Zurück zum Ursprung. Judith und Urs Parolo

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Название Zurück zum Ursprung
Автор произведения Judith und Urs Parolo
Жанр Сделай Сам
Серия Botschaften aus Shamballa
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783738076639



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gibt es den langfristigen Erfolg - hier wird in die Zukunft investiert. Als Beispiel kann die Erziehung von Kindern angesehen werden. Eltern investieren sehr viel in ihre Kinder - es ist aber nicht sicher, ob sie die Früchte ihrer Arbeit noch erleben - trotzdem geben sie von ihrer Substanz. Der Erfolg all ihrer Bemühungen stellt sich vielleicht erst ein, wenn sie bereits gestorben sind.

       Es gibt noch eine weitere Art von Erfolg - nämlich die, der wir uns verschworen haben. Hier wird das ganze Sinnen und Trachten auf ein grosses Ziel hin gerichtet. Dieses Ziel ist aber in weiter Ferne - trotzdem setzen wir alles daran, dass es erreicht werden kann. Es geht um das Zurückkehren in den Ursprung. Wir wissen, dass es sehr viel braucht, dieses Ziel zu erreichen. Viele Arbeiten haben im Moment keine Auswirkungen, diese werden erst viel später sichtbar, müssen aber gemacht werden, damit nächste Schritte folgen können.

      Ihr seht, es gibt verschiedene Formen von Erfolg. Das stimmt eigentlich nicht ganz - denn Erfolg heisst immer, dass ein Ziel erreicht wurde. Es liegt nun an jedem Einzelnen zu bestimmen, wann es Erfolg haben will. Je nachdem, welche Ziele man sich setzt, wird man Erfolg haben. Die Frage bleibt dann aber, was ist dieser Erfolg wert, was bewirkt er, welche Nachhaltigkeit bringt er? Dies sind dann Fragen, welche mit dem Thema Erfolg ganz direkt verbunden sind.

      Wie sieht Erfolg aus?

      Gibt es nun gemeinsame Merkmale von Erfolg, oder anders gefragt: "Wie sieht Erfolg aus, woran erkennt man ihn?" Dieser Frage wollen wir in diesem Abschnitt nachgehen.

      Überlegt Euch einmal, was es ausmacht, dass Ihr von Erfolg oder Misserfolg sprecht. Ihr werdet sehen, dass es keine allgemeinen Richtlinien für Erfolg gibt. Erfolg macht Ihr Euch selbst. Je nachdem, welche Ziele Ihr Euch steckt, werdet Ihr Erfolg haben - oder nicht. Wenn Ihr Euch - als einfaches Beispiel - das Ziel setzt, heute eine Viertelstunde spazieren zu gehen und Ihr geht wirklich 15 Minuten an die frische Luft, dann habt Ihr dieses Ziel erreicht; Ihr habt Erfolg gehabt. Eine andere Person, welche Euch bei diesem Spaziergang begleitet, hat sich aber zum Ziel gesetzt, eine halbe Stunde zu spazieren. Diese Person hat keinen Erfolg, denn sie hat ihr Ziel nicht erreicht. Ihr seht, das Gleiche kann Erfolg oder Misserfolg bringen, je nach gestecktem Ziel.

      Der Erfolg spielt sich also primär in Euch selbst ab. Eigentlich ist es so, dass Ihr selbst bestimmt, ob Ihr Erfolg habt oder nicht - je nachdem welche Ziele Ihr Euch setzt und wie hoch diese Ziele gesteckt sind.

      Hier liegt ein grosses Potential von Selbstbetrug verborgen. Ihr habt die Möglichkeit, Euch nun dauernd Ziele zu setzen, welche Ihr ohne Anstrengung, ohne etwas dafür zu tun, erreicht - dann werdet Ihr Erfolg haben, aber kaum Befriedigung, weil Ihr in Eurem Herzen wisst, dass Ihr Euch keine wirklichen Ziele gesetzt habt. Es ist wichtig, dass man sich auch immer wieder erreichbare Ziele setzt, die einem Erfolg bringen, aber davon später.

      Wie sieht nun Erfolg aus? Ihr könnt Erfolg vielleicht am ehesten mit dem Gefühl vergleichen, auf der Spitze eines Berges anzukommen. Damit Ihr den Gipfel erreicht, müsst Ihr den Weg bergauf gehen - und dann ist es ein Glücksgefühl, eine tiefe Befriedigung, wenn Ihr oben auf dem Gipfel steht und auf den gemeisterten Weg zurückschauen könnt. Dies ist Erfolg, etwas, was Euch niemand nehmen kann.

      Es ist allen klar, dass es verschieden hohe Hügel und Berge gibt, dass es solche gibt, welche einfach zu besteigen sind, aber auch welche, deren Besteigung mühsam, beschwerlich, ja sogar gefährlich ist. Mit dem Stecken Eurer Ziele wählt Ihr den Berg aus. Ihr wählt aus, ob Ihr schnellen Erfolg wollt (also einen kurzen und einfachen Aufstieg) oder ob Ihr langfristigen Erfolg anstrebt (eine Besteigung, welche andere mitreisst, welche nachwirkt).

