Slow Dancing In A Burning Room. Rika Mayer

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Название Slow Dancing In A Burning Room
Автор произведения Rika Mayer
Жанр Языкознание
Серия Slow Dancing In A Burning Room
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754184462



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Kopf und deutete damit ein Ja. Linnea war etwas schwindlig und sie saß auf dem Hocker vor dem Schlagzeug. Sie wäre eigentlich ganz froh gewesen, sich wieder ausruhen zu können, da erhob er sich langsam und setzte seine Tochter ab. Dann ging er zur Anlage und wechselte die Platte. „Also gut.“ Es rauschte und knackte. „Darf ich bitten, Mylady?“, verbeugte er sich dann vor ihr und sie musste lächeln. „Komm schon, Mamma“, drängte Briony von hinten und Linnea legte seufzend ihre Hand in seine. „Gerne, der Herr.“ Es war ein Frank Sinatra Song und er hätte keine überraschende Wahl treffen können. Linnea brauchte einen Moment, um darüber hinwegzukommen und stieg ihm dabei zweimal auf die Füße, sodass Briony laut lachen musste. „Du bist ja schlimmer wie ich!“, rief sie fröhlich und Linnea lachte ebenfalls. „Ja, viel schlimmer.“ Aber er war zu gut. I get no kick from champagne. Mere alcohol doesn't thrill me at all. So tell me why should it be true that I get a kick out of you?

      2

      „Wisst ihr was das Problem an diesem Shindig hier ist?“, lehnte Bobby sich an die Bar und deutete mit seinem Drink um sich. „Dass du mit Nicole hier bist?“, riet Lafayette und Barclay schnaubte in sein Glas. „Ja, genau. Jetzt wird sie mir das Messer an die Kehle setzen und mich dazu zwingen endlich ein Datum festzulegen.“ „Ihr geht ja auch nur schon fast sieben Jahre miteinander aus“, nippte Haydn an seiner Limonade und zwinkerte vielsagend. „Oh ja“, nickte Bobby gewichtig. „Und wenn sie noch weitere sieben Jahre mit mir ausgehen will, sollte sie keinen Trauschein beantragen.“

      „Na, ihr seid ja vielleicht ein fröhlicher Haufen!“, schob Barclay die Hände in die Hosentaschen und kam über die Tanzfläche geschlendert. „Heyho, der Trauzeuge!“, hob Lafayette ihm sein Glas entgegen. „You do look pretty snazzy in this thing“, musterte Haydn mit einem süffisanten Grinsen Barclays Anzug mit Kummerbund und Fliege. „Very Rock’n’Roll.“ „Oh absolutely“, drehte Barclay sich einmal um die eigene Achse und zupfte an seinem Smoking. „But for the record: I’m only doing this for Ian, ’cause I’ve known him since kindergarten. I won’t do that for any of you guys.” „Not even if Cavendish got married?“, grinste Bobby mit einem leichten Zwinkern. „If Cavendish“, nahm Barclay sein Glas entgegen, „really got married, I would walk down the aisle n.a.k.e.d.” Dabei deutete er von einem zum anderen. „And you can quote me on that.“ Haydn sagte nichts. „Nun“, stieß Lafayette seinen besten Freund deshalb an, dem dadurch etwas Limonade aus der Nase sprudelte, „wenn das kein Anstoß ist…?“ „Das ist der beste Grund nicht zu heiraten“, tupfte Haydn sich die Limonade vom Kragen.

      Das Brautpaar ließ auf sich warten und Barclay verabschiedete sich eilig, um nachzusehen was sie aufhielt. Obwohl alle vier sich denken konnten was sie aufhielt. Lafayette ließ das Eis in seinem Glas klingen und stützte seine Ellbogen auf die Bar. „Ich weiß ja, dass Myra zwei recht schlagende Argumente hat, aber wie hat Ian sich eigentlich zu all dem rosa Spitzenzeugs überreden lassen?“ „Das ist meine zweite Angst“, stöhnte Bobby und zog an seiner Krawatte, um sie zu lockern. „Dass Nicole sich hier Inspirationen holt.“ „Ha-ha“, grinste Haydn und checkte seine Haare in einem silbernen Tablett. „Ich seh dich schon in einem weißen Anzug mit Zylinder.“ „Ehrlich, Jungs“, seufzte Bobby. „Ich liebe Nicole. - Ihr wisst, dass ich sie liebe, oder?“ Beide Angesprochenen nickten gewichtig und verbissen sich jeglichen Kommentar. „Ich finde nur“, fuhr Bobby zufrieden fort, „dass man doch nicht gleich heiraten muss. Wieso nicht einfach nur so zusammen leben?“ Er sah zu Lafayette, der sein Glas geleert hatte und an einem Eiswürfel lutschte. „So wie du und Layla. Ich meine, Nicole weiß, dass ich ihr nicht immer ganz treu bin und ich hab geglaubt, dass sie kein Problem damit hat. Aber die ganze Ehesache ist doch nur ein Versuch, mich an sie zu binden.“ „Oh mein Gott, hast du dir gerade selbst zugehört?“, stellte Lafayette sein Glas energisch ab und sah Bobby fest in die Augen. „Du redest schon wie Haydn hier“, deutete er hinter sich. „Und willst du wirklich so enden wie er?“ Obwohl er versuchte, es scherzhaft klingen zu lassen, entging Haydn nicht der sarkastische Unterton und er nickte langsam über seinem Spiegelbild. „Lay hat Recht, Strachan“, richtete er sich dann auf. „Nicole ist ein fantastisches Mädchen, das den Boden anbetet auf dem du stehst. Sonst würde sie nicht ständig ertragen, dass du mit anderen Mädchen rummachst. Gib ihr den verdammten Ring und werd anständig. So wie Ian.“ „Kann jemand bitte zurückspulen und mir ein Aufnahmegerät geben?“, stutzte Bobby und musterte seinen Leadsänger argwöhnisch. „Hast du gerade ein Plädoyer für die Ehe gehalten? Bist du krank?“ „Ich glaube die ganzen Rüschen sind ihm ein bisschen zu Kopf gestiegen“, wollte Lafayette anhängen, aber Haydn lachte nicht. Und das war noch verstörender als seine kleine Rede. „This joke is really gettin’ old“, antwortete er stattdessen, machte auf dem Absatz kehrt und ging zur Bühne, um sein Mikrophon zu testen. Bobby sah ihm nach als hätte er gerade einen Geist gesehen und Lafayette schluckte. Sie alle, aber er am meisten, wussten, wieso Haydn an diesem, Ians, Hochzeitstag etwas gereizter war, als er es bei dem Thema sonst wurde.

