Название | Der wunderbare Garten der Druiden |
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Автор произведения | Claudia Urbanovsky |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738009958 |
In der Homöopathie wird Marrubium bei Entzündungen der Atemwege eingesetzt, in der Phytotherapie besonders bei Hautverletzungen, Geschwüren und Ekzemen.
Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Mittel- und Nordeuropa mit Ausnahme der deutschen Alpen und der Mittelgebirge. Des Weiteren kommt Andorn kaum in Küstengebieten vor.
Der schon in vorchristlicher Zeit, bei Theophrast und den Hippokratikern, später auch bei Dioscorides, Plinius, Galenus u.a. neben »Prasion« bzw. »Prassium« auftauchende Name Marrubium für verschiedene Marrubiumarten soll sich scheinbar vom Hebräischen »mar« – »bitter« – und »rob« – »viel, sehr« – herleiten. Der Botaniker Linné leitete den Namen allerdings von Maria-Urbs, einer Stadt am Fuciner See im Latium, ab. Albert C. Baugh und Thomas Cable, zwei englische Sprachwissenschaftler, schlagen vor, dass Marrubium vom inselkeltischen »marufie«193 herrührt, was offensichtlich so viel wie »haarig« bedeutet. Diese Behauptung unterlegen sie mit dem volkstümlichen englischen Namen des Krautes »horehound«, der sich eindeutig vom angelsächsischen »hore« – »haarig« – herleitet. Im Rahmen der Unterdrückung der Kelten durch die Angelsachsen wäre das eine Wort durch das andere ersetzt und erst später wieder als »maruffium« beziehungsweise »marrubium« mit den normannischen Eroberern und Wilhelm auf die Insel rückgeführt worden. Ob Andorn vielleicht eine Verballhornung von »ohne Dornen« ist, bedarf noch der Klärung. Der Sprachwissenschaftler Lehmann glaubt eher, dass Andorn sich von dem Sanskritwort »andhà« – »dunkel, blind« – herleiten könnte.
Auf die Heilkräfte der Pflanze beziehen sich verschiedene volkstümliche Namen, die in Österreich gebräuchlich sind, wie Brustkraut, Helfkraut und Gotteshilfkraut. Für seine Wirksamkeit und seinen traditionellen populärmedizinischen Einsatz gegen Frauenkrankheiten spricht sowohl der Name »Mutterkraut« als auch »Mariennessel«.
Der Andorn zählt zu den ältesten durch Überlieferung bekanntgewordenen Arzneipflanzen. Im alten Ägypten spielte er bereits eine große Rolle als Antidot sowie bei Krankheiten der Atmungsorgane. Hierauf spielt auch der im Mittelalter für die Pflanze gebräuchliche Name »Same des Horus« an. Nach Dioscorides sind die Samen und die Blätter, mit Wasser gekocht, gut gegen Phthisis, Asthma und Husten, die Blätter mit Honig als heißer Breiumschlag gegen fressende Geschwüre und Seitenschmerzen. Celsus und Alexander von Tralles empfehlen den Andorn gegen Krankheiten der Lungen. Der Arzt Castor Antonius benutzte den Saft mit Honig gegen geschwürige Lungenschwindsucht. Antonius Musa verband Marrubium mit Myrrhe bei inneren Abszessen. Die Kräuterbücher des Mittelalters bezeichnen ihn als Mittel gegen Lungenkrankheiten, Verstopfung, ausbleibende Menstruation, Gelbsucht, Schuppen, Flechten und Seitenstechen. Von Hippokrates wurde der Andorn als Wundmittel gebraucht, während ihn Paracelsus sehr vernünftig als »die Arznei der Lunge« bezeichnet. Die Drüsen der Atemwege werden insbesondere durch den Inhaltsstoff Marrubin zur Sekretion angeregt, allerdings ohne Brechreiz auszulösen. Lonicerus rühmt ihn als Heilmittel gegen die Schwindsucht und ebenfalls als Expektorans. Gleichzeitig warnt er jedoch davor, Marrubium bei Patienten mit Blasenleiden anzuwenden. Auch Bock und Matthiolus schildern seine äußerst vielseitigen Heilkräfte, insbesondere seine Wirkung auf die Atmungsorgane. Die in der Volksmedizin Südfrankreichs übliche Anwendung bei Wechselfieber/Sumpffieber wurde bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts klinisch als berechtigt bestätigt. Dadurch wurde die Pflanze sogar zu einer Alternative für Fälle, in denen Chinin nicht eingesetzt werden konnte. Gute Erfolge sah man auch bei an Typhus und Paratyphus erkrankten Patienten.
