Rescue Me. Melody Adams

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Название Rescue Me
Автор произведения Melody Adams
Жанр Языкознание
Серия Fear Me
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750222410



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mich damit, ihn zu fesseln. Gerade als ich den Knoten stramm gezogen hatte, riss er die Augen auf und begann zu brüllen. Tony rammte ihm einen Knebel in den Mund und erstickte den Schrei. Er befestigte den Knebel am Hinterkopf des Mannes und kam dann an meine Seite. Ich nahm mir einen Stuhl heran und setzte mich. Ich hatte lange auf diesen Augenblick gewartet und ich hatte es nicht eilig. Ich würde es langsam angehen lassen. Er würde Stunden Zeit haben zu bereuen, dass er seine schmutzigen Hände an Bianca gelegt hatte.

       Marco

      Marco brachte die Frau ins Wohnzimmer. Sie wehrte sich, doch er zog sie einfach mit sich. Sie war ein kleines, zierliches Ding. Gegen ihn hatte sie nicht die geringste Chance. Er drückt sie in einen Sessel nieder und setzte sich vor sie auf den Couchtisch. Sein Blick ging über die feinen Züge ihres Gesichts. Er fragte sich, was eine Frau wie sie an einem Mann wie Brown finden konnte. Mit ihrem Aussehen könnte sie jeden Mann haben. Fasziniert starrte er in ihre großen blauen Augen, die von den Tränen feucht schimmerten. Ihre blonden Locken umrahmten ihr Gesicht und gaben ihr das Aussehen eines Engels. Eines verängstigen Engels, fügte er in Gedanken hinzu. Er strich sanft eine Strähne ihres goldenen Haares aus dem Gesicht und sie versuchte zu spät, seiner Berührung auszuweichen. Er seufzte. Er wünschte, er hätte diese Frau unter anderen Umständen kennengelernt. Er wollte sie. Trotz ihrer Angst vor ihm, oder vielleicht gerade deswegen, erregte sie ihn. Sein Schwanz war hart und drückte sich verlangend gegen den Stoff seiner Boxer Briefs.

      „Wenn ich dir den Knebel abnehme, wirst du dann versprechen ganz artig zu sein und nicht zu schreien? Dies hier kann ein paar Stunden dauern und ich kann mir vorstellen, dass es etwas ungemütlich ist mit dem Stoff im Mund.“

      Er suchte in ihrem Gesicht nach einer Antwort. Sie nickte einmal kurz, und er machte sich daran, den Knoten in ihrem Nacken zu lösen.

      „Was wollt ihr von uns?“, fragte sie, als er den Knebel entfernt hatte.

      „Mein Boss hat eine Rechnung mit deinem Freund offen. Es hat nichts mit dir zu tun und wenn du dich brav verhältst, dann wird dir nichts passieren.“

      „Was hat John getan? Was will dein Boss von ihm?“

      „Dein Freund hat das Mädchen von meinem Boss entführt und an jemanden ausgeliefert, der schlimme Sachen mit ihr angestellt hat. Dafür wird er bezahlen“, sagte Marco kalt.

      „Wird ... wird dein Boss ihn umbringen?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

      „Ja“, bestätigte er nüchtern. „Und ich fürchte, er wird langsam und qualvoll sterben. Genau so wie er es verdient.“

      Die Frau fing an zu schluchzen und es machte Marco wütend, dass sie um diesen Hurensohn weinte.

      „Der Mistkerl verdient deine Tränen nicht. Er hat eine unschuldige Frau entführt und an ein Monster ausgeliefert“, sagte er kalt.

      Sie hörte nicht auf zu weinen, und er stand auf, um sich abzuwenden. Er musste sich unter Kontrolle kriegen, denn im Moment hatte er gute Lust ihr eine zu scheuern, damit sie aufhörte um diesen Bastard zu flennen. Er konnte es sich nicht erklären, warum er so empfand. Man könnte fast meinen er wäre eifersüchtig, was totaler Schwachsinn war, denn dafür müsste er ja zu tieferen Gefühlen fähig sein, was er nicht war. Er mochte Frauen. ALLE Frauen und nicht eine bestimmte. Er hatte sich durch so viele Betten gevögelt, dass er den Überblick verloren hatte. Bei keiner Frau hatte es ihn zuvor interessiert, wen sie sonst noch gefickt hatte. Doch die Vorstellung von der Blonden und Brown zusammen im Bett kam ihm die Galle hoch. Er ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten wäre er in die Küche gegangen um selbst ein wenig Spaß mit dem Wichser zu haben.

