Plutos Hundeleben. Christine Jörg

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Название Plutos Hundeleben
Автор произведения Christine Jörg
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783847687153



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zerkleinert und dann unters Fressen gemischt. Ich habe nur zwei Möglichkeiten. Die ganze Nahrung zu verweigern oder mit dem leichten Nebengeschmack zu fressen. Die zweite Lösung ist mir lieber.

      Von anderen Hunden habe ich gehört, dass sie gerne Leberwurst fressen. Nur haben sie hinterher, wenn sie geschluckt haben, bemerkt, dass man sie überlistet hat. Die Menschen haben es gewagt Tabletten in die Leberwurst zu packen. Bei mir geht das nicht! Bevor ich etwas annehme und sei es von Mama, meinen Spielkameraden oder Papa, schnuppere ich lange daran. Ist auch nur der kleinste auffällige Nebengeruch dabei, nehme ich das Angebotene nicht an. Da könnte ja jeder kommen. Auf diese Art und Weise bin ich mir sicher, mir wird nichts untergejubelt.

      *

      Meine große Liebe ist jedoch Käse. Ich habe aber auch ein Glück. In der Familie wird sehr viel verschiedenartiger Käse gegessen. Klar ist da manch einer deftig gewürzt. Aber mit genügend Wasser kann man anschließend den Durst löschen.

      Ja, ich kann nicht klagen, ich werde vielseitig ernährt und verwöhnt. Nicht jeder Hund kann das von sich sagen.

      Eines meiner Lieblingsgerichte verweigert mir Mama meistens. Reis! Ich liebe Reis! Und weil ich Reis so liebe, schlinge ich ihn in mich hinein. Ich kann einfach nicht anders. Es ist stärker als ich. Ich kann das leckere Gericht nicht langsam fressen. Aber, wie man so schön sagt, kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Auch bei Hunden! Jedes Mal, wenn ich Reis in mich hineinschlinge, wird mir danach derart schlecht, dass ich ihn postwendend ausspucken muss. Freilich schäme ich mich dann. Diskret schaue mich um. Hat jemand mein Missgeschick gesehen? Nein? Gut, dann fresse ich das Ganze einfach noch einmal. Ist ja alles noch frisch. Ich habe sozusagen zweimal leckeren Reis bekommen. Nicht dumm! Was? Ich lecke alles fein säuberlich auf. Nichts mehr zu sehen. Der Vorteil? Niemand schimpft mich!

      Ein paar Mal hat Mama versucht mir so komisches Fressen anzudrehen. Aus einer Dose! Pfui! Wie kann man so etwas nur zu sich nehmen. Tonnen von Ausschussware sind da drin! Irgendwelche Innereien, wie Leber und so Schweinkram! Zumindest habe ich herausgeschmeckt. Eklig! Nicht mit mir! Ich habe diese Art von Nahrungsaufnahme strikt verweigert. Mama hat es noch mit den Edeldosen probiert. Nichts da! So was kommt mir nicht in den Magen. Wäre ja noch schöner! Mama hat schnell begriffen! Sie ist nicht dumm. Künftig verschont sie mich mit dem Zeug. Ich bekomme immer anständige Ware zu fressen.

      Ich meine, mal ganz ehrlich. Woher soll Mama auch wissen, dass ich Innereien nicht mag. Das muss ich ihr erst einmal zu verstehen geben. Schließlich ist sie keine Hellseherin. Aber sie versteht mich

      *

      Eines muss man Mama lassen. Wenn sie ohne mich aus dem Haus geht, was nicht allzu oft vorkommt, erhalte ich bei ihrer Rückkehr immer eine Kleinigkeit. Hundeschokolade oder ein Bröckchen Katzenfutter oder sonst was Feines.

      Zwar achtet sie sehr auf meine Linie, weil mich Papa sonst mästet, doch das mit den Leckerlies, einfach toll! Natürlich mache ich vorher Theater. Schließlich muss ich zeigen, wie froh ich bin, dass endlich jemand zu mir nach Hause kommt. Ich belle wie ein Verrückter. Dann gehe ich so weit zurück, dass Mama oder wer gerade heimkommt, mich nicht erwischt. Auf diese Weise lasse ich die Streicheleinheiten nicht über mich ergehen. Damit ich endlich das Maul halte. wird mir schnellsten die Belohnung gegeben. Nicht dumm, was? Streicheln ist danach angesagt. Alles zu seiner Zeit.

      Mit der Hundeschokolade, muss ich euch noch etwas Lustiges erzählen. Peter, ist ganz wild auf Süßigkeiten. Schokolade und alles Süße stopft er nur so in sich hinein. Als er zum ersten Mal von Hundeschokolade hört, ruft er erfreut „Chic“. Schokolade ist schließlich Schokolade. Ohne weiter zu überlegen, vergeht er sich an meiner Hundeschokolade. Er stopft sich ein Stück in den Mund. Plötzlich beginnen ein Geschrei und ein Spucken. Igitt, pfui, wie kann man so etwas essen. Nun ja, die Hundeschokolade ist eben für Hunde gedacht und nicht für Menschen. Peter hat das nicht bedacht. Am Anfang schmeckt das Leckerli nach Schokolade, dann vergeht der Schokoladengeschmack und der Hundekeks kommt heraus. Hunde brauchen eben besondere Kekse. Auf jeden Fall, Peter geht nicht mehr an meine Schokolade! So viel steht fest. Ist auch gut so!

