"Gedankeninferno". Andreas Meyer

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Название "Gedankeninferno"
Автор произведения Andreas Meyer
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783754175323



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auftaucht als auch an Bluteiweiße gekoppelt. Bei einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) kann der PSA-Wert erhöht sein. Findet der Arzt im Blut außerdem vermehrt Entzündungszellen, ist dies ein weiterer Hinweis. Beides ist bei einer Prostatitis aber nicht generell der Fall. Zur Feststellung und Einordnung einer Prostataentzündung wird der Arzt, neben dem PSA-Wert im Blut, auch den Urin analysieren. In diesem Zusammenhang hat sich die sogenannte 4-Gläser-Probe bewährt. Ergänzend führt der Arzt eine Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm durch, um zusätzliche Gewissheit über eine mögliche Prostatitis zu erhalten. Mit dem Zeigefinger ertastet er mögliche Entzündungsanzeichen, dazu zählen beispielsweise Verhärtungen oder eine Schwellung. Deuten PSA-Wert, Urin und Prostata-Untersuchung auf eine Prostataentzündung hin, kann der Urologe eine entsprechende Prostatitis-Therapie in die Wege leiten. Oder weitere Untersuchungen einleiten, wie es dann auch bei mir weiter ging. (Quelle: Google-PSA Werte)

Grafik 33

      Was einem alles in so einem Moment

      durch den Kopf geht?

      Der sieht nicht gut aus!

      Einige Tage später war das Ergebnis der PSA-Untersuchung da. Frau Doktor H. rief mich im Dienst auf meinem Handy an und meinte, ob ich heute Nachmittag noch bei ihr vorbeischauen könne. Klar, Frau Doktor, antwortete ich ihr und meinte, dass ich gegen 17:00 Uhr da sein könne. Ich saß im Büro und meine Gedanken rasten hin und her: Wie ist der Wert, hoch oder nicht, und was ist mit der Vermutung der Steinchen? Der Anruf hatte mich wirklich aus dem Konzept gebracht. Was nun? Nach paar Minuten Stress im Kopf machte ich mir einen Cappuccino und versuchte mich zu beruhigen, sodass ich den Rest des Tages bis Dienstschluss meine Arbeit zu 100% erledigen konnte. Man macht sich schon so seine Gedanken: Was wäre, wenn? In der Praxis angekommen, musste ich noch ein paar Minuten im Wartezimmer Platz nehmen, bis ich dann aufgerufen wurde. Ich durfte wieder im gleichen Arztzimmer wie beim ersten Mal Platz nehmen. Frau Doktor H. kam aus dem gegenüberliegenden Zimmer direkt zu mir. Hallo Herr Meyer, wie geht es Ihnen heute? Ich antwortete: Frau Doktor, wie soll es mir gehen? So wie die letzten Tage, nur bisschen aufgeregt, was das Ergebnis des PSA-Wertes betrifft. Sie schaute auf ihren Monitor mit dem Ergebnis. Für den ersten PSA-Test überraschend hoch: 12,80 ng/ml, sagte sie. Sie schaute mich an und meinte: Ja, da müssen wir etwas machen. Was mich ein bisschen beunruhigt ist der Tastbefund. Ich würde Sie gerne zu einem Kollegen nach Sindelfingen in die Urologische Abteilung des Sindelfinger Krankenhauses schicken, damit er sich das Ganze auch einmal anschaut und noch einen weiteren innenliegenden Ultraschall macht. Ich meinte nur: Wat mutt, dat mutt.

      Jetzt so langsam hatte ich auch meine Bedenken, dass es nicht nur eine leichte Harnwegsentzündung sein wird. Es ist echt komisch, aber mein Gefühl lässt mich selten im Stich, wie auch da wieder. Und ehrlich gesagt glaubte ich nun schon, dass das Ganze etwas Größeres werden würde. Klar würde mir die Frau Doktor nicht direkt ins Gesicht sagen, dass ich Krebs hätte, so etwas muss zu 100% sicher sein, bevor man einem Patienten eine solche Diagnose an den Kopf wirft. Ich besorgte mir eine neue Überweisung vom Truppenarzt und fuhr ein paar Tage später nach Sindelfingen zu weiteren Untersuchungen. Zum PSA-Wert ist noch zu sagen, ihr habt ja vorhin gelesen, dass der Normalwert zwischen 0 ng/ml und 4 ng/ml ist und da sollte man schon nachhaken, wo der Wert herkommt. Bei 12,80 ng/ml denke ich, wird es echt Zeit, etwas zu unternehmen. Viele Daten und Fakten wurden mir später noch klarer und verständlicher, durch die Gespräche mit den unterschiedlichsten Ärzten, denen ich noch begegnete während meinen Therapien.

Grafik 46

      Die Gedanken

      spielen verrückt!

