Название | Schlank in Sicht |
---|---|
Автор произведения | Michael Krüger |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847605881 |
Wenn Sie zu diesem Typ gehören oder sich zum Teil darin wiederfinden, suchen Sie eine Alternative zur Stressbewältigung. Meditation, Autogenes Training, Yoga, Atemübungen sind eine solche Alternative. Aber auch Bewegung im Büro (Treppensteigen) und Sport in der Freizeit sind gute Möglichkeiten.
09 Der Frustesser
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man sich bei Frust verhalten kann: Entweder man bekommt keinen Bissen mehr herunter oder man isst Unmengen von Kalorien. Die beiden Gruppen sind schon von weitem zu unterscheiden. Die einen sind dünn, die anderen dick.
Der Frustesser isst, um sich zu trösten und um sich selbst etwas Gutes zu tun. Hier gibt es nun zwei Gruppen, die auch sonst kaum etwas Gemeinsames haben: die Männer und die Frauen. Das typische Frustessen der Männer ist meist ein umfangreiches Essen, das Lieblingsessen aus der Kindheit. Die Mutter hat es gekocht, als man als kleiner Junge nach längerem Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause kam. Und als die große Prüfung bestanden wurde und immer zum Geburtstag, wenn man sich etwas wünschen durfte. Und jetzt muss eben die Frau ran. Immer wenn ihm der Frust zu groß wird, steht die bessere Hälfte zwei Stunden zusätzlich in der Küche und bereitet ihm sein Frustessen zu. Und wenn sie traurig ist? Dann will sie mit Sicherheit nicht stundenlang am Herd stehen. Dann gibt es Eis, Schokolade oder Kekse oder alles zusammen. Ab und zu hält der Körper das aus, aber viel Kummer führt zwangsläufig auch zu Kummerspeck.
Wenn Sie sich in dieser Gruppe wiederfinden, dann tut mir das besonders leid. Denn für die Frustesser habe ich keine schnellen Lösungen. Entweder Sie verringern den Frust, also Sie erschießen den Chef oder kündigen Ihren Job, lassen sich scheiden, stecken die Kinder ins Internat, ziehen um oder was Sie sonst noch tun können, um das Übel, besser Ihr spezielles Übel, bei der Wurzel zu packen. Das ist natürlich alles nicht so einfach. Oder, und das ist die einzige mir bekannte Alternative: Sie lassen sich ein dickeres Fell wachsen. Das geht zwar deutlich leichter, dauert aber. Erst müssen Sie das Autogene Training erlernen, sich eine individuelle Übung erstellen und diese dann regelmäßig üben. Wie gesagt: Das dauert etwas, aber es funktioniert!
10 Der Ablenkungsesser
Der Ablenkungsesser, der Frustesser und der Stressesser haben eins gemeinsam: Sie essen auch, um sich abzulenken. Dabei erzielt der Ablenkungsesser die geringste Wirkung für sein Wohlbefinden. Dem Frustesser kann es nach dem Genuss von Königsberger Klopsen nach Mutters Originalrezept wieder gut gehen. Dem Stressesser hilft das Riesensandwich, während der Konstruktion eines komplizierten Bauteils mit dem Zeitdruck zurechtzukommen. Dem Ablenkungsesser hilft die Nahrungsaufnahme nur während des Essens, vielleicht noch etwas davor und kurz danach. Aber schon bald nicht mehr. Nach dem Essen ist für diesen Esstyp daher immer auch vor dem Essen. Vom Typ her hat es der Ablenkungsesser oft schwer, sich durchzusetzen. Seine Probleme sind vermeintlich oder tatsächlich übermenschlich und er versucht, es zu vielen Menschen recht zu machen.
Wenn Sie sich in diesem Typ wiedererkennen, beachten Sie doch die folgenden Empfehlungen:
• Weichen Sie unangenehmen Dingen nicht aus.
• Machen Sie sich klar, wie auch immer Ihre berufliche oder private Situation ist: Essen löst kein einziges dieser Probleme.
• Sprechen Sie die Probleme direkt und offen an.
• Erkennen Sie sich selbst, finden Sie Ihre Schwachpunkte und suchen Sie nach Lösungen. Vielleicht suchen Sie auch nach Ärzten oder Psychologen, die Ihnen bei der Ursachenforschung helfen. Nach meiner Erfahrung kann auch Hypnose eine gute Idee sein. Und natürlich das autogene Training.
Für Sie ist essen eine Flucht. Suchen Sie sich einen neuen Fluchtpunkt. Das kann Sport sein oder ein neuer Job. So, wie es ist, kann es jedenfalls nicht weitergehen.
