Название | Der Räuber |
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Автор произведения | Александр Конторович |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 2018 |
isbn | 978-5-0009-9488-7 |
Ich schaue mich nach der Kasse um und halte die Kreditkarte in der Hand. „Du Blödmann! Eine Kasse? Bist du verrückt? Am Eingang liegt ein Toter!“ Tja… offenbar… steh ich wirklich neben mir. Die Karte zurück ins Portemonnaie und das Portemonnaie wieder in die Tasche. Genau wie der Block Zigaretten.
Kein Brot und auch keine Konserven mehr im Geschäft. Hier waren schon viele „Gäste“, es ist wie leergefegt. Das Wasser haben sie stehen lassen, unter diesen Umständen interessiert sich niemand für Diät. Und was ist mit der Kindernahrung? Ist die zu etwas gut? Was die Kleinen dürfen, ist auch den Großen nicht untersagt. Babybrei als Frühstücksmenü?
Ein leichtes Krachen riss mich aus den Gedanken. Oh je, hier wird scharf geschossen! Nichts wie weg!
Als ich bereits den Hauseingang betrete, fällt mir ein, was mir die ganze Zeit keine Ruhe lässt. Der Winkel am Ärmel des Kommandeurs. Bei meinem Wehrdienst habe ich im Bataillonsstab viele Besucher erlebt. Offiziere und Soldaten, einfache Infanterie und unbekannte Militärverbände, ausgestattet mit Aufnähern und Kennmarken. Sie hatten eines gemeinsam, es fanden sich keine ausländischen Buchstaben darauf. Ich hatte ausreichend Zeit, das Emblem zu studieren, das ich direkt vor der Nase hatte. Das waren englische Buchstaben! Das Schild, auf dem ein Schwert mit dem Schaft nach oben dargestellt ist, trägt die Aufschrift „BEAR“. Gibt es diesen Verband in unserer Armee überhaupt? Das bezweifle ich. Auch die Polizei hat keine Spezialeinheit mit dieser Bezeichnung, und der Geheimdienst erst recht nicht. Soweit ich weiß, sind lateinische Buchstaben bei den Geheimdiensten nicht erwünscht.
Auf dem Heimweg fiel mir auf, dass kaum noch Fahrzeuge in den Höfen stehen. Während ich auf dem Sofa saß und mir die Nachrichten ansah, waren alle anderen aus Tarkow verschwunden. Abwarten… Flüchtlinge sind nirgendwo willkommen, egal woher sie stammen. Sie werden nicht gerade freudig empfangen. Wir sind hier nicht in Europa! Selbst da ist das Flüchtlingsdasein in letzter Zeit kein Zuckerschlecken.
Kein Licht im Hauseingang. Ist der Strom ausgefallen? Der Fahrstuhl fährt. Was ist los? Mit der Taschenlampe des Handys stelle ich fest, dass die Glühbirne entfernt wurde. Soweit sind wir also gekommen. Jetzt werden schon die Glühbirnen gestohlen…
Endlich stehe ich vor meiner Wohnungstür. Ich verschließe die Tür hinter mir und lege meine Beute auf dem Sofa aus. Mein Gott, viel ist es nicht, aber immerhin. Essen für zwei bis drei Tage!
Ich stelle den Wasserkocher auf den Herd. Da klingelt es an der Wohnungstür „Miau“. Auf dem Bildschirm erscheint das Gesicht von Pascha Galperin. Was will er hier?
„Tür öffnen!“ Die Elektronik öffnet auf meinen Befehl das Schloss.
„Hallo!“
„Gleichfalls! Komm rein, ich habe gerade Wasser für den Tee aufgesetzt.“
„Danach ist mir jetzt nicht zumute! Weißt du, dass sie Mischa erschossen haben?“
Moment…
„Mischa Frolow etwa?“
„Ja!“
Unser Systemadministrator und mein Kollege. Ein gutmütiger Tollpatsch mit runder Nickelbrille, der wie John Lennon aussieht. Ein toller Kerl, der jeden Streit vermied. Wen sollte der gestört haben?
„Unsinn…“, antworte ich verunsichert. „Stopp, woher weißt du das überhaupt?“
„Und weißt du überhaupt, was hier los ist?!“ Pascha schreit mich plötzlich im O-Ton an.
Ich bin völlig perplex von diesem Gefühlsausbruch und suche nach einer Antwort.
„Chaos… Vor meinen Augen erschossen MPi-Schützen einen Menschen! Von der Polizei keine Spur!“
Er läuft aufgeregt im Zimmer hin und her. Ich entnehme seinen Worten, dass die Situation viel schlimmer ist, als ich es mir vorgestellt hatte.