       Nicolo

      Ich wusch mir die Hände in der Spüle. Browns Leiden hatte beinahe vier Stunden gedauert. Ich hatte mir sehr viel Zeit genommen, wissend, dass dies meine letzte Chance auf Rache für Bianca war. Nun gab es nichts mehr zu tun. Alle die an Biancas Entführung beteiligt waren, waren tot. Die nüchterne Erkenntnis, dass es mir mein Mädchen nicht zurück bringen würde, fraß an meiner Seele. Ich hatte das Beste verloren, was ich in meinem Leben gehabt hatte und nachdem Biancas Ex und Officer Brown tot waren, gab es nur noch eine einzige Person, die Schuld mit sich herum trug, und das war ich selbst. Für mich würde es keine stundenlange Folter mit anschließend erlösenden Tod geben. Meine Folter würde ein Leben lang anhalten. Das Wissen darum, dass ich Bianca nicht hatte schützen können würde mich Tag und Nacht quälen. Wie ich damit umgehen sollte hatte ich noch keine Ahnung.

      „Und du denkst, es ist schlau, das Mädchen am Leben zu lassen?“, fragte Tony hinter mir.

      „Sie ist unschuldig“, erwiderte ich.

      „Ja, doch sie ist eine Zeugin. Sie hat unsere Gesichter gesehen.“

      „Wir sind längst über alle Berge, wenn sie befreit wird. Und davon abgesehen hat ihr Bruder uns ja auch gesehen.“

      „Dann killen wir sie beide“, erwiderte Tony nüchtern. „Was ist los mit dir? Du warst sonst nicht so zimperlich, eine Zeugin zu beseitigen. Es ist die Kleine, hab ich recht? Sie hat dich weich gemacht, genau wie ich voraus gesagt habe.“

      „Kein Wort mehr“, sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Oder ich schwör bei Gott, ich schneide dir deine verdammte Zunge raus.“

      „Es ist nicht nur dein Arsch, der hier gefährdet ist“, erwiderte Tony.

      Der Wichser hatte noch nie Skrupel gehabt, sich mit mir anzulegen. Er war kein Mann, der sich unterordnete. Manchmal, so wie jetzt, pisste es mich an und ich hatte gute Lust, ihn zum Teufel zu jagen. Doch er war auch mein Freund und seine Fähigkeiten machten einen großen Teil meines Rufes als Il Diabolo aus.

      „Die Schlampe oder ihr Bruder werden uns verraten.“

      „Nein. Sie sind nicht so dumm, uns die Polizei auf die Fährte zu schicken. Ich werde eine kleine Unterredung mit der Kleinen haben, ehe wir gehen. Weder sie noch ihr Bruder werden reden.“

      „Dein Wort in Gottes Ohr“, brummte Tony.

      Ich trocknete mir die Hände und wandte mich zu ihm um.

      „Wasch dich. Ich geh derweil, mich um die Frau kümmern.“

      Mutter trat aus dem Haus, als die Limousine vor dem Eingang hielt. Sie hatte keine Ahnung, weswegen ich mit Marco und Tony nach Deutschland geflogen war, und sie schien angepisst, als ich aus dem Wagen stieg. Ich wusste, dass sie nicht glücklich darüber war, dass ich Bianca hatte laufen lassen und mein Flug nach Deutschland musste für sie wie eine Flucht ausgesehen haben. Nun, im gewissen Sinne war es das auch gewesen. Natürlich war es darum gegangen, Brown zu finden und zu killen, doch ich wollte auch erst einmal Abstand von all dem hier haben, wenn Bianca das Haus verließ, um zu ihrem Vater zurück zu gehen. Ich fragte mich, ob Mutter Bianca seither gesehen hatte. Wahrscheinlich ja. Sie schien von dem Mädchen sehr angetan, hatte sie schon als Schwiegertochter und Mutter ihrer Enkelkinder gesehen. Doch ich hatte ihr einen Strich durch ihre Zukunftsträume gemacht, indem ich Bianca freigegeben hatte. Ich hatte keine Ahnung ob Mutter wusste, wie schwer mir diese Entscheidung wirklich gefallen war und wie oft ich sie seither bereut hatte. Doch sie wusste so gut wie ich, dass es nach Bianca keine andere Frau mehr in meinem Leben geben würde, die mir etwas bedeuten könnte.

      „Wo wart ihr?“, fragte Mutter ohne ein Wort der Begrüßung.

      „Das weißt du doch. In Deutschland“, erwiderte ich mürrisch.

      „Ja, das weiß ich. Doch warum? Was habt ihr dort zu Suchen gehabt? Warum bist du einfach auf und davon, wenn Bianca ...“

      „Schluss damit, Mutter! Ich will nicht mehr über Bianca reden!“, sagte ich so streng, dass sie tatsächlich verstummte. Eine Seltenheit, denn normalerweise ließ sich meine Mutter von niemanden etwas sagen, auch nicht von mir. „Wir haben Brown ausfindig gemacht. Deswegen waren wir in Deutschland. – Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich hab eine lange Reise hinter mir und brauche einen Drink.“

      „Ist er tot?“, wollte sie wissen,