      Aber mal ehrlich, wenn ich jedes Mal so einen Zirkus machen würde, wenn ich von Menschen etwas bekomme, was nicht ganz nach meinem Geschmack ist... Besser ich halte mich zurück, sonst bekomme ich nichts mehr.

      Ich habe euch doch schon erzählt, dass ich bei Mama keinen Reis bekomme. Manchmal habe ich aber dennoch Glück. Wir werden bei Freunden eingeladen. Die Menschen essen Reis. Dabei kann es schon passieren, dass etwas auf dem Boden landet. Besonders, wenn Kinder dabei sind. Dann hat meine Stunde geschlagen! Ich putze den ganzen Boden, nur damit ich an Reis komme.

      *

      Einmal, ich bin noch recht klein, fahren wir am Samstag an den Ort, an den die Kinder während der Woche immer gehen. Den Kindergarten. Es soll Gartenarbeit verrichtet werden. Ich darf mit. Herrlich, der etwas verwilderte Garten! Das Wetter ist schön. Natürlich habe ich meine Wasserschüssel dabei. Mama achtet darauf, dass ich immer Wasser saufen kann. doch zum Fressen gibt es nicht viel. Die sind wohl nicht auf Hunde eingestellt

      Endlich wird aufgetischt. Wie es in Kindergärten so üblich ist, an niedrigen Tischen! Endlich mal was für einen kleinen Hund, wie mich. An der Ecke steht Kuchen. Ein gefundenes Fressen für mich! Leute, ich habe Kohldampf! Die Menschen reden. Das ist die Gelegenheit. Schnell schnappe ich das Stück direkt an der Ecke des Tisches. Mama erwischt mich! Sie will mir das Stück zunächst abnehmen, überlegt es sich dann aber.

      Bevor Mama noch einen weiteren Sinneswandel durchmacht, flüchte ich mit dem überdimensionalen Stück Kuchen im Maul.

      Am besten, ich verstecke meine Beute zunächst. Was ist logischer, als Kuchen im Sandkasten zu verstecken? Das Buddeln ist dort nicht so schwer!

      Die Menschen setzen sich auf die Ministühle an die Minitische. Das sieht vielleicht komisch aus, sage ich euch! Die großen Personen an den Minitischen trinken Kaffee und essen Kuchen. Ich setze mich dazu. Vielleicht fällt etwas für mich ab. Nein! Gut! Dann gehe ich eben zu meiner privaten Vorratskammer. Ich grabe meine Beute aus dem Sandkasten aus.

      Der Kuchen aus der Vorratskammer ist vielleicht sauer, sag ich euch! Muss Kuchen nicht süß sein? Aber der… Der hat es in sich! Wenigstens nimmt der Sand dem Kuchen die Säure. Dafür knirscht es zwischen den Zähnen. Es war Rhabarberkuchen. Gefressen habe ich ihn trotzdem. Nach dem Motto: Der Hunger treibt’s rein!

      *

      Ab und zu bin ich erfolgreich, wenn ich mich alleine auf Nahrungssuche begebe. Ich gebe zu, das kommt nicht allzu oft vor.

      Wir sind zum Grillen eingeladen. Eine gemeine Sache! Zuerst riecht man rohes Fleisch! Es steht in der Regel auf einem Tisch gelagert, damit ich nicht rankomme. Dann wird das Fleisch auf einen anderen Tisch gelegt. Der ist ganz heiß und raucht. Das Fleisch, das auf dem rauchenden Tisch liegt, riecht außerordentlich intensiv nach Gebratenem. So schnell kann ich mein Mäulchen gar nicht lecken, wie mein Speichel rausläuft. Papa warnt mich immer. Heiß! Das spüre ich doch! Schließlich hat so ein Hund Nerven in der Schnauze.

      Also, auf jeden Fall sind wir wieder einmal zum Grillen eingeladen. Die Familie kennt sich zum Glück mit Hunden nicht gut aus. Das rohe Fleisch steht fein säuberlich aufgereiht auf einer Platte im Rasen! Die Menschen unterhalten sich fröhlich, trinken und stehen herum. Zeit für mich, mich mit dem Fleisch zu beschäftigen. Einiges habe ich schon verdrückt, bis ein Mensch bemerkt, es geht an sein Futter. Mama versucht mich zu schimpfen, wird aber abgehalten. Schließlich ist es nicht meine Schuld, wenn jemand das Fleisch in meine Reichweite stellt. Immerhin bin ich ein Hund und muss auch sehen, wo ich bleibe. Die anderen lachen. Also ganz so schlimm kann es nicht gewesen sein. Aber lecker!

      *

      Peter ist ein ganz Ausgekochter. Er versucht mich manchmal auszutricksen. Zum Beispiel gibt er mir ein Leberwurstbrot, aber nicht in kleinen Stückchen, wie Oma oder Opa. Nein, das wäre ja zu einfach! Er gibt es mir am Stück. Ich meine, ein großes Stück, das ich nicht auf einmal fressen kann. Das hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite weiß ich genau, was mir zusteht. Auf der anderen Seite muss ich sehen, wie ich es schnell klein bekomme, damit es mir keiner geklaut. Bei solchen Begebenheiten verfalle ich immer in Panik. Hektisch begebe