Название | Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Sky-Navy |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750220935 |
„Ausführende Hand des Sehens und Fühlens, ich brauche aktuelle Zahlen über die Verluste.“
„Deinem Willen entsprechend, Herr. Ich gebe die Daten in den taktischen Würfel.“
Die blutgrünen Zahlen über den Symbolen der beteiligten Flottenverbände wechselten in rascher Folge. Surus-Galmon wusste, dass sie nur einen ungefähren Eindruck bieten konnten, denn die Taster seines Schiffes konnten nicht das gesamte Kampfgebiet erfassen. Dennoch vermittelten sie ihm wichtige Informationen. Bislang war der Zahlenwert der Verluste des ersten und zweiten Stachels deutlich schneller angestiegen, als der des Feindes. Nun stiegen die Ausfälle bei den Negaruyen an.
„Ausgezeichnet, Höchst-Wort. Wir werden den Feind bis auf das letzte Schiff vernichten“, lobte Hendro-Talar.
Die Freude des Hoch-Wortes der Kossandes-Narret war verfrüht. Sehr schnell zeigte sich eine Schwäche der goldenen Energiewände, welche die Negaruyen rasch entdeckten und für sich ausnutzten. Das schützende Gebilde erforderte Unmengen an Energie und konnte immer nur eine Seite des jeweiligen Schiffes decken. Als die Negaruyen dies erkannten, attackierten sie die Schiffe von mehreren Seiten. Nun stiegen die Verluste der Norsun wieder an.
Besorgt betrachtete Höchst-Wort Surus-Galmon die laufenden Zähler. „Unsere Verluste nähern sich sechshundert! Der Feind hat erst einhundertsechsundfünfzig Einheiten verloren. Hoch-Wort, das ist bedenklich. Wir werden in den Kampf eingreifen. Es ist Zeit für den tödlichsten Stachel. Erteile deine Worte.“
„Ich halte das für überlegt und angemessen“, stimmte der Kommandant des Schlachtschiffes zu. „Ausführende Hand der Sprecher, schalte mich auf Flottenkommunikation.“
„Deinem Willen entsprechend, Herr. Du kannst sprechen. Alle Schiffe hören dich.“
„Hier ist Hoch-Wort Hendro-Talar. Ich spreche das Wort des Höchst-Wortes Surus-Galmon und befehle hiermit dem dritten Stachel, ins Stechen zu gehen. Für die kleinen Mütter und die große Mutter und für die Einheit der Norsun: Stecht zu!“
Während die ausführende Hand der Sprecher sich daran machte, die Bestätigungen der Schiffe des dritten Stachels entgegenzunehmen, richtete Hendro-Talar seine Worte an die Brückenbesatzung des Flottenflaggschiffes: „Ausführende Hand der Maschine: Alle Energieerzeuger auf Maximum hochfahren. Ausführende Hand der Stachel: Alle Waffensysteme aktivieren und die Zielerfassungen mit den Fernaugen und Fernfühlern synchronisieren. Ausführende Hand des Schiffes: Langsam beschleunigen und das Asteroidenfeld verlassen.“
Surus-Galmon rechnete fest damit, dem Feind nun eine tödliche Überraschung zu bereiten, doch stattdessen geschah etwas vollkommen Unerwartetes.
Das Ereignis war ungeheuerlich.
Soeben formte das Schlachtschiff Kenntai-Gerrun den goldenen Stachel, um eines der neuen Negaruyen-Schiffe aufzuspießen, als das gewaltige Schiff unvermittelt von mehreren wuchtigen Schlägen getroffen wurde. An einer Vielzahl von Stellen platzte die Hülle auseinander, als sei eine Eierschale von einem Hammer getroffen worden. Die ausströmende Luft riss Trümmer und Norsun in den Weltraum. Feuer flammte auf, bis der Sauerstoff der Schiffsatmosphäre aufgezehrt war. Weitere Schläge gingen durch den riesigen Rumpf, der schließlich auseinanderbrach. Hoch-Wort Gondro-Gon, Befehlshaber des zweiten Stachels, verging mit seinem Flaggschiff.
Nur Augenblicke später teilte ein Schlachtkreuzer der 800-Meter-Klasse das Schicksal der Kenntai-Gerrun.
„Wo kommt das her?“, zischte Surus-Galmon. „Wer greift da an?“
Beide Schiffe hatten unter dem Schutz der goldenen Energiewände gestanden und keines war an einer ungeschützten Seite angegriffen worden. Besaß der Feind eine Waffe, welche dazu in der Lage war, die goldene Energie zu bezwingen?
