Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr. Frank Röder

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Название Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr
Автор произведения Frank Röder
Жанр Сделай Сам
Серия Cross-Skating Magazin Jahrbuch
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783742760319



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Die regelmäßige Teilnahme an Touren ist für die echten Insider schon angenehme Routine und gehört sowohl zu deren Lebensstil, wie auch Lebensqualität. Um diese wertvollen Momente des Lebens oder besondere Erlebnisse unterwegs festhalten zu können, ist es sehr praktisch, wenn man häufig eine kompakte Kamera dabei hat. Schöne Bilder oder Videos zeigen am Besten, warum unser Sport so schön ist und sind sehr hilfreich neue Mitstreiter für unseren Sport zu gewinnen. Besonders die Könner unter den Cross-Skatern sind aufgerufen gute Bildprodukte herzustellen, denn schlechtes Material (besonders schlechte Fahrstile) sieht man leider noch viel zu häufig im Internet. Wir werden sogar zum Jahresende die besten Cross-Skating-Bilder und -Videos der Saison im Magazin ehren.

      Bergtraining für Cross-Skater – Teil 4

       Artikel 192 von Frank Röder am 26. Juli 2013, Fortsetzung von Artikel 186.

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      Abbilung: Auch Berge sollte man nicht zu sehr nach vorn oder zur Seite "verbogen" hinauffahren und auch nicht den hier gezeigten Stockeinsatz vor den Füßen, wie beim Stabhochsprung, anwenden. Auch den "angestrengten Kämpfer" zu mimen, was leider viele tun, verursacht ein negatives Feedback auf die Ausdauer und das Tempo am Berg, da die Haltung darunter leidet.

      Stockeinsatz und Stöcke Zur Symmetrie des Stockeinsatztes wurde ja schon an früherer Stelle etwas geschrieben. Hier soll noch etwas zur Zug- und Schubweite gesagt werden. Oft werden bergauf generell kürzere Stöcke empfohlen. Wer aber (normal)lange Stöcke gut einsetzt, den stören sie viel weniger als oft behauptet wird, aber kürzere Stöcke sind trotzdem etwas leichter, schneller zu handhaben und werden von den meisten Cross-Skatern als etwas vorteilhafter am Berg empfunden. Touren-Fahrer und Allroundsportler, sollten beim Stockkauf darauf aber keine große Rücksicht nehmen. Und unterwegs auf Tour haben sie ja ohnehin nur das eine Paar Stöcke dabei. Nur wer die Wahl unter mehreren Stöcken hat, sollte für den schwerpunktmäßigen Bergeinsatz einen 5 bis 12 cm kürzeren Stock als für den Flachlandeinsatz zu nutzen.

      Wer aber nur ein einziges Paar recht lange Stöcke besitzt, wird auch damit klar kommen. Der verbreitete Fehler des weiten Vorschwingens der Stöcke muss, mit kurzen wie langen Stöcken, bergauf erst recht vermieden werden. Auch bergauf stehen die Stöcke niemals nach vorn (siehe Fehler-Schema links). Man verliert (wie beim Stabhochsprung) deutlich Tempo bis man über den Stock „gekippt“ ist und braucht für den dabei notwendigen „Klimmzug“ auch noch unnötig viel Kraft. Oft wird bei diesem Stilfehler das feste „in den Boden rammen“ der Stöcke dabei als sehr sicher für den Halt des Stockes auf dem Boden empfunden, weil jedes Abrutschen der Stöcke bergauf vielfach schlimmer empfunden wird als auf Flachstrecken (Energieverlust und der Rhythmus ist futsch). Allerdings kostet dieser Aufprall wertvolles Tempo.

      Hier können gefederte Stockspitzen oder Stockspitzendämpfer eine erhebliche Hilfe sein. Das Mehrgewicht wird mehr als ausgeglichen, wenn sich nur jeder dritte Abrutscher mit den Stöcken verhindert wird. Gute gefederte Stockspitzen verhindern sogar mehr als 60 % aller Abrutscher. Obwohl bergauf jedes Gramm zählt, lohnt sich dieser „Zusatzballast“ für die gefederten/gedämpften Stockspitzen für die meisten Cross-Skater. Ein Kompromiss können sogar recht günstige und etwas leichtere Halb-Pads sein.

      Und der allerbeste Trick am Berg und absolut essenziell für wichtig für einen dauerhaft kräftigen Armeinsatz. Es ist ein bewusst „kurzer Armeinsatz“. Man darf den Arm bergauf auf keinen Fall zu lang nach vorn ausstrecken und sollte ihn so weit anwinkeln, dass die Hände maximal 40 cm vor den Schultergelenken arbeiten, im Extremfall sogar nur 20 cm. Kurz bedeutet aber nicht, dass man nicht weit durchziehen soll, wenn es der Rhythmus oder die eigenen Kräfte zulassen. Wer eine ruhige Bewegungsfrequenz auch bergauf bevorzugt und entsprechend „Schmackes“ in den Armen hat, kann mit der oberen Körperhälfte bergauf erheblichen Vortrieb erzeugen.

