Obscura- Kompendium. Dennis Weis

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Название Obscura- Kompendium
Автор произведения Dennis Weis
Жанр Языкознание
Серия Obscura
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742724496



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des riesigen Tieres und zum anderen seinen scheidende Lebensenergie dazu beitrugen.

      Genau in diesem Moment bohrte sich ein Kurzschwert oberhalb des Fressers direkt durch seinen Kopf. Nachdem der Angreifer es wieder herausgezogen hatte, wiederholte er dies noch zweimal, rammte das Schwert aber jedes Mal in eine andere Stelle.

      Es handelte sich bei jenem Kämpfer, den man Subdurus nannte. Wargo verlor anschließend das Bewusstsein, da seine Kräfte nachließen.

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      Die Sonne blendete. Sie schaute sich um. Sie befand sich in einem Zimmer, welches wohl in einem Schloss oder einem großem Anwesen liegen müsste. Zumindest der Einrichtung nach zu urteilen.

      An ihrem Körper trug sie ein seidenes Kleid. Jemand musste sie neu angekleidet haben. Als sie versuchte, aufzustehen, bemerkte Rubina die Kette, die sich an ihrem rechten Bein befand. Sie probierte, sich zu befreien, indem sie kräftig an der Kette zog. Es gelang ihr nicht, sich zu lösen.

      Es öffnete sich eine Tür und Rubina legte sich instinktiv wieder hin. Sie versuchte, ruhig liegen zu bleiben. Ihren Atem anzuhalten, vielleicht würde die reinkommende Person denken, dass sie noch schlafe. Die Person ging langsam hinein, sie schien, einen leichten Gang zu besitzen. Es hätte demzufolge eine Frau sein können. Rubina sollte mit ihrer Vermutung richtig liegen.

      „Hallo.“ grüßte die Fremde. Dabei klang sie ein wenig ängstlich und verunsichert.

      Rubina nahm die Gelegenheit beim Schopf und packte die Frau am Hals und zog sie zu sich.

      „So, jetzt ist das Spiel vorbei und du lässt mich frei!“ drohte Rubina. Dabei drückte sie fester zu. Die Frau schnappte nach Luft.

      „Ich“, röchelte die Frau, „bin auch eine Gefangene. Es bringt dir nichts, mir zu drohen. Du wirst dann nicht von hier fortkommen können.“

      Rubina ließ los. Sie hatte es irgendwie geahnt. Die Frau schlug mit dem Ellenbogen zu, sobald sich der Klammergriff löste. Rubina fiel nach hinten weg. Die Frau sprang auf sie und würgte sie. Dann ließ die Unbekannte sie wieder los.

      „Wenn du das noch einmal wiederholst, dann bringe ich dich um!“ schrie sie und zitterte am ganzen Körper.

      Dann stand sie auf und verließ den Raum wieder. Rubina blutete ein wenig in der Nase. Die Verletzung war nicht all zu schlimm.

      Nach einigen Stunden betrat die Unbekannte den Raum abermals.

      „Hast du dich endlich beruhigt?“ fragte sie energisch. Rubina sagte kein Wort.

      „Ich war hier, um dir einige Informationen mitzuteilen“, berichtete die Frau, „Informationen von einem gewissen Ambrosuis.“

      „Amberius?“ fragte Rubina plötzlich.

      „Ja, meinte ich.“ bestätigte die Frau.

      „Wo ist er?“ Rubina drehte sich zu der Fremden.

      „Das weiß ich nicht. Ich kenne ihn nicht, aber er sagt, dass er dich befreien wird- du musst nur warten, bis er sich meldet.“ erklärte sie.

      Rubina wusste, dass er lebt, sie konnte nicht sagen, woher, sie wusste es eben. Eine Nachricht von ihrem Geliebten zu hören, war eine Freude für sie. Sie konnte kaum erwarten, ihn wieder zu sehen und ihn zu berühren.

      „Hast du ihn gesehen, woher weißt du von ihm?“ fragte Rubina außer Atem.

      „In Ordnung, ich erzähle es dir alles, damit du es verstehst.“ teilte sie mit.

      Die Frau berichtete, dass sie Mirabella heißt. Sie ist, wie sie schon angab, ebenso eine Gefangene in dieser Burg. Sie gab an, dass sie nun Leibeigene von Watango wären, der der Herrscher über Fortes war. Watango hätte mehrere hunderte Frauen.

