Sea of Flames. Svea Dunnabey

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Название Sea of Flames
Автор произведения Svea Dunnabey
Жанр Языкознание
Серия Sea of Flames
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738080278



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daraus zusammenreimen konnte, was er wollte. Vielleicht nahm er ja an, dass ich Alkoholikerin geworden wäre, was sicherlich auch mit meiner Wohngegend zusammenpassen würde, wenn er sie gleich sah.

      Fakt war, seit ich mich von Blake getrennt hatte, stürzte ich immer weiter ab und ich wusste nicht, wie ich das in den Griff bekommen sollte. Zwar war ich keine Alkoholikerin und ich hatte auch noch einen guten und festen Job, aber der Rest meines Lebens ging den Bach runter, auch wenn ich mir das nicht eingestehen wollte und es so gut es ging verdrängte, was so lange funktionierte, bis ich wieder alleine zu Hause hockte.

      >> Wie geht es dir denn?<< fragte mich Dan plötzlich und sah mich dabei durchdringend an, während wir an einer roten Ampel warteten.

      Ich atmete noch einmal tief durch, sprang über meinen Schatten und versuchte so nüchtern wie möglich mit ihm zu reden.

      Kapitel IV

      Blake

      >> Na, alles gut gegangen?<< fragte mich Lewis, als ich grade in die Firma zurückkam, nachdem ich eine Kundin begleitet hatte, da ihr Personenschützer im Urlaub war. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich mehrere Jobs selbstständig übernommen, da es mich ablenkte und es mir immerhin ein wenig Freude bereitete.

      >> Mhm. Morgen begleite ich sie auch noch mal.<<

      >> Ich kann auch jemanden anderes dazu beauftragen, dann hast du ein wenig Ruhe und kannst dich anderen Dingen widmen.<< schlug mir Lewis vor, während ich mir einen Kaffee eingoss und ihn müde ansah.

      >> Und was?<<

      >> Du könntest mal wieder deine Freizeit genießen, ok Sport treibst du genug, immerhin siehst du langsam aus wie ein Berg, aber was ist mit segeln, Familie, Urlaub?<<

      >> Kein Interesse.<< schnaubte ich und ging in das Büro von Dan, der noch am Schreibtisch saß, während Lewis mir folgte und wir uns alle auf das Sofa setzten.

      >> Du musst mal wieder mehr für dich tun und dein Leben genießen.<< redete mir Lewis noch einmal ins Gewissen, bevor er Dan mit einem Blick um Unterstützung bat.

      >> Tue ich doch. Dass ich viel arbeite, heißt doch nicht, dass ich mein Leben nicht genieße. Ich treibe viel Sport, ja, aber nur, weil es mir Spaß macht, mich glücklich macht. Ich arbeite wieder mehr als Personenschützer, weil ich auch das liebe. Evelyn mochte es nur nicht, deswegen hatte ich es vorher kaum noch gemacht, aber jetzt...<<

      >> Lass ihn doch, wenn er zufrieden ist mit seinem Leben.<< unterstütze mich Dan, weswegen Lewis den Kopf schüttelte.

      >> Du bist auf seiner Seite? Ehrlich? Schau ihn an. Arbeitet wie ein Pferd, funktioniert lediglich und lacht kaum noch, während Evel...<< stoppte er plötzlich und fluchte, während ich augenblicklich hellhörig wurde und ihn entgeistert ansah.

      >> Was ist mit ihr?<<

      >> Nichts.<<

      >> Lewis!<< fuhr ich ihn barsch an und zwang ihn zu einer Antwort, allerdings schaute dieser nur zu Dan.

      >> Du bist so ein Idiot Lewis. Halt doch einfach deine Klappe, verdammt!<< sagte dieser und sah Lewis wütend an, bevor er aufstand und sich ebenfalls einen Kaffee einschüttete.

      >> Könntet ihr mich bitte mal aufklären?<<

      >> Dan hat Evelyn vor ein paar Tagen getroffen und nach Hause gebracht.<< klärte Lewis mich nach einigen Sekunden auf, was ihm anscheinend schwer gefallen war.

