Название | Nichtraucher Ebook |
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Автор произведения | Stan Lougani |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752905724 |
So wie es Quartalssäufer gibt, treffen wir auch auf Gelegenheits-raucher. Die rauchen beim Kartenspiel, beim Bier in der Kneipe oder eben bei besonderen Gelegenheiten. Es gibt tatsächlich Raucher, die monatelang nicht qualmen und dann plötzlich in einen extremen „Abusus“ (Missbrauch) starten. Das ist ähnlich wie bei Menschen, die sich alle paar Monate mal die Birne so richtig mit Alkohol vollknallen. Man findet solches Verhalten auch bei Menschen in Diät, die plötzlich eine Fresssucht nach Schokolade befällt – oder anderem. Die können sich dann nicht zusammenreißen und essen gleich eine ganze Schachtel Pralinen – alles typisches Suchtverhalten.
Neue Trends beim Rauchen
Wir haben schon gehört, dass Raucher überall in der Welt auf dem Rückzug sind, beziehungsweise in immer enger werdende Rückzugsgebiete gedrängt werden, wo sie anderen nicht mehr schädlich werden können. Es steht also mehr der Schutz der Nichtraucher im Vordergrund. Wer für sich selbst entschieden hat, zu rauchen und damit seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, soll nicht auch noch andere gefährden dürfen. Deshalb ist das Rauchen aus öffentlichen Gebäuden, Kneipen, Bars, Restaurants, Hotels und Gaststätten verbannt. Mittlerweile darf auch nicht mehr auf Schützenfesten und anderen Festen in Zelten geraucht werden. Geplant ist sogar, dass spezielle Raucherzimmer in Restaurants und Kneipen oder Raucherkabinen an Arbeitsplätzen und in Flughäfen verboten werden sollen, auch das Rauchen in Spielkasinos gehört dann dazu. Und dennoch bilden sich vor den Türen von Kneipen, Flughäfen, Bahnhöfen, Festzelten, Hotels und dergleichen mehr Trauben von Paffern im Freien. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann auch das verboten wird. In den USA haben einige Bundesstaaten bereits das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten. Stark diskutiert wird im Moment, ob Raucher in die Krankenversicherung einen höheren (Risiko-)Beitrag einzahlen müssen. Auch das ist nur noch eine Frage der Zeit, denn die durch Rauchen verursachten Milliarden-Kosten können nicht zu Lasten gesund Lebender auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Selbst eine Transfergesellschaft kann das nicht auf Dauer übernehmen, zumal es auch gegen das Gerechtigkeitsprinzip geht. Die, die nicht rauchen, sollen die Schäden der Raucher bezahlen? Auf Dauer funktioniert das nicht.
Aber die Raucher sind ja erfinderisch und greifen heutzutage schon zur so genannten elektrischen Zigarette. Dieses Produkt haben sich clevere Geschäftemacher ausgedacht, die die Anti-Raucher-Gesetze genau studierten. Bei der E-Zigarette handelt es sich um ein Gerät, das in seiner äußeren Form fast wie eine Zigarette aussieht, aber aufgrund seiner elektrischen Bestandteile wie Batterie, Flüssigkeitsampulle und Heizstäbchen schwerer ist. Man nennt sie fälschlicherweise auch rauchlose Zigarette. Das stimmt aber nicht ganz. Denn der Raucher inhaliert eine Art Nebel oder Dampf, wie er bei Nebelmaschinen entsteht. Und er atmet auch entsprechend Dampf aus. Der hat aber nicht den typischen Geruch von Zigaretten- oder Nikotinrauch. Die Erfinder haben einen in Konsistenz und sensorischer Wirkung ähnlichen Dampf entwickelt, der dem Raucher das Gefühl einer echten Zigarette gibt. Die Funktionsweise läuft folgendermaßen: Entweder durch äußeren Druck auf die Zigarette oder aber durch den Saugmechanismus beim Inhalieren springt quasi die E-Zigarette an. Man sieht am Ende einen Glimmstrahl wie bei einer echten, glühenden Zigarette, und man inhaliert Qualm, aber keinen Nikotinrauch. Es brennt nämlich nichts wie Feuer bei einer echten Zigarette, sondern ein winziger Heiz-Stab wie bei einem Tauchsieder verdampft Flüssigkeit. Die E-Zigarette enthält nämlich eine kleine so genannte „Liquid-Ampulle“. Und genau um die ist jetzt ein Streit entbrannt. Einerseits soll die Flüssigkeit (die auch Nikotin enthalten kann) oder zumindest einige davon gesundheitsschädlich sein. Andererseits gibt es immer mehr Forderungen, sie wie ein Medikament zu behandeln und nur durch Apotheken vertreiben zu lassen. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat inzwischen den Stoff als Medikament eingestuft. Bei uns finden darüber noch Diskussionen statt. Zurzeit verkaufen diese Ampullen Tabakläden.