      Mirabella hätte diese Information von dem Koch der Burg. Er hieß Lagon. Rubina musste zu diesem Koch gelangen, um ihn zu fragen, woher er diese Nachricht hatte, machte Rubina deutlich.

      Mirabella machte ihr keine Hoffnung, denn Watango vertraute niemandem, gerade nicht seinen Frauen. Rubina zählte noch nicht einmal dazu, da sie noch nicht ernannt wurde.

      Unverhofft ging die Tür auf und zwei Soldaten traten herein, hinzu kam eine streng aussehende Gestalt mit reichlich Gold am Körper.

      Rubina begriff schleunigst, dass es sich bei dieser Person um Watango handeln müsste und sie sollte wieder einmal Recht behalten. Die Soldaten packten sie fest und schmissen sie zu Boden.

      „Nischt so grop", befahl Watango. Dabei rollte er das „r“. Er betrachtete sie von oben bis unten und hob seinen rechten Zeigefinger.

      „Isch weiss jätz.“

      Er machte eine kleine Pause, indem er tief Luft holte.

      „Isch weiß, dass du bischt Rubinna!“ verkündete er.

      Rubina war mulmig zumute, da sie nicht einschätzen konnte, was Watango von ihr gewollt hatte.

      „Uberrascht? Ja. Watango weiß aalle.“ grinste er. Er feierte sich ein wenig selbst dabei.

      „Isch weiß, weil dein Koff, wass koschtet.“ verriet er.

      Zwar wirkte Watango wohl auf niemanden intelligent, dennoch fürchtete ihn jeder. Rubina wusste nun, dass Watango von dem Kopfgeld wusste. Dies ließ ihre Gedanken dahin ausschweifen, dass sie nicht bei Amberius endeten.

      Sie hatte ganz plötzlich das Gefühl, ihn durch die Übergabe an den Herzog von Edengaard, nie wieder zu sehen. Rubina hatte in diesem Moment immer wieder diese Bilder im Kopf, wie der Herzog von Edengaard sie köpfen ließ. Sie geriet durch diese Gedanken in Panik! Was sollte sie tun, wenn dieser Watango sie für die Belohnung ausliefern würde?

      „Ich habe Reichtümer und kann dich entlohnen.“ brach es aus ihr heraus.

      Sie hatte die Aufmerksamkeit des Herrschers.

      „Du haschst Reischtumer?“ lachte er. „Du bischt gefloh, wo haschst du Versteck?“

      Dann tanzte er wieder vor ihr herum, als habe er sie überlistet.

      „Ich zeig‘ es dir…sofort!“ gab sie an.

      Watango hielt inne. „Wie?“

      „Binde mich los.“ forderte sie.

      Watango schaute seine Soldaten an und machte eine kurze Handbewegung, die wohl hieß, dass sie Rubina entfesseln könnten. Sie wird schon nicht fliehen, da sie hier nicht herauskommen wird, dachte sich Watango.

      Die Soldaten machten die Fesseln los. Rubina schaute sich kurz um und sah ein offenes Fenster. Sie nahm ihre linke Hand hoch und zeigte dem Herrscher ihren Ringfinger. Dieser zierte einen Diamantenring, den jeder sofortig als einen solchen identifizierte. Die Augen des Herrschers fingen an zu leuchten.

      „Ich habe noch mehr davon versteckt. Wenn ihr mich gehen lasst, dann überlasse ich euch all meine Reichtümer.“ versprach Rubina.

      „Diesser Ring isch nicht äscht.“ gab Watango zu bedenken.

      „Dann schau‘ ihn dir doch an.“ rief sie und warf ihm den Ring entgegen.

      Der Ring kam auf dem Boden auf und rollte Richtung Tür. Watango verfolgte ihn auf der Stelle, aber er entwich ihm.

      „Sucht, sucht!“ brüllte er.

      Die Soldaten schwirrten wie Bienen aus. Rubina nutzte die Gelegenheit und lief zum Fenster.

      Sie hörte vor dem Absprung, wie Watango „Halt!“ und „Kriegt Sie!“ hinterher schrie, aber es war zu spät.

      Rubina sprang aus dem Fenster. Für einen kurzen Moment fühlte sie sich leicht wie ein Vogel, frei und lebendig. Als sie die Augen öffnete, bemerkte sie, dass sie gleich in ein Fischerboot krachen würde.

      Sie schloss die Augen schnellstens wieder. Sie knallte in das Boot hinein, sodass es entzwei brach und versank. Die Fischer ertranken allesamt nach und