„Ausführende Hand der Fernseher und Fernfühler, ich muss wissen, was da geschieht und wieso unsere Schiffe vernichtet werden!“, befahl das Höchst-Wort.
Der Norsun-Offizier an den Ortungsgeräten wusste sehr genau, worauf der Oberbefehlshaber abzielte, doch seine Geräte erfassten zwar die Kämpfe zwischen den Schiffen, konnten aber nicht erkennen, warum immer mehr von ihnen ohne ersichtlichen Grund zerstört wurden.
Die verlustreiche Schlacht entwickelte sich für die Norsun zu einem Desaster.
Dann machte Hendro-Talar eine zufällige Entdeckung.
„Herr, der Schlachtkreuzer, der soeben explodierte … Ich sah ein Aufblitzen im Nichts.“
„Was soll das heißen? Ein Aufblitzen im Nichts? Was soll das sein?“
Hendro-Talar wusste, dass alle Ereignisse aufgezeichnet wurden und so ließ er jenen Augenblick des Gefechts auf die Panoramascheibe projizieren, in dem der Schlachtkreuzer vernichtet worden war. In der Zeitlupe wurde deutlich, was das Hoch-Wort entdeckt hatte. Die Aneinanderreihung einiger Standbilder machte die ganze entsetzliche Wahrheit sichtbar.
Man sah das Hantelschiff der 800-Meter-Klasse und dann ein grelles Aufblitzen an mehreren eng beieinander liegenden Stellen. Eines der Bilder zeigte die eigentümlich verschwommenen Umrisse eines der neuen Walzenschiffe, welches bereits auf dem nächsten Bild wieder verschwunden zu sein schien.
„Beim Feuerfall von Istwagh, sie sind unsichtbar“, ächzte Hendro-Talar. „Sie haben unsichtbare Schiffe!“
„Es kann nur eine Handvoll sein“, stimmte Surus-Galmon mit zitternden Kopffühlern zu.
„Wie sollen wir uns gegen einen unsichtbaren Feind wehren?“, kam die besorgte Frage der ausführenden Hand der Fernseher und Fernfühler. „Meine eTronischen Sinne zeigen nichts an!“
„Wartet, Herr“, meldete sich einer der anderen Offiziere. „Zeigt die Aufzeichnung nochmals. Ich glaube, mir ist etwas aufgefallen.“
Die Aufzeichnung wurde wiederholt, während das Gefecht weiterlief. Noch immer wurden Walzenschiffe des Feindes zerstört, doch die Verluste der Norsun-Geschwader stiegen an.
„Die Sterne verzerren sich“, stellte Hendro-Talar erregt fest. „Ihre Schiffe sind zwar unsichtbar, doch sie verdecken die Sterne. Wo die Schiffe sind, verzerren sie das Licht der Sterne!“
„Ausführende Hand des Sprechens: Melde dies auf der allgemeinen Frequenz an alle Schiffe!“, befahl das Höchst-Wort rasch.
Ein hallender Schlag ging plötzlich durch die Kossandes-Narret.
„Ausführende Hand der Systeme an das Höchst-Wort: Wir wurden von den Trümmern eines Asteroiden getroffen. Keine Schäden am Rumpf.“
„Der Feind sticht auf uns ein!“ Der Waffenoffizier deutete auf die Panoramascheibe, die nun wieder das Realbild des Weltraums zeigte. Die Zahl der Asteroiden im Blickfeld hatte abgenommen, dafür waren plötzlich drei Walzenschiffe zu sehen, die auf das Schlachtschiff feuerten. Zwei gehörten der älteren Bauweise an. „Ich erwidere das Stechen.“
Die schweren Energieprojektoren der Bugkugel des Schlachtschiffes feuerten. Die gleißenden Energiebahnen griffen nach einem der schwarzen Walzenschiffe, schmolzen seinen Bug und brachten das Schiff zur Explosion. Das Bild wurde ein wenig unscharf, als sich die schützende goldene Wand vor die Kossandes-Narret legte. Das zweite schwarze Walzenschiff wurde schwer getroffen und begann hilflos zu treiben. Das neue Schiff hingegen konnte sich mit einem blitzschnellen Zünden der seitlichen Korrekturtriebwerke aus der Schussbahn bringen. Sein Bug wies noch immer auf die Kossandes-Narret und in seiner Mitte glühte es in hellem Blau auf.
Die goldene Energie wurde getroffen, hielt jedoch stand.
„Spieß ihn auf!“, rief Hendro-Talar dem Waffenoffizier zu.
Dieser formte den goldenen Stachel, der den Feind jedoch