle Bildung, die sie erfahren hatte, bestand aus drei simplen Regeln:

      Erstens: Wenn du von einem Biter gebissen wirst, wirst du zu einem von ihnen.

      Zweitens: Wenn ein Biter jemanden beißt, den du kanntest, dann spielt es keine Rolle, ob das vielleicht einmal dein bester Freund war – er ist von da an ein Biter und würde dir, ohne zu zögern, die Kehle herausreißen.

      Und drittens: Wenn du nur einen Schuss abgeben kannst, dann ziele auf den Kopf. Nur den Kopf. Nichts anderes kann einen Biter nennenswert aufhalten.

      Und da war sie nun, lag mit ihrem Gewehr an der Schulter auf dem kleinen Hügelchen und wartete darauf, Nachzügler auszuknipsen, die den Kampfverbänden durch die Lappen gegangen waren. In ihren ersten Lebensjahren hatte sie sich hauptsächlich nur versteckt und versucht zu überleben. Doch dann hatten die Menschen sich neu formiert und angefangen zurückzuschlagen, und seither wütete ein endloser Krieg zwischen den Lebenden und den lebenden Toten. Alice' Eltern waren ein Teil der Hauptkampftruppe, die gerade eine Gruppe Biter ausradierte, die man in der Nähe ihrer Siedlung ausgemacht hatte. Gelegentlich hörte sie Schüsse, aber bislang war hier noch kein Biter vorbeigekommen. Ihre Schwester lag ruhig neben ihr, gehorsam und mürrisch, wie immer. Alice hielt es aber nicht mehr aus, nur herumzuliegen und sich zu langweilen, während woanders die Post abging, also kroch sie an den Rand des kleinen Hügels, sah durch ihr Zielfernrohr und versuchte, einen Blick auf die Kämpfe zu erhaschen.

      Und das war der Moment, als sie ihn sah. Der Biter trug rosafarbene Plüschhasenohren. Aber das allein kam Alice gar nicht so seltsam vor. Wenn jemand gebissen wurde und sich damit den Untoten anschloss, behielt er einfach am Leib, was er in dem Moment gerade getragen hatte. Der erste Untote, den sie selbst erschossen hatte, war in einen zerlumpten Weihnachtsmann-Mantel gehüllt gewesen. Aber im Gegensatz zu den Kindern, die vor dem Ausbruch lebten, mussten sie ihre Eltern nicht sanft darauf vorbereiten, dass es den Weihnachtsmann in Wirklichkeit gar nicht gab. Was an diesem Biter so außergewöhnlich war, war die Tatsache, dass er nicht einfach nur geistlos herumirrte, sondern scheinbar nach etwas suchte. Die Biter sollten nichts