Erzählen-AG: Weihnachtskalender I Mädchen-Version. Andreas Dietrich

geschenkt. Ab dem ersten Dezember öffnete Emilia jeden Tag bis zum Heiligen Abend eine Tür.

      Heute war der vierte Dezember. Emilia hatte also schon drei Türchen geöffnet. Heute sollte die vierte Tür geöffnet werden.

      Emilia war in einem Punkt nicht wie die anderen Kinder. Die anderen Kinder öffneten ihren Weihnachtskalender immer direkt nach dem Aufstehen. Noch bevor es Frühstück gab, naschten diese Kinder schon etwas Schokolade.

      Emilia stand auch früh auf. Emilia frühstückte. Der Weihnachtskalender blieb aber zu. Erst am Nachmittag öffnete Emilia eine Tür des Weihnachtskalenders. Das tat Emilia auch heute.

      Es war am Nachmittag. Die Uhr zeigte sechzehn Uhr an. Emilia ging zu ihrem Weihnachtskalender. Der Weihnachtskalender stand auf dem Schreibtisch von Emilia. Emilia nahm den Weihnachtskalender in die rechte Hand. Emilias linker Zeigefinger wanderte über den Weihnachtskalender. Emilia suchte die Zahl Vier. Nach zehn Sekunden hatte Emilia die Zahl Vier gefunden. Mit der linken Hand öffnete Emilia die Tür. Emilia nahm das Stück Schokolade heraus. Bisher sah Emilia nur die Rückseite der Schokolade. Was die Schokolade zeigte, konnte Emilia noch nicht erkennen. Emilia musste das Stück Schokolade erst einmal umdrehen.

      Emilia drehte die Schokolade um. Nun sah Emilia eine Violine. Wie jedes andere Stück Schokolade steckte sich Emilia auch die Schokoladenvioline in den Mund. Die Schokolade schmolz langsam in Emilias Mund.

      Emilia sprach zu sich „Eine Violine ist bestimmt ein tolles Musikinstrument. Vielleicht sollte ich es lernen zu spielen?“

      Emilia ging zu ihrer Mutter. Sie kam gerade nach Hause. „Mama, was hältst Du davon, wenn ich lerne, Violine zu spielen?“ Emilias Mutter war etwas überrascht. Wie kam Emilia jetzt auf diesen Gedanken? Sie sprach zu Emilia „Wie kommst Du denn jetzt auf diese Idee?“

      Emilia erzählte ihrer Mutter von dem Weihnachtskalender und dem Motiv der Schokolade, das heute zu sehen war. Emilias Mutter verstand es. „Also wenn Du lernen möchtest, Violine zu spielen, habe ich nichts dagegen. Das besprechen wir heute Abend zusammen mit Papa beim Abendessen.“

      Emilia war einverstanden. Bis zum Abendessen waren es nur noch knapp drei Stunden. Bei Emilia und ihrer Familie gab es um neunzehn Uhr Abendbrot. Zehn Minuten vorher versammelte sich die Familie in der Küche und bereitete alles vor. Emilias Eltern schnitten das Brot. Teller und Messer wurden auf dem Esstisch bereitgestellt. Emilia stellte Butter, Wurst und Käse dazu.

      Um neunzehn Uhr begann das Abendessen. Emilia schmierte sich ihre Brote. Emilias Vater und Emilia Mutter schmierten ebenfalls ihre Brote. Während des Essens begann das Gespräch über die Violine.

      Am Ende waren sich alle einig. Emilia sollte im kommenden Jahr in die Musikschule gehen. Dort sollte Emilia zuerst einigen Probestunden beiwohnen. Wenn es Emilia nach den Probestunden immer noch gefiel, Violine zu spielen, dann sollte Emilia in der Musikschule angemeldet werden. Emilia würde dann auch eine eigene Violine bekommen.

      Ob es wirklich so kam? Hatte Emilia Spaß am Violinenspiel? Bekam Emilia eine eigene Violine geschenkt? Wir wissen es nicht. Doch in der Regel wurde Emilias Wunsch immer erfüllt. Hatte Emilia sich etwas vorgenommen, dann tat sie es auch. Gehen wir einmal davon aus, dass es in diesem Fall auch so sein wird. Dann wird Emilia im nächsten Jahr dem Weihnachtsmann kein Lied singen oder ein Gedicht aufsagen. Emilia wird mit ihrer Violine dem Weihnachtsmann etwas vorspielen. Das wird dem Weihnachtsmann bestimmt gefallen.