Zwei Fragen beschäftigen die Nutzer der E-Zigarette:
Wenn ich bereits nikotinabhängig bin, kann mir dann überhaupt eine E-Zigarette helfen? – Nein! Denn Sie brauchen ja Nikotin, sonst machen sich bei Ihnen Entzugserscheinungen bemerkbar. Es sei denn, Sie nehmen Kartuschen mit nikotinhaltigen Flüssigkeiten, die es auch gibt.
Kann ich eine E-Zigarette in geschlossenen Räumen wie Kneipen oder auch Flugzeugen rauchen? – Jein! Einige Fluggesellschaften erlauben zwar die Mitnahme von Flüssigkeiten für E-Zigaretten, verbieten aber das Pseudo-Rauchen während des Fluges. Ein einheitliches Urteil hat sich noch nicht gebildet, weil auch noch nicht mit letzter Klarheit bestimmt ist, wie die Passivwirkung des Nebels aus E-Zigaretten ist. Es gibt nämlich Flüssigkeiten, die sehr bedenkliche Stoffe enthalten. Selbst davon kennt man noch nicht genau die Wirkung auf die Lunge des Inhalierenden und noch weniger die Wirkung des ausgeschiedenen Dampfes auf unbeteiligte Nachbarn. Die Kartuschen mit den zu verdampfenden Flüssigkeiten enthalten auch Propylenglykol, Glycerin, Lebensmittel-Aromen. Trägerflüssigkeit ist zum größten Teil Propylenglykol, das als Lebensmittelzusatzstoff E 1520 zugelassen ist. Liquide kann man auch mit Nikotin in verschiedenen Stärken bekommen. Es gibt aber auch nikotinfreie und nicht aromatisierte Flüssigkeiten in Kartuschen oder zum Nachfüllen in größeren Behältern.
Der Trick bei der Zigarette ist, dass sie nach einem Zug wieder abschaltet. Sie qualmt also nicht weiter vor sich hin. Sie springt immer nur an, wenn ich an ihr sauge. Und dann hat man etwas fast Identisches wie bei einer echten Zigarette: Sie glimmt, wenn ich inhaliere, und man pustet auch Qualm aus. Eine E-Zigarette glimmt aber nicht vor sich hin – und kann dementsprechend auch nicht für Zimmerbrände verantwortlich gemacht werden. Sie verpestet nicht die Luft, sondern ist immer dann „aktiv“, wenn ich sie brauche. Insofern ist hier auch das Problem des Passivrauchens nicht in der Form wie bei der echten Zigarette gegeben.
Sollten schließlich die Elektrozigarette als Medizinprodukt und die Liquids als Arzneimittel definiert werden, dann müssten sie die umfangreiche Zulassungsprozedur durchlaufen. Klinische Studienreihen wären dabei der größte Kosten- und Zeitfaktor. Davor fürchtet sich die Industrie am meisten. Das wird am ehesten durch Ergebnisse von Forschungen festgestellt, die jetzt einsetzen. Nachdem bereits schädigende Wirkungen mancher Liquids vermutet werden, sind erste Warnhinweise im Umlauf. Es gibt Mixturen auf dem Markt, die angeblich sehr gesundheitsschädigend sein können. Hier ist ein Produkt auf den Markt gekommen, das clevere Entwickler auch als Waffe im Kampf gegen immer rigorosere Nichtrauchergesetze sehen. Auch die exzessive Besteuerung von Zigaretten hat ja so manche Stilblüte hervorgebracht und macht erfinderisch. Da wird mit Hüllen und Rolls getrickst, mit Tabak und Papier, um die hohe Zigarettensteuer zu umgehen. Der Umgang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland verschieden. Eine einheitliche Regelung gibt es (noch) nicht. Die FDA in Amerika will sie wie Tabakwaren behandeln. Die Schweiz will E-Zigaretten von der Tabaksteuer befreien. E-Zigaretten im Handel sind relativ frisch. Man kann sagen, dass ihre Bekanntheit erst 2011 so richtig durchstartete.
Unter den neuen Trends beim Rauchen muss an dieser Stelle auch auf den Zigaretten-Schmuggel hingewiesen werden. Einerseits entgehen hier dem Staat Milliarden Steuereinnahmen durch Schwarzmarkt-Zigaretten, die meistens aus osteuropäischen Staaten wie Polen, der Ukraine, Weißrussland und dem Balkan mit immer trickreicheren Methoden geschmuggelt werden. Über 25 Milliarden Zigaretten werden jährlich illegal ins Land gebracht und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Man schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden allein für die Bundesrepublik auf über sechs Milliarden Euro im Jahr. Der Zoll greift zwar immer mehr illegale Transporte auf, doch da das nur die Spitze des Eisberges ist, kann man erahnen, welche mafiöse Schattenwirtschaft hier am Werk ist.
Andererseits werden seriöse Marken mit Schrottware kopiert. Da werden Weltmarken mit billigstem Tabak und schädlichen Abfallprodukten gestreckt, nur um noch mehr Gewinn abzuschöpfen.