Название | Zufrieden und glücklich in Rente gehen |
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Автор произведения | Georgius Anastolsky |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847605980 |
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Vorsicht vor der Rente!
Nehmen Sie den Eintritt ins Rentnerdasein nicht auf die leichte Schulter. Hier ist wirklich Vorsicht geboten. So mancher macht sich darüber keine Gedanken, ganz nach dem Motto: „Es wird schon irgendwie…“. Nein, wird es eben nicht! Sie bereiten sich doch auch intensiv auf Ihr Berufsleben vor. Andernfalls würden Sie schnell scheitern. Genauso verhält es sich mit dem Ruhestand. Es klingt zwar merkwürdig, ist es aber nicht. Die Rente ist ein ganz neuer Lebensabschnitt. Viele Menschen geben sich Illusionen hin.
Das Horror-Szenario schlechthin
Sie gehen von heute auf morgen in Rente und haben nichts vorbereitet. Mit einem Mal gibt Ihnen das Leben keine Tagesstruktur mehr. Sie haben es während Ihrer langen Beschäftigung schlichtweg verlernt, sich selbst zu strukturieren, weil die Firma das für Sie erledigt hat. Ob Sie am Fließband standen oder im Büro Akten bearbeiteten, als Lehrer den Unterricht gestalteten oder als Zugschaffner die Fahrkarten kontrollierten, sie hatten zwangsläufig immer etwas zu tun. Ihnen wäre es doch nie selbst eingefallen zu organisieren, was Sie am Arbeitsplatz zu tun haben. Dafür gibt es in Firmen eigene Abteilungen: Arbeitsorganisation nennt man das. Diese Fachkräfte finden optimale Strukturen und Abläufe heraus, nach denen Sie dann 30 oder 40 Jahre lang arbeiten. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern, nur Ihre Arbeit müssen Sie machen. Was im Arbeitsleben wie ein Paradies klingt, wird mit einem Mal zur Hölle. Sie stehen buchstäblich wie der Ochs vorm Berg. Sie sind nicht einmal fähig, Ihren Tag sinnvoll zu ordnen, einen Plan zu machen. Das erinnert dann ein wenig an den viel beschriebenen Fall eines plötzlich Arbeitslosen, der einfach so tut, als sei er weiter beschäftigt und jeden Morgen weiter sein Pausenbrot einpackt und zur Arbeit geht – nur für seine Umgebung zum Schein, als sei nichts geschehen.
Bis dass der Tod Euch scheidet?
Schlimmer ist es jedoch, wenn Sie unvorbereitet in Rente gehen. Meist sind Sie gar nicht in der Lage, sich selbst zu beschäftigen. Mit der Zeit reißen bei Ihnen völlig öde Strukturen ein, die Sie selbst nicht befriedigen, Sie mürrisch machen und sogar depressiv. Ja, so mancher Rentner ist darüber sogar gestorben: in Gram und Selbstmitleid, durch Suff und Nikotin, Tabletten oder gar Selbstmord. Viele Neu-Rentner sehen sich auch auf der Psychologen-Couch wieder und müssen dann erst einmal üben, ihr neues Leben in den Griff zu bekommen. Nicht selten sieht man Jung-Rentner völlig hilflos. Die einen versinken in Selbstmitleid und kommen da nicht mehr raus. Die anderen üben mühsam erst mit professioneller Hilfe den richtigen Weg, was Sie eigentlich rechtzeitig hätten vorbereiten können. Aber auch das ist leichter gesagt als getan. Man bräuchte viel mehr von den oben beschriebenen Kursen bei der Volkshochschule oder anderswo „Wie ist das, wenn man älter wird?“ Leider nur in wenigen Großbetrieben wird so etwas angeboten – quasi wie der Finanzberater vom Lotto, der dem Neu-Millionär beibringt, wie er mit seinem plötzlichen Reichtum am besten umgeht. Aber hier auch ein Tipp: Fragen Sie mal bei Ihrer Krankenkasse nach, ob die nicht so etwas wie Neu-Rentnerberatung anbietet. Sonst hilft vielleicht nur der „Private Coach“ oder „Personal Trainer“, wenn es ihn für so was gibt (Psychologe). Warten Sie nicht erst bis zum letzten Arbeitstag!