      Das Gegenteil von Erfolg: Misserfolg

      Das Gegenteil von Erfolg ist Misserfolg - was heisst das eigentlich? Im Grunde heisst das nichts anderes, als dass man sein gestecktes Ziel - aus welchen Gründen auch immer - nicht erreicht hat. Man steht also nicht auf dem Gipfel, sondern irgendwo auf dem Weg dahin. Wieso kommt es überhaupt zu Misserfolg? Wir möchten hier einige mögliche Gründe auflisten:

       mangelnde Kraft (man hat keine Kraft mehr, den Weg bergauf weiterzugehen und muss eine Pause einlegen - dies wird dann als Misserfolg angesehen, weil man noch nicht oben ist)

       mangelnde Klarheit (man sieht den Weg nicht mehr und beginnt Umwege zu machen; man kommt plötzlich wieder an einen Ort, an dem man auch schon war - dies entmutigt und wird als Misserfolg gewertet)

       zu viele Schwierigkeiten (der Weg führt nicht eben und gerade zum Gipfel, sondern es stehen schroffe Wände und Schluchten im Wege, die im Moment unüberwindbar sind - diese Hindernisse entmutigen und man hat Misserfolg)

       zu viele Gegner (man macht sich auf oder ist schon auf dem Weg und es stellen sich einem andere Wesen und/oder Kräfte in den Weg, welche verhindern wollen, dass man den Gipfel erreicht - dies entnervt einen mit der Zeit, es findet ein Abnützungskampf statt und nach einiger Zeit hat man das Gefühl, Misserfolg zu haben)

       zu wenig Zeit (man will schon auf dem Hügel sein, aber ist noch nicht oben und man sieht, dass man in den nächsten fünf Minuten auch nicht hinkommt - dies wird als Misserfolg gewertet)

       zu schlecht vorbereitet, zu unüberlegt (man ist auf den Weg losgestürmt und merkt erst jetzt, dass man vergessen hat, Vorbereitungen für diesen Weg zu treffen - dies nervt und führt zu Misserfolg)

       eigene Fähigkeiten überschätzt (man sieht den Weg und findet keine Mittel, die Schwierigkeiten, welche sich stellen zu meistern. Man müsste Hilfsmittel einsetzen um diesen Weg gehen zu können, welche man nicht hat - eigentlich die einzige Art von wirklichem Misserfolg)

      Für uns bleibt die Frage, ob alle diese Beispiele auch wirklich Misserfolge darstellen? Ist es wirklich so, dass überall das Ziel nicht erreicht wurde? Wenn Ihr genau hinseht, dann werdet Ihr merken, dass es nur beim letzten Beispiel der Fall ist. Wenn Ihr Euch überschätzt, also Dinge tun wollt, für die Ihr nicht geschaffen seid, dann werdet Ihr keinen Erfolg haben - eigentlich zu Recht, denn es ist nicht Eure Aufgabe. In allen anderen Fällen spielt sich aber in Euch etwas ab: Der noch fehlende Erfolg wird als Misserfolg angesehen und Ihr lasst Euch entmutigen. Das negative Denken nimmt überhand und alles, was bereits erreicht wurde, wird als unbedeutend gewertet - was zählt ist nur, was noch nicht da ist. Wenn Ihr dies zulasst, dann wird Euch jede Schwierigkeit aus der Bahn werfen, dann macht Ihr selbst alles, was Ihr erreicht habt, zunichte - dann baut Ihr Euch Euren Misserfolg selbst. Dabei ist es aber nicht so, dass Ihr keinen Erfolg habt, sondern Ihr verschliesst Eure Augen davor. Dies ist ein Misserfolg, der nichts mit Eurem Ziel zu tun hat, sondern es ist eigentlich eine persönliche Niederlage, welche Ihr Euch selbst zufügt.

      Muss man Erfolg haben?

      Wenn Ihr den letzten Abschnitt gelesen habt, wird sich vielleicht beim einen oder andern die Frage stellen, ob es denn wichtig ist, ob oder dass man Erfolg hat? Ja, es ist wichtig, denn in Eurer inkarnierten Ebene braucht es diese Bestätigung des Erfolgs - sie bildet eine Art Antriebsfeder für das weitere Voranschreiten.

      In der letzten Zeit wurde aber dieses "Erfolg haben müssen" sehr stark betont, ja fast zum Mass aller Dinge erhoben. Zudem wurde Erfolg praktisch ausschliesslich an die materielle Ebene geknüpft. Dies hat dazu geführt, dass Erfolg nicht mehr etwas Schönes ist, an dem man sich freuen kann, sondern es ist etwas, was selbstverständlich ist, was man haben muss. Fehlt dann dieser Erfolg, ist man enttäuscht, frustriert und beginnt zu hadern. Das Ganze wurde unterstützt durch die Haltung, dass nur "immer mehr" gut genug ist.

      Diese "Zeiterscheinungen" werden von gewissen Kräften bewusst geschürt, denn sie treiben viele Wesen in eine Lethargie, weil sich Gedanken breit machen wie zum Beispiel:

       es bringt ja doch nichts

       niemand hört auf mich

       niemand