      Termin in Sindelfingen

      Kurz nach halb eins war ich auf dem Parkplatz des Sindelfinger Krankenhauses angekommen. Den Rest lief ich zu Fuß, vom Parkplatz zum Haupteingang des Krankenhauses. Vor der großen Tür setzte ich meinen Mundschutz auf und betrat den Eingangsbereich. Ich wurde von zwei Mitarbeitern des Hauses empfangen. Der eine wies mich an, die Hände zu desinfizieren, der andere gab mir ein Formular zum Ausfüllen. Es bezieht sich auf Corona. Jeder von uns hat in letzter Zeit schon einmal so etwas ausgefüllt. Mit den Fragen: Waren Sie in der letzten Zeit mit jemanden zusammen, der positiv auf Corona getestet wurde? Haben Sie Fieber, Husten oder ähnliche Symptome? Hatten Sie schon einen positiven Corona-Test? Und noch einige Fragen mehr. Als ich es ausgefüllt hatte, unterschrieb der Mitarbeiter auf dem Formular und meinte, ich soll es zur Anmeldung mitnehmen und dort dann abgeben. Das war mein erster Besuch in diesem Krankenhaus. Ich musste mich erst einmal durchfragen, wo sich die Anmeldung der Urologie befand. Ein netter Pfleger beschrieb mir den Weg zur Urologie. Als ich dort ankam, gab ich die Unterlagen und meinen Überweisungsschein bei der Anmeldung ab und nahm im Wartebereich Platz. Was macht man, wenn man noch Zeit hat bis zum Termin? Ich beobachtete die vorbeilaufenden Patienten, Pfleger und Ärzte mit Akten in den Händen. Außer mir saßen nur noch zwei weitere Patienten im Wartebereich. Es war schon sehr ungewohnt, nur die Augen der Gesichter zu sehen und den Rest hinter der Maske nur zu erahnen. Auf einmal kam ein Arzt mit einer Akte in der Hand um die Ecke und rief meinen Namen. Ich antwortete: Hier - und stand auf.

      Guten Tag, Herr Meyer, kommen Sie doch bitte mit.

      Wir gingen den Gang entlang bis zu einem Behandlungszimmer. Bitte kommen Sie doch herein und setzen Sie sich. Mein Name ist Dr. med. S., ich bin Oberarzt und Koordinator des Prostatakarzinomzentrum Sindelfingen. Ich habe gerade noch mit Frau Dr. H. telefoniert. So, erzählen Sie mir bitte noch einmal mit ihren Worten, was los ist. Das kam mir bekannt vor, alles drei- oder viermal zu erzählen. Es ist wie bei der Bundeswehr, jedes Mal sitzt ein anderer Arzt vor dir und du musst die Geschichte von vorne erzählen. Zum Glück konnte er nicht Gedanken lesen. Ich erzählte die gleiche Geschichte, die ich schon Frau Dr. H. erzählt hatte. Er notierte sich einige Punkte, die ich ihm erzählte. Danach fragte er mich noch, wie hoch der PSA-Wert gewesen sei, ich antwortete ihm: 12,80. Soso, dann würde ich Sie gerne noch einmal abtasten wollen. Ich legte mich auf einen Behandlungstisch und streckte ihm meinen Popo zu. Als erstes tastete er mit dem Finger die Prostata ab und meinte während des Tastens: Oh ja, die ist ganz schön hart. Tut das weh? Ich verneinte. Jetzt würde ich gerne noch einen Ultraschall von Innen machen. Er nahm eine Ultraschallsonde, tat ein wenig Gel darauf und führte sie mir rektal ein. Auf dem Monitor sah es aus wie auf einer farbigen Weltkarte. Er erklärte mir, was wir gerade sehen. Nach der Untersuchung war ich genauso schlau wie vorher. Ich wusste, ich habe etwas, aber was genau war noch unklar. Die Urinabgabe vor der Untersuchung ergab auch keine weiteren Aufschlüsse. Was nun, Herr Doktor? Ich würde Sie gerne nach Stuttgart zum MRT schicken, um sicher zu gehen, dass wir richtig liegen. Kein Problem, ich mache alles, was gemacht werden muss. Also auf ein Neues, eine Überweisung besorgen und ab nach Stuttgart.

      Auf nach Stuttgart zum MRT

      Bevor ich das Krankenhaus verlassen konnte, musste ich noch ein bisschen Blut für ein großes Blutbild abgeben. Klar war auch, dass mit dem Blut wieder ein PSA-Wert bestimmt wurde. So ging ich nach Hause mit dem Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt mit meinem Körper. Aber es konnte mir zu diesem Zeitpunkt niemand genau sagen, ob ich Krebs habe oder nicht. Bis zum Termin in Stuttgart hatte ich noch einige Tage Zeit. Deshalb ging ich normal zum Dienst und versuchte die Zeit, so gut es ging, nicht mit den Gedanken an Krebs zu verschwenden. Ich habe mal gelernt, immer positiv zu denken. Worüber ich wirklich nachdenken musste, war über meine Klaustrophobie, die ich schon seit meiner Jugend hatte. Was ist Klaustrophobie? Bei Klaustrophobie entwickeln Menschen in engen und geschlossenen Räumen, (zum Beispiel in Fahrstühlen, U-Bahnen) sowie bei Menschenmengen (etwa Konzerte) starke Angstgefühle. (Quelle: Google) Während meiner Lehre als Koch musste ich mal ins