11 Der Stimmungsesser
Essen macht Spaß, noch mehr essen macht noch mehr Spaß. Ansonsten ist das Leben eher trist und trüb. Aber essen an sich, egal was, gibt den nötigen „Kick“. Die Stimmung steigt schon beim Gedanken an das Essen. Und je näher es rückt, desto besser wird die Laune. Und nach dem Essen geht es diesem Esstyp körperlich und seelisch so richtig gut. Vorbei sind die Langeweile, die schlechte Laune und die Antriebslosigkeit.
Von allen Esstypen haben die Stimmungsesser eigentlich die besten Möglichkeiten, um abzunehmen. Doch leider ist es genau umgekehrt. Niemandem fällt es so schwer abzunehmen wie den Angehörigen dieser Gruppe. Denn die herkömmlichen Diäten bedeuten immer Verzicht. Und für einen Stimmungsesser bedeutet dieser Verzicht auch den Verzicht auf die letzte Freude, die noch geblieben ist. „Was bleibt mir da noch?“, fragt sich dieser Esstyp und geht erst einmal gut essen.
Wahrscheinlich sind für diese Menschen die Kalorienrestriktion, früher nannten wir das „FdH“, und das Intermittierende Fasten die einzigen Möglichkeiten, um langfristig abzunehmen. Beim Intermittierenden Fasten wird einen Tag lang alles gegessen, was man möchte, und am nächsten Tag nur Wasser getrunken. Dann wird wieder alles gegessen. Und das geht so mehrere Wochen. Eigentlich die richtige Methode für uns alle. Denn die Alternativen sind fast immer Mangeldiäten. Entweder werden die Fette reduziert oder die Kohlenhydrate. Und Mangel mag der Körper gar nicht. Und was er nicht möchte, das weiß er zu verhindern. Aber das ist ein eigenes Thema und kommt noch in aller Ausführlichkeit, wenn auch erst später.
Sie müssen den Kopf jedenfalls nicht hängen lassen. In diesem Buch erhalten Sie zahlreiche Tipps, wie Sie ohne viel Verzicht abnehmen können. Nur Geduld!
12 Das könnte Sie interessieren: Die 7000-kcal-Regel
Nun ist es möglich abzuschätzen, wie viel zusätzliches Körpergewicht zum Beispiel in 100 Gramm Schokolade steckt. Dazu bedienen wir uns der 7000-kcal-Regel. Sie besagt: Um 1 Kilogramm Gewicht zuzunehmen, muss man etwa 7000°kcal mehr zu sich nehmen, als man verbraucht. Egal in welchem Zeitraum. Wer ein Übergewicht von 25 Kilogramm sein Eigen nennt, hat im Laufe seines Lebens bisher 175.000°kcal mehr zu sich genommen als verbraucht. Das klingt viel, ist aber sehr einfach und schnell zu erreichen.
Interessant ist auch die Berechnung der Gewichtszunahme schon beim Essen. Wenn ich die mittlere Portion Pommes aus dem Fast-Food-Restaurant esse (sie wiegt etwas mehr als 100 Gramm und hat ca. 330°kcal), werde ich am nächsten Tag ziemlich genau 50 Gramm mehr wiegen, als wenn ich diese Pommes nicht essen und ersatzlos streichen würde. Und täglich 50 Gramm zusätzliches Gewicht sind 350 Gramm in der Woche und ziemlich genau 1,5 Kilogramm im Monat. Also, nur durch eine mittlere Portion Pommes täglich kommen innerhalb von nur drei Monaten zusätzliche 4,5 Kilogramm Gewicht zusammen. Zusammen mit einem Esslöffel (25 Gramm) Mayonnaise oder Ketchup kommt man sogar auf 7 Kilogramm Gewichtszunahme bzw. Mehrgewicht in nur drei Monaten! Und wer isst schon Pommes ohne Mayonnaise oder Ketchup? Natürlich isst niemand täglich eine Tüte Pommes frites. Aber Sie müssen auch an Kekse, Schokolade, Bier, Kartoffelchips oder an die besonders dick machenden Obstsäfte denken.
Zum besseren Verständnis möchte ich es noch einmal präzisieren:
In der Regel isst auch der Naturdicke, wenn er bei Muttern zwei Stück Schwarzwälder Torte gegessen hat, abends etwas weniger. Aber wenn nicht, dann wiegt er, dank der 800°kcal, etwa 100 Gramm mehr.