Das Chaos oder besser das organisierte Chaos hat bereits die ganze Stadt erfasst. Schießereien auf offener Straße! Die Polizei ist verschwunden und in die kurzlebigen Auseinandersetzungen mischt sich niemand ein. Es ist völlig unklar, wer mit wem kämpft. Auch Pascha wurde auf dem Weg zu mir beschossen und konnte sich nur durch sein schnelles Auto in Sicherheit bringen. Er fuhr zuerst zu Frolow und fand auf der Schwelle dessen Leiche. Sie hatten ihm mehrmals in die Brust geschossen und schließlich per Kopfschuss ins Jenseits befördert.
„Ich hockte neben ihm und hörte plötzlich Lärm in der Wohnung. Da sprang ich auf und bin weggelaufen!“
„Warum ausgerechnet zu mir?“
„Weil du in der Nähe wohnst und besser Auto fährst als ich.“
Stimmt, Pawel hat sich zwar einen Führerschein gekauft, aber nicht zugleich die Fähigkeit erworben, seinen Kredit-Mazda zu steuern. Mal kurz um die Ecke kam er gerade noch, aber auf der Autobahn zu fahren…
„Es wird Zeit abzuhauen! Gleich jetzt!“
„Warte… ich muss noch packen!“
„Was willst du denn packen?! Bist du von allen guten Geistern verlassen? Hast du es noch nicht begriffen? Wir müssen hier weg! Zügig!“
Er hat mich fast überzeugt. Wenigsten das kann er! Ich weiß nicht, was ich ihm entgegnen soll. Er treibt mich mit seinem Geschrei durch die Wohnung und ich stopfe hektisch in meinen Rucksack, was mir nützlich sein könnte. Dafür reicht selbst mein kleinster Rucksack dicke. Eigentlich ist alles um mich herum wichtig und nützlich, aber außerhalb der Wohnung ist es zu gar nichts nütze. Wer braucht beispielsweise einen Golfschläger? Auch wenn er mit dem Autogramm des Vize-Präsidenten der „Terra Group“ verziert ist.
Wir schlagen die Tür zu und laufen die Treppe hinunter. Im Hof treffen wir unsren Bekannten Demjan Sluzkij. Er ist wie ich Programmierer und arbeitet in der Nachbarabteilung. Wir sind uns äußerlich sehr ähnlich. Die Kollegen machen Witze darüber, dass wir durch die Arbeit schließlich alle gleich aussehen werden. Er wohnt im selben Haus und Stockwerk wie Pascha. Der verängstigte Pawel hat ihn als Wache am Auto aufgestellt. Das hat alles seine Richtigkeit, aber was hätte Demjan gegen die Bewaffneten schon ausrichten können? Wir laden zügig unser bisschen Hausrat ins Auto und setzen uns. Im Auto ist es warm, Pascha hatte sogar den Motor laufen lassen. Deshalb war auch die Heizung an.
„Ich habe Durst…“, brummt Sluzkij.
„Oben in der Wohnung steht Mineralwasser! Wir sind sicher eine Weile unterwegs.“
„Los, aber schnell! Lass die Jacke hier, was willst du damit?“
Stimmt, sie ist nur im Weg. In der Eile bin ich ins Schwitzen gekommen und deshalb ziehe ich die Jacke nicht an.
Ich stürze die Treppe hinauf. Der Fahrstuhl, die Wohnungstür… und da auf dem Tisch steht das Mineralwasser!
Ich schnappe mir die Flasche und schlage die Tür zu. Der Fahrstuhl klimpert melodisch.... erstes Stockwerk. Ich laufe zur Treppe. Wow! Eine Schnur… ich wäre beinahe kopfüber die Treppe heruntergebrettert. Ich habe mich hingekauert.
Bumm! Bumm!
„Аaaah!“ Draußen Tumult und Schreie. Das Geschrei hallt in der Tiefe des Eingangs wider.
„Stopf ihm das Maul!“
Trocken krachen zwei weitere Schüsse.
„Die sind erledigt.“
„Überprüft ihre Dokumente. Beutel, Jacken, alles durchsuchen!“
Ich drücke mich in die Nische. Hier sollten eigentlich Pflanzen stehen, aber dafür hat das gesammelte Geld nicht gereicht.
„Das ist Galperin, hier ist auch ein Foto auf dem Führerschein.“
„Wer ist der andere?“
„Hatte keine Papiere dabei.“
„Dann ab nach oben! Hier soll Karasev wohnen. Er steht auch auf