Die Druiden-Ärzte Galliens verwendeten Andorn auch im Bereich der Geburtshilfe. An dieser Stelle möge der Leser sich daran zurückerinnern, dass die Medizin der Druiden eine natur-magische Medizin war und ist: Andorn gehört wie Johanniskraut zu den klassischen Sommersonnwendkräutern der Kelten. Diese Zugehörigkeit und das rein weißmagische Element, das sämtliche Sonnwendkräuter – ungeachtet der Christianisierung – bis zum heutigen Tag behalten haben, lässt diesen Einsatz in der Frauenmedizin noch zusätzlich logisch erscheinen. Über das Potential von Marrubium, das Ausstoßen der Plazenta zu erleichtern und zu beschleunigen, schreibt noch Dr. G. Madaus in seinem »Lehrbuch der biologischen Heilmittel« von 1935. Vermutlich verwendeten die Druiden-Ärzte, ähnlich wie von Madaus vorgeschlagen, einen Kaltauszug, der der Gebärenden eingeflößt wurde, genauso, wie heute viele Geburtskliniken den Müttern systematisch ein Wehenmittel verabreichen, um den Ausstoß der Plazenta zu beschleunigen. Darüber hinaus wurde Marrubium noch verräuchert, um die Mutter – von den Geburtsanstrengungen geschwächt – und den Säugling vor Behexungen und negativen Einflüssen durch Dritte oder Geister zu beschützen. Dieser Brauch, mit Marrubium Verhexungen und negative Energien auszuräuchern, hat sich bis zum heutigen Tage im Volksglauben vieler Gegenden gehalten.
Kapitel 2.3 Baldrian
Volkstümlich: Hexenkraut, Theriakwurz, Katzenbuckel
Botanisch: Valeriana officinalis
Gallisch-keltisch: Uaelaerian
Bretonisch: Uaelaerian
Die 25 bis 100cm hohe Staude ist überall in Europa beheimatet.
Der kurze, walzenförmige Wurzelstock trägt viele fingerlange, stielrunde, nestförmig zusammengedrängte, braune, innen weißliche Wurzelfasern mit charakteristischem Geruch. Der einfache Stängel ist gefurcht, unten kurzhaarig und oben kahl. Die unpaarig gefiederten Laubblätter sind mit 5 bis 11 Paaren lanzettlichen, linealischen ganzrandigen bis grob gezähnten Fiedern versehen. Die hellrotlila bis weißen Blüten sind zu rispigen Trugdolden vereinigt. Der Baldrian gedeiht unter den verschiedenartigsten äußeren Verhältnissen sowohl an sonnigen als auch an schattigen ebenso an feuchten wie an trockenen Orten, denen er sich durch die mannigfaltige Ausbildung der Laubblätter vortrefflich anpasst. Je trockener und sonniger der Standort ist, umso schmälere und kleinere Blattabschnitte entwickelt die Pflanze. Die Bergformen sind im Allgemeinen aromatischer als die Sumpfformen. Die Blütezeit der Pflanze erstreckt sich von Juni bis August. Allerdings kann man die Baldrianwurzel erst im zweiten Lebensjahr der Pflanze ernten. Es wird nur die Wurzel, »Valeriana radix«, verwendet. Man kann sie entweder im Herbst, nach dem Absterben der Blätter, ausgraben, oder im Frühjahr, bevor die oberirdischen Teile ausschlagen.
Die oberirdischen Pflanzenteile selbst, die einen sehr spezifischen Duft haben, manche empfinden ihn als ekelerregend, trägt u.a. zur leichten Identifizierung von Baldrian bei, locken Katzen (und wohl auch Fische, wie manche Angler behaupten) an, haben aber ansonsten keine Heilwirkung. Allerdings wird diesen »stinkenden« Blüten im Volksglauben eine »hexenabwehrende« und »teufelsvertreibende« Wirkung zugeschrieben, daher wohl der Name »Hexenkraut«!
Erstaunlicherweise ist es beim Baldrian der Wurzelaufguss als Tee, der die stärkste therapeutische Wirkung hat, während die ätherische Tinktur die schwächste Zubereitung ist!
Valeriana war auch den griechischen und römischen Ärzten bekannt. Genauso wie die Druiden-Ärzte der gallischen Kelten wussten sie um seine beruhigenden, erwärmenden, menstruationsfördernden und harntreibenden Fähigkeiten. Dioscurides beschreibt ihn zusätzlich als hilfreich bei Seitenstechen. Bis weit in die dunkle Zeit hinein muss Baldrian sowohl als schmerzstillendes als auch stark beruhigendes Mittel große Bedeutung besessen haben, worauf auch hindeutet, dass die weißen, stinkenden Baldrianblüten in verschiedenen Gegenden immer noch Bestandteil der Sommersonnwendkränze sind. Darüber hinaus hat sich mancherorts in der feuchten und ausgesprochen baldrianträchtigen Normandie die Tradition gehalten, bei der die Baldrianwurzeln in Wein eingelegt und dann, bei nervösen Zuständen, aber insbesondere bei Hysterie und dergleichen, die eingelegten Wurzelstücke gekaut werden.
In der medizinischen Literatur des Mittelalters findet der Baldrian sich unter verschiedenen Namen wieder, der bekannteste ist wohl »Theriaca« – Allheilmittel. Das Einsatzgebiet der Pflanze war sehr groß. Auffällig ist jedoch, dass in diesen Schriften nirgends die in der