Ein typischer Verlauf
Das typische Negativ-Beispiel könnte in etwa so verlaufen:
Sie fangen an, morgens im Bett liegen zu bleiben, können nicht wirklich schlafen, aber auch nicht aufstehen. Warum auch? Wer oder was wartet auf Sie? Irgendwann bequemen Sie sich aus dem Bett und setzen sich im Pyjama an den Tisch. Sie frühstücken – meist aus Langeweile zu viel. Vielleicht haben Sie noch eine Zeitung oder schalten den Fernseher ein. Sie pflegen sich kaum noch regelmäßig, gehen selten vor die Tür, oder Sie gehen aus lauter Langeweile in den nahen Supermarkt. Das nutzlose Einkaufen wird zu Ihrem Tageshöhepunkt. Dann kommt nämlich zum schwierigen plötzlichen Rentnerleben auch noch ein sinnloses Geldausgeben hinzu. Wenn dann die Haushaltskasse Mitte des Monats leer ist, ist weiterer Frust vorprogrammiert. Nichts kann man sich mehr leisten, alles ist so beschissen. Sie verfallen in Selbstmitleid, vereinsamen – ja was soll an diesem Leben auch schon Freude machen? Schnell werden Sie in einen gefährlichen Kreislauf hineingezogen.
Die Spirale dreht sich erbarmungslos
Sie brechen immer mehr soziale Kontakte ab, werden unzufrieden und streitlustig. Ihr Partner kann Sie nicht mehr ertragen und flüchtet. In dieser Situation, in der Sie selbst vergammeln, unattraktiv werden und mürrisch sind, will auch keiner Ihrer bisherigen Nachbarn und Freunde mehr Kontakt zu Ihnen halten. Man geht Ihnen aus dem Weg. Das bestärkt Sie in Ihrem negativen Denken: Die Umwelt ist an allem schuld, nur nicht Sie selbst. Alles Böse kommt von außen. Sie kommen überhaupt nicht auf den Gedanken, dass Sie selbst Ursache allen Übels sind. Nur Sie selbst haben es in der Hand, etwas zu verändern. Erst wenn Sie diese Situation verinnerlicht haben, müssen Sie es selbst auch wirklich wollen, da wieder rauszukommen. Bei alten Menschen ist das umso schwerer, weil das Sprichwort abgewandelt gilt:
„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“. Im Alter ändert man sich nicht mehr so leicht. Da sind die Strukturen, Charaktere und Manieren so eingefahren, dass man einfach nicht mehr aus seinem Korsett heraus kommt. Das wird ein verdammt schwerer Weg, wenn Sie da erst mal drin stecken.
Falsche Glaubenssätze
Dazu kommen dann auch noch falsche Glaubenssätze: Sie haben sich für die Rente vorgenommen, Ihre Kinder und Enkel öfter zu besuchen. Aber die haben plötzlich keine Zeit, weil die nämlich längst anders organisiert sind. Ein großer Meilenstein in der Lebensplanung bricht plötzlich weg. Nun fängt die metabolische (giftige) Spirale an, sich weiter zu drehen: tiefes Loch in der Rente – finanziell wie psychisch, Selbstmitleid, Aufgabe sozialer Kontakte, Vernachlässigung von Gesundheit und Pflege, Krankheiten, völlig ödes Dahinvegetieren (=vor dem Fernseher auf den eigenen Tod wartend“!), Depression, nicht mehr leben wollen oder gar bis hin zum aktiven Ende (Suizid). Winken Sie jetzt bitte nicht ab! „Das kann mir doch nicht passieren!“.
Sie können in so etwas schneller hineinrutschen als Ihnen lieb ist. Weil Sie es nie im Leben für möglich hielten. Weil Sie keiner auf den Lebensabend richtig vorbereitet hatte. Und weil Ihnen in all den Jahren zuvor immer das Gegenteil vorkaugelt wurde (z.B. in der Werbung).
Unflexibel und hilflos im Alter
Rechnen Sie doch einfach nur mal biologisch. Sie wachsen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durch ständige Zellteilung. Aber irgendwann hört das auf. Mit dem Alter bauen Sie körperlich ab. Die Haare fallen aus oder ergrauen. Bei Männern wächst der Bart langsamer. Bei Frauen können die Wechseljahre besonders grausam sein – mit heftigen körperlichen Reaktionen bis hin zu psychischen Störungen.
Mit dem Alter stellen sich auch die einen oder anderen Krankheiten ein. Wer zuvor schon welche hatte wie „Zucker“ etwa, bei dem wachsen die Krankheiten dann auch mit. Man glaubt, man hat alles im Griff