      >> Was? Wieso? Warum erzählst du mir das nicht!<<

      >> Weil ihr euch getrennt habt und es dich nur herunterziehen würde.<<

      >> Und warum lasst ihr mich das nicht selbst entscheiden? Ich dachte, ihr seid meine Freunde!<<

      >> Sind wir auch und genau deswegen habe ich es dir nicht erzählt. Du hättest dir nur Sorgen gemacht und das brauchst und sollst du nicht mehr, weil sie nicht mehr zu deinem Leben gehört.<<

      >> Wieso Sorgen?<< fragte ich ihn direkt, da mir dieses Wort in Verbindung mit Evelyn überhaupt nicht gefiel. In meinem Kopf überschlugen sich bereits mehrere Möglichkeiten, während Dan mich immer noch ansah und anscheinend überlegte, wie er anfangen sollte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe er nach einem tiefen Atemzug endlich anfing zu sprechen.

      >> Ich hab sie vor dem Leatons getroffen, als ich mit Hannah und ihren Brüdern dort war. Ich wollte grade reingehen, als eine Frau ein wenig schwankend gegen mich stieß, also fing ich sie kurz auf.<<

      >> Hatte Evelyn getrunken?<< fragte ich sofort nach, wobei ich mir das nicht vorstellen konnte, da Evelyn sonst nie getrunken hatte. Warum also jetzt?

      >> Ja, ordentlich. Sie hatte wohl mit anderen gefeiert, dass sie ihre Prüfung bestanden hatte und wollte grade zur Bushaltestelle gehen, aber da habe ich sie mir lieber geschnappt und sie nach Hause gebracht.<<

      >> Danke.<< sagte ich zu ihm gewandt, woraufhin er nickte und ich mir Sorgen machte. Natürlich hatte es einen Anlass gegeben, weswegen sie getrunken hatte, aber trotzdem sah es ihr ganz und gar nicht ähnlich, wenn sie sonst nie auch nur einen einzigen Tropfen angerührt hatte.

      >> Hat sie während der Fahrt irgendwas erzählt?<<

      Dan nickte nur und schien das Gespräch noch einmal im Kopf durchzugehen und zu überlegen, was er mir davon erzählen sollte, doch ich wollte alles wissen und hören.

      >> Willst du das wirklich wissen Blake?<<

      >> Ja, wieso? Ist es so schlimm?<<

      >> Egal was ich dir erzählen würde, es ändert nichts daran, dass die Trennung für sie endgültig war, also renn jetzt nicht zu ihr und versuch sie umzustimmen. Ich musste ihr versprechen, dir nichts davon zu erzählen.<<

      >> Versprochen.<<

      >> Ich verlass mich auf dich Blake!<<

      >> Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, also erzähl schon.<< drängte ich ihn, da ich es unbedingt hören wollte. Seit drei Monaten hatte ich nichts mehr von ihr gehört, weswegen ich nun komplett unruhig war. Mein Herz schlug automatisch schneller und meine Gedanken kreisten nur noch um sie.

      >> Also gut. Wie gesagt, sie hat ihre Ausbildung abgeschlossen und das ziemlich gut, aber den Vertrag in ihrem Krankenhaus hatte sie ja schon vorher unterschrieben. Sobald die erste Gehaltszahlung als richtige Ärztin an sie überwiesen wurde, wird sie endlich das Strippen aufgeben, weil sie dann den Rest ihrer Schulden bezahlen kann.<< erzählte er, als er sich nach vorn beugte und einen Schluck Kaffee trank.

      >> Also strippt sie im Moment immer noch?<<

      >> Ja, aber sie möchte nicht mehr, weil es sie nur noch anwidert und sie sich jeden Abend dazu überwinden muss, da wieder hinzugehen. Seit Charly nicht mehr auf sie aufpasst, ist es wohl ziemlich schlimm geworden, da die Besucher anscheinend so gut wie alles dürfen und sie sich wie ein Stück Fleisch fühlt, aber das hat ja bald ein Ende.<<

      >> Zum Glück... was sonst?<< fragte ich ungeduldig, wobei es mir das Herz zusammenzog, dass es so schlimm für sie war zu strippen, da Charly nicht mehr auf sie aufpasste. Zumal ich den Gedanken kaum ertrug, dass die Kunden machen durften, was sie wollten und es mich in sekundenschnelle eifersüchtig machte.

      Ich versuchte mir vorzustellen, was die Gäste jetzt alles machten und durften, wie es für Evelyn war und was sie ertragen musste, doch es war ihre Entscheidung gewesen, wieder strippen zu gehen. Dennoch hoffte ich, dass sie es so schnell wie möglich aufgeben und endlich ein normales Leben führen konnte.

      >> Ansonsten wohnt sie jetzt woanders, weil ihre Geschwister ja zu ihrem Vater nach San Francisco gezogen sind und sie die große Wohnung