      Ian und Myra hatten Bobby, Lafayette und Haydn gebeten, einen Teil der Unterhaltung zu bestreiten und es war das Mindeste, was die drei für ihren Flötisten/Violonisten tun konnten. Die ganzen Feierlichkeiten trugen auf eine schmerzvoll auffallende Weise Myras Handschrift. Im tiefsten Inneren war sie immer noch ein kleines Mädchen das es nicht fassen konnte, dass sie sich einen echten Rockstar geangelt hatte und die Kirche und der Festsaal waren ganz in weiß und rosa gehalten und so gar nicht das, was die Jungs von Ian erwartet hatten. Aber wenigstens hatte sie die Musikauswahl ihrem künftigen Ehemann überlassen und diese bildete genügend Kontrast zu all dem Mädchenkram, um die Party wieder etwas männerfreundlicher zu gestalten, ohne die Integrität der Veranstaltung zu gefährden. Lafayette übernahm größtenteils den Gesang und Haydn saß am Klavier, um die Motown-Klassiker zu begleiten für die Lafayettes einfach besser geeignet war. Es machte ihnen wie immer Spaß zwischen den Songs ein bisschen herumzualbern und ihren Bandkollegen in Verlegenheit zu bringen. So wie auf Tour eben, nur mit etwas feineren Klamotten und ein paar zusätzlichen Rüschen.

      „Na, kotzt ihr schon?“, kam der Bräutigam auf die Bühne, wo Barclay den drei Jungs dabei half, ihre Sachen abzubauen. „Nun ja“, schraubte Bobby eine Hi-Hat ab. „Es ist sehr pink.“ Ian lachte. „Whatever makes Myra happy subsequently makes me happy“, zuckte er dann die Schultern. „Aber ich werde bestimmt noch eine Woche lang rosarote Alpträume haben – mit Tüll.“ „Solange sie nicht auch noch die Gestaltung eurer neuen Wohnung übernimmt…“ „Oh Gott“, fasste Ian sich an den Kopf und leerte sein Glas in einem Zug bei dem Gedanken daran, für den Rest seines Lebens auf eine rosa Toilette gehen zu müssen. „Zu spät, Baby“, tätschelte Haydn ihm mitleidig die Schulter und die anderen lachten über ihren Bandkollegen, der für wenige Sekunden äußerst blass geworden war.

      „Send us a card from Hawaii, will you?“, steckte Lafayette das Mikro in den kleinen Koffer. „If you find the time…“ „Aber natürlich“, nickte Ian, der seine Fassung wieder gewonnen hatte. „Und ich bin auch bestimmt rechtzeitig zurück, um diese Interviews für die DVD aufzunehmen.“ „Oh, lass dir Zeit“, winkte Haydn ab. „Ich drehe einen Werbspot in LA und wie ich die Agentur kenne überschreiten wir wieder mal maßlos den zeitlichen Rahmen. Dann krieg ich wenigstens nicht allein den Anschiss dafür, dass ich zu spät zum Beginn der Aufnahmen komme.“ „Cav, du kannst nicht schon wieder zu spät kommen!“, protestierte Bobby. „We too have a life, you know? And you’re keeping us away from it!” „It’s not like I don’t have one“, setzte Haydn sich zur Wehr und begann die Kabel aufzurollen. Roadies hin oder her, manchmal musste die Band doch selbst anpacken. „What about a dance, my dear?“, unterbrach Ian. „I thought, my love“, atmete Haydn auf, „you’d never ask!“

      Es mochte sein, dass manche der Gäste – auf der Seite der Braut – etwas verblüfft darauf reagierten, dass die beiden jungen Männer den Tanzboden betraten, doch Ians Freunde kannten die Geschichte. Haydn und Ian trafen aufeinander, als Lafayette seinen besten Freund das erste Mal mit auf die Uni brachte. Wie Ian offen zugab, hatte er – wie viele andere vor und nach ihm - zuerst gedacht, der Besuch wäre ein Mädchen und obwohl oder - wie er später gestand – weil er eines Besseren belehrt wurde, war er