Dagger. Melody Adams

Читать онлайн.
Название Dagger
Автор произведения Melody Adams
Жанр Языкознание
Серия Alien Breed Series
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750222052



Скачать книгу

ich biss die Zähne zusammen. Ich musste die Frau in Sicherheit bringen. Wer wusste, ob ihr noch mehr Gefahr drohte. Außerdem war sie meine Maticia.

      „Nicht wichtig. Wir müssen hier weg. Zum Hotel, wo du in Sicherheit bist. Ich wohne im Maritim. Es ist nicht weit von hier.“

      „Ich ... ich weiß wo es ist.“

      „Komm.“

      Ich streckte die Hand nach ihr aus und sie legte ihre Hand zögerlich in meine. Die Berührung war wie ein Blitzschlag und heißes Verlangen erfüllte mich, trotz meines immer schwächeren Zustandes.

      Nicht jetzt!, ermahnte ich meinen pochenden Schwanz, dem es egal zu sein schien, dass ich zu viel Blut verlor und dass ich meine Gefährtin in Sicherheit bringen musste.

      Schwarze Flecken begannen vor meinen Augen zu tanzen. Ich biss die Zähne zusammen und zwang meinen Körper einen Schritt nach den anderen zu tun.

      Fuck!, was das Letzte was ich dachte, ehe es schwarz um mich herum wurde.

       Camille

      Mein Herz hämmerte hart, als die Gestalt mich an der Hand zum Ende der Gasse führte. Ich hatte noch immer keinen Blick auf sein im Schatten der Kapuze liegendes Gesicht werfen können, und ich war mir nicht sicher, ob ich es wirklich sehen wollte. Ich spürte, dass dies kein Mensch war. Ein Alien Breed? Das wäre zumindest beruhigend. Doch die Hand, welche mich hielt, war rot. Alien Breed waren nicht rot. Was für ein Wesen war mein mysteriöser Retter?

      Ich spürte wie mein Retter neben mir schwankte und wandte hastig den Kopf um ihn anzusehen. Noch ehe ich etwas sagen oder tun konnte, entglitt seine Hand meinem Griff und er sank zu Boden. Ein erschrockener Schrei kam über meine Lippen. War er tot? Oder nur vom Blutverlust ohnmächtig geworden? Ich warf mich neben ihn auf die Knie und fühlte panisch nach seinem Puls. Ich war so besorgt über den Gesundheitszustand meines Helden, dass ich den Anblick seines Gesichts nicht bewusst aufnahm. Ich fand den Puls schwach doch regelmäßig. Der Mann, das Wesen, was immer er war, brauchte dringend ärztliche Hilfe. Er wohnte im Maritim. Ich würde dort um Hilfe bitten, doch ich musste ihn hier liegen lassen. Er war zu schwer als dass ich ihn dorthin schleifen könnte. Doch ich kannte seinen Namen nicht, unter dem er in dem Hotel wohnte. Was sollte ich dem Personal dort sagen?

       Verdammt, Cammy, denk nach!

      „Natürlich“, murmelte ich als mir die Idee kam.

      Ich durchsuchte die Taschen meines Retters und fand was ich erhoffte: den Zimmerschlüssel. Mit dem Schlüssel in der Hand rannte ich los.

      Der Mann an der Rezeption sah mich an als wäre ich eine Außerirdische mit einer Antenne auf dem Kopf. Wahrscheinlich kein Wunder bei dem unzusammenhängenden Gebrabbel das aus meinem Mund kam.

      „Ein Gast mit ... mit dieser Zimmernummer ...“, stammelte ich, den Schlüssel vor der Nase des Mannes hin und her wedelnd. „Er ist ... er ist schwer verletzt. Nicht weit von hier. Bitte! Einen Krankenwagen. Schnell!“

      „Entschuldigen Sie“, erklang eine Stimme hinter mir und ein Mann trat neben mich, den Schlüssel aus meiner Hand nehmend. „Sie sagen, der Mann, der in diesem Zimmer lebt ist verletzt? Wie? Er sollte gar nicht draußen sein?“

      Ich sah den Mann an der neben mir stand. Nur mit Mühe konnte ich einen Schrei unterdrücken. Er war groß, breit und furchteinflößend. Er war ein Albino und seine roten Augen wirkten so – dämonisch.

      „Miss!“, sagte der Mann. „Was ist geschehen. Wenn der Mann in Gefahr ist, dann müssen wir ihm schnell helfen. Wo ist er?“

      „Zwei ... zwei Straßen weiter“, stammelte ich, den Albino aus weit aufgerissenen Augen anstarrend.

      „Zeigen Sie uns den Weg!“, sagte der Albino.