      Wie soll man den Arm- und Beineinsatz gewichten? In älteren Lehrbüchern gibt es oft feste Angaben über die Kraftverteilung zwischen Bein- und Armeinsatz, die aus mehreren Gründen für unseren Sport nicht zutreffen können. Diese älteren Quellen beziehen sich nicht auf den Cross-Skating Sport und wir wissen, dass wir uns anders bewegen, als beispielsweise Skilangläufer, besonders am Berg. Auch neuere Erkenntnisse im Skilanglauf gehen in Richtung höheren Leistungseinsatzes durch den Oberkörper. Angaben wie 80:20 % oder 60:40 %, was die Kraftverteilung von Beinen zu Oberkörper betrifft, sind völlig sinnlos. Man vergleicht dabei nicht nur Äpfel mit Birnen, man vergleicht fünf Äpfel mit einer Birne. Beine und Arme fühlen sich unter hohen Belastung völlig unterschiedlich an, die Unterschiede sind in der Art der Bewegung und der Belastung besonders groß und man hat auch kein Messinstrument, das einem irgendwelche Prozentwerte anzeigt. Subjektiv fühlen sich die Beine durch die Haltearbeit eigentlich immer schon recht angestrengt, ob gleichzeitig viel Antrieb erzeugt wird oder nicht.

      Sehr anschaulich zeigt die Wettkampfvariante „Berg-Dreikampf“, dass auch am Berg erstaunliches mit den Armen geleistet werden kann und auch das Tempo nicht langsam sein muss. Vorausgesetzt es mangelt, anders als auf dem Fehlerschema am Anfang zu ahnen, nicht an der nötigen Körperspannung, die eingesetzte Kraft auch in Vortrieb umzusetzen.

      Link zum Video: http://youtu.be/SPWx1PtZEcA

      Das Finale dieser Artikelserie ist im Artikel 196 zu lesen, in dem noch mehr auf die Trainingsmethodik eingegangen wird.

      Atemtechnik beim Cross-Skating, Teil 1

       Artilel 193 von Frank Röder am 1. August 2013

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      Das Atmen fällt beim Cross-Skating recht leicht und ist meistens unproblematisch. Wer sich beim Cross-Skating keine großen Gedanken dabei macht oder seine Atmung gar nicht bewusst steuern möchte, macht oft auch nicht viel verkehrt. Spätestens die sehr fortgeschrittenen Cross-Skater und die Ambitionierten suchen aber oft nach noch mehr Varianten und nach Abwechslung im Training, was auch sehr sinnvoll ist. Und in manchen Fällen lassen sich durchaus Leistungspotenziale im Cross-Skating über die Atemtechnik mobilisieren.

      Vorteilhaft ist beim Cross-Skating ohnehin schon, dass man eine sehr aufrechte Haltung einnimmt. Dazu unterstützt die Oberkörperarbeit einerseits die Atmung und sorgt andererseits Fällen auch für Trainingswirkungen wie auch Entspannung in der Oberkörpermuskulatur und auch in Muskelgruppen, welche die Atmung unterstützen.

      Der Übergang von Atemtechniktraining zum tatsächlichen Atemtraining ist fließend, sehr fließend sogar, da die Atemwahrnehmung größtenteils subjektiv ist. Atemnot kann begründet oder unbegründet, rein psychisch oder rein körperlich sein. Sie wird aber nie rein körperlich wahrgenommen, es wird immer gleichzeitig ein Atemgefühl vermittelt, das dem objektiven Sauerstoffbedarf nicht immer entsprechen muss. Wir müssen ständig atmen, weswegen jede Störung Auswirkungen auf die Psyche haben kann und damit die Wahrnehmung, beispielsweise von Atemnot, um ein Vielfaches steigern kann. Lediglich Apnoetaucher können ihre Wahrnehmung und sogar ihre Atemreflexe so weit beeinflussen, dass sie in der Lage sind bei zu geringer Atmung ohne panische Atemnot zu reagieren – manchmal sogar bis zu deren Nachteil.

      Bei den meisten anderen Sportlern reagiert die Einheit aus Psyche und Physis wie bei normalen Menschen auch: im „Zweifelsfall“ wird lieber etwas mehr geatmet, als zu wenig. Doch dies ist nicht immer ökonomisch. Manche reagieren bei Anstrengungen auf reale wie auch eingebildete Atembelastungen etwas panisch und überatmen (hyperventilieren), so stark, dass dies messbare Auswirkungen hat. Die Atmungsorgane benötigen einen bestimmten Kohlendioxidüberschuss um dies auch effektiv abgeben zu können. Bei Hyperventilation ist ständig zu wenig Kohlendioxid in der Lunge, wodurch das Kohlendioxid aus dem Blut weniger abgegeben wird und sich der pH-Wert des Blutes erhöht. Blutgefäße im Gehirn verkrampfen sich dann, was im Extremfall zur Bewusstlosigkeit führen kann.

      Auch sehr tiefes