Название | Stirb, Iblis..!! |
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Автор произведения | I. N. Sider |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745092196 |
Auge um Auge...
I. N. Sider
Impressum
Texte:
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Umschlag:
Verlag: bmg-new-media
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Inhalt :
Vorgeschichte der Lone-Brüder
Vorgeschichte Mehmet Coscun
Vorgeschichte Josef Hofstetter
Vorgeschichte Sarah Glaser
Bekanntschaften
Interessen
Geschehnisse
Pläne
Grenzenlos
Grenzenlose Wut
Auge um Auge
Anmerkung:
Alle in diesem Buch genannten Namen von Personen (mit Ausnahme von in der Danksagung erwähnten) sind frei erfunden. Ähnlichkeiten und Namensgleichheiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt. Sollten manche Handlungen dieses Romans den Anschein erwecken, bestimmte Volksgruppen oder Religionen zu bevorzugen oder zu benachteiligen, so ist auch dies keineswegs beabsichtigt. Beabsichtigt hingegen sind Ähnlichkeiten von Handlungen in der politischen Ebene sowie der Arbeit von Geheimdiensten und anderen Diensten staatlicher Stellen.
Danksagung:
Ich bedanke mich für die Genehmigung einer namentlichen Erwähnung bei:
Titel
Vorgeschichte der Lone-Brüder
Neu-Delhi, Oktober 2005. Innerhalb von knapp zwanzig Minuten explodierten drei Bomben in belebten Marktvierteln der indischen Hauptstadt, wobei 60 Menschen ums Leben kamen und 200 weitere zum Teil schwer verletzt wurden.
Srinagar/Kaschmir, 11. Juli 2006. Sieben Menschen wurden getötet und 34 verletzt, als in der Regionalhauptstadt die Touristeninformation in der Stadtmitte sowie ein Minibus und ein Auto mit indischen Touristen gezielt angegriffen wurden. Gleichzeitig explodierten Handgranaten in einem Gebiet am Stadtrand, einem Geschäftsviertel im Zentrum sowie einem belebten Markt.
Bombay, 11. Juli 2006. Eine Anschlagserie auf Vorort-Züge erschütterte die indische Millionenmetropole wenige Stunden nach den Ereignissen in Srinagar.
*
Punch/Jammu-Kashmir, 18. März 2008. Der 36 Jahre zählende Abdul Lone war im Begriff, sich für die Nachtruhe bereit zu machen – seine Frau und die beiden Söhne waren bereits in ihren Betten – als er ein Kratzen am Fensterladen vernahm. Er öffnete die Eingangstür des Häuschens am Rande der Stadt und spähte blinzelnd in die Dunkelheit. Ein Schatten bewegte sich und schon stand sein Freund Rafiq vor ihm und schob ihn zurück ins Innere des Hauses.
Schwer atmend, sah der Freund den überraschten Abdul an.
„Ihr müsst weg. Sie haben Ahmad verhaftet! Mein Gewährsmann in Bombay hat mir mitgeteilt, dass sie auch euch holen werden.“
Ahmad war der um vier Jahre jüngere Bruder Abduls und es war in der Region allgemein bekannt, dass der sich bereits seit geraumer Zeit mit Mitgliedern der Lashkar-e Taiba, also der ‚Armee der Reinen‘, traf und gemein machte.
„Allah! Ich wusste, dass es eines Tages so kommen würde. Wie oft habe ich diesen Dummkopf gewarnt!“
Abdul ließ sich auf eine der niedrigen Sitzgelegenheiten sinken und bot mit einer Handbewegung dem Freund ebenfalls einen Sitz an. Dieser nahm Platz und fuhr fort:
„Ihr werdet nicht viel Zeit haben – mein Mann in Bombay vermutet, dass sie vielleicht schon am frühen Morgen zu euch kommen, um euch zu holen.“
Abdul erhob sich und blickte fragend auf den Freund aus Jugendtagen.
„Willst du Tee?“
Die Antwort war ein zustimmendes Wiegen des Kopfes, so dass Abdul nach Draußen ging, um den Tee zu bereiten. - Er kam nach etwa zehn Minuten wieder und stellte die zwei Gläser mit dem Milch-Tee auf das runde Tischchen. Die beiden Männer bedienten sich und schlürften ihr heißes, süßes Getränk.
Schon lange hatte Abdul mit dem gerechnet, was jetzt auch tatsächlich eingetreten war. Sein Bruder war für die Sache der Muslime zum Kämpfer geworden und jetzt hatten sie ihn in Bombay erwischt. Was sie mit ihm machen würden, stand außer Frage und es stand zu hoffen, dass Ahmad sich dem durch eine Selbsttötung vorher entziehen konnte.
Rafiq, der mit Abdul im gleichen Alter war, stellte sein leeres Glas auf das Tischchen und erhob sich.
„Ihr könnt die Nacht bei meinem Cousin verbringen. Morgen wird am Abend ein Freund da sein, der euch nach Wasiristan in Pakistan bringt. Im Dorf Datta Khel haben die Tehrik-i-Taliban Pakistan, die ‚TTP‘ das Sagen, wie du sicher weißt. Dort wird man sich um euch kümmern.“
Ohne ein weiteres Wort verließ Rafiq das Zimmer und trat hinaus in die Nacht. Abdul gab sich einen Ruck, stellte sein leeres Teeglas ab und suchte seine Frau und die beiden Söhne, den 13-jährigen Iqbal und den 11-jährigen Naim auf, um ihnen Bescheid zu geben und sie zur Eile anzutreiben.
Datta Khel, Wasiristan, 17. März 2011. Nachdem bereits im September letzten Jahres im Dorf der für Afghanistan und Pakistan zuständige Führer der Al-Qaida, Sheikh Fateh durch einen Drohnenangriff getötet wurde, griffen die teuflischen Kriegstreiber der USA am heutigen Tage erneut an und töteten neben dem Taliban-Kommandanten Sherabat Khan Wazir mehr als vierzig weitere Menschen, darunter Abdul Lone, den Vater von Iqbal und Naim Lone.
Die verzweifelte Witwe fand mit ihren nunmehr 16- und 14-jährigen Söhnen Unterstützung bei den Dorfbewohnern und hatte – trotz ihrer übermächtigen Trauer – zumindest die Gewissheit, mit Gleichgesinnten und ebensolchen Opfern wie sie selbst und ihre Kinder, das unheilvolle Schicksal zu teilen.
Diese Gewissheit der Witwe endete bereits am 11. Juli 2011, als sie Bekannte besuchte, welche in einem einzeln liegenden Gehöft lebten. Ein neuerlicher Drohnenangriff der verhassten Amerikaner tötete zwanzig Menschen auf diesem Hof, nachdem nur Minuten zuvor fünf Personen in einem Fahrzeug ebenfalls durch einen Drohnenangriff ums Leben kamen.
Ein Verwandter des Ortsvorstehers brachte die beiden verwaisten Knaben in die Stadt Chitral an der Grenze zu Afghanistan, wo sie in einer Teestube Arbeit fanden und eine der dortigen Koranschulen besuchen konnten. Zwei Jahre später machten sich die Brüder auf, um über die Grenze nach Afghanistan und dort in die Region um die Hauptstadt Kabul zu gelangen...
Titel
Vorgeschichte Mehmet Coscun
Ahmet Coscun entschloss sich nicht ganz freiwillig, den weiten Weg nach Deutschland zu wagen. Die Eltern sowie alle anderen Dorfbewohner des kleinen Ortes in der Provinz Konya erwarteten einfach, dass jeder Junge in seinem Alter den Weg auf sich nahm und in der Ferne gutes Geld verdiente, um seine Familie