      Uns? Dann fiel mein Blick auf die beiden anderen hinter ihm. Die Frau mit den kurzen blauen Haaren, die offensichtlich eine Alien Breed war, flößte mir keine Furcht ein, doch der Mann – oder besser: der Teufel – neben ihr, entlockte mir einen hysterischen Schrei.

      „Hey! Lady!“, sagte die Alien Breed Frau. „Wir haben keine Zeit für Hysterie. Wo ist Dagger?!“

      „Niemand wird Ihnen etwas tun“, versicherte der Albino. „Bitte beruhigen Sie sich und helfen Sie uns. Wo ist der Mann. Er gehört zu uns.“

      Ich schüttelte mich, doch dann riss ich mich zusammen. Diese Leute hatten recht. Es war keine Zeit für Hysterie. Mein Retter brauchte Hilfe. Hoffentlich war es nicht schon zu spät. Mit schlechten Gewissen darüber, dass ich bereits so viel unnötige Zeit verplempert hatte, wandte ich mich an die Frau, welche mir noch am harmlosesten erschien.

      „Folgt mir!“

      Meine drei Begleiter fluchten, als wir den am Boden liegenden Mann erreichten, der mich vor Stefano und seinen Männern gerettet hatte. Es war ein Wunder, dass noch niemand über meinen Retter oder die vier toten Männer weiter hinten in der Gasse gestolpert war.

      „Lebt er noch?“, fragte ich, als das seltsame Trio sich neben meinem Helden auf den Boden kniete.

      „Ja, aber es geht ihm schlecht“, sagte der Mann, der wie der Teufel persönlich aussah.

      „Blue, lauf voraus und bereite sein Zimmer vor. Hier, mein Zimmerschlüssel. Der Notfallkoffer ist unter dem Bett! Wir kommen nach so schnell wir können“, sagte der Albino.

      Die Frau schnappte den Schlüssel, sprang auf die Beine und rannte los.

      Der Teufel und der Albino hoben meinen Retter vorsichtig auf. Der Albino half dem Teufel, seinen Freund über eine Schulter zu legen, dann rannten sie los. Ich folgte ihnen. Trotz seiner Last – mein Retter war sicher kein Fliegengewicht – lief der Teufel so schnell, dass ich Mühe hatte zu folgen. In meiner Eile, mich nicht abschütteln zu lassen, rannte ich beinahe in die Drehtür, durch die der Albino und der Teufel vor mir ins Hotel gestürmt waren. Ich vergeudete wertvolle Zeit damit auf eine neue Lücke in der Drehtür zu warten, doch als ich endlich in der Hotellobby angekommen war, schaffte ich es gerade noch bis zu den Fahrstühlen, als der Albino und der Teufel mit seiner Last in den Lift stiegen. Ich quetschte mich zwischen die sich bereits schließenden Türen hindurch und atmete erleichtert auf. Der Albino schaute mich missmutig an.

      „Wir übernehmen das von hier aus“, brummte er.

      „Nein!“, sagte ich mit einer Entschlossenheit die mich selbst erstaunte. „Er hat mir das Leben gerettet. Es ist meinetwegen, dass er verletzt wurde. Ich muss wissen, dass er überlebt.“

      „Sorry, Kleine, aber ...“, begann der Albino.

      „Lass sie mitkommen“, unterbrach ihn der Teufel zu meiner Überraschung.

      „Wie...?“

      „Ich hab so ein Gefühl, Dagger wird nicht glücklich darüber sein, wenn du sie weg schickst. Sie könnte ...“ Der Teufel brach ab und beugte sich dichter zu dem Albino, flüsterte etwas so leise, dass ich kein Wort verstand.

      Überraschung und Unglauben breitete sich auf dem Gesicht des Albinos aus.

      „Bist du sicher?“

      „Nicht Hundert Prozent, aber es könnte sein, und ich hab ein starkes Gefühl, dass es wahr sein könnte.“

      „Hmpf“, sagte der Albino, ehe er seinen Blick auf mich richtete. „Okay, aber du bleibst uns aus dem Weg und stellst keine Fragen.“

      Ich nickte. Im selben Moment erreichten wir unser Ziel und die Türen des Fahrstuhls öffneten sich. Ich folgte den Männern zu einem Hotelzimmer, in dem die blauhaarige Alien Breed Frau uns erwartete. Der Teufel legte meinen Retter auf das Bett und ich sprang hastig aus dem Weg, als die drei Freunde meines Helden anfingen, ihn zu versorgen. Das Erste was sich mir offenbarte war, dass mein Retter aussah wie der Teufel der ihn hierher getragen hatte. Waren sie beide Aliens derselben Rasse oder waren es Dämonen?

       Unsinn, Cammy! Es